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Stationskunst in Frankfurt - VGF

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<strong>Stationskunst</strong><strong>in</strong> <strong>Frankfurt</strong>


A-Strecke, L<strong>in</strong>ien U1/U2/U3Schweizer PlatzE<strong>in</strong>e große Werbetrommel für die Institute am Museumsuferist die Station „Schweizer Platz“. Auf <strong>in</strong>sgesamtsieben Museen mit ihren ganz besonderen Exponatenwird <strong>in</strong> den runden Rahmen an der Tunnelwand h<strong>in</strong>gewiesen,die optisch <strong>in</strong> die Gestaltung der Station <strong>in</strong>tegrierts<strong>in</strong>d. Die durch den Rohbau vorgegebene Gewölbedeckewurde bei der Innengestaltung durch Licht<strong>in</strong>stallationennoch betont. Charakteristisch für diese Station s<strong>in</strong>d dierunden Formen und das beherrschende Braun von Wändenund Bodenfliesen. In der oberen Ebene schmückentypische Sachsenhäuser Motive die emaillierten Wände.E<strong>in</strong>e Besonderheit ist die „Heilige Barbara“, die Schutzheiligeder Bergleute, <strong>in</strong> der östlichen Tunnelröhre. Umihren Sockel ziehen sich die Namen der Tunnelpat<strong>in</strong>nenfür die Ma<strong>in</strong>unterquerung. Die kle<strong>in</strong>e Statue unterstreichtden Hallencharakter der Station, deren Mittelbahnsteigmit se<strong>in</strong>en Säulen und Bögen an e<strong>in</strong> Kirchenschiff er<strong>in</strong>nert.Architektur: Willy OrthGestaltung: Rambow Lienemeyer van de SandInbetriebnahme 1984


Willy-Brandt-PlatzDie Station ist überwiegend funktionell gestaltet und bee<strong>in</strong>druckt vor allem durch das ersteTiefgeschoss, die sogenannte B-Ebene, mit dem breiten und offenen Zugang zu den unterenEtagen. Hier dom<strong>in</strong>ieren orangefarbene Eternit-Glasal- und Kieselste<strong>in</strong>platten die Wände.Die Glasscheiben, die die Zuwege abtrennen, verstärken durch ihre Transparenz den groß-zügigen E<strong>in</strong>druck.Auf den unteren Geschossen (C- und B-Ebene) wurden hauptsächlich türkisfarbene Paneeleund Waschbeton verwendet. Die Lautsprecher an den Decken dienten der Live-Übertragungvon Opern und Konzerten aus dem darüber liegenden Opern- und Schauspielhaus; sie wer-Architektur: Bartsch,Thürwächter und Weber,Meid & RomeickKonstruktion: PlanungsbüroObermeyerInbetriebnahme 1973HauptwacheIn den 1980er Jahren wurde die Umgestaltung e<strong>in</strong>er der ältesten U-Bahnstationen<strong>Frankfurt</strong>s, deren Design nicht mehr zeitgemäß war, unumgänglich. ImZuge dieser „Renovierung“ wurden die grauen Elemente durch farbige ersetztund zusätzliche Deckenlampen <strong>in</strong>stalliert. Die Hauptwache wirkt heute wiee<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>kaufspassage mit Geschäften, hellen, freundlichen Ecken zum Verweilenund E<strong>in</strong>kaufen. Bei der Gestaltung der C-Ebene mit Gelb- und Brauntönenwurde das ursprüngliche Konzept bewahrt. Der Architekt A.C. Walter hat dieniedrige Decke durch die Anordnung der Farben optisch erhöht.Architektur: Wolfgang Bader/A.C. WalterKonstruktion: Planungsbüro ObermeyerInbetriebnahme 1968Umgestaltung 1980/81den heute nicht mehr benutzt.


