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Technik - Zfx

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<strong>Technik</strong> In höchster Qualität<br />

Galvanoforming direkt auf NEM-Teleskopen<br />

In höchster Qualität<br />

Autoren:<br />

Ztm. Christian Bredy,<br />

Berlin<br />

Rainer Schwarz,<br />

Schliersee<br />

Indizes:<br />

CAD/CAM<br />

Cover-Denture<br />

Prothese<br />

Galvanisieren<br />

NEM<br />

NEM-<br />

Primärteleskope<br />

Silberleitlack<br />

Teleskope<br />

Ausgangssituation<br />

und Versorgungsziel<br />

Die Patientin trug im Juli 2009 seit 16<br />

Jahren zwei Oberkieferbrücken von 17<br />

bis 13/12 und 24 bis 27. Das Ende dieser<br />

Brücken war nah, die Situation im<br />

Frontzahnbereich war durch Lockerung<br />

und Zahnwanderung unbefriedigend.<br />

So berieten wir uns mit der Patientin<br />

über die Lösungsformen, die den Brücken<br />

folgen könnten. Da die Patientin<br />

1458 das dental labor · LVIII · 11/2010· www.dlonline.de<br />

CAD/CAM-gefertigte NEM-Primärteleskope und Sekundär -<br />

teleskope, ohne Silberleitlack direkt aufgalvanisiert, bieten<br />

die Grundlage für eine Cover-Denture-Prothese, die die Autoren<br />

im Folgenden vorstellen.<br />

als Härtefall eingestuft wurde und lediglich<br />

die Prognose der Zähne 21, 22,<br />

23 (Abb. 1) als gut anzusehen war,<br />

schlugen wir ihr die Versorgung dieser<br />

Zähne mit Teleskopen und den Ersatz<br />

der fehlenden Zähne mit einer subtotalen<br />

Prothese vor. Die Patientin hatte<br />

eine gewisse Scheu vor einer OK-Prothese<br />

und erbat sich Bedenkzeit.<br />

Ende September 2009 war die Patientin<br />

zu einer umfassenden Änderung der<br />

OK-Situation bereit. Sie erhielt die HKPs


für die Interimsversorgung und für die<br />

bereits besprochene definitive OK-Versorgung.<br />

Die Kosten für drei Galvanoaußenteleskope<br />

waren tragbar.<br />

Bedingt durch die Therapie tachycarder<br />

Rhythmusstörungen konnten die paradontal<br />

geschädigten Zähne erst im November<br />

2009 extrahiert werden. Zwölf<br />

Wochen nach der Extraktion begannen<br />

wir mit der definitiven OK-Versorgung.<br />

Die Interimsprothese wurde zwischenzeitlich<br />

direkt unterfüttert.<br />

Planung<br />

Geplant ist eine Cover-Denture-Prothese.<br />

Grundlage dafür sind Primärteleskope<br />

aus Cr-Co-Mo-Legierung, die<br />

mit Hilfe der <strong>Zfx</strong>-Hard- und Software gescannt<br />

und entworfen werden. Die Roh-<br />

In höchster Qualität Kombitechnik<br />

Abb. 1<br />

teile werden mit einer Ultrasonic 20 (Fa.<br />

Sauer/Gildemeister) 5-achsig simultan<br />

gefräst. Die Sekundärteleskope werden<br />

nach entsprechender Oberflächenbearbeitung<br />

der Primärteile direkt aufgalvanisiert<br />

(Fa. Gramm/Gammat optimo2).<br />

Erreicht werden soll eine definierte<br />

Präzision und höchste Oberflächengüte<br />

beider Teile. Ausgangspunkt<br />

dafür ist die Anwendung industrieller<br />

Technologien in höchster Qualität und<br />

Schnelligkeit.<br />

d Abb. 1 Die<br />

Ausgangssituation<br />

f Abb. 2 Digitale<br />

Modellherstellung am <strong>Zfx</strong><br />

Scan III<br />

f Abb. 3 Der fertige Scan<br />

wird beschnitten<br />

Abb. 2<br />

Abb. 3<br />

