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Freiheit - Youth Bank

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»Das Thema ist übrigens <strong>Freiheit</strong>«BodenseeCamp 2008 theatralisch eröffnet»20.14 Uhr ist es jetzt.« Lara hebt denBlick vom Handydisplay und lässt ihnüber das Camp schweifen. ÜberallMenschen, junge Medienmacher, diesich auf spannende Workshops, neueBegegnungen, ja einfach vier traumhafttolle Tage beim BodenseeCamp 2008freuen. Inzwischen sind alle 80 Teilnehmereingecheckt, die Betten bezogenund das Bodenseewasser wurde wenigstensberührt. Auch um ihre knurrendenMägen konnten sich die 14- bis 26-Jährigenschon kümmern und in einerMinute soll nun die Eröffnungsveranstaltungstarten. Noch allerdings ist es nichtsoweit, ist der Sandplatz bevölkert vonpritschenden wie baggernden Volleyballern,fotografiert Felix Mayr (Workshopleiter»Digitale Fotografie«) fleißig für dieländerspezifische Lichtbildleine.»Alle gegessen, alle bereit für den heutigenAbend? Dann könnt ihr euch malRichtung See bewegen. Wir würdendann mit der Eröffnung anfangen.« Derdurchdringenden Lautsprecherstimmegelingt es tatsächlich, die absolute Aufmerksamkeitfür sich zu beanspruchen.Alle machen sich auf die Hufe, hockensich ins allmählich feucht werdende Gras.Sie sitzen da und sehen auf den See. 20.36Uhr sagt die Uhr übrigens.Unter 18? Kein Sex für euch!Bevor die Teilnehmer vier Tage <strong>Freiheit</strong>in allen Facetten genießen können, nocheine entscheidende Information desSchweizer Organisatorin Anina. »Wervon euch ist noch nicht 18?« MäßigesMelden. Anina schaut in die Runde,grinst und sagt dann triumphierend:»Okay, kein Sex für euch!« Kurzes herzlichesLachen, dann ist es auch schonZeit für einen Campeinstieg auf »spielerischetheatralische Weise«, wie WorkshopleiterAlexander Demling es formuliert.Doch zunächst verteilt er kleine recht-eckige noch weiße Kärtchen. »Also dasThema des Camps ist ja <strong>Freiheit</strong> und wasihr machen sollt ist jetzt einfach einenSatz zum Thema <strong>Freiheit</strong> aufzuschreiben«,stellt Alex den Arbeitsauftrag an alle.Derweil machen vier hauptverantwortlicheOrgas und ein spontan gebildetesQuartett auf der imaginären Bühne aufsich aufmerksam. »Ein Tag im Lebender Camp-Orgas« ist das Impro-Themaund dieser Tag startet in Kuala Lumpur.Nach erfolgreichem Black Jack-Zocken,Tequila en masse – aber bloß nicht fürdie Workshopverantwortliche Anita -,fragwürdigen Skypekonferenzen undkein bisschen Schlaf, ist die etwas chaotischanmutende Camporganisationsphasevorbei. Der Vorhang fällt.Nun zu den im Gras verstreut liegenden<strong>Freiheit</strong>-Formulierungen. Ausgehend vonder Situation »Friseuse und Kunde beider Olympia-Eröffnungsfeier in Peking«improvisieren die Acht was das Zeug hält,greifen dabei immer wieder nach einemZettel, zitieren die Aufschriften an allenmöglichen und unmöglichen Stellen.»<strong>Freiheit</strong> ist Michi ohne T-Shirt«, schalltes über den Platz. Die acht Agierendenzeigen sich unirritiert, laufen bewaffnetmit einer lodernden Fackel und einerüber ihren Köpfen schwebenden Taubelos. Mit den Worten »Tschüß Fackel,tschüß Taube, tschüß Michi«, verabschiedensie sich schließlich und geben dieBühne frei für die nächste Spielphase.Twister im GrossformatEin riesiges Mega-Twister-Spielfeldhaben die Organisatoren gelegt undjetzt müssen Gruppen gebildet werden.Abzählen in Form von 1,2,3 scheintgerade irgendwie zu anstrengend zusein, aber es funktioniert ja auch so, invollkommener <strong>Freiheit</strong>. Unaufhaltsambricht die Dämmerung herein jetzt, dietypischen Twisterfarben aber setzen sichschön vom Schwarz ab, leuchten blau,grün, rot und gelb in den Abendhimmel.Runde eins mit Gruppe eins. Das ersteTeilnehmerdrittel gruppiert sich um dasbunt bekreiste Bettlaken. »Rechter Fußauf Rot. Rechte Hand auf Blau. LinkeHand auf Gelb. Noch mal linke Handauf Gelb.«, verbreitet Kathrin ihre Drehergebnissedurchs Mikrofon. Die Special-Aufforderung»Mach‘ es dir bequem«verschafft kurzzeitigen Komfort. Indes,ein immer kugeligeres Verstricken derjungen Medienmacher bleibt nicht aus.Perfekt zum Kennenlernen, so jedenfallsdie Auffassung der Initiatoren. »Habt ihreuch schon kennen gelernt? Das ist einKennenlernspiel. Fühlt es!« Übers ganzeGesicht strahlend springt Anita um dieTwistenden herum.Feuer und <strong>Freiheit</strong>Zwei Spielrunden später schlendern dannfast alle zum Feuer. Dem Feuer, das denganzen Abend nicht richtig brennenwill. Wer wirklich wohlige Wärme sucht,bekommt gleich noch eine Portion beißendenRauch dazu. Nee, also irgendwieunangenehm. Trotz Gitarrenklängen von»Über den Wollen« bis hin zu »Wind ofChange«. So mancher spürt dann dochlieber die frische kühle Seeluft die Lungendurchströmen. Sanft schwappen dieWellen auf den Kies. Die Augen folgenden gleichmäßigen, geradezu beruhigendenBewegungen. Weiter wandert derBlick über die glatte Bodenseeoberflächezum Horizont, über dem ein gelborangevernebelter Halbmond hängt, bis hinzum überwältigend weiten Himmelszelt,an dem Millionen Sterne zu schimmernscheinen. Womit wir wohl wieder beimThema <strong>Freiheit</strong> wären.Autor Lena MeyerLayoutor Magdalena BlenderFoto Matthias Rüby Fotos mit Felix an der WäscheleineLayouter

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