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Softwarezuverlässigkeitsbewertung auf Basis von ...

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kann, wurde in [15, 16] illustriert, wie sich dieser durch<br />

Nutzung <strong>von</strong> Betriebserfahrung wesentlich reduzieren<br />

lässt. Für die Anwendbarkeit der statistischen Stichprobentheorie<br />

müssen allerdings einige Bedingungen nachweisbar<br />

erfüllt sein.<br />

Die folgenden Voraussetzungen betreffen allgemeine<br />

Anforderungen an den Test:<br />

• Unabhängige Ausführung der Testfälle (notfalls<br />

durch reset - Mechanismen erzielbar);<br />

• Erkennung aller Versagen (domänenspezifische<br />

Herausforderung);<br />

• Kein Versagens<strong>auf</strong>treten (prinzipiell auch <strong>auf</strong> wenige<br />

Versagen erweiterbar, natürlich <strong>auf</strong> Kosten entsprechend<br />

geringerer Zuverlässigkeitsschätzwerte).<br />

Die Voraussetzungen für die Auswahl der Testdaten<br />

betreffen:<br />

• Betriebsprofiltreue (Auswahl der Testfälle wie im<br />

Betrieb zu erwarten);<br />

• Unabhängige Auswahl der Testfälle (ein Testfall<br />

beeinflusst nicht die Auswahl weiterer).<br />

Daraus lässt sich zu jeder beliebigen Aussagesicherheit<br />

β anhand einer Anzahl n (n > 100) an erfolgreich ausgeführten<br />

Testfällen eine obere Schranke p ~ der tatsächlichen<br />

Versagenswahrscheinlichkeit p herleiten [3, 18]:<br />

~<br />

p = 1 −<br />

n 1<br />

− β<br />

Die oben eingeführte Aussagesicherheit β ist als Komplement<br />

der Irrtumswahrscheinlichkeit α = 1 - β zu verstehen,<br />

die ein Hypothesentest mit Nullhypothese<br />

H : p<br />

~<br />

0 ≤ p nicht überschreiten darf.<br />

3 Testfallgenerierung mittels multiobjektiver<br />

Optimierung<br />

Da sich der Ansatz in diesem Artikel mit der Erstellung<br />

adäquater Testfälle beschäftigt, werden im Weiteren nur<br />

die Voraussetzungen betrachtet, die die Auswahl der<br />

Testdaten selbst betreffen. Die Einhaltung der allgemeinen<br />

Voraussetzungen zur Anwendung der statistischen<br />

Stichprobentheorie ist im Falle der unabhängigen Ausführung<br />

durch reset - Mechanismen und in den anderen Fällen<br />

durch Domänen-Experten oder Software-Entwickler<br />

zu gewährleisten. Es werden prinzipiell zwei Arten <strong>von</strong><br />

Abhängigkeiten unterschieden:<br />

Zum einen können semantische Abhängigkeiten zwischen<br />

Eingabeparametern existieren, die durch die Anwendung<br />

vorgegeben werden, etwa Korrelationen der<br />

Eingabedaten infolge physikalischer Gesetze oder logischer<br />

Muster. Diese inhärenten Abhängigkeiten müssen<br />

bei der Erstellung des Betriebsprofils berücksichtigt werden<br />

(siehe Abschnitt 3.1).<br />

Zum anderen können zufallsbedingte Abhängigkeiten<br />

bei der Instantiierung der Parameter <strong>auf</strong>treten. Diese sind<br />

zu vermeiden bzw. herauszufiltern (siehe Abschnitt 3.2).<br />

3.1 Ziel 1: Betriebsprofiltreue<br />

Es wird vorausgesetzt, dass eine akzeptable Schätzung<br />

des zu erwartenden Betriebsprofils mittels der Verteilungsfunktionen<br />

der Eingabeparameter unter Berücksichtigung<br />

anwendungsspezifischer funktionaler Abhängigkeiten<br />

vorliegt.<br />

Zur Messung der Betriebsprofiltreue generierter Testfälle<br />

stehen verschiedene Goodness-of-Fit-Tests wie der<br />

χ 2 -Test [6], der Kolmogorow-Smirnow-Test [6] oder der<br />

Anderson-Darling-Test [6] zur Verfügung. Dabei wird<br />

zunächst folgende Nullhypothese formuliert:<br />

H0: Die beobachtete Datenverteilung stimmt mit der erwarteten<br />

Verteilung überein.<br />

Die Gültigkeit dieser Aussage wird mittels eines Signifikanztests<br />

überprüft. Dabei wird zu vorgegebenem Signifikanzniveau<br />

α der kritische Wert zur Annahme oder Ablehnung<br />

der Nullhypothese ermittelt. Ist der Wert der dem<br />

entsprechenden Goodness-of-Fit-Test zugrunde liegenden<br />

Teststatistik höher als der kritische Wert, so ist die Nullhypothese<br />

zum Signifikanzniveau α abzulehnen; liegt er<br />

unterhalb des kritischen Werts, so können die beobachteten<br />

Daten als ausreichend betrieblich repräsentativ angesehen<br />

werden. Abbildung 1 zeigt ein Beispiel für die Verteilungsanpassung<br />

einer Menge <strong>von</strong> Werten an eine Weibull-Verteilung.<br />

Abbildung 1: Beispiel für Verteilungsanpassung<br />

3.2 Ziel 2: Unabhängigkeit der Testfallauswahl<br />

Um die unabhängige Auswahl der Testfälle sicherzustellen,<br />

dürfen die Werte der zuvor als unabhängig eingestuften<br />

Eingabeparameter keine Korrelationen <strong>auf</strong>weisen.<br />

Zum Zwecke der Überprüfung unterscheidet man zwischen<br />

den beiden folgenden Korrelationsarten:

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