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die Tageszeitung der Region Schaffhausen - Schaffhauser ...

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1 «<strong>Schaffhauser</strong> Nachrichten» – <strong>die</strong> <strong>Tageszeitung</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

1. Bund 2. Bund 3. Bund «Leben» «express»<br />

Struktur Der erste Bund informiert über Der zweite Bund berichtet Der «Leben»-Bund widmet Das Ausgeh- und Freizeitmagazin<br />

wichtige Tagesthemen, News aus ausführlich über das sich jeden Mittwoch den <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Schaffhausen</strong><br />

dem In- und Ausland, <strong>die</strong> Wirtschaft Geschehen in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> Themen Wohnen, Lifestyle erscheint jeden Donnerstag<br />

sowie vermischte Meldungen. und im Sport. und Kultur. im handlichen Tabloidformat.<br />

SAMSTAG, 13. NOVEMBER 2010 1 4 9. J A H R G A N G , N U M M E R 2 6 5 , A Z 8 2 0 0 S C H A F F H A U S E N , P R E I S F R . 2 . 5 0<br />

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9 7 7 1 4 2 0 6 0 0 0 0 2<br />

6 0 0 4 5<br />

Kultur In <strong>der</strong> Kammgarn wird heute<br />

Abend <strong>der</strong> Contempo-För<strong>der</strong>preis<br />

verliehen. Wir stellen <strong>die</strong> Nominierten vor.<br />

Stadt <strong>Schaffhausen</strong> Seite 21<br />

Top-Sänger Marc Sway stellte bei seinem<br />

Auftritt im Hombergerhaus seine erfolg-<br />

reichen «Tuesday Songs» vor.<br />

<strong>Region</strong> Seite 19<br />

Reform im Schweizer Fussball:<br />

Die Challenge League wird verkleinert<br />

A N Z E I G E A N Z E I G E<br />

� � �<br />

Wirtschaft<br />

Kommentar<br />

Nationalbank<br />

leidet wegen Euro<br />

BERN Die Schweizerische Nationalbank<br />

hat in den ersten drei Quarta- Auf den FCS dürften harte<br />

len <strong>die</strong>ses Jahres einen Verlust von<br />

8,5 Mrd. Franken zu verbuchen. Zeiten zukommen. In <strong>der</strong><br />

Eine kleine, aber<br />

feine Liga – mit<br />

Kampf um <strong>die</strong> begehrten zehn Plätze. des Schweizer Fussball-Verbandes o<strong>der</strong> ohne FCS<br />

Die Absteiger werden mit <strong>der</strong> neuen genehmigt werden. Ein Umschwung ist<br />

1. Liga Promotion vorliebnehmen müs- nicht zu befürchten. Die Klubs <strong>der</strong> MAT THIAS DUBACH<br />

Grund dafür sind vor allem Wech- nächsten Saison gibt es in sen. In <strong>die</strong>ser dritthöchsten Spielklasse 1. Liga haben sich bereits für <strong>die</strong> Ändeselkursverluste<br />

aufgrund des starken<br />

Frankens. Profitiert hat <strong>die</strong> seiner Liga sechs Absteiger.<br />

Nationalbank hingegen vom hohen<br />

wird das Feld mit den vier besten U-21- rungen ausgesprochen. Das Projekt<br />

och braucht es für <strong>die</strong> Ver-<br />

Teams sowie den je zwei besten Erst- <strong>der</strong> SFL sieht vor, dass in den Profiligen<br />

kleinerung <strong>der</strong> zweithöchsligisten<br />

(pro Gruppe) ergänzt. Die Liga- schlankere Strukturen geschaffen wer- N ten Fussballliga das Abni-<br />

Goldpreis und vom Gewinn aus<br />

BERN Die zweithöchste Liga wird reform hat auch Auswirkungen auf <strong>die</strong> den und so auch das Niveau gesteigert cken <strong>der</strong> DV des Schweizerischen<br />

dem UBS-Stabilisierungsfonds.<br />

gemäss einem Beschluss <strong>der</strong> Swiss Super League. 2013 wird im Oberhaus werden kann. Ebenso soll sich <strong>die</strong> wirt- Fussballverbandes. Ein Ja im Mai<br />

Seite 11<br />

Football League (SFL) reformiert. Nach nur noch <strong>der</strong> letztplatzierte Klub abschaftliche Situation verbessern. In <strong>der</strong> gilt aber als sicher, von keiner Seite<br />

einer Übergangssaison wird <strong>die</strong> Chalsteigen, <strong>die</strong> Barrage entfällt. Dem Ers- Stadionfrage än<strong>der</strong>t sich für den FCS ist Wi<strong>der</strong>stand zu erwarten. Die<br />

lenge League ab Sommer 2012 nur noch ten <strong>der</strong> Challenge League steht ein wenig, das Projekt FCS-Park wäre auch neue Liga verspricht besseren Sport<br />

Inland<br />

10 statt 16 Teams umfassen. Für den FC Startplatz in <strong>der</strong> Eliteklasse zu.<br />

für das alte Format <strong>der</strong> Liga nötig und stabilere wirtschaftliche Rah-<br />

Mutterpartei<br />

renten bedeutet das schon für <strong>die</strong> kom- rechtskräftig. Die Reform muss im Mai Kommentar nebenan,<br />

Zeit, dass sich <strong>die</strong> Swiss Football<br />

<strong>Schaffhausen</strong> und seine 15 Ligakonkur- Noch ist <strong>der</strong> Entscheid aber nicht gewesen. (si/md)<br />

menbedingungen. Es war höchste<br />

for<strong>der</strong>t Rücktritt<br />

den hat. Die aufgeblähte Challenge<br />

mende Spielzeit 2011/12 einen harten 2011 von <strong>der</strong> Delegiertenversammlung<br />

League zu <strong>die</strong>sem Schritt entschie-<br />

weiterer Bericht auf Seite 29<br />

BERN Die SP Schweiz schliesst sich G-20-Gipfel Die Erwartungen wurden erfüllt – weil sie tief waren<br />

