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2006-04-20 diedicke .indd - Klaus Janker

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TECHNISCHER ANHANG/VERARBEITUNGSHINWEISE<br />

DIE RINDE DER KORKEICHE<br />

Kork ist Natur pur!<br />

Als Kork wird die Rinde der Korkeiche bezeichnet.<br />

Dieser stattliche Baum prägt seit Jahrtausenden das Gesicht der<br />

Landschaft Portugals, ist aber auch in anderen Ländern des westlichen<br />

Mittelmeerraumes heimisch. Im Gegensatz zu anderen Baumarten<br />

schadet es der Korkeiche nicht, wenn die Rinde abgeschält<br />

wird. Somit handelt es sich bei Kork um einen nachwachsenden<br />

und damit überaus umweltfreundlichen Rohstoff.<br />

Bevor jedoch ein Baum erstmals abgeerntet werden kann, müssen<br />

mindestens 25 Jahre vergehen. Weitere Ernten sind dann alle 9 bis<br />

10 Jahre möglich. Es wird ausschließlich die Rinde des Stammes und<br />

die der dickeren Äste der Korkeiche per Hand geschält. <strong>20</strong> % der<br />

Rinde bleiben stehen und schützen so die Eiche vor dem Austrocknen.<br />

Das Schälen bedarf viel Erfahrung, nur Spezialisten werden<br />

eingesetzt.<br />

Denn geschält wird nur bis zur dünnen, rötlichen Mutterschicht, die<br />

nicht verletzt werden darf. Unter ihr wächst langsam wieder neuer<br />

Kork (jährlich ca. 1,5 - 4 mm). Da die Korkeiche zwischen <strong>20</strong>0 - 250<br />

Jahre alt werden kann, liefert der Baum somit viele Jahre ein durch<br />

und durch umweltfreundliches Material.<br />

Die Verarbeitung<br />

Nach der Ernte wird die Rinde grob vorsortiert und ca. 6 Monate<br />

zum Trocknen und Stabilisieren gelagert. Im Werk werden die Korkplatten in Wasser gekocht. Dabei werden Insekten,<br />

die sich in die Borke verkrochen haben, abgetötet. Außerdem wird dem Kork durch das Kochen das Tannin (Gerbstoffe)<br />

entzogen. Das Material wird weich und elastisch und es verliert die zylindrische Form. Nach dem Kochen muss<br />

der Kork wieder in dunklen Räumen bei einer bestimmten Luftfeuchtigkeit reifen.<br />

Die Korkplatten der guten Qualitäten werden in Streifen geschnitten, deren Breite der späteren Länge der Flaschenkorken<br />

entspricht. Es ist die Kunst des Korkschneiders, aus einem Stück Rohware möglichst viele einwandfreie Flaschenkorken<br />

herauszuschneiden.<br />

Die ausgebohrten Rohlinge und die schlechten Qualitäten werden zu Korkschrot unterschiedlichster Größe und Dichte<br />

vermahlen. Dieses Granulat wird sortiert, nochmals gekocht und mit Hilfe von Bindemitteln in Blöcke gepresst. Für<br />

die Herstellung von Korkböden werden diese Blöcke in der gewünschten Materialstärke aufmessert.<br />

Bei Korkböden unterscheidet man zwischen einschichtigen oder zweischichtigen Belägen. Einschichtige, auch Massivkork<br />

genannt, bestehen aus einem hochkomprimierten Presskork. Bei zweischichtigen Belägen ist auf dem Träger aus<br />

Presskork ein dekoratives Korkfurnier aufkaschiert, durch das der Artikel wesentlich in seiner Optik verbessert wird.<br />

Der Rohstoff<br />

Die Rinde der Korkeiche hat eine einzigartige, aus kleinen Zellen bestehende Wabenstruktur. Jede Zelle ist ein 14-seitiges<br />

Polyeder dessen gesamter innerer Zellraum mit Luft gefüllt ist. Die Eigenschaften von Kork ergeben sich naturgemäß<br />

aus der Struktur und der chemischen Zusammensetzung der extrem starken und flexiblen Membranen, welche<br />

wasserfest und luftdicht sind. Jeder Kubikzentimeter Kork besteht aus 30 - 42 Millionen Zellen.<br />

Da 89 % des Gewebes aus gasförmigem Material besteht, ist die Dichte von Kork extrem gering (zwischen 0,12 und<br />

0,<strong>20</strong>) was auch den großen Unterschied zwischen Volumen und Gewicht erklärt.<br />

Die Eigenschaften<br />

– Kork ist extrem komprimierbar, elastisch und strapazierfähig.<br />

– Das Material ist exzellent isolierend, feuerhemmend, trittschalldämmend und fußwarm.<br />

– Durch das Vorhandensein von Suberin (eine komplexe Mischung aus Fettsäure und starkem organischem Alkohol)<br />

ist der Kork flüssigkeits- und gasundurchlässig.<br />

– Kork besitzt eine geringe Leitfähigkeit von Wärme, Schall und Vibrationen. Es gibt keine Veränderung durch hohe<br />

Temperaturschwankungen.<br />

– Kork ist so gut wie unzerstörbar.<br />

– Kork nimmt keinen Staub auf und verursacht infolgedessen weder Allergien noch stellt er ein Risiko für Asthmatiker<br />

dar.<br />

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