30 Jahre HOG Moritzfeld
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<strong>30</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>HOG</strong> <strong>Moritzfeld</strong><br />
Integration und Tradition<br />
34 Trachtenträger/innen gingen „um’s Fass“<br />
Foto: Christian Schmidt<br />
In der vollbesetzten Stadthalle in Kirchheim Teck, feierte die Heimatortsgemeinschaft <strong>Moritzfeld</strong>, am 12.09.<br />
2009, ihr 16. Heimattreffen und zugleich ihr <strong>30</strong>-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums haben 34<br />
Trachtenträger das Fest verschönert und auch junge Kirchweihpaare gingen um’s Fass. Angeführt von<br />
Karina und Bruno Mikusch (Vortänzer) und Ingrid und Herbert Kreiner (Rechnungsführer), setzte sich der<br />
lange Trachtenzug, gefolgt von den „Banater Musikfreunden“ unter der Leitung von Michael Schmidt, bei<br />
sonnigem Wetter, freudig in Bewegung. Wie jedes Mal stellt der Festgottesdienst einen Höhepunkt dar, der<br />
dieses Mal von unserem <strong>Moritzfeld</strong>er Heimatpfarrer Reiner Debert festlich zelebriert wurde. Es sind die<br />
eindrucksvollen Worte der Predigt und die Lieder, die zu Herzen gingen. Es wurde der Verstorbenen<br />
gedacht und Hans Boger und Lothar Halsdorfer spielten instrumental die altvertrauten Lieder während den<br />
Gedenkminuten an unsere Verstorbenen. Für die Toten in der alten Heimat wurden ein Kranz und eine<br />
Krone niedergelegt, wie es in <strong>Moritzfeld</strong> Ritual war. Am Ende des Gottesdienstes segnete Pfarrer Reiner<br />
Debert den Strauß und seine Bänder, von Brigitte Bitz originell bemalt.<br />
Begleitet von der stimmungsvollen Marschmusik, wurde der Trachtenzug in der Fußgängerzone<br />
Kirchheims, von den Passanten bestaunt und begrüßt. Die <strong>Moritzfeld</strong>er sind seit der Präsenz bei den<br />
Stadtfesten zunehmend bekannte Kulturträger.<br />
Festgottesdienst in der Kirche „Sankt Ulrich“. Der <strong>Moritzfeld</strong>er Heimatpfarrer Reiner Debert<br />
zelebrierte den Gottesdienst wie in <strong>Moritzfeld</strong> an der „Kerweih“<br />
Foto: Gerdi Rieger<br />
Zurück in der Stadthalle, wurde der kulturelle Teil des Festakts eröffnet. Imposant war der Einmarsch der<br />
Trachtenpaare mit Frau Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker, die den Trachtenzug begleitete und<br />
zum Ehrentisch geleitet wurde, von wo sie das Programm mit großem Interesse verfolgte.
Am Anfang seiner Ansprache begrüßte Hans Boger weitere Ehrengäste. Herr Lorenz Baron,<br />
Bezirksvorsitzender der Donauschwaben des Landes Baden-Württemberg, mit Gattin, Herr Dr. Reinhold<br />
Appel, Ehrenvorsitzender der Banater Schwaben des Kreisverbandes Esslingen, mit Gattin, Frau Elisabeth<br />
und Herr Alfred Pfantzer, die als Wahl-<strong>Moritzfeld</strong>er uns Raum und Hilfe boten und Frau Theresia und Siggi<br />
Göbl, der den <strong>Moritzfeld</strong>er als Banater Koch wohlbekannt ist.<br />
Hans Boger brachte seine Freude zum Ausdruck, dass die <strong>HOG</strong> <strong>Moritzfeld</strong> ihr <strong>30</strong>jähriges Bestehen feiern<br />
darf. Er erinnert sich an die Gründung in Donaueschingen, wo die Vorstandsvorsitzende Irene Rohm und<br />
Peter Buchholz beschlossen, das Treffen alle zwei <strong>Jahre</strong> zu wiederholen. Die Freude am Wiedersehen und<br />
der rege Gesprächsaustausch zwischen den Landsleuten an den Tischen, ist bis heute erhalten geblieben.<br />
