8 OSM 01/2014 VeranstaltungenMöwe und MozartJohann-Strauß-Operette WienDer VogelhändlerMit dem 1891 im „Theater an der Wien“ uraufgeführten„Vogelhändler“ schrieb der KomponistCarl Zeller Operettengeschichte. „Schenkt mansich Rosen in Tirol“, „Grüß euch Gott, alle miteinander“und „Ich bin die Christel von der Post“ heißen die berühmtestenLieder, die zu Evergreens wurden. Dieberühmte Operette in 3 Akten gehört zu dem halbenDutzend, die sich seit der Uraufführung ununterbrochenim Repertoire deutschsprachiger Bühnen behaupten.Insgesamt 45 Mitwirkende aus hochkarätigenjungen Gesangssolisten sowie dem großen Orchesterund Chor der Johann-Strauß-Operette Wien präsentierendie temperamentvolle Geschichte des VogelhändlersAdam und der Christel von der Post mit vielSpielfreude und Charme. Für die Inszenierung zeichnetCharlotte Leitner verantwortlich, die selbst auf den„Brettern, die die Welt bedeuten“ gestanden hat. Siewar jahrelang als Sopranistin u.a. in der Wiener Staatsoper,Wiener Volksoper und Mailänder Scala tätig. Diemusikalische Leitung übernimmt Bettina Schmitt. u➔ Donnerstag, 23. Januar, um 19.30 Uhr in der Stadthalle.Karten ab 34,90 € gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellesowie an der Abendkasse.Liebe kennt kein Alter, das Alter vergisst höchstensdie Liebe – das kann Sofia (Doris Kunstmann)in diesem mit viel zärtlichem Humor erzähltenGroßstadtmärchen von Peter Limburgnicht passieren. Die Aufgabe, der sie sich täglichstellt, heißt Lebensverzauberung. Immer optimistischbegegnet sie, die schon als Kind „Möwe“ genanntwurde, allen Widerwärtigkeiten dadurch, dasssie das schnöde Sein in schönen Schein verwandelt.‚Mozart’ Herbert (Peter Fricke), Komponist einerunvollendeten Nebelsinfonie, die er als Werbemusikzum Beispiel für Tomatensuppe geopfert hat,ist ihr genaues Gegenteil. Festgefahren in seinemeigenbrötlerischen Pessimismus tut er alles, um dieAnmache der Möwe zu ignorieren, die eines Tagesauf ‚seiner’ Stammparkbank sitzt und ihm, weil sieeinfach nie ihren Schnabel hält, furchtbar auf dieNerven geht. Dass Sofia in Herberts Leben hineingeflattert ist und beginnt, seinen Alltag komplettauf den Kopf zu stellen, war die Idee seines NeffenCarl (René Oltmanns), der für seinen Onkel zumAmor wurde, um ihn aus seiner Vereinsamung zubefreien. Bei allem Humor hat die kurzweilige Komödieüber die Liebe im Spätsommer des Lebenseine berührende Intensität. u➔ Donnerstag, 21. Januar, 20 Uhr in der Stadthalle. Kartengibt es zum Preis von 14 / 20 / 23 € bei der vhs Hochtaunus,Füllerstraße 1, Tel. 58480, www.vhs-hochtaunus.de, in derBuchhandlung Bollinger, Hohemarkstraße 151, im TicketCenter, Kumeliusstraße 8 sowie an der Abendkasse. Ab19.15 Uhr gibt es eine kostenfreie Einführung in das Stück.Das OSM verlost 3 x 2 Freikarten.GEWINNSPIELFrage: In welchem Jahr wurde die Operetteuraufgeführt?Schicken Sie das Lösungswort bis 16. Januar unter dem Betreff:„Wien“ mit Ihrem Namen, Ihrer Anschrift und Telefonnummer perE-Mail an: stadtmagazin@ruschkeundpartner.de oder per Post an:<strong>Oberursel</strong> <strong>Stadtmagazin</strong>, Postfach 2041, 61410 <strong>Oberursel</strong>. Das Losentscheidet. Die Gewinner werden benachrichtigt. KeineBarauszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
OSM 01/2014 Porträt 9Kindertagespflege in schwierigen ZeitenTagesmütter schlagen AlarmSeit dem 1. August 2013 besteht ein Anspruch auf die Betreuung des Kindes ab dem Ersten Lebensjahrin einer Kindertageseinrichtung oder Kindertagespflege. Beide Betreuungsformen werden gleichwertignebeneinander gestellt. Jedoch: Das in den letzten Jahren aufgebaute, gut funktionierendeModell der Betreuung in der Tagespflege droht nun zu scheitern. Die Tagesmütter sind die Verliererdes gesetzlichen Anspruches auf die Betreuung. Existenzen sind bedroht.Als mögliche Ursache konnte zum einen diePreisgestaltung der unterschiedlichen Betreuungsformen„Kindertageseinrichtung“ und„Kindertagespflege“ identifiziert werden.Mit ca. 600 EUR im Monat ist ein Betreuungsplatzbei einer Tagesmutter für 30 Stunden Betreuungin der Woche nahezu doppelt so teuer wie ein Betreuungsplatzin einer öffentlichen Einrichtung.Aber auch die unterschiedliche Handhabung derBerechnung der Geschwisterkindermäßigung, diefehlende Vertretungsregelung und der hohe bürokratischeAufwand bei der stundengenauen Abrechnungmit dem Kreis wurden moniert. Dies allessind Voraussetzungen, die einen gerechten Wettbewerbder Tagesmütter mit den öffentlichen Einrichtungenbehindern.Diesen Tatsachen steht eine aktuelle österreichischeStudie entgegen, die die Unterschiede der Betreuungvon Kleinkindern in der Kindertagespflege undin Kitas untersucht hat und deutlich macht:„Beziehungen lassen sich bei den wenigen Kindernin der Kindertagespflege (Tagesmüttter) leichtergestalten, so dass das Kind aus dieser Beziehungviele positive Einflüsse für seine Gefühlswelt gewinnt.“Mit diesem Ergebnis fühlt sich der <strong>Oberursel</strong>erKindertagespflegeverein NEST-WERK e. V, der seit2007 Tagesmütter qualifiziert und Betreuungsplätzefür Kinder vom Baby- bis ins Grundschulalterin <strong>Oberursel</strong>, Steinbach, Oberstedten, Bommersheim,Stierstadt und Weißkirchen vermittelt,in seiner Arbeit bestätigt und möchte zukünftigmehr Aufklärungsarbeit leisten, berichtete diepädagogische Fachkraft des Vereins, Sabine Kaewel.Das OBERURSEL STADTMAGAZIN wird in denkommenden Ausgaben immer wieder verschiedeneTagesmütter des Vereins vorstellen und damit diezahlreichen Fragen der Eltern beantworten. u➔ www.nest-werk-oberursel.de