www.dlonline.de · das dental labor · LVIII ·11/2010 1459


<strong>Technik</strong> In höchster Qualität<br />

e Abb. 4 <strong>Zfx</strong> CAD, Zahnauswahl aus<br />

verschiedenen Bibliotheken<br />

e Abb. 5 Je nach Situation können die<br />

Zähne individuell verändert werden<br />

e Abb. 6 Gestaltung der Primär -<br />

teleskope mit einer gemeinsamen<br />

Einschubrichtung<br />

1460 das dental labor · LVIII · 11/2010· www.dlonline.de<br />

Abb. 4 Abb. 5<br />

Abb. 6<br />

Abb. 8<br />

Abb. 9<br />

e Abb. 7 Höhen- und Randgestaltung<br />

sind für jedes Teleskop individuell<br />

definierbar<br />

e Abb. 8 Die Ausrichtung wird<br />

festgelegt<br />

e Abb. 9 Der Winkel ist in vier Seg -<br />

menten für jedes Teleskop veränderbar<br />

CAD – der erste Schritt<br />

Abb. 7<br />

Die Modellherstellung erfolgt nach klassischer<br />

Abdrucknahme. Die Modelle<br />

werden mit dem <strong>Zfx</strong> Scan III (Messgenauigkeit<br />

+/- 5 µm) eingescannt (Abb. 2<br />

bis 9). Digitale Modelle bilden demnach


e Abb. 10 Fräsbahnberechnung im Blank<br />

e Abb. 11 Fräsberechnung im Detail<br />

Abb. 10<br />

Abb. 12<br />

e Abb. 12 CNC-gefräste Primär -<br />

teleskope mit der Ultrasonic 20 auf dem<br />

Rüstplatz der Automation Omron<br />

e Abb. 13 Fertig gefräste Arbeit vor dem<br />

Heraustrennen aus dem Blank mit entsprechenden<br />

Sollbruchstellen an den<br />

Konnektoren<br />

die Grundlage für die folgende „Modellation“<br />

am PC. Die <strong>Zfx</strong> CAD-Software<br />

ermöglicht eine Zahnauswahl verschiedener<br />

Bibliotheken, um die spätere<br />

Verblendung über den Teleskopen<br />

zu simulieren. Die Primärteleskope werden<br />

in einer gemeinsamen Einschubrichtung<br />

konstruiert, können aber individuell<br />

den jeweiligen Gegebenheiten<br />

angepasst werden. Alle für den<br />

Zahntechniker wichtigen Parameter wie<br />

Höhe, Winkel, Randgestaltung, Abschrägung<br />

und Mindeststärken sind für<br />

jede einzelne Teleskopkrone einstellbar.<br />

Abschließend wird ein Stl-Datensatz<br />

mit dazugehörigen Konstruktionsinformationen<br />

erzeugt und an das<br />

Fräszentrum weitergeleitet.<br />

CAM – der zweite Schritt<br />

In höchster Qualität Kombitechnik<br />

Die vom Zahntechniker verschickten Daten<br />

werden auf einem Hochleistungsrechner<br />

weiterverarbeitet (Abb. 10 bis<br />

15). Mit der Open Mind HyperDent CAM-<br />

Software erfolgt das Nesting der zu fräsenden<br />

Teleskope. Mit den entsprechenden<br />

Templates ausgerüstet, erfolgt<br />

die Fräsbahnberechnung. Damit ausgestattet,<br />

wird der Maschine nun die<br />

Freigabe zum Fräsen erteilt. Die Roboterautomation<br />

in Verbindung mit der Ultrasonic<br />

20 ermöglicht einen vollautomatischen<br />

Betrieb – auch außerhalb<br />

der normalen Arbeitszeiten.<br />

Abb. 11<br />

Abb. 13<br />

www.dlonline.de · das dental labor · LVIII ·11/2010 1461


<strong>Technik</strong> In höchster Qualität<br />

Abb. 14<br />

e Abb. 14 Entfernung der Konnektoren und Schlichtung der Oberfläche<br />

e Abb. 15 Finish der Primärteleskope<br />

Abb. 15<br />

c Abb. 16 Kontaktierung des Primärteils am optiCLIC-Magnethalter<br />

c Abb. 17 Abdecken mit Galvanowachs (Gramm <strong>Technik</strong>) bis zur<br />

