Die unterzeichnenden Hausärzte - Internist / Allgemeinmedizin
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gesetzlich und privat versicherten Patienten gemacht – trotz immer eklatanterer<br />
Honorarunterschiede! Wieso? Weil ein Hausarzt von seinem Selbstverständnis her sich<br />
immer als Begleiter seiner Patienten versteht, er dabei viele Familien über mehrere<br />
Generationen hinweg kennt und die Patienten aus ihrem ganzen sozialen Umfeld heraus<br />
versteht – letztlich Vertrauensperson des Patienten ist. Und genau diese Partnerschaft mit den<br />
Patienten ist es, was Sie eigentlich fürchten müssten:<br />
Es ist jedem Patienten sehr schnell plausibel zu machen, dass ein Hausbesuch für 15,41 Euro<br />
nicht kostendeckend zu erbringen ist. Jeder Patient kann sich an fünf Fingern abzählen, dass<br />
es die Praxen finanziell gegen die Wand fährt, wenn alle Leistungen in der Sprechstunde und<br />
dazu noch die Hausbesuche für maximal ca. 15 Euro im Monat pro Patient erbracht werden<br />
sollen! Jeder Patient, der eine weitere hausärztliche Betreuung für die kommenden Jahre<br />
wünscht, wird daraus seine eigenen Konsequenzen ziehen und zu einer Krankenkasse<br />
wechseln, die mit ihrem Hausarztvertrag die <strong>Hausärzte</strong> besser bezahlt!<br />
Wir sehen deswegen keinerlei Notwendigkeit unsere Patienten unter Druck zu setzen. Ja es<br />
widerspräche sogar unserem Selbstverständnis diese Partnerschaft mit den Patienten zu<br />
gefährden.<br />
Aber Sie können auch sicher sein: Wir werden unsere präventiven und therapeutischen<br />
Aufgaben als <strong>Hausärzte</strong> weiter sehr ernst nehmen. <strong>Die</strong>s bedeutet, die Patienten über alle<br />
gesundheitlichen Belange aufzuklären: welcher Lebensstil ihre Gesundheit fördert und<br />
welcher nicht; welche Therapien und Medikamente welche Wirkungen und welche<br />
Nebenwirkungen haben und genauso welche Vor- und Nachteile verschiedene<br />
Krankenkassen und Vertragsformen für ihre Gesundheitsversorgung haben.<br />
Interessant ist – und auch das werden wir unseren Patienten nicht verschweigen – dass es in<br />
letzter Zeit immer gerade Ersatzkassen sind, die versuchen andere Versorgungsformen<br />
einzuführen: die DAK mit dem Versuch Patienten durch unpersönliche Callcenter per Telefon<br />
mittels der amerikanischen Aktiengesellschaft Healthways zu betreuen; die TK als erste<br />
Krankenkasse in Deutschland, die Patienten durch eigene Medizinische Versorgungszentren<br />
mit angestellten Ärzten behandeln lassen will.<br />
Wir glauben kaum, dass die Patienten solche Versorgungsformen statt ihres vertrauten<br />
Hausarztes in Zukunft wünschen.<br />
Um zu ihrer Pressemitteilung zurückzukommen: Das von Ihnen darin verwendete Wort<br />
„Amoklauf“ möchten wir am Ende dieses Schreibens gerne an Sie zurückgeben:<br />
Wir hoffen nicht, dass eine weitere Verweigerung ihrerseits zu einer schnellen und<br />
konstruktiven Vertragsgestaltung mit dem BHÄV zu kommen, zu einem Amoklauf für die<br />
Ersatzkassen in Bayern wird.<br />
Wir rechnen mit einer Weitergabe dieses Schreibens durch Sie an die Vorstände Ihrer acht<br />
Mitgliedskassen.<br />
Mit freundlichen Grüßen und in Sorge um eine flächendeckende hausärztliche Versorgung in<br />
Bayern<br />
Gabriele Ruth Anderl<br />
Prakt.Ärztin<br />
83043 Bad Aibling<br />
Dr.med.Franz Josef Albers<br />
Prakt.Arzt<br />
85521 Ottobrunn<br />
Dr.med. Jürgen Arnhardt<br />
FA f. <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />
89420 Höchstädt<br />
Gert Ahrens<br />
Facharzt f. <strong>Allgemeinmedizin</strong><br />
83734 Hausham