League – bis vor zwei Jahren wurde<br />

gar mit 18 Vereinen gespielt – ist<br />

<strong>der</strong> SP Bern an: Der Bieler Natio-<br />

we<strong>der</strong> Fisch noch Vogel. Nichts<br />

nalrat Ricardo Lumengo soll von<br />

gegen Klubs wie Le Mont, Meyrin,<br />

seinem Amt zurücktreten, <strong>der</strong><br />

Regierungspräsident Erhard Meister in Begleitung <strong>der</strong> Stellvertretenden Weibelin Brigitte Kern, Bundesrätin Eveline Widmer-<br />

Cham o<strong>der</strong> Gossau. Aber solche<br />

Verlust <strong>der</strong> Glaubwürdigkeit ma-<br />

Schlumpf und Gemeindepräsident Stephan Rawyler vor dem Rheinfall anlässlich des Jubiläumsfestes. Bild Bruno Bührer<br />

Zufallsaufsteiger aus dem Amateurche<br />

<strong>die</strong>sen Schritt unausweichlich.<br />

bereich haben in <strong>der</strong> zweithöchsten<br />

Lumengo wurde am Donnerstag<br />

wegen Wahlfälschung erstinstanzlich<br />

verurteilt. Hoher Besuch und zehntausend<br />

Liga nichts verloren. Ein Problem<br />

war ausserdem, dass es für das<br />

breite Mittelfeld in <strong>der</strong> Tabelle oft<br />

Seite 7<br />

um wenig ging. Dementsprechend<br />

Wirtschaft Gäste am Neuhauser Jubiläumsfest<br />

ist, auch in <strong>Schaffhausen</strong>, das Publikumsinteresse<br />

meist bescheiden.<br />

Die Reduktion auf <strong>die</strong> gleiche<br />

Richemont hebt<br />

ab und überrascht<br />

GENF Das Mutterhaus <strong>der</strong> <strong>Schaffhauser</strong><br />

Uhrenmanufaktur IWC ist<br />

gut in Form. Der Genfer Luxusgüterkonzern<br />

Richemont hat im ersten<br />

Halbjahr des Geschäftsjahres<br />

2010/2011 den Reingewinn um<br />

87 Prozent auf 644 Mio. Euro gesteigert.<br />

Der Umsatz stieg um 37 Prozent<br />

auf 3,26 Mrd. Franken.<br />

Seite 11<br />

Grösse wie <strong>die</strong> Super League lässt<br />

hoffen, dass es ab 2012 eine kleine,<br />

Eveline Widmer-Schlumpf such von Bundesrätin Eveline Widmer- haben Neuhausen am Rheinfall, wel-<br />

Schlumpf, <strong>die</strong> sich als Bündnerin durch ches sich bestens präsentiert hat, be- aber feine Liga mit zeitgemässen<br />

wurde am Samstag in Neu- den Rhein mit Neuhausen am Rheinfall sucht», sagte Jubiläums-OK-Präsident Sta<strong>die</strong>n gibt. Davon würde auch<br />

das Fernsehen profitieren. Denn<br />

hausen am Rheinfall will- beson<strong>der</strong>s verbunden fühle. Sie ist am Christian Di Ronco. So gab es denn<br />

Samstag speziell nach Neuhausen am auch <strong>die</strong> verschiedensten Attraktionen momentan sehen <strong>die</strong> Livebil<strong>der</strong><br />

kommen geheissen. Doch Rheinfall gereist, um ein Grusswort an im Ortszentrum, <strong>die</strong> das Publikum aus- am Montagabend auf SSF allzu oft<br />

<strong>die</strong> Neuhauser Bevölkerung zu richten probieren konnte. Auch <strong>die</strong> Darbietun- nach Dorfplatzfussball aus.<br />

nicht nur <strong>die</strong> Bundesrätin,<br />

und um den Neuhausern im Namen des gen von Vereinen konnten <strong>die</strong> Besucher<br />

Für den FCS ist <strong>die</strong> Verkleine-<br />

auch zehntausend Fest-<br />

Bundesrates <strong>die</strong> besten Glückwünsche begeistern. Das Jubiläumswochenende rung eine Chance und eine Gefahr<br />

zum Gemeindegeburtstag zu überbrin- ging dabei ohne nennenswerte Störun- zugleich. Für <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />

besucher waren am Jubigen. Doch nicht nur namhafte Gäste gen und Unfälle über <strong>die</strong> Bühne, so Di des Klubs ist klar, dass man weiterläumsfest<br />

anzutreffen.<br />

aus <strong>der</strong> Politik waren am Jubiläumsfest Ronco. Am Sonntag besuchten – trotz hin in <strong>die</strong> Challenge League gehört.<br />

anzutreffen. Rechtzeitig zu <strong>die</strong>sem Freinacht – über 500 Besucherinnen Dafür sind aber grosse Anstren-<br />

Mager ist <strong>die</strong> Bilanz des Treffens Festwochenende <strong>der</strong> Regierungs- meldete beschlossen. sich <strong>der</strong> Hoch- Ungelöst und blieb Besucher bei dem Treffen den ökumenischen <strong>die</strong> Frage, Gotgungen nötig. Viele Gegner werden<br />

VON chefs CLAUDIA <strong>der</strong> HÄRDI 20 wichtigsten Wirtschaftsmächte sommer – darüber nochmals zurück. wie <strong>der</strong> Was Abwertungswettlauf sichertes<strong>die</strong>nst, gestoppt welcher werden mit dem könnte. Gospelchor aufrüsten, um <strong>die</strong> Liga halten zu<br />

kann das muntere Winken zum Abschluss nicht hinweglich<br />

auch dazu beitrug, In <strong>der</strong> dass Kritik am steht Wo- vor im allem Hauptfestzelt China, das den stattfand. Yuan künst- Das an- können. Aber auch neben dem<br />

Gsaat isch gsaat<br />

NEUHAUSEN täuschen. AM RHEINFALL Zwar einigten Das Jubiläums- sich <strong>die</strong> G 20 auf chenende eine Reform über zehntausend lich niedrig Festbesu- hält, um chinesischen schliessende Produkten Frühschoppenkonzert auf dem mit Platz wartet auf den FCS weiterhin<br />

«Ich glaube, dass meine fest, des <strong>der</strong> IWF Höhepunkt und schärfere des Jubiläumsjah-<br />