Präparationsgrenze<br />

Wir erhalten eine präzise gefräste Oberfläche<br />

aus einem homogenen Material<br />

höchster Güte. Es handelt sich dabei<br />

nicht um einen mehr oder weniger gelungenen<br />

Guss, der immer Unterschiede<br />

in seiner Oberflächenqualität, aber besonders<br />

auch in seiner Gitterstruktur<br />

aufweisen wird. Oxidationsreste, Lunker<br />

und daraus folgende Gasungen oder<br />

Brüche sind somit ausgeschlossen.<br />

Dadurch sind auch die besten Voraussetzungen<br />

gegeben, um auf diesem Material<br />

direkt aufzugalvanisieren. Dies<br />

geschieht, wie in den Abbildungen ersichtlich,<br />

ohne Silberleitlack.<br />

Galvanoforming –<br />

der dritte Schritt<br />

Das Galvanoforming erfolgt nach dem<br />

Kontaktieren und Abwachsen im Gammat<br />

optimo2 mit dem Galvanobad Eco-<br />

1462 das dental labor · LVIII · 11/2010· www.dlonline.de<br />

Abb. 16 Abb. 17


lyt SG200 der Firma Gramm <strong>Technik</strong><br />

(Abb. 16 bis 22). Die Galvanoprozesse<br />

laufen vollautomatisch ab. Das leicht<br />

zu bedienende Gerät zeigt alle Schritte<br />

auf dem Display an. Durch das<br />

direkte Aufgalvanisieren, ohne Verwendung<br />

von Silberleitlack, wird die<br />

Oberfläche des Primärteils exakt reproduziert.<br />

Nur so ist eine glatte Ober-<br />

Abb. 18 Abb. 19<br />

Abb. 20<br />

In höchster Qualität Kombitechnik<br />

Abb. 21<br />

Abb. 22<br />

flächenqualität erzielbar. Diese Präzision<br />

garantiert eine genau definierbare<br />

Adhäsion zwischen Primär- und Sekundärteil.<br />

Die Feinabstimmung zwischen<br />

dem Gerät Gammat optimo2 und<br />

Goldbad Ecolyt SG200 bewirkt, dass<br />

sich die Goldatome gleichmäßig in hoher<br />

Dichte anlegen, wodurch eine starke<br />

Druckspannung erreicht wird.<br />

e Abb. 18 Galvanisier -<br />

prozess im Gammat optimo2<br />

(Gramm <strong>Technik</strong>)<br />

e Abb. 19 Nach dem<br />

Galvanisierprozess<br />

e Abb. 20 Die Galvano -<br />

teleskope auf dem Modell<br />

e Abb. 21 und 22 Primärund<br />

Sekundärteile<br />

Zu Abb. 22<br />

Glatte Ober -<br />

fläche für eine<br />

perfekte<br />

Adhäsion<br />

www.dlonline.de · das dental labor · LVIII ·11/2010 1463


<strong>Technik</strong> In höchster Qualität<br />

Abb. 23 Abb. 24<br />

e Abb. 23 Gerüsteinprobe mit KST-Schlüssel und Wachsbiss<br />

e Abb. 24 Einkleben der Galvanoteleskope in die Tertiär konstruktion<br />

e Abb. 25 Gesamteinprobe in Wachs mit Kunststoff-Verblendungen<br />

e Abb. 26 Einprobe im Mund<br />

Einprobe und Eingliedern<br />

Die Gerüsteinprobe erfolgte mit einem<br />

Kunststoffschlüssel, der zum Fixieren<br />

der Primärteleskope vor der Überabformung<br />

und als Zementierhilfe genutzt<br />

wurde. Zur Gesamteinprobe in Wachs<br />

wurde die Kunststoffverblendung über<br />

den Außenteleskopen schon in „Rohform“<br />

fertig gestellt. Die Kontrolle der<br />

Parallelität der Primärteleskope war jederzeit<br />

durch den Kunststoffschlüssel<br />

gegeben.<br />

1464 das dental labor · LVIII · 11/2010· www.dlonline.de<br />

Abb. 25<br />

Die fertige Arbeit wurde im März 2010<br />

eingegliedert. Nach der Zeit mit der Interimsprothese<br />

erschien der Patientin<br />

der neue Zahnersatz überaus komfortabel.<br />

Von Scheu war keine Rede mehr<br />

(Abb. 23 bis 31).<br />

Die Vorteile im Überblick<br />

Abb. 26<br />

n Reduzierung der manuellen Tätigkeit<br />

des Zahntechnikers unter Beibehaltung<br />

seiner fachlichen Kompetenz<br />

n schnellerer Arbeitsablauf als beim<br />

Gussprozess<br />

n Präzision durch homogene Oberflächen<br />

in Industriequalität<br />

n Auftragen des Silberleitlacks entfällt<br />

n überschaubares Kosten-/Nutzenverhältnis.


e Abb. 27 OK-Arbeit fertig zur Eingliederung mit<br />

bereits vorhandener UK-Prothese<br />

e Abb. 28 Goldglänzende Sekundärteile<br />

Danksagung<br />

Wir danken den Firmen Gramm <strong>Technik</strong><br />

GmbH, Dentallabor Bredy & Schadock<br />

GmbH mit dem angeschlossenen Fräszentrum<br />

<strong>Zfx</strong> Berlin-Brandenburg, sowie<br />

der Praxis Dr. Carmen Britta-Bredy.<br />

Abb. 27<br />

Abb. 30<br />

e Abb. 29 Überzeugende Primär- und Sekundärflächen<br />

Korrespondenzadresse:<br />

In höchster Qualität Kombitechnik<br />

d Abb. 30 Die eingesetzte Arbeit<br />

e Abb. 31 Die zufriedene Patientin<br />

Abb. 31<br />

Abb. 28<br />

Abb. 29<br />

Bredy & Schadock GmbH<br />

Katzengraben 19<br />

12555 Berlin-Koepenick<br />

Telefon (030) 6 55 75 20<br />

E-Mail info@bredy-schadock.de<br />

www.dlonline.de · das dental labor · LVIII ·11/2010 1465

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