An(ge)dachtErzählt der eine dem anderen ganz aufgeregt:„Du, letztens war just auf der Autobahn,auf der ich unterwegs war, einGeisterfahrer.“ Sagt der andere: „Na und?Ich finde, Geisterfahrer sind immer sehrentgegenkommend.“Das hat natürlich etwas Gefährliches.Wenn man das Wort „Geisterfahrer“ aberetwas anders trennt und betont, wenn manaus dem „Geisterfahrer“ einen „Geist-Erfahrer“ macht, also einen, der denGeist, den Heiligen Geist erfährt, dann habenGeist-Erfahrer nicht nur etwas sehrEntgegenkommendes, sondern auch etwasBeglückendes.Wie kann man den Heiligen Geist erfahren,jenen Geist, den wir Pfingsten feiern?Folgende Geschichte mag es deutlich machen:Ein Notar sitzt noch bis spät in derNacht über seinen Akten. Er muss sich aufeine Reihe von Testamentseröffnungenfür den nächsten Tag vorbereiten.Totmüde ist er und kämpft gegen denSchlaf. Was er da liest, ist fraglos richtig,aber es ist immer die alte Leier: „Für denFall meines Todes bestimme ich... Ich vermachemein Haus mit Grundstück zu gleichenTeilen...“ Nichts Besonderes für denNotar. Doch mit einem Mal wird er hellwach.Er kann fast nicht glauben, was dasteht: „Viertens vermache ich meinemAnwalt, Herrn Notar ... (sein Name ist eingesetzt)aus Dank für seine hilfreicheBeratung den Betrag von ...“, und dannsteht da eine beträchtliche Geldsumme.Da hat einer tatsächlich seinen Namen eingesetzt.Was da vor ihm liegt, ist keinTestament wie jedes andere, sondern dasmeint ihn ganz persönlich.So wie diesem Notar kann es auch einemroutinierten Bibelleser gehen, der vielleichtetwas gelangweilt in der Bibel blättertund denkt, das sei schon alles recht.Und dann fährt er aus seiner Schläfrigkeithoch und wird ganz hellwach, weil ermerkt: Hier geht es um mich.Wenn ich das erlebe, dann bin ich einGeist-Erfahrer. Ich mache die beglückendeErfahrung: Das, was da steht, passt wiedie berühmte Faust auf's Auge. Für dieüberlastete Frau, der es mit der Familieund dem Beruf alles zu viel wird, ein Wortaus Jesaja 40, das sie vielleicht in denLosungen liest: „Gott gibt dem MüdenKraft und Stärke genug dem Unvermögenden.“Für den kranken Mann mit seinerschlechten Diagnose ein Wort ausPsalm 68, das ihm im Gottesdienst beimAbendmahl zugesprochen wird: „Gottlegt uns eine Last auf, aber er hilft unsauch.“ Für den Jugendlichen, der nichtweiß, wie es nach der Schule weitergehensoll, ein Vers aus Psalm 37, den er auf einemLesezeichen entdeckt: „Befiehl demHerrn deine Wege und hoffe auf ihn, denner wird's wohl machen.“ Alles Worte, dieman vielleicht schon oft gehört hat, aberjetzt erst passen sie. Jetzt erst werden sielebendig, verbinden sich mit meinemLeben. Jetzt erst hat dieses Wort Kraft, dieEnergie, die ich gerade brauche. Ich erfahreden Heiligen Geist.Seien Sie an den Pfingsttagen und danachnicht nur unterwegs auf den Straßen – hoffentlichnie als Geisterfahrer. Machen Siedoch Halt an einer Kirche, und besuchenSie einen Gottesdienst – auch in <strong>Hollen</strong>.Vielleicht werden Sie dann auch einGeist-Erfahrer.Euer/Ihr Johann Goudschaal, Pastor2
Hauskreistag in <strong>Hollen</strong>Samstagmorgen ging’s los. 16 Frauen undMänner fanden sich im Gemeindehausein. Wie immer wurde Wert auf einen gutenRahmen gelegt. An Tee, Kaffee undKuchen fehlte es genauso wenig wie ander guten Suppe zum Mittag.Am 21. Mai fand unter Leitung von PastorMartin Römer das erste von drei Hauskreis-Seminarenstatt.Thema: Hauskreis leiten – aber wie?Pastor Römer ist Beauftragter der LandeskircheHannovers für Hauskreisarbeit.Eingeladen waren alle, die einen Hauskreisleiten oder sich für das Thema interessieren.In lockerer, entspannter Atmosphäre wurdenbis in den späten Nachmittag hineinneue Grundlagen für Hauskreisarbeit erarbeitetet.Wir lernten in Gruppen- undEinzelaktionen, was hilfreich sein kann.Großer Wert wurde auf die Beantwortungpersönlicher Fragen gelegt.Ein besonderer Fokus lag darauf, zu erkennen,was für Talente und Stärken im jeweiligenGesprächskreis zu finden sind,und wie wir sie in Zukunft zur Zufriedenheitaller einsetzen können.Zum Ende des Seminars hat wohl jeder einenkleinen Schatz mit nach Hause nehmenkönnen, der hilft, das eine oder andereProblem leichter zu lösen oder leichterzu sehen. Allen wurde erneut bewusst,dass Gott uns leitet, dass wir auf ihn bauenkönