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kunft fortschreiben lässt und zweitens,<br />
Krisen nicht in der Tageszeitung<br />
angekündigt werden. Man<br />
sollte daher physische Edelmetalle<br />
besser als eine Art Versicherung<br />
sehen und sich freuen, wenn man<br />
sie nie in Anspruch nimmt. Bei<br />
einer herkömmlichen Versicherung<br />
wäre in diesem Szenario die Prämie<br />
verfallen und hätte der Gesellschaft<br />
lediglich moderne Glaspaläste<br />
finanziert, wohingegen das<br />
Metall im eigenen Besitz verbleibt.<br />
Einen ähnlichen Ansatz, nämlich<br />
sowohl bei steigenden als auch fallenden<br />
Märkten Gewinne zu generieren,<br />
versprechen auch die z.Z.<br />
äußerst populären Hedge-Fonds.<br />
Doch zunächst einmal bleibt es hier<br />
bei einem Versprechen und die Zeit<br />
wird zeigen, ob es auch gehalten<br />
werden kann. Ein <strong>Blick</strong> in die<br />
Vergangenheit offenbart jedoch<br />
anhand von Totalverlusten, wie<br />
z.B. bei dem LTMC-Fonds, das<br />
nicht unerhebliche Risikopotential<br />
dieser Anlageklasse. Fest steht<br />
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zunächst nur, dass sich der Anleger<br />
mit den oft äußerst hohen Ausgabe<strong>auf</strong>schlägen<br />
und jährlichen<br />
Verwaltungsgebühren ein wenig<br />
Hoffnung erk<strong>auf</strong>t. Wenn man dann<br />
noch liest, dass die Fondsmanager<br />
herkömmliche Aktien und Optionsscheine<br />
in ihr Portfolio <strong>auf</strong>nehmen,<br />
so fragt man sich zu<br />
Recht, worin die eigentliche die<br />
Leistung der professionellen Akteure<br />
besteht. Ein paar unterbewertete<br />
Aktien oder die entsprechenden<br />
Optionsscheine zu k<strong>auf</strong>en ist<br />
schließlich keine Kunst, die mittels<br />
teurer Spesen erk<strong>auf</strong>t werden<br />
muss, oder?<br />
Es kann festgehalten werden, dass,<br />
sofern man sich die "Jüdische Regel<br />
der Geldanlage" zu eigen macht<br />
und implementiert, man aller Voraussicht<br />
nach ruhig wird schlafen<br />
können und nicht um sein Vermögen<br />
bangen müssen, da die drei<br />
Anlageklassen <strong>auf</strong>grund der negativen<br />
Korrelationskoeffizienten voraussichtlich<br />
nicht gleichzeitig fal-<br />
Gold<br />
Kaffee<br />
len werden. An dieser Stelle sollte<br />
man sich in einem kurzen Gedankenexperiment<br />
folgende Frage stellen:<br />
"Was wäre passiert, wenn man<br />
zu irgendeinem beliebigen Zeitpunkt<br />
in der Geschichte obige Regel<br />
angewendet hätte?" Wenn man<br />
mit der Antwort <strong>auf</strong> die Frage zufrieden<br />
ist und ebenfalls bereit ist,<br />
in Anlageklassen zu investieren,<br />
die sich zeitweilig schlechter als<br />
der Markt entwickeln, kann man<br />
ernsthaft über die eigene Umsetzung<br />
der "Jüdischen Regel der<br />
Geldanlage" nachdenken.<br />
Über den Autor:<br />
Herr Dr. Ulrich Gerth ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität Münster<br />
und beschäftigt sich privat seit über<br />
einem Jahrzehnt intensiv mit finanziellen<br />
Fragestellungen. Er ist via E-<br />
Mail unter huvgerth@uni-muenster.de<br />
zu erreichen.<br />
Holz u.v.m.