Sonnige Traurigtage – Was Kinder psychisch kranker Eltern brauchen
Sonnige Traurigtage – Was Kinder psychisch kranker Eltern brauchen
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<strong>Sonnige</strong> <strong>Traurigtage</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Was</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>psychisch</strong><br />
<strong>kranker</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>brauchen</strong><br />
Nicole Bickel<br />
Bettina Eberle-Frommelt<br />
Priska Senti
<strong>Sonnige</strong> <strong>Traurigtage</strong> -<strong>Was</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>psychisch</strong> <strong>kranker</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>brauchen</strong><br />
<strong>Was</strong> <strong>brauchen</strong> die <strong>Kinder</strong>?<br />
� Kind- und altersentsprechende Informationen über die<br />
Krankheit<br />
� Personen, die eine positive Beziehung zum Kind pflegen<br />
und ihm alle Fragen beantworten<br />
� Kontakte zu anderen <strong>Kinder</strong>n<br />
� Freude und Spass haben dürfen
<strong>Sonnige</strong> <strong>Traurigtage</strong> -<strong>Was</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>psychisch</strong> <strong>kranker</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>brauchen</strong><br />
<strong>Was</strong> <strong>brauchen</strong> die <strong>Kinder</strong>?<br />
� Einen Notfallplan für <strong>Traurigtage</strong> oder Krisen<br />
� Eine Umwelt, die soziale Verantwortung<br />
übernimmt<br />
� Stärkung der persönlichen Schutzfaktoren<br />
� Evtl. Gleichgesinnte, andere betroffene <strong>Kinder</strong>
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Wie viele <strong>Kinder</strong> sind betroffen?<br />
Psychische Krankheiten sind häufig und gehören zu den<br />
häufigsten Krankheiten überhaupt.<br />
10-20 % aller in einer psychiatrischen Klinik behandelten<br />
Erwachsenen haben minderjährige <strong>Kinder</strong>, für deren<br />
Versorgung sie zuständig sind.<br />
Nach einer groben Schätzung erleben rund 100 <strong>Kinder</strong> pro<br />
Jahr in Liechtenstein, dass ein <strong>Eltern</strong>teil in einer<br />
psychiatrischen Klinik behandelt wird.
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Lebenszeitrisiko für Depression<br />
Gesamtbevölkerung 6 %<br />
<strong>Kinder</strong> mit depressivem <strong>Eltern</strong>teil 11.8 %<br />
Lebenszeitrisiko für Schizophrenie<br />
Gesamtbevölkerung 1 %<br />
<strong>Kinder</strong> mit schizophrenem <strong>Eltern</strong>teil 13 %<br />
ABER: Rund 90 Prozent dieser <strong>Kinder</strong> entwickeln<br />
keine Depression/Schizophrenie!
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Sind <strong>psychisch</strong>e Krankheiten bei <strong>Kinder</strong>n<br />
<strong>psychisch</strong> <strong>kranker</strong> <strong>Eltern</strong> häufiger?<br />
• Die Gefahr einer Erkrankung ist im Vergleich zur<br />
Gesamtbevölkerung deutlich erhöht.<br />
• Bis zu 60 % der <strong>Kinder</strong> entwickeln in ihrer Kindheit<br />
irgendeine <strong>psychisch</strong>e Auffälligkeit oder Störung.<br />
• Das allgemeine psychiatrische Erkrankungsrisiko ist<br />
auch im weiteren Verlauf ihres Lebens relativ hoch.
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Welche Rolle spielen die Gene <strong>–</strong><br />
welche die Umwelt?<br />
Bei der Entstehung von <strong>psychisch</strong>en Erkrankungen<br />
spielen Erbfaktoren eine sehr grosse Rolle<br />
(über 50 %).<br />
Vererbt wird eine Verletzlichkeit (= Vulnerabilität) für<br />
bestimmte Umweltbedingungen (nicht z.B. die<br />
Depression als solche!).
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Risikofaktoren für die <strong>psychisch</strong>e Entwicklung von<br />
<strong>Kinder</strong>n<br />
� niedriger soziökonomischer Status und Armut<br />
• Arbeitslosigkeit in der Familie<br />
• Beengte Wohnverhältnisse<br />
• Sexueller Missbrauch<br />
• Misshandlungen<br />
• Disharmonie zwischen den <strong>Eltern</strong><br />
• Scheidung oder Trennung der <strong>Eltern</strong><br />
• Betreuung durch einen alleinerziehenden <strong>Eltern</strong>teil<br />
• Häufige oder längere Trennung von den <strong>Eltern</strong> in den ersten sieben<br />
Lebensjahren.<br />
• Verlust von wichtigen Bezugspersonen, insbesondere Verlust der<br />
Mutter
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Schutzfaktoren auf Seiten des Kindes<br />
• Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit<br />
• Gefühl, Kontrolle über die Umwelt ausüben zu können<br />
• Problemlösekompetenz
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Schutzfaktoren in<br />
Familie und Umwelt<br />
• ein in der Familie lebender gesunder <strong>Eltern</strong>teil<br />
• weitere, verlässliche Bezugspersonen<br />
• eine gute Beziehung zu den Lehrpersonen<br />
• die Integration in eine Gleichaltrigengruppe<br />
• die Haltung des betroffenen <strong>Eltern</strong>teils gegenüber der<br />
Krankheit
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Unterstützungsangebote für <strong>Kinder</strong> und Familien<br />
• Familienhilfe (www.vlf.li)<br />
• <strong>Kinder</strong>betreuung (<strong>Kinder</strong>tagesstätten, Tageseltern usw.)<br />
• Beratungsstellen<br />
• Psychotherapie (www.psychotherapie.li)<br />
• Amt für Soziale Dienste (<strong>Kinder</strong>- und Jugenddienst)<br />
• Sorgentelefon für <strong>Kinder</strong> und Jugendliche 147 (www.147.li)<br />
• Gruppen für betroffene <strong>Kinder</strong> (z.B. KIESEL-Angebote aks<br />
Sozialmedizin in Götzis)<br />
• usw.
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Weiterführende Informationen<br />
� Büchertisch<br />
� www.netz-und-boden.de<br />
� www.wikip.ch
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Herzlichen Dank<br />
für Ihre<br />
Aufmerksamkeit!