RömerWer im historischen Boden am <strong>Frankfurt</strong>er Römer gräbt,stößt auf viele geschichtlich <strong>in</strong>teressante Funde. Entsprechendhat das Museum für Vor- und Frühgeschichte denBau der Station „Dom/Römer“ von Anfang an begleitet.Der rote Ma<strong>in</strong>sandste<strong>in</strong>, der diese Station kennzeichnet,blieb auch nach dem Umbau 1988 erhalten, bei dem dieverw<strong>in</strong>kelte, düstere Anlage durch die offene Rotundeund die freundliche Gestaltung übersichtlicher und hellerwurde. Fragmente aus der im Krieg zerstörten <strong>Frankfurt</strong>erAltstadt machen Verteiler- und Bahnsteigebene sehenswert.Architektur: Bartsch, Thürwächterund Weber, Meid & RomeickInbetriebnahme 1974Neugestaltung 1988


Festhalle/MesseDie Anfang 2001 fertig gestellte Station „Festhalle/Messe“ zählt mit ihren hohen Decken und den Wändenaus grobem Sichtbeton zu den modernsten Stationen.Sie ist die letzte bislang <strong>in</strong> Betrieb genommene unterirdischeAnlage im <strong>Frankfurt</strong>er Netz. Neben der großzügigenGestaltung zeichnet sie sich durch e<strong>in</strong> besonderesLichtdesign aus, das die Messebesucher automatischzum richtigen Ausgang leitet, der heller und breiter wirktals der <strong>in</strong> die andere Richtung führende Ausgang Hohen-staufenstraße. E<strong>in</strong> weiterer Aufgang zum neuen Europaviertelist vorgesehen und ermöglicht nach der Fertigstellungder Wohn- und Geschäftshäuser direkten Zugangzur Station.Architektur: Architektengeme<strong>in</strong>schaft G. BalserGestaltung: H. LienemeyerInbetriebnahme 2001


Generationenwechsel <strong>in</strong> der Gestaltung der StationenAn die Ausschreibung für die architektonische Gestaltung der Stationen „Alte Oper“, „Westend“und „Bockenheimer Warte“ knüpften sich besondere Erwartungen, konnten doch durchdie Möglichkeit, Veränderungen im Rohbau vorzunehmen, erstmals architektonische Konzeptebereits <strong>in</strong> die Bauphase e<strong>in</strong>gebunden werden. Das Ergebnis ist e<strong>in</strong>e neue Stationsgestaltung,die sich von engen Röhren und verw<strong>in</strong>kelten Bahnsteigen befreit.Anders als <strong>in</strong> den 1960er und 70er Jahren, als die überwiegend zweigeschossige Bauweiseund die ger<strong>in</strong>ge Deckenhöhe klare Vorgaben stellten, ergaben sich jetzt bei den Stationen aufder sogenannten C-Strecke (U6 und U7) offene und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.E<strong>in</strong>gang Bockenheimer Warte


C-Strecke, L<strong>in</strong>ie U6/U7Bockenheimer WarteDie vielen tragenden und nicht tragenden Säulen verleihendieser Station ihren markanten Charakter. Die umdie Säulen der B-Ebene angeordneten Sitzbänke undVitr<strong>in</strong>en schaffen ungewohnte Ruhezonen abseits desFahrgaststroms <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em von vielen tausend Menschengenutzten Verkehrsknotenpunkt. Für den E<strong>in</strong>druck vonWeite sorgen die Halbsäulen, die durch die Spiegelungkomplettiert werden. Die Beleuchtung ist sternförmig aufden Mittelpunkt des Raums ausgerichtet: die schwereStützsäule mit dem großen Kissen, e<strong>in</strong>e Arbeit des BildhauersRichard Hess, auf dem die gewaltige Last derDecke gebettet ist. An den Wänden der Bahnsteigebenevon U6 und U7 stellen Fotografien von Barbara Klemmaus dem studentischen Alltag den Bezug zu den <strong>Frankfurt</strong>erUniversitätsgebäuden an der Bockenheimer Warte her.Und noch e<strong>in</strong>e Besonderheit: E<strong>in</strong>er der U-Bahne<strong>in</strong>gängebesteht aus e<strong>in</strong>em schräg aus dem Boden ragendenaltmodischen U-Bahnwagen, e<strong>in</strong>em Werk von ZbigniewP<strong>in</strong><strong>in</strong>ski.Architektur: A.C. WalterGestaltung Mittelsäule: Bildhauer Prof. Richard HessGestaltung E<strong>in</strong>gang: Prof. Zbigniew Peter P<strong>in</strong><strong>in</strong>skiInbetriebnahme 1986, Erweiterung 2001