Regeln für <strong>die</strong> Banken, cher im doch Neuhauser Weltmarkt Ortszentrum einen den Vorteil dem zu Musikverein verschaffen. Harmonie Bild Neuhau- Key<br />

viel Arbeit. Die Realisation des<br />

res von Neuhausen am Rheinfall, wurde<br />

<strong>die</strong>se Ergebnisse wurden bereits im Vorfeld 1100. des Geburtstag Gipfels <strong>der</strong> Gemeinde feiersen und <strong>der</strong> gemeinsame Brunch bilde-<br />

Leitartikel auf Seite 3, Bericht auf Seite 11<br />

FCS-Parks ist Grundvorausset-<br />

Zeit in <strong>Schaffhausen</strong><br />

mit grosser Vorfreude erwartet. Ebenso ten. «Das Jubiläumsfest kann als voller ten den Abschluss des gelungenen Juzung dafür, dass <strong>Schaffhausen</strong><br />

vorbei ist»<br />

Christina Keller<br />

junge <strong>Schaffhauser</strong>in, <strong>die</strong> den Kanton verlassen hat<br />

mit Spannung erwarteten <strong>die</strong> Neuhau- Erfolg gewertet werden. Über zehnbiläumsfestes. in <strong>der</strong> Challenge League bleiben<br />

ser letzten Samstag den offiziellen Betausend Besucherinnen und Besucher Kanton Weitere Berichte <strong>Schaffhausen</strong><br />

auf den Seiten 15, 16 und 17 kann. Ohne den Neubau ist <strong>der</strong><br />

A<strong>die</strong>u, Kollegialitätsprinzip:<br />

FCS (lei<strong>der</strong>) ein Kandidat für <strong>die</strong><br />

Wieso junge Frauen neue 1. Liga Promotion.<br />

Hafner-Wipf Wenger ist schert neuer aus Schwingerkönig<br />

wegziehen<br />

Die Regierung ist gegen <strong>die</strong> rungsrat empfiehlt <strong>die</strong> Initiative zur SCHAFFHAUSEN Die kürzlich vorgestellte<br />

Der Berner Oberlän<strong>der</strong> siegte beim �����������������<br />

Ablehnung. Eidgenössischen Nun stellt sich Schwingfest SP-Regie- Stu<strong>die</strong> in <strong>der</strong> Frauenfeld Credit Suisse überlegen.<br />

lässt aufhor-<br />

Steuer-Initiative <strong>der</strong> SP. Regie-<br />

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rungsrätin Ursula Hafner-Wipf öffentchen: Überdurchschnittlich viele junge<br />

rungsrätin FRAUENFELD Hafner-Wipf Die Berner stellen dafür. zum lich gegen <strong>die</strong> Haltung <strong>der</strong> Regierung, Frauen ner Oberlän<strong>der</strong> verlassen Schwingerkönig den Kanton Schaff- o<strong>der</strong><br />

Mit ersten Erlaubnis Mal seit 18 <strong>der</strong> Jahren Kollegen. wie<strong>der</strong> den in <strong>der</strong> sie selbst einen Sitz hat: Sie hausen lediglich und «Erstgekrönter» lassen sich hätte in an<strong>der</strong>en nennen<br />

Schwingerkönig. Der 20-jährige Kilian nimmt an einer Me<strong>die</strong>nkonferenz <strong>der</strong> <strong>Region</strong>en dürfen. Wenger nie<strong>der</strong>. war Das mit dem hat Vorsprung demogra-<br />

SCHAFFHAUSEN Wenger sicherte Differenzen sich den Titel diskutiert beim SP <strong>Schaffhausen</strong> teil, an welcher «<strong>der</strong> fische von 1,75 Auswirkungen: Punkten zum Schlussgang <strong>Schaffhausen</strong> an-<br />

man Eidgenössischen gegen innen, in Frauenfeld gegen aussen vor äusserst einseitigen Stellungnahme hat getreten. eine tiefe Die uneinholbare Geburtenrate. Marge Was hatte aber<br />

demonstriert 47 500 Zuschauern man Einigkeit. in überlegener So stellt Ma- <strong>der</strong> <strong>Schaffhauser</strong> Regierung entgegen- sind sich nach <strong>die</strong> dem Gründe siebenten für <strong>die</strong>se Gang Entwick- ergeben.<br />

man nier sich mit acht das Siegen. bei einer Wenger Mehrparteien- stand zwar getreten» werden soll.<br />

lung? Derweil Mangelnde Wenger mit Ausbildungs- einer weiteren und<br />

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regierung schon vor dem vor, Schlussgang zum Beispiel gegen beim den Eine Regierungskrise im Kanton Arbeitsplätze blanken Zehn den für junge Appenzeller Frauen, Michael sagen ��������������� �������� ��� ����� ���<br />

<strong>Schaffhauser</strong> Innerschweizer Regierungsrat.<br />

Martin Grab als Festsie- also? Nein, sagt Hafner-Wipf. Sie habe <strong>die</strong> Bless Verfasser bodigte, trennten <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>; sich sie seine werden ers- ������� ����������� �� ���� ��� ��� ����� �����<br />

ger Doch fest, weit den Titel gefehlt. des Vor Schwingerkönigs<br />

ein paar Ta- von <strong>der</strong> Regierung <strong>die</strong> Erlaubnis erhal- durch ten Verfolger, <strong>die</strong> Aussagen Martin von Grab drei und jungen Chris-<br />

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gen sicherte publizierte er sich aber <strong>der</strong> Regierungsrat erst durch den Sieg ein ten, öffentlich eine an<strong>der</strong>e Meinung zu <strong>Schaffhauser</strong>innen tian Stucki, mit einem bestätigt, Gestellten. <strong>die</strong> Titel- dem<br />

Communiqué, in <strong>der</strong> Endausmarchung. in welchem er Bei sich einer gegen Nie- vertreten. Staatsschreiber Stefan Bil- Kanton verteidiger den Jörg Rücken Ab<strong>der</strong>halden gekehrt haben schaffte und<br />

<strong>die</strong> <strong>der</strong>lage Steuer-Initiative hätte das Kampfgericht <strong>der</strong> SP stellt. ent- Sie ger bestätigt das. Eine solche Ermäch- heute es nicht in bis Zürich in den und Final. Chur (si/r.) leben. (rob)<br />

