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Download - Netzwerk Diabetischer Fuß Köln und Umgebung

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Qualitätsbericht des <strong>Netzwerk</strong>es <strong>Diabetischer</strong> Fuß Köln <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong> 09Die Kosten für die Sozialgemeinschaft sind immens[21-24]. Auf60.000 US-Dollar (USD) schätzte die Regierung der USA 2003 dieKosten einer Amputation[25], eine schwedische Arbeit zeigte 1995ähnliche Zahlen (43.000 – 65.000 USD je nach Höhe)[22].Aber auch ohne Amputationen ist das Diabetische Fußsyndrom teuer.2.500.000.000 Euro werden nach einer Untersuchung jährlich inDeutschland für das DFS ausgegeben[26].Eine BeinamputationverursachtKosten von ca.50.000 Euro.Warum bringt diese teure Betreuung ein so schlechtesErgebnis?Der Verlauf der Erkrankung bei den einzelnen Patienten unterliegtvielen Variablen <strong>und</strong> ist daher sehr unterschiedlich. 2002 gab es inDeutschland 53222 Hausärzte (KBV, Kopetsch 2007), so dass bei13000 hohen Amputationen 2001 ein Hausarzt durchschnittlich alle 4Jahre eine Majoramputation bei einem seiner Patienten sieht. Bei zuerwartenden 230000 Patienten mit akutem DFS / Jahr sieht derHausarzt im Durchschnitt 4 Patienten mit akutem DFS / Jahr. Damitist es schwierig, ausreichend Erfahrung zu erwerben.Patienten mit verringertem Schmerzempfinden der unteren Extremitätenbegehen viele Fehler im Umgang mit ihren Füßen. Sie könnennicht auf ihrer bisherigen Lebenserfahrung aufbauen, sondern müssenden Umgang mit ihren unsensiblen Füßen neu erlernen. DieKommunikation mit den Patienten muss dem Rechnung tragen. Leichtwird die Verantwortung für das schlechte Ergebnis auf die Betroffenenselbst übertragen.Eine spezialisierte Betreuung, die sowohl der hohen Variabilität alsauch der schwierigen Kommunikation mit den Patienten gerecht wird,war bislang nur an wenigen Zentren etabliert.So ist die Reaktion von Patienten <strong>und</strong> Behandlern der realen Bedrohungoft nicht angemessen. Die notwendigen Schritte in der Initialphasewerden inkonsequent ergriffen <strong>und</strong> umgesetzt, unnötigschwere Krankheitsbilder können sich entwickeln.Auf der Organistationsebene setzt sich dieser unangemessene Umgangmit dem DFS fort. Die Tabelle gibt einige Aspekte wider:Strukturmängel aus ärztlicher SichtDurch Integrierte Versorgung angehbare Mängel: Der koordinierte Einsatz mehrerer spezialisierter Leistungserbringer, typisch für die erfolgreicheTherapie von Patienten mit DFS, ist nur mit hohem Aufwand zu etablieren Es gibt keine strukturierte Ausbildung Die EBM-Ziffer ist mit selten vorkommenden obligatorischen Leistungsinhalten versehen(Grenzstrukturen übergreifende Nekrosektomie) Der spezialisierten Versorgung stehen Ressourcen nicht ausreichend zur Verfügung <strong>und</strong>sie ist außerhalb weniger Zentren daher nicht etabliert Im DRG-System sind qualitätsorientierte Steuerungsmechanismen nicht wirksamNicht durch Integrierte Versorgung behebbare Mängel: Es gibt erst seit 2009 eine eigene ICD für das DFS, die noch nicht etabliert ist Gesicherte Kenntnisse zur Therapie liegen nur zu wenigen Aspekten vor13

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