Ziele vom HIP HOP Projekt sind - Hip Hop Hamburg eV
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6.2. im eigenen, häuslichen Bereich:<br />
E zunehmend Sprayer, die sich von Mitmenschen abkapseln. Häufig war bei diesen Personen schon zu früherer<br />
Zeit eine Verhaltensauffälligkeit zu bemerken, die später von behandelnden Ärzten als mögliche „latent<br />
vorhandene Psychose“ bezeichnet wurde, die durch Haschischkonsum, kurzfristig in Verbindung mit anderen<br />
Drogen (Kokain, Pilze oder LSD), dann als drogenindizierte Psychose diagnostiziert wurde.<br />
Im Gefühlschaos von Gleichgültigkeit, Verzweiflung, Wut u. Hilflosigkeit gilt es mit dem Klienten Strukturen zu<br />
entwickeln, die er auch selbständig überblicken u. nachvollziehen kann, um diese auch für sich zu verinnerlichen.<br />
Häufig fehlt ein Fundament für die eigene Existenzsicherung, so daß für den Klienten Hilfen zur Selbsthilfe<br />
erforderlich werden:<br />
• Beantragung der Hilfe zum Lebensunterhalt,<br />
• Sicherung der Wohnung,<br />
• Antrag auf Übernahme der Mietrückstände und der Nebenkosten HEW/GAS,<br />
• Antrag auf Kleidergeld, wenn erforderlich (wg. Krankenhausaufenthalt),<br />
• Sicherung der Zugehörigkeit i. d. Krankenkasse,<br />
• Kontaktaufbau zum sozialpsychiatrischen oder jugendpsychiatrischen Dienst des zuständigen<br />
Gesundheitsamtes, auf Wunsch Begleitung zu entsprechenden Ämtern, Besuche zur Kontaktpflege, um die<br />
Motivation des Betreffenden für eine Mitwirkung zu erwirken und zu stärken.<br />
Bei straffälligen Personen kommen weitere stabilisierende Maßnahmen hinzu:<br />
• Antrag beim zuständigen Gericht, einen Pflichtverteidiger zu stellen, da der Klient seine Interessen vor<br />
Gericht oft nicht selbst vertreten kann.<br />
• Kontakt zur Schuldenberatung,<br />
• Kontakt für den TOA<br />
• Kontakt zum gegnerischen Anwalt aufnehmen<br />
• Zusammenarbeit mit der FREIEN ARBEIT der Gerichte, wenn die Geldstrafe nicht einzubringen ist, um<br />
Haftstrafen zu vermeiden.<br />
Wenn der Betreffende erhebliche psychische Probleme oder Drogenprobleme hat oder hatte:<br />
• Kontakt zum jugendpsychiatrischen od. sozialpsychiatrischen Dienst,<br />
• Antragstellung beim jeweiligen Strafgericht für einen erforderlichen Pflichtverteidiger,<br />
• Zusammenarbeit mit der Bewährungshilfe oder der FREIEN ARBEIT,<br />
• Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt oder /und Versicherungsträgern, zwecks Reha- Maßnahmen.<br />
Ein Jungerwachsene, dessen Verfahren ´98 statt längerer Haftstrafe zu einem Maßregelvollzug abgeändert<br />
wurde, bekam einen Psychoserückfall in, weil er eigenmächtig seine Medikamente absetzte. Er wurde in die<br />
Akutstation zurückversetzt und mußte sich seine erworbenen Privilegien neu erarbeiten. Seine anfänglichen<br />
Vorbehalte gegen das Klinikpersonal wurden wieder akut, konnten aber durch häufige Telefonate, Einschaltung<br />
seines Anwaltes und Besuchszusagen wieder reduziert werden. Im Frühjahr unternahm er den ersten Suizidversuch,<br />
konnte aber gerettet werden. Am 24.11.01 erhängte er sich in der Psychiatrie.<br />
6.3. in der Psychiatrie:<br />
Sprayer, die ihre elementarsten Bedürfnisse nicht mehr ohne ständige Hilfen abdecken können, werden ermutigt,<br />
sich fachliche Hilfen zu suchen. Erfolgt eine stationäre Aufnahme in die Psychiatrie, wird der Kontakt möglichst<br />
durch Besuche aufrecht erhalten, um ihnen das Gefühl zu geben, nicht ausgegrenzt, sondern nur auf Zeit<br />
abwesend zu sein. Problemfälle dieser Art nehmen zu.<br />
8 Sprayer brauchten professionelle Hilfe, 4 Sprayer wurden stationär aufgenommen.<br />
6.4.Freiflächen für legales Sprühen:<br />
Freiflächen für legale Graffiti haben sich noch weiter reduziert. Häufig lag es daran, daß von Seiten der EG<br />
Graffiti öffentlich behauptet wird, daß legale Flächen der Einstieg in die Illegalität sei, aber ebenso häufig liegt<br />
es jedoch auch am Verhalten der Sprayer selbst. Bei legalen Wänden, für die es keine Regelungen und/ oder<br />
keine Ansprechpartner gibt oder bekannt <strong>sind</strong>, entsteht zunehmend Chaos an und neben den Freiflächen, was<br />
die Toleranzgrenze der Eigentümer ebenfalls mindert, so dass ebenfalls Sprühgenehmigungen zurückgezogen<br />
wurden.<br />
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