�������� sei scheiden schlecht müssen, für den ob Kanton. sich <strong>der</strong> Der junge RegieBertigung Wenger sei gewann möglich. alle (zge) acht Gänge. Bild Key<br />

Mehr auf den Seiten 2, 3 und 4<br />

��������������� ���� ������������ ���� ��� ��� �� ��<br />

Mehr auf Seite 17<br />

Amtliches Publikationsorgan von <strong>Schaffhausen</strong>, Neuhausen am Rheinfall, Stein am Rhein und Thayngen. Redaktion, Abonnemente, Inserate: Vor<strong>der</strong>gasse 58, 8200 <strong>Schaffhausen</strong>. Telefonzentrale 052 633 31 11<br />

Internet www.shn.ch. Fax Redaktion 052 633 34 01. Telefon Aboservice 052 633 33 66. Fax Aboservice 052 633 34 06. Fax Anzeigen 052 633 34 02. E-Mail: anzeigen@shn.ch.<br />

FREITAG, 28. MAI 2010<br />

Aufschlag Die Stimmbürger von Ramsen<br />

stimmten einer Altersheimtaxen-Erhöhung<br />

deutlich zu. Stein/Diessenhofen Seite 20<br />

SP-Neugründung Nun ist es offiziell: Die<br />

SP Weinland wurde aus <strong>der</strong> Taufe gehoben,<br />

um <strong>die</strong> Sektionen abzulösen. Weinland Seite 23<br />

Amtliches Publikationsorgan von <strong>Schaffhausen</strong>, Neuhausen am Rheinfall und Thayngen<br />

Tod in <strong>der</strong> Lagune Die «Commissario<br />

Brunetti»-Verfilmungen nach Donna Leon<br />

sind populär wie nie. Me<strong>die</strong>n Seite 31<br />

Smoke Fairies Zwei elfenhafte Frauen aus<br />

Sussex bieten wohlklingenden Folk-Blues<br />

mit einem Tick Mystik. Kultur Seite 33 Leben 25<br />

Bunter Schmöker mit Schalk und Ironie<br />

Den Deutschen Buchpreis hat<br />

<strong>die</strong> Sorge um <strong>die</strong> Verwandten in <strong>der</strong><br />

Vojvodina. Ein Fäkalienattentat bringt<br />

<strong>die</strong> Zürcherin Melinda Nadj<br />

das innere Fass, in dem <strong>die</strong> Protagonis-<br />

Abonji für ihr Werk «Die<br />

tin jahrelang gärende Fragen und Unbehagen<br />

verstaut hat, zum Überlaufen.<br />

Tauben fliegen auf» erhalten.<br />

Fleiss, Demut und Stillhaltetaktik <strong>der</strong><br />

Eltern sind ihr plötzlich verhasst und<br />

Es geht darin um Heimaten<br />

als Preis für das viel gelobte «bessere<br />

und Einwan<strong>der</strong>erschicksale.<br />

Leben» zu hoch.<br />

Wie schon in ihrem Debütroman<br />

«Im Schaufenster im Frühling» ver-<br />

VON IRENE WIDMER<br />

leiht <strong>die</strong> 42-jährige Autorin und Musikerin<br />

Melinda Nadj Abonji ihrem<br />

In ihrem zweiten Roman «Tauben<br />

neuen Buch einen ganz eigenen,<br />

fliegen auf» beschreibt Melinda Nadj<br />

unverwechsel baren Sound. Eines <strong>der</strong><br />

Abonji <strong>die</strong> vielen Heimaten eines immi-<br />

Stilmittel etwa ist <strong>die</strong> Klammer, in <strong>der</strong><br />

grierten Mädchens – von <strong>der</strong> serbi-<br />

oft zynische Gedanken lauern, wähschen<br />

Vojvodina über das Goldküsten-<br />

rend ausserhalb von ihr nett und ge-<br />

Café bis zur Zürcher Besetzerszene.<br />

fällig gesprochen wird. Ein ausgefalle-<br />

Ein bunter Schmöker voller Schalk und<br />

neres Merkmal ist <strong>der</strong> Relativsatz<br />

Melancholie. Wenn <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Schweiz<br />

«Ich, <strong>die</strong> ich ...». Der gibt zwar den Ein-<br />

immigrierte Familie <strong>die</strong> Verwandten<br />

druck <strong>der</strong> Selbstentfremdung schön<br />

in Serbien besucht, dann «fährt sie ein»<br />

wie<strong>der</strong>, geht einem mit <strong>der</strong> Zeit aber<br />

– zuerst im Ami-Schlitten, später im<br />

etwas auf <strong>die</strong> Nerven. (sda)<br />

Mercedes. Denn <strong>die</strong> Kocsis’ haben’s<br />

geschafft – führen zunächst in <strong>der</strong><br />

Schweiz eine Wäscherei und später<br />

ein Café mit dem verheissungsvollen<br />

Melinda Nadj Abonji<br />

Namen «Mondial».<br />

Gewinnerin des Deutschen<br />

Auch mit <strong>der</strong> Einbürgerung klappt’s<br />

– allerdings erst im zweiten Anlauf.<br />

Buchpreises<br />

Beim ersten Mal erzählt Mutter auf das<br />

Stichwort «Sudel» hin den Beamten ihr<br />

Als erste Schweizerin hat Melinda<br />

Strudelrezept. Der Vater macht eben-<br />

Nadj Abonji am Montag den Deutfalls<br />

sprachliche Fehler, beweist aber<br />

schen Buchpreis gewonnen, <strong>der</strong> zum<br />

mit ihnen gerade, dass ihm <strong>die</strong> Schweiz<br />

sechsten Mal vergeben wurde. Die<br />

behagt: Der frühere Tito-Hasser und<br />

Zürcherin erhielt <strong>die</strong> Auszeichnung<br />

Konterrevolutionär spricht «Demokra-<br />

am Vorabend <strong>der</strong> Buchmesse in<br />

tie» aus, «als wäre sie eine schöne, ele-<br />

Frankfurt für ihren Roman «Tauben<br />

gante Dame, denn wenn einem etwas<br />

fliegen auf».<br />

wichtig ist, dann muss es schön klin-<br />

1968 in Becsej/Serbien geboren, kam<br />

gen». Und Fö<strong>der</strong>alismus wird bei ihm<br />

<strong>die</strong> Autorin und Musikerin als Kind<br />

zum sichtlich positiv konnotierten «För-<br />

in <strong>die</strong> Schweiz. Sie stu<strong>die</strong>rte in Zü<strong>der</strong>alismus».rich<br />

und nahm am renommierten<br />

Bachmann-Wettbewerb in Klagen-<br />

Integration als Selbstentfremdung<br />

furt teil. «Tauben fliegen auf» ist<br />

«Tauben fliegen auf» erzählt nicht<br />

auch für den Schweizer Buchpreis<br />

chronologisch, son<strong>der</strong>n springt über<br />

nominiert, <strong>der</strong> Mitte November ver-<br />

einen Zeitraum von etwa 20 Jahren vor<br />

geben wird. Mit grossem Einfüh-<br />

und zurück. Szenen im Café, in dem <strong>die</strong><br />

lungsvermögen zeichne das Buch<br />

Erzählerin Ildikó und ihre Schwester<br />

«das vertiefte Bild eines gegenwärti-<br />

Nomi servieren, wechseln sich ab mit<br />

gen Europa im Aufbruch, das mit<br />

Besuchen in <strong>der</strong> alten Heimat, Wochen-<br />

seiner Vergangenheit noch lang<br />

enden in <strong>der</strong> alternativen Wohlgroth-<br />

nicht abgeschlossen hat», begrün-<br />

Bar und Begegnungen mit einem Gedete<br />

<strong>die</strong> Jury in Frankfurt ihre Wahl.<br />

liebten. Ildikó hat etwas Chamäleon-<br />

Nadj Abonji gewann den Preis überartiges,<br />

äusserlich wie emotional. Im<br />

raschend aus einer Aussenseiter-<br />

Café ist sie adrett gekleidet und überposition.<br />

Der vom Börsenverein des<br />

aus freundlich, fühlt sich aber unecht<br />

Deutschen Buchhandels organi-<br />

wie «Katzengold». Für den Ausgang Gewann aus einer Aussenseiterposition: Die gerührte Preisträgerin Nadj Abonji am Montag in Frankfurt. Bild Thomas Lohnes/dapd sierte Preis ist mit insgesamt 37 500<br />

zieht sie sich an «wie ein schmuddeli-<br />

Euro dotiert, <strong>die</strong> Siegerin erhält<br />

ger Mann», aber obwohl sie <strong>die</strong> Alterter, wo scheinbar unentwegt gegessen nisse, <strong>die</strong> mit <strong>der</strong> politischen Einstel- Im Café prügeln sich <strong>die</strong> ex-jugoslawi- davon 25 000 Euro. Der Preis wurde<br />

nativszene als gesetzfreien Raum und getrunken wird – <strong>die</strong> Menüfolge lung von Vater und Grossvater zu tun schen Küchenhilfen, <strong>der</strong> Freund, ein 2005 zum ersten Mal vergeben. Er<br />

preist, macht sie ihr Angst.<br />

eines einzigen Fests ergäbe genug haben. In den Neunzigerjahren dann neu zugewan<strong>der</strong>ter Serbe, geht man- hat sich seither zur Literaturaus-<br />

Am wohlsten scheint ihr in <strong>der</strong> al- Mahlzeiten für einen ganzen Monat. werden alle Biotope des jungen Mädgels Arbeit und Zukunft wie<strong>der</strong> weg zeichnung mit hoher öffentlicher<br />

ten Heimat zu sein, bei <strong>der</strong> Grossmut- Aber hier lauern alte, traurige Geheimchens vom Krieg im Balkan vergiftet: aus <strong>der</strong> Schweiz, und ausserdem wächst Resonanz entwickelt.<br />

Normalauflage Die Normalauflage <strong>der</strong> «<strong>Schaffhauser</strong> Nachrichten» erscheint 5 x pro Woche: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag.<br />

«<strong>Schaffhauser</strong> Nachrichten» Auflage: 22 868 Exemplare Leser D-CH: 42 000 Reichweite im WG 42: 55.5 %<br />

Grossauflage Jeden Mittwoch erscheinen <strong>die</strong> «<strong>Schaffhauser</strong> Nachrichten» als Grossauflage und werden an <strong>die</strong>sem Tag in sämtliche Haushaltungen<br />

des Hauptverbreitungsgebiets verteilt.<br />

<strong>Region</strong> 15<br />

SN-Schulserie, Teil IV André Marquetant, Realschule Gräfler<br />

Vollgas geben, aber mit deutlichen Leitplanken<br />

Die Realschüler im Gräfler<br />

sind kaum zu bändigen.<br />

Schulserie Spurensuche<br />

André Marquetants Leitsatz<br />

in den Schulzimmern<br />

heisst: maximale Zuneigung<br />

Das neue Schul- und Bildungsgesetz<br />

wurde 2009 vom Souverän wuch-<br />

und maximale Strenge.<br />

tig verworfen, 2010 scheiterte <strong>die</strong><br />

Schulleitungsvorlage in <strong>der</strong> Stadt.<br />

VON JAN HUDEC<br />

In einer 14-teiligen Serie besuchen<br />

<strong>die</strong> SN Schulen in <strong>der</strong> Stadt<br />

Die angestaute Ener-<br />

und auf dem Land und fragen<br />

gie platzt aus ihnen<br />

nach, wie es im Bildungsbereich<br />

heraus, als sie <strong>die</strong><br />

weitergehen soll. Nächste Woche<br />

Gräfler-Turnhalle<br />

berichten <strong>die</strong> SN über eine Real-<br />

betreten. Einige johschule<br />

auf dem Land.<br />

len wie an einem<br />

Fussballmatch, zwei<br />

nan<strong>der</strong> umgehen. Und das tun sie: Nach<br />

liegen am Boden und<br />

einem Foul geben sie sich <strong>die</strong> Hand, hel-<br />

tragen einen Ringkampf aus, während<br />

fen sich gegenseitig auf <strong>die</strong> Beine.<br />

an<strong>der</strong>e Bälle aus dem Kasten holen, mit<br />

«Man muss <strong>die</strong> Klasse zu einer Ge-<br />

denen sie sogleich loslegen wollen. «Das<br />

meinschaft formen, immer versuchen,<br />

ist eine wilde Klasse», hat <strong>der</strong> Realleh-<br />

alle zu integrieren, sonst funktioniert es<br />

rer André Marquetant <strong>die</strong> 3rb/3rc ange-<br />

nicht.» Marquetant spricht aus Erfahkündigt,<br />

<strong>die</strong> am Dienstagnachmittag bei<br />

rung. Er ist seit 25 Jahren Lehrer. Neben<br />

ihm den Turnunterricht besucht.<br />

Sport unterrichtet er auch Chemie und<br />

«Einstehen!», ruft Marquetant nun<br />

Physik. Gerade für schwierige Schüler<br />

mit seiner tiefen und durchdringenden<br />

setzt er sich gerne ein. «Sie brauchen<br />

Stimme, und <strong>die</strong> Schüler, irgendwo zwi-<br />

Aufmerksamkeit, oft weil sie sonst nicht<br />

schen Buben und jungen Männern, rei-<br />

genug davon bekommen.» Genau dafür<br />

hen sich in einer Linie vor dem Lehrer Sandro Baumer, Dominique Oettli und Reto Zehn<strong>der</strong> (v. l.) geben keinen Ball verloren. Auch wenn <strong>die</strong> Realklassen 3rb und 3rc habe <strong>der</strong> Lehrer neben <strong>der</strong> Stoffvermitt-<br />

auf. Die Schüler werden in vier Grup- im Wettkampf alles geben, bleiben sie trotzdem fair miteinan<strong>der</strong>. Bild Jan Hudec lung lei<strong>der</strong> viel zu wenig Zeit.<br />

pen aufgeteilt. Heute stehen Spiele auf<br />

dem Programm: Fussball, Unihockey,<br />

Basketball. Während <strong>der</strong> Spiele hält Nachgefragt André Marquetant, Reallehrer Gräfler<br />

sich Marquetant zurück, steht am Rand.<br />

Zwischendurch lobt er einen Schüler:<br />

«Schöner Schuss, Pius», und schreitet<br />

nur dann ein, wenn es Unstimmigkeiten «Lehrer müssen mehr Zeit mit <strong>der</strong> Klasse haben»<br />

gibt. Seine Kommandos sind kurz: «Hinsetzen!<br />

Aufpassen! Es geht nur einer<br />

muss sie zu einer Gemeinschaft zu- mehr alleine lösen kann. Der Lehrer hat Marquetant: Bei uns im Gräfler läuft<br />

aufs WC!» Ein bisschen wie im Militär,<br />

sammenführen und Regeln durchset- deshalb Unterstützung unter an<strong>der</strong>em <strong>die</strong> Schule mit Vorstehern. Hier gibt es<br />

nicht so hart, aber genauso bestimmt.<br />

zen. Das kostet wahnsinnig viel Ener- durch <strong>die</strong> Schulsozialarbeit und durch kurze administrative Wege, und wir<br />

«Ich habe nicht viele Regeln, aber <strong>die</strong><br />

gie. Zugleich hat auch <strong>der</strong> Schulstoff Psychologen. Und <strong>die</strong>se leisten gute haben 20 Klassenlehrer, <strong>die</strong> immer da<br />

ziehe ich durch», sagt Marquetant.<br />

massiv zugenommen. Deshalb braucht Arbeit mit den Schülern. Wichtig wäre sind und wahnsinnig viel Arbeit leis-<br />

Was für ihn gar nicht geht: wenn sie<br />

es heute mehr Engagement. Man kann aber, dass man dem Lehrer mehr Zeit ten. Darum geht es bei uns ohne Schul-<br />

einan<strong>der</strong> beschimpfen o<strong>der</strong> einen Mit-<br />

André bei den Schülern nicht lockerlassen, mit <strong>der</strong> Klasse gibt. Ein Klassenlehrer leitung. Wenn man aber natürlich eine<br />

schüler mobben. «Wenn einer den ande-<br />

Marquetant muss immer voll präsent sein. Beson- sollte zusätzlich zwei Stunden pro Wo- Schule hat mit vielen Teilzeitlehrern,<br />

ren Wichser nennt, weiss er, was ihm<br />

Reallehrer <strong>der</strong>s <strong>die</strong> schwierigen Kin<strong>der</strong> brauchen che mit seinen Schülern zur Verfügung dann braucht es eine Leitung. Ich er-<br />

blüht: ein Linienlauf.» Hin- und zurück-<br />

mehr Zuneigung, man muss ihnen haben. In <strong>die</strong>sen zwei Stunden könnte warte von <strong>der</strong> Politik, dass man anrennen<br />

in <strong>der</strong> Halle, zwischendurch Lie- Welches sind <strong>die</strong> grössten Probleme, <strong>die</strong> mehr Zeit widmen. Meine Devise lau- man jenen Schülern <strong>die</strong> Aufmerksamerkennt, dass <strong>die</strong> Lehrer einen grossen<br />

gestütze machen. «Man sollte immer so- Sie auf Ihrer Schulstufe ausmachen? tet: Maximale Zuneigung geben, aber keit widmen, <strong>die</strong> sie brauchen, damit sie Job leisten und man sie entlasten<br />

fort bestrafen, dann ist <strong>die</strong> Sache erle- André Marquetant: Als Lehrer muss auch maximal streng sein, Leitplanken mit dem Stoff mitkommen, damit sie muss. Man kann <strong>die</strong> Lehrer aber nur<br />

digt. Nachtragend sein darf man als Leh- man einerseits Schulstoff vermitteln setzen. Wenn man sich dem nicht stellt, den Anschluss in <strong>der</strong> Klasse haben und dann entlasten, wenn man ihnen mehr<br />

rer nicht.» Die Taktik scheint zu fruch- und an<strong>der</strong>erseits erzieherische Aufga- entgleitet einem <strong>die</strong> Klasse.<br />

damit man auch erzieherisch auf sie ein- Zeit mit den Schülern gibt, mit zusätzten,<br />

<strong>die</strong> Schüler schimpfen kaum. Nur da ben wahrnehmen. Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> erziewirken<br />

kann. Das lässt sich nicht durch lichen bezahlten Lektionen. Der Klas-<br />

und dort entfährt einem mal ein herische Teil ist in den letzten Jahren Wie könnte man <strong>die</strong>se Probleme<br />

eine administrative Entlastung bewerksenlehrer kennt <strong>die</strong> Schüler am besten<br />

«Scheisse». Marquetant drückt ein Auge sehr schwierig geworden. Viele kom- Ihrer Meinung nach lösen?<br />

stelligen. Bei <strong>der</strong> Erziehung zählt vor al- und weiss, was es braucht. In <strong>der</strong> zu-<br />

zu: «Emotionen gehören zum Sport.» Es men aus schwierigen familiären Struk- Marquetant: Die einzige Lösung belem eine Währung, und das ist Zeit. sätzlichen Zeit könnte er zudem <strong>die</strong><br />

sei wichtig, dass sich <strong>die</strong> Schüler im turen, sind auch zu Hause nicht besteht darin, dass man <strong>die</strong> Lehrer entlas-<br />

administrativen Aufgaben effizienter<br />

Sportunterricht austoben können, Volltreut. Man muss den Schülern beibrintet. Das Problem ist heute so gravierend Wie soll es mit dem gescheiterten Schul- erledigen als ein Schulleiter.<br />

gas geben. Sie müssen einfach fair miteigen, wie man miteinan<strong>der</strong> etwas macht, geworden, dass es <strong>der</strong> Lehrer gar nicht und Bildungsgesetz weitergehen?<br />

Interview Jan Hudec<br />

Ein kleiner Rekurs gegen das Projekt «Urba(h)n»<br />

Gegen <strong>die</strong> Baubewilligung für rung des Rekursverfahrens beantragt. sternehotel, Büro- und Praxisräume<br />

Das mutet paradox an, hat aber übli- (6440 m<br />

<strong>die</strong> Bleiche wurde ein Rekurs cherweise einen konkreten Hinter-<br />

eingereicht – und gleichzeitig grund: Meist wollen <strong>die</strong> Rekurrenten<br />

auf <strong>die</strong>sem Weg das Gespräch mit <strong>der</strong><br />

<strong>die</strong> Sistierung des Rekurs- Bauherrschaft suchen und über Projektanpassungen<br />

verhandeln, ohne das Vor-<br />

verfahrens beantragt.<br />

haben als Ganzes verhin<strong>der</strong>n zu wollen.<br />

Ob <strong>die</strong>s im vorliegenden Fall das Ziel ist,<br />

VON ROBIN BLANCK<br />

bleibt vor<strong>der</strong>hand noch offen: Eine entsprechende<br />

Kontaktaufnahme zwischen<br />

Anfang des Monats hat – nach den städ- <strong>der</strong> Bauherrschaft – <strong>der</strong> Karl Steiner AG<br />

tischen Behörden – das kantonale Bau- – und den Rekurrenten hat noch nicht<br />

departement <strong>die</strong> Bewilligung für <strong>die</strong> stattgefunden.<br />

Überbauung <strong>der</strong> Bleiche erteilt, <strong>die</strong> Re- Die Überbauung soll fünf Gebäude<br />

kursfrist beträgt 20 Tage ab Zustellung. umfassen, <strong>die</strong> sich um einen zentralen<br />

Damals haben zwei Parteien aus <strong>der</strong> Platz gruppieren. Im Ideenwettbewerb<br />

Anwohnerschaft den baurechtlichen trug das Projekt den Titel «Bilateral»,<br />

Entscheid verlangt, um im weiteren vermarktet wird das Vorhaben unter<br />

Verfahren noch rekursberechtigt zu dem Namen «Urba(h)n» – eine Anspie-<br />

sein. Wie auf Anfrage bei <strong>der</strong> Staatslung auf <strong>die</strong> Lage <strong>der</strong> geplanten Überkanzlei<br />

bestätigt wurde, ist kürzlich ein bauung: direkt beim <strong>Schaffhauser</strong> Bahn-<br />

Rekursschreiben, das noch geprüft hof und dennoch mitten im urbanen<br />

wird, gegen <strong>die</strong> Bewilligung eingereicht Raum. Die fünf Gebäude sollen Platz<br />

worden. Zugleich wurde aber <strong>die</strong> Sistie- bieten für 47 Wohnungen, ein Vier-<br />

2 ), Gewerbe- und Verkaufsflächen<br />

(3370 m2 ): «Derzeit stehen noch<br />

Gewerbeflächen in <strong>der</strong> Grösse zwischen<br />

200 und 500 Quadratmeter zur Verfügung»,<br />

sagt Projektleiterin Claudia<br />

Siegle. Zudem werden 340 öffentliche<br />

unterirdische Parkplätze geplant, 80 davon<br />

für Park + Ride. Wer <strong>die</strong> Bewirtschaftung<br />

<strong>der</strong> Parkplätze übernimmt,<br />

steht noch nicht fest, man sei aber in<br />

Endverhandlungen. Die Steiner AG, <strong>die</strong><br />

kurzfristig als Zwischeninvestor eingesprungen<br />

ist, hat mit dem Immobilienfonds<br />

«Real Estate Fund LivingPlus» <strong>der</strong><br />

Credit Suisse eine Rahmenvereinbarung<br />

getroffen, <strong>die</strong> vorsieht, dass <strong>der</strong><br />

Fonds das Projekt kauft, wenn <strong>die</strong> Baubewilligung<br />

rechtskräftig ist und <strong>die</strong><br />

versprochene Rendite erreicht wird.<br />

Wie <strong>der</strong> Stand <strong>die</strong>sbezüglich aussieht,<br />

war nicht zu erfahren: «Über <strong>die</strong> Details<br />

eines allfälligen Verkaufs können wir zu<br />

<strong>die</strong>sem Zeitpunkt keine Auskunft ge- Visualisierung mit Blick Richtung Spitalstrasse: Das Projekt «Urba(h)n» soll auf <strong>der</strong><br />

ben», sagt Siegle.<br />

Bleiche Flächen für Wohnen, Gewerbe, Büro und ein Hotel schaffen. Bild ZVG<br />

MITTWOCH, 6. OKTOBER 2010<br />

Rätselraten zum Literaturnobelpreis: Topp, <strong>die</strong> Wetten laufen<br />

