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PANDA Magazin 2-2006

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Panda 2/<strong>2006</strong>11Taucher versucht vergeblich, eine Leder-Schildkröte vor dem qualvollen Ertrinken zu retten.Fischerei bedroht die Meeresschildkröten© WWF-Canon/M. GuntherDie Unechten Karettschildkröten (Caretta caretta) aufder griechischen Insel Zakynthos sind in ganz Europaberühmt. Alle wissen, dass ihre Nistplätze bedrohtsind. Nach heftigen Protesten von WWF und anderenUmweltverbänden hat sich schließlich die EU eingeschaltetund die griechische Regierung hat für heuerVerbesserungen versprochen.Weniger bekannt ist ein anderes Problem, das fürSchildkröten eine mindestens ebenso ernste Gefahrdarstellt: Unzählige verfangen sich in den Netzen undLangleinen der kommerziellen Fischerei. Viele überlebendas nicht. Gerald Dick, WWF-Programmdirektorfür Artenschutz in Europa, ist gerade mit brandneuenDaten von einem internationalen Symposium zurückgekommen:„Allein an der Küste Spaniens sindes 20.000 Schildkröten pro Jahr, die auf diese Weiseunabsichtlich gefangen werden. Es ist unbedingt nötig,die Fangmethoden so zu verändern, dass Schildkrötensicher sind.“ Der WWF kann dabei auf positive Erfahrungenzurückgreifen, die aus der Karibik stammen.Dort wurden im Rahmen eines Wettbewerbs, den derWWF ausgeschrieben hat, schonendere Fangmethodenentwickelt, die diesen ungewollten Beifang um50 Prozent reduzierten. Sie sollen nun auch im Mittelmeereingesetzt werden.Im Mittelmeer leben drei verschiedene Schildkrötenarten:die Unechte Karettschildkröte und die GrüneMeeresschildkröte (Chelonia mydas), die ihre Nistplätzean den Stränden des östlichen Mittelmeeres haben;die Lederschildkröte (Dermochelys coriacea), die oftvom Atlantik ins Mittelmeer kommt, hier aber nichtnistet. Die beiden ersten Arten sind auf der Roten Listeals „stark gefährdet“, letztere sogar als „vom Aussterbenbedroht“ eingestuft.Meeresschildkröten sind große „Reisende“ – siedurchqueren oft ganze Ozeane und legen dabei Tausendevon Kilometern zurück. Um sie zu schützen, istdaher internationale Zusammenarbeit nötig. Ganz besondersgilt das im Mittelmeerraum, wo 21 verschiedeneLänder und Kulturen zusammentreffen. Gerald Dick:„Der WWF hat einen neuen Aktionsplan zum Schutzder Meeresschildkröten im Mittelmeer erarbeitet, dernun umgesetzt wird.“Tipp: Vortrag von Peter Dutton: The secret lives of sea turtlesNew insights from molecular genetics and satellite trackingMulti-Media Präsentation in englischer SpracheMittwoch, 28. Juni <strong>2006</strong>, 18.00 UhrKinosaal des Naturhistorischen MuseumsMaria Theresien-Platz, 1010 WienEintritt: € 8,– (€ 2,– Ermäßigung für WWF-Mitglieder)

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