Hans Boger betonte „wir sind integriert in dem Zeitraum von <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n und nach <strong>30</strong> <strong>Jahre</strong>n pflegen wir<br />
parallel noch immer Tradition der alten Heimat. Wir wollen die Eigenarten bewahren, ohne die Banater<br />
Identität zu verlieren. Das Heimischwerden in Deutschland und die Distanz zur alten Heimat, zeugen davon,<br />
dass wir uns hier beheimatet fühlen und zu Hause sind.<br />
Dies hat auch unser Ehrengast, Frau Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker in ihrem Grußwort<br />
bestätigt. Sie sei „stolz, dass Kirchheim die Heimstätte für die <strong>Moritzfeld</strong>er geworden ist und freue sich,<br />
dass seit <strong>Jahre</strong>n, hier der Mittelpunkt der Begegnungen ist.“<br />
In ihrer Festansprache unterstrich sie dir Bedeutung, die die Heimat im Leben der Menschen hat: „Heimat<br />
ist wichtig. Sie gibt Sicherheit, sorgt dafür, dass sich die Menschen wohlfühlen, Vertrauen haben und in der<br />
Gemeinschaft umeinander wissen.“ Sie betonte, dass Europa die Chance und Verpflichtung mit sich bringe,<br />
Geschichte aufzuarbeiten, um die Menschen in Frieden miteinander leben zu lassen.“<br />
Sie erwähnte, dass sie beeindruckt ist von den schönen Trachten, aber auch die Salzkipfel, die sie am<br />
Stadtfest probiert hat, sind ihr in Erinnerung geblieben.<br />
Der Vorsitzende Hans Boger überreichte ihr zur Erinnerung an das Jubiläum die druckfrische Banat-Karte<br />
und zum Dank für die Gastfreundschaft, ein Exemplar der Ortsmonographie von <strong>Moritzfeld</strong> mit einem<br />
geweihten Kirchweihstraußband in den Farben der Stadt Kirchheim.
Sichtlich wohl und gerührt fühlte sich Frau Oberbürgermeisterin Angelika Matt- Heidecker am<br />
<strong>Moritzfeld</strong>er Heimattreffen. Johann und Dietlinde Boger bedanken sich für die herzliche<br />
Gastfreundschaft, die die Stadt Kirchheim unserer Heimatortsgemeinschaft entgegenbringt.<br />
Seit Jahrzehnten hat die <strong>HOG</strong> <strong>Moritzfeld</strong> ihren Sitz in Kirchheim, wo die <strong>Moritzfeld</strong>er ihre<br />
Brauchtumsfeste veranstalten und danach auch die Banater Landsleute des Esslinger<br />
Kreisverbandes<br />
Foto: Gerdi Rieger<br />
Herbert Schenk, stellvertretender Vorsitzender, überreichte Urkunden den Gründungsmitglieder und<br />
Vorstandsmitglieder, die besondere Verdienste im Vorstand geleistet haben: Irene und Josef Rohm und<br />
Theresia und Peter Buchholz, Dietlinde und Hans Boger.<br />
Im September 1979 war in Donaueschingen die Geburtsstunde unserer Heimatortsgemeinschaft und nach<br />
dem zweiten Treffen wurde ein größerer Saal in Ötlingen gefunden, wo die Vorstandsmitglieder Fam.<br />
Boger wohnten. So hat die <strong>HOG</strong> <strong>Moritzfeld</strong> seit Jahrzehnten ihren Sitz in Kirchheim, wo sie ihre Treffen<br />
veranstaltet. Der große Verdienst der Familie Rohm bestand auch darin, dass sie zusammen mit Familie<br />
Boger und Philip Loth (als Mitglieder des Kreisvorstandes), auch für die Banater Schwaben aus dem Kreis<br />
Esslingen einen idealen Saal für ihre Bälle, bis heute, gesichert haben.<br />
Es ist wichtig und notwendig, dass wir <strong>Moritzfeld</strong>er mit anderen Verbänden unser gemeinsames Brauchtum<br />
pflegen, was wir in die Tat umgesetzt haben. So beehrte uns die Donauschwäbische Tanzgruppe Wernau,<br />
unter der Leitung von Sieglinde Gross.<br />
Eine Augenweide waren die Tänzer/innen aus zwei Generationen. Die heiteren Tanzfolgen erfrischten alle<br />
Gemüter im Saal.
