Messing - Fsb
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Wechselwirkungen von<br />
Farbe und Raum.<br />
Le Corbusier vermied es, Farbe<br />
als rein dekoratives Stilmittel<br />
zu verwenden. Sie sollte vielmehr<br />
nach funktionalen As -<br />
pekten eingesetzt werden und<br />
zur Gliederung der Architektur<br />
beitragen. Unterschiedliche<br />
Farbgebungen innerhalb eines<br />
Gebäudes kennzeichnen unterschiedliche<br />
Funktions- und<br />
Lebensbereiche und steigern<br />
die Identität des einzelnen<br />
Raumes. Diese funktionsorientierte<br />
Sicht sollte jedoch auf<br />
adäquate Weise die psy cho -<br />
logische und soziale Wirkung<br />
der Farbe in der Archi tektur<br />
berücksichtigen. Die ästhe -<br />
tische Qualität hatte gleichermaßen<br />
Priorität. Aus der Verbindung<br />
beider Kriterien ergibt<br />
sich die formal richtige Lösung.<br />
Le Corbusier ging davon aus,<br />
dass es unumstöß liche Konstanten<br />
in der Reaktion des<br />
Menschen auf verschiedene<br />
Farben gibt. Er begab sich auf<br />
die Suche nach Gesetzmäßigkeiten,<br />
Invariablen und Me -<br />
chanismen, die den Farbein -<br />
satz nachvollziehbar machen<br />
sollten. Wo durfte Farbe über -<br />
haupt zur Anwendung kommen?<br />
Durften eine Wand, alle<br />
Wände oder gar die Decke<br />
farbig sein? Eine Decke im<br />
Wandton kann den Eindruck<br />
von Geschlossenheit (gleich<br />
einer Kuppel) steigern, Fassaden<br />
aus gebrannter Siena fixieren<br />
die Volumina des<br />
Bau körpers, Fluchten in Hellblau<br />
und Weiß deuten ein Zurück<br />
weichen an, hellgrüne<br />
Fassaden verschwinden in der<br />
Vegetation.