Lyrik und Südamerika<br />

terstücken erst 30 Jahre und damit gegennehmen durfte. Er ist zusammen amerikanische Autorin Toni Morrison. Schweiz auf Rang 13. Der Preisträger<br />

nicht einmal halb so alt wie durch- mit dem in Paris lebenden syrischen Die USA haben bisher zehn ganze und von 1946, Hermann Hesse (1877–1962),<br />

wären wie<strong>der</strong> einmal an <strong>der</strong> schnittlich <strong>die</strong> Anwärter. Was allenfalls Lyriker Adonis alias Ali Ahmad Said einen geteilten Literaturpreis erhalten wird allerdings von vielen nicht als<br />

Reihe. Am Donnerstag<br />

für ihn sprechen könnte, wäre seine seit Jahren Hoffnungsträger. Einen in- und waren damit das dritterfolg- «echter» Schweizer anerkannt. (sda)<br />

Herkunft Paraguay.<br />

teressanten Kandidaten führt das Wettreichste Land hinter Frankreich mit A N Z E I G E<br />

steht <strong>der</strong> Preisträger fest.<br />

Der Kolumbier Gabriel García Márbüro Ladbrokes auf Platz zwei seiner dreizehn Literaturnobelpreisträgern<br />

ANZEIGE<br />

quez war 1982 <strong>der</strong> letzte Südameri- Liste: Der 72-jährige Kenianer Ngugi und Grossbritannien mit elf.<br />

Ist es <strong>der</strong> Schwede Tomas<br />

kaner, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Auszeichnung erhielt. wa Thiong’o gilt als einer <strong>der</strong> bedeu-<br />

Tranströmer?<br />

Mit dem 74-jährigen Peruaner Mario tendsten Schriftsteller Ostafrikas und Auch Ramuz war nominiert<br />

Vargas Llosa und dem 81-jährigen doziert unter an<strong>der</strong>em an <strong>der</strong> Yale Uni- Jedes Jahr wird <strong>der</strong> grosse US-Ro-<br />

Auch <strong>die</strong> US-Autoren Don DeLillo, Tho- Mexi kaner Carlos Fuentes stehen aber versity. Wegen seiner regimekritischen mancier und Pulitzer-Preisträger Philip<br />

mas Pynchon und Joyce Carol Oates weit bedeuten<strong>der</strong>e Autoren als Ama- Haltung wurde er in den Siebzigern ge- Roth wird wie<strong>der</strong> als Nobelpreishoff-<br />

werden wie üblich als Anwärter gehanrilla auf <strong>der</strong> jährlich wie<strong>der</strong>kehrenden foltert und inhaftiert.<br />

nung gehandelt – bisher jedes Mal ver-<br />

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delt. Mit Nestor Amarilla ist ausser- Spekulationsliste.<br />

geblich. Kontroversen lösten vor zwei<br />

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dem ein junger südamerikanischer<br />

USA warten bereits seit 1993<br />

Jahren Aussagen des Mitglieds des<br />

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Dramatiker in Wettbüros Mitfavorit. Schwedische Durststrecke<br />

Neben dem Japaner Haruki Mura- Literaturnobelpreis-Komitees Horace ��� ���� � ��������<br />

Bei ihm dürften <strong>die</strong> Zocker allerdings Da seit 1995 kein reiner Lyriker kami, dem Australier Les Murray und Engdahl aus, <strong>der</strong> <strong>die</strong> amerikanische ���������� � ������������ ���������������<br />

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auf eine Zeitungsente hereingefallen mehr den Nobelpreis erhielt, wäre auch den Italienern Antonio Tabucchi und Literatur insgesamt als «zu isoliert, zu<br />

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sein. Ausgehend von einem Bericht in <strong>der</strong> Befreiungstheologe und Poet Er- Claudio Magris gehören jedes Jahr <strong>die</strong> insular» abqualifizierte. Es gebe starke<br />

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einer paraguayischen Zeitung, wurde nes to Cardenal ein valabler Kandidat. US-Amerikaner Don DeLillo, Thomas Literatur in allen grossen Kulturen, ����������� ��� ������<br />

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Anfang des Jahres weltweit berichtet, Sollte <strong>die</strong> Gattung <strong>die</strong>ses Jahr aus- Pynchon und Joyce Carol Oates zu den aber das Zentrum <strong>der</strong> literarischen<br />

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Amarillas Nomination für den Nobelschlaggebend sein, hätte Tomas Tran- meistgenannten Anwärtern. Das letzte Welt sei Europa und nicht <strong>die</strong> USA, gab ������������ �� �������� ��� ��� ���������� ������������<br />

preis sei durchgesickert. Dabei ist <strong>der</strong> strömer gute Chancen, zumal seit 1974 Mal ging <strong>der</strong> Literaturnobelpreis 1993 Engdahl damals zu Protokoll. Mit zwei<br />

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Verfasser von acht Untergrund-Thea- kein Schwede mehr den Preis ent- in <strong>die</strong> USA , damals an <strong>die</strong> grosse afro- Literaturnobelpreisträgern folgt <strong>die</strong><br />

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www.nordagenda.ch<br />

express<br />

19 3 13. BIS 20. MAI 2010<br />

Kleinode und Kuriositäten<br />

Museen sind Schatzkammern, bergen Welten, <strong>die</strong> entdeckt sein wollen, und eröffnen<br />

neue Perspektiven auf <strong>die</strong> eigene Welt. Der «Express» unterhielt sich mit drei passionierten<br />

Museumsgängern.<br />

TITELSTORY 2<br />

«<strong>Schaffhauser</strong> Nachrichten» Auflage: 48 507 Exemplare Leser D-CH: 62 000 Reichweite im WG 42: 77.0 %<br />

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A1146419<br />

BEZAHLT WIRD NICHT<br />

WIR GEHEN INS MUSEUM Das Freie<br />

Theater Thurgauinszeniert<br />

eine<br />

herrliche<br />

Verwirrungsgeschichte.<br />

JUBILÄUM<br />

MAX HERRE<br />

KULTUR 6<br />

Der Posaunenchor<br />

Flaach<br />

feiert klangvoll<br />

sein<br />

75-jähriges<br />

Bestehen.<br />

KONZERTE 7<br />

Max Herres<br />

Songs sind<br />

direkt, leidenschaftlich<br />

und wie das<br />

Leben sie<br />

diktiert.<br />

MUSIC 8

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