heft 05 | 04 – 06 / 2010 - jUHU – das junge Magazin für Seniorenkultur
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18 <strong>jUHU</strong> rems-murr-kreis | AusgAbe <strong>05</strong>/<strong>04</strong><strong>–</strong><strong>06</strong> <strong>2010</strong><br />
homöopathie heute<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
heute möchte ich Ihnen <strong>das</strong><br />
homöopathische Mittel Apis<br />
mellifica <strong>–</strong> die Honigbiene<br />
vorstellen.<br />
Apis ist ein wichtiges homöopathischesNotfallmittel,<br />
welches auch bei ernsten<br />
Zuständen rasche Hilfe bringen<br />
kann. Ein akuter Apis<br />
<strong>–</strong> Zustand entwickelt sich<br />
schnell, die Schmerzen sind<br />
stechend, brennend und bessern<br />
sich durch kalte Anwendungen.<br />
Das Arzneimittelbild von<br />
Apis können wir uns sehr gut<br />
einprägen, wenn wir uns mit dem „Rohstoff “, der Honigbiene<br />
etwas genauer auseinander setzen. Die meisten von uns machen<br />
irgendwann eine unfreiwillige „Arzneimittelprüfung“ mit Apis<br />
durch, nämlich dann, wenn wir von einer Biene gestochen werden.<br />
Sie erfahren dabei normalerweise die üblichen Folgen eines<br />
Bienenstiches: Rötung, Hitze und Schwellung (mit Spannungsgefühl<br />
), begleitet von brennenden und stechenden Schmerzen.<br />
Genau diese Symptome führen uns in der Homöopathie oft zum<br />
Heilmittel Apis, denn wenn die Symptome ähnlich sind wie bei<br />
einem Bienenstich und zusätzlich die Modalitäten wie zum Beispiel,<br />
Besserung durch Abkühlung (frische Luft, kalte Anwendungen)<br />
und besser durch Bewegung oder Verschlimmerung<br />
durch Hitze oder bei warmen und geschlossenen Räumen sowie<br />
bei Berührung, durch Druck oder warme Anwendungen, genauso<br />
wie Abneigung gegen Wasser und Getränke oder <strong>das</strong> Verlangen<br />
nach sauren Speisen oder Milch vorhanden sind.<br />
Apis als homöopathisches Mittel ist ein „guter Freund der<br />
Frauen“, wie der berühmte amerikanische Homöopath Dr. James<br />
Tyler Kent (1849<strong>–</strong>1947) es formulierte. Es hilft bei Gebärmutterentzündungen,<br />
drohender Frühgeburt, Eierstockentzündungen,<br />
Knöchel <strong>–</strong> und Lipödemen sowie bei Nierenstörungen<br />
(Eiweiß im Urin ). Die typischen Apis-Symptome sind: stechende,<br />
brennende Schmerzen, besonders beim Wasserlassen, besonders<br />
der letzte Urintropfen, brennt extrem. Spärlich, dunkel gefärbter<br />
Urin, Schwellungen um die Augen oder der Fußknöchel.<br />
Übrigens hat <strong>das</strong> homöopathisch<br />
potenzierte „Bienengift“<br />
schon vielen Allergikern<br />
geholfen, sich wieder mit den<br />
Bienen zu „versöhnen“ und ihr<br />
„gespanntes Verhältnis“ diesem<br />
Insekt gegenüber abzubauen<br />
(Desensibilisierung).<br />
Desweiteren ist Apis ein Heilmittel<br />
<strong>für</strong> „Arbeitstiere“ (so<br />
wie <strong>das</strong> Bienenvolk), <strong>das</strong> heißt<br />
<strong>für</strong> geschäftige, voll auf ihre Arbeit<br />
konzentrierte, vitale Menschen.<br />
Nicht selten sind Apis-<br />
Menschen in sozialen Berufen<br />
anzutreffen. Sie arbeiten gerne<br />
und körperliche Betätigung bessert ihre Beschwerden. Wenn die<br />
Familie bedroht, hintergangen oder verärgert wird, können die<br />
normalerweise ausgeglichenen Apis <strong>–</strong> Menschen mit Reizbarkeit,<br />
Aggression und Eifersucht reagieren. Manchmal sind Apis<br />
<strong>–</strong> Menschen auffällig unbeholfen und ungeschickt, so <strong>das</strong>s ihnen<br />
zum Beispiel Gegenstände aus der Hand fallen. Auch werden<br />
Apis <strong>–</strong> Syndrome meist von Unruhe und Durstlosigkeit begleitet,<br />
trotz trockenem Mund. Als auffälliges Symptom könnte<br />
bei solchen Menschen ein Durstgefühl am Nachmittag um ca. 15<br />
Uhr einhergehend mit einem Frösteln sein.<br />
Apis hilft bei Angina mit geschwollenem Hals, vergrößerten,<br />
feuerroten Mandeln; <strong>das</strong> Halszäpfchen hängt wie ein Wassersäcklein<br />
hellrot und glänzend im Hals; kalte Getränke lindern.<br />
Weitere bewährte Indikationen sind: Augenentzündungen, Urtikaria,<br />
Herpes, Wundrose (Erysipel), Quincke-Ödem und Bauchwassersucht<br />
(Aszites).<br />
Liebe Leserinnen und Leser, es hat mich sehr gefreut, Ihnen die<br />
„Honigbiene“ mal aus einer etwas anderen Sicht darzustellen. In<br />
der nächsten Ausgabe möchte ich Ihnen über Allium cepa, die<br />
Küchenzwiebel berichten.<br />
Herzlichst Ihre<br />
Corinna Bäuerle<br />
Masseurin und klassische Homöopathin,<br />
Auenwald-Oberbrüden<br />
© Foto: ulrich Velten, pixelio.De