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Reihe 3

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<strong>Reihe</strong> 3: Leseverstehen<br />

soll den Gegner respektieren und auch den Fans zeigen, dass Fußball friedlich ist und<br />

keine Gewalt will. Mit der unglaublichen Kraft des Fußballs lasse sich die Welt verändern.<br />

Man soll den Fußball nutzen, um Frieden, Gleichberechtigung, Gesundheit und<br />

Bildung zu fördern. Dieser „FIFA-Fair-Play-Kodex“, in dessen Sinne Zinédine Zidane<br />

nach seiner Tat niemals als bester Spieler hätte geehrt werden dürfen, endet mit der<br />

Aufforderung: „Verbessere den Fußball, trag ihn in die Welt hinaus und du wirst die<br />

Welt verbessern.“ Was für ein hohes Ziel ist das!<br />

Die Fußball-Sommer-Party WM 2006 in Deutschland, bei der Fans aus vielen Ländern<br />

friedlich miteinander gefeiert haben, hat ein bisschen das Gefühl vermittelt, wie es<br />

sein kann, wenn in der Welt Freunde auf Freunde treffen. Es muss allerdings nicht<br />

sein, dass sich diese Freundschaft nur auf große Sportfeste begrenzt. Warum sollte der<br />

Homo sapiens nicht vom Sport lernen können, dass es viel besser ist, wenn man sich<br />

auf der Welt nicht als Feind, sondern als Freund begegnet.<br />

Freundschaft beinhaltet aber auch freiwillige Verantwortung und Hilfsbereitschaft für<br />

den anderen. In vielen Kulturen hilft man dem Freund, wenn er in Not ist.<br />

Warum aber funktioniert das nicht weltweit unter den Völkern?<br />

Im Folgenden ein Beispiel: Laut UNICEF (in einem Bericht vom 21.3.2006) sterben<br />

weltweit jeden Tag etwa 4.500 Kinder, weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben.<br />

400 Millionen Kinder leiden unter Trinkwassermangel. Jeder sechste Erdenbewohner<br />

hat keinen Zugang zu sauberem Wasser. Allein auf dem afrikanischen Kontinent gehen<br />

jedes Jahr 40 Milliarden Arbeitsstunden durch Wasserholen verloren.<br />

Warum helfen die Freunde nicht ihren Freunden? Warum gilt der Wassermangel heutzutage<br />

als eine der größten Kriegsgefahren?<br />

Könnte es z. B. nicht so etwas wie eine „Wasserweltmeisterschaft“ geben, bei der reichere<br />

Länder die Patenschaft für verschiedene ärmere Länder mit Wasserproblemen<br />

übernähmen? In einer festgelegten Zeit – z. B. innerhalb von 6 Monaten – müssten<br />

die Länder das Geld, das Know-how, die Technik, die Arbeitskräfte und die politische<br />

Durchsetzungskraft aufbringen, um in ihrem Patenland, so viel wie möglich für die<br />

nachhaltige Trinkwasserversorgung zu tun. Die verschiedenen Disziplinen könnten dabei<br />

z. B. sein: Reduzierung von Trinkwasserverschwendung, Trinkwassergewinnung,<br />

Trinkwasserversorgung, Verringerung der Abwasserentstehung, Abwasserentsorgung,<br />

Abwasserreinigung, Energiegewinnung und technische Ausbildung vor Ort.<br />

Fernsehteams aus aller Welt filmten den Fortschritt der Arbeiten. Sponsoren unterstützten<br />

ihre nationalen Teams. Am Ende würde jeder Liter sauberes Trinkwasser<br />

bis zur nächsten Wasser-WM hochgerechnet. Das Gewinnerland würde von den UN<br />

ermittelt. Möglicherweise ließe sich so „der Ernst“ durch „das Spiel“ mildern und die<br />

Welt verbessern.<br />

Vielleicht wird dann der deutsche Musiker Herbert Grönemeyer seine offizielle FIFA-<br />

WM-Hymne „Zeit, dass sich was dreht“ umschreiben. Gemeint wären dann nicht<br />

mehr nur der Fußball, sondern solarbetriebene Wasserpumpen in vielen neuen<br />

Wasserbrunnen. „O-eo-leo-e, o-eo-leo-e“!<br />

DSH-Ticket II • ISBN 978-3-922989-76-9 • © Verlag Liebaug-Dartmann

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