WestendDie offene Gestaltung der Halle und die galerieartigeKonstruktion der Zugänge vermitteln Großzügigkeit undSicherheit. Das U-Bahn-typische Baumaterial Beton wirdbewusst als Gestaltungsmittel e<strong>in</strong>gesetzt und <strong>in</strong> die Farbgebunge<strong>in</strong>bezogen. Helle, blaue Töne unterstützen farblichdie Weite der Bahnsteige.Die die Station prägenden Pilzsäulen an den Kopfseitenblättern sich an den oberen Enden palmenartig auf. Diese„pflanzliche Anordnung“ verweist auf die Attraktion <strong>in</strong> derUmgebung der Station, den Palmengarten. Gleichzeitigdienen sie als imposante Lichtquelle, die durch die <strong>in</strong>direkte,kreisförmige Beleuchtung e<strong>in</strong>e bezaubernde Stimmungerzeugt.Architektur: A.C. WalterFarbgestaltung: Ute Oeter-JansenInbetriebnahme 1986


Alte OperDie Planungsgruppe A.C. Walter hat für die Station „Alte Oper“ e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschossigeAnlage entworfen. Die so entstandenen hohen Decken machen denRaum übersichtlicher und vermitteln den Fahrgästen und Passanten e<strong>in</strong> Gefühlvon Sicherheit. Auch die Halle wirkt freundlicher und zugänglicher, nicht zuletztdurch die hellen Farben. Die satt gelben Deckenbögen harmonieren mitden Gelb-, Orange- und Blautönen an Wänden und Böden. Das Bogenmotivwird auch <strong>in</strong> der Sitzplatzanordnung aufgegriffen und lockert die Halle optischauf.Architektur: A.C. WalterFarbgestaltung: Ute Oeter-JansenInbetriebnahme 1986ZooDie Konstruktionsbed<strong>in</strong>gungen für die Station „Zoo“ haben zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teressanten Kassettendeckegeführt, <strong>in</strong> der sich unter anderem Lüftungskanäle verbergen. Die <strong>in</strong>direkte, an Tageslicht er<strong>in</strong>nerndeBeleuchtung lässt die Halle optisch höher wirken. Die Deckenform wird <strong>in</strong> der unteren Ebene wiederaufgenommen und damit zum prägenden Element der Station.Auf der Bahnsteigebene besticht die farbenfrohe Wandgestaltung nach e<strong>in</strong>em Entwurf der Künstler<strong>in</strong>Hildegard Lackschewitz: E<strong>in</strong>e Arche Noah entlässt ihre tierische Fracht. Auch die Sitzbänke <strong>in</strong> derMitte des Bahnsteigs er<strong>in</strong>nern an die Zoobewohner oberhalb der Station.Architektur: A. C. WalterWandentwurf: Hildegard LackschewitzAusführung: Dietz und VailiewÖstliche B-Ebene: Avni KoyunWestliche B-Ebene: Dietz und VasiliewInbetriebnahme 1986Erweiterung 2007


