Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2 <strong>Material</strong> <strong>und</strong> <strong>Methoden</strong> 54<br />
Abbildung 12 p-Chloromercuribenzoat <strong>und</strong> Quecksilber-II-chlorid<br />
Durch Substitutionsreaktionen gehen die quecksilberhaltigen Verbindungen PCMB <strong>und</strong> HgCl2 mit den<br />
Schwefelatomen von Proteinen kovalente Bindungen ein. Sowohl bei PCMB als auch bei HgCl2 geht das<br />
Chloratom als Abgangsgruppe ab <strong>und</strong> das Quecksilberatom kann reagieren.<br />
Seeding-Kristallisationsbedingugngen<br />
1.9 M Ammoniumsulfat<br />
50 mM MES pH 7.0<br />
Ein Verfahren, bei dem man bereits kristallisierte Proteine mit einem Liganden reagieren<br />
lassen kann, nennt sich soaking. Durch Einlegen des Proteinkristalls in eine Lösung aus<br />
Mutterlauge (Puffer, in dem der Kristall gewachsen ist) <strong>und</strong> Wirkstoff kann letzterer durch<br />
die Kanäle in den Kristall eindringen, an die Bindetasche herandiff<strong>und</strong>ieren <strong>und</strong> sich dort<br />
anlagern.<br />
2.7.2 Datensammlung<br />
Alle Kristalle wurden im flüssigen Stickstoffstrahl bei -180°C vermessen. Als<br />
Gefrierschutzmittel dienten 15-20 % Glycerol in der Mutterlauge. In diesen Gefrierschutz-<br />
Puffer wurden die Kristalle kurz eingetaucht, bevor sie auf dem Goniometerkopf im<br />
Stickstoffstrahl montiert wurden.<br />
Im eigenen Institut wurden die Kristalle mit monochromatischer Cu-Kα-Röntgenstrahlung<br />
(λ = 1.54182 Å) auf einer Image Plate (Rigaku R-AxisVI++, Tokio, Japan) vermessen, die<br />
an einem Drehanoden-Röntgengenerator der Firma Rigaku (MicroMax 007, RigakuMSC<br />
Tokio, Japan, max. Leistung: 40 kV, 20 mA) installiert war. Die Datensätze wurden als<br />
eine Serie von Rotationsaufnahmen mit einem Drehwinkel von ∆φ = 0.5° aufgenommen.<br />
Für jede Einzelaufnahme wurde der Kristall 1 oder 2 min lang belichtet.<br />
Mit gleichen Parametern wurden einige Kristalle an Drehanoden-Röntgengenerator in den<br />
Arbeitsgruppen von Prof. Gerhard Klebe in Marburg <strong>und</strong> Prof. Norbert Sträter in Leipzig<br />
gemessen.<br />
Weiterhin wurden Datensätze in Synchrotron-Strahlungslaboren am Deutschen Elektronen<br />
Synchrotron (DESY) in Hamburg, Messeinrichtung BW6/DORIS der Max-Planck-<br />
Gesellschaft/Gesellschaft für Biotechnologische Forschung, <strong>und</strong> in der Protein Structure<br />
Factory in Berlin, Messeinrichtung BL14.1 der Berliner Elektronenspeichering-Gesellschaft<br />
für Synchrotronstrahlung (BESSY) aufgenommen.