Flotte Polka getanzt von „Klein mit Groß“ (weitere Fotos siehe auch in www.donauschwaben-wernau.de)<br />
Foto Gerdi Rieger<br />
In unserem durchgehend kulturellen Programm hat der obligatorische Kerweihwalzer für Schwung gesorgt<br />
und allen Besucher kamen spätestens jetzt lebhafte Erinnerungen an die Kerweih, wie einst zu Hause.<br />
Unverkennbar spielte Martin Groß sein Saxophon und selbst der Ton hatte genau die Klangfarbe, wie einst<br />
in <strong>Moritzfeld</strong>.<br />
Zu erwähnen ist mit Genugtuung, dass unsere Brauchtumspflege Früchte trägt.<br />
Die Überlieferung unserer Tradition ist gelungen, denn alle kulturell Aktiven sind in Deutschland geboren.<br />
Mädchen aus der jungen Generation bereicherten das Bühnenprogramm mit Gedichte, Lieder, Tänze und<br />
instrumental: Alexandra Boger, Sybille Gabor, Jessica Mikusch, Helene Kreiner...<br />
Hervorzuheben sind die Beiträge der kleinsten Buben: Maximilian Gross (7), der ein Gedicht auswendig<br />
vortrug und Markus Schmidt (11), der das Solo-Trommeln lernen musste und mit den Musikanten<br />
schritthalten musste. Der Zeitaufwand war die Mühe wert, denn er gab den Takt an, wie ein Großer.<br />
Cristine Schmidt hat, anlässlich des Heimattreffens ein selbstverfasstes Gedicht über die Heimat<br />
vorgetragen und Martin Groß hat ein Lied umgetextet und es entstand eine melodische Widmung an unsere<br />
<strong>Moritzfeld</strong>er Heimat.
Die „Banater Musikfreunde“ unter der Leitung von Michael Schmidt spielten ein Ständchen vor dem<br />
Rathaus Kirchheim u. Teck<br />
Foto: Christian Schmidt<br />
Ein Wettlauf mit der Zeit hatte auch Michael Schmidt zu bestreiten. In nur fünf Proben musste er mit Hilfe<br />
von Martin Gross die <strong>Moritzfeld</strong>er und Banater Musikanten neu zusammenbringen und für das Fest<br />
einstimmen. Ihm und allen Mitwirkenden und Helfern, besonders den Familien Loth-Simon, Gabor, Müller<br />
und Hans Hubert, dankt Dietlinde Boger abschließend. Nur wenn viele helfende Hände mitgestalten und<br />
viele Landsleute ihre Fähigkeiten und Talente stetig einbringen, ist für Nachhaltigkeit gesorgt. Die<br />
jahrelange Erfahrung zeigte, dass schon durch den Einsatz einzelner Landsleute, viele Andere motiviert<br />
werden und der Fortbestand gewährleistet wird. An dieser Stelle muß man neben den Vorsitzenden die<br />
ehemaligen Vorstandsmitglieder erwähnen, die die <strong>HOG</strong> zeitweise vorbildlich unterstützt haben: Familien<br />
Magdalena und Eckehard Haupt, Erika und Erich Rothas, Christel und Joseph Kovacs, Loth Philip, Joseph<br />
Löffler, Johanna und Hans Rothas, Helene und Martin Gross, Joseph und Peter Burosch, Hans Thees<br />
(Waldhausen), Hans Thees (Bruchsal) und nicht zuletzt Katharina Thees. Sie hat für den großen<br />
Trachtenzug anlässlich der 200-Jahr-Feier in unzähligen Arbeitstunden viele Trachtenteile genäht, die heute<br />
noch getragen werden und viele sich daran erfreuen.<br />
In gemütlicher Runde verbrachte man den Nachmittag, der viel zu schnell verging.<br />
Bis in die späten Nachtstunden spürte man die Lebendigkeit in den Gesprächen. Seit zwei <strong>Jahre</strong>n ist ja<br />
auch viel geschehen in der Zwischenzeit. Besonders an den Jahrgangstischen wurden viele Erinnerungen<br />
geweckt, in den Reihen der ehemaligen Schüler, aber auch die anwesenden ehemaligen Lehrer Johanna<br />