Habsburger AlleeInsgesamt 60 Esel trotten, jeweils <strong>in</strong> Richtung der fahrenden Züge, h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander auf den Wändender Station „Habsburger Allee“ entlang. Jedes Tier trägt se<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles Päckchen auf demRücken: Zigarettenschachteln, Kreditkarten, e<strong>in</strong> Blaulicht, ohne sich ansche<strong>in</strong>end bei se<strong>in</strong>em täglichenTrott davon stören zu lassen. Für den Künstler Manfred Stumpf, der die Wandgestaltung amRechner entwarf, ansche<strong>in</strong>end durchaus e<strong>in</strong> Bild für den heutigen Menschen. Ist das christliche Bilddes Esels, beladen mit den Lasten unserer Zeit, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er U-Bahnstation, <strong>in</strong> der Tausende Menschentäglich dem gleichen Alltagsgrau unterliegen, Mahnung oder Abbild? Die Interpretation dieser „Reisenach Jerusalem“, wie der Künstler se<strong>in</strong> Werk nannte, bleibt dem Betrachter überlassen.Manfred Stumpf ist der dritte Stationsgestalter, der aus dem Kreis der Städelschule kommt. Er hatunter anderem bei Thomas Bayrle studiert und ist nach Aufenthalten <strong>in</strong> New York und Wien seit vielenJahren überzeugter Wahl-<strong>Frankfurt</strong>er.Konstruktion: StadtbahnbauamtWandmosaiken: Manfred StumpfInbetriebnahme 1992


ParlamentsplatzE<strong>in</strong> Katalog – grafisch abstrahiert <strong>in</strong> Schwarzweiß, negativ und positiv – ist auf den Emailletafeln derStation „Parlamentsplatz“ zu sehen. Das Werk, das auf den ersten Blick an e<strong>in</strong>e Häuserkulisse odere<strong>in</strong>e Landschaft denken lässt, erweist sich bei genauerer Betrachtung als alltäglicher Werbekatalogfür Konsumgüter. Man erkennt Lampen und Würstchen, Skifahrer, Gläser und Flaschen.Die Idee dazu kam Udo Koch, gebürtiger Offenbacher und preisgekrönter Absolvent der Städelschule,als ihm der opulente Werbeprospekt e<strong>in</strong>es Großmarkts <strong>in</strong> die Hände fiel. Die Bilder dieses Katalogshat er auf se<strong>in</strong>e Weise umgesetzt und die schwarzen Formen schließlich <strong>in</strong> die weiß emailliertenPaneele e<strong>in</strong>gebrannt.Konstruktion: StadtbahnbauamtEmaillearbeiten: Udo KochInbetriebnahme 1992


EisSporthalleDie großen Fotos auf den we<strong>in</strong>roten Emailletafeln an den Wänden der Station „Eissporthalle“ wirken wieFenster, die den Blick nach draußen ermöglichen und die Wartenden die Enge des Tunnels vergessenlassen. Alle Motive strahlen Kühle aus oder stehen mit dem Thema „Eis“ <strong>in</strong> Zusammenhang. Die Bilderder e<strong>in</strong>en Seite zeigen Motive der Umgebung und der Bauarbeiten. Die Bilder stammen von dem <strong>Frankfurt</strong>erKünstler Gerald Domenig. Der gebürtige Österreicher studierte an der Städelschule bei ReimerJochims, Herbert Schwöbel und Thomas Bayrle. Gerald Domenigs Bilder s<strong>in</strong>d auch im Polizeipräsidium<strong>Frankfurt</strong> zu sehen.Konstruktion: StadtbahnbauamtFotoarbeiten: Gerald DomenigInbetriebnahme 1992


ImpressumHerausgeber: Verkehrsgesellschaft <strong>Frankfurt</strong> am Ma<strong>in</strong> mbH (<strong>VGF</strong>)Unternehmenskommunikation (NUK)Kurt-Schumacher-Straße 1060311 <strong>Frankfurt</strong> am Ma<strong>in</strong>www.vgf-ffm.deBilder: Bernd DöbelRedaktion: Bernd Conrads, Dana Vietta (NUK)Gestaltung: Opak Werbeagentur GmbH, <strong>Frankfurt</strong>Druck: Imbescheidt KG, <strong>Frankfurt</strong>November 2008

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