Sauer und Helmuth Ritter wussten viele Geschichten zu erzählen.<br />
Alle sprechen gerne über die Zeit in <strong>Moritzfeld</strong> und in den aktuellen Gesprächsthemen ist auch ein Wandel<br />
zu beobachten. Vor dreißig <strong>Jahre</strong>n, war die meistgestellte Frage, ob die Kinder schon bald nach Deutschland<br />
kommen können, in den 90er <strong>Jahre</strong>n, war die besorgte Frage nach Wohnung und nach Arbeitstelle. Dieses<br />
Mal erkundigte man sich, ob man in Kurzarbeit ist und allmählich ist immer häufiger die Frage, ob die<br />
Landsleute schon im Ruhestand sind. Diese Fragenstellung im Wandel der Zeit deutet auf ein Fortschreiten<br />
des Altersdurchschnitts hin, und das ist die Antwort darauf, warum immer weniger Landsleute zu den<br />
Heimattreffen kommen. So übersteigt auch die Liste der zu ehrenden Senioren immer mehr die laufende<br />
Zahl von 100.<br />
Ein fester Bestandteil ist abends die Altenehrung. Gerhilde Loth und Edith Onciu überreichten den betagten<br />
Geburtstagsjubilaren eine Bildcollage, die Livius Loth-Simon entworfen hatte.<br />
Eine Überraschung war dieses Mal die Ausstellung der Bilder von Maria Harti. Zwar wusste jeder, dass<br />
Frau Harti in <strong>Moritzfeld</strong> ihr Talent auf Leinwand gebracht hat, aber, dass sie über Blumberg hinaus mit
ihren Prominentenportraits berühmt ist, war für die meisten Landsleute neu. Dass die Bänder des<br />
Kirchweihstrausses jedes Mal bemalt sind, rührt gewohnheitshalber von ihrem anfänglichen<br />
Bänderbemalen (mit Blumen) in <strong>Moritzfeld</strong> her.<br />
Aus der Ausstellung von Maria Harti<br />
In diesem Jahr standen auch die Neuwahlen an. Es ist sehr erfreulich, dass junge Kandidaten die Wahl<br />
angenommen haben, nachdem einige langjährige Vorstandsmitglieder sich nicht mehr zur Wahl stellten.
Den Familien Schenk, Onciu, März und Anselm sei Dank und Anerkennung für ihre Mitarbeit<br />
ausgesprochen. Nach der Entlastung des Vorstandes, wurde Johann Boger wurde erneut zum Vorsitzenden<br />
der <strong>HOG</strong> gewählt. Dessen Stellvertreter wurde Bruno Mikusch. Auch Livius Loth-Simon wurde in seinem<br />
Amt als Kassenwart bestätigt. Ingrid Kreiner ist die neue Schriftführerin. Edgar Schmidt und Karoline Holz<br />
sind Kassenprüfer. Gerhilde Loth- Simon und Dietlinde Boger, die auch das Referat für Kultur und<br />
Brauchtumspflege leitet, wurden zu Beisitzerinnen ernannt. <strong>HOG</strong>-Beauftragte im Raum Herzogenaurach ist<br />
Katharina Schmidt, Erika Zagyva im Raum Rastatt und Michael Binder ist <strong>HOG</strong> Beauftragter im Raum<br />
Villingen. Der neu gewählte Vorstand steht allen Landsleuten für Fragen und Meinungen zur Verfügung<br />
und freut sich auf gute Vorschläge, die in den Sitzungen dann eingebracht werden. Wir machen uns jetzt<br />
schon Gedanken, was wir tun können, dass die Besucherzahl nächstes Mal beständig bleibt.<br />
Das nächste Treffen wird in der Eduard-Mörike-Halle, in Kirchheim / Ötlingen, stattfinden. Bis dann<br />
bleiben die Bilder im Gedächtnis und wer Fotos oder eine DVD möchte, kann sie beim Vorstand bestellen.<br />
Der Vorstand<br />
Die <strong>Moritzfeld</strong>er kommen gerne in die Stadthalle Kirchheim u. Teck<br />
Foto: Gerdi Rieger
…weitere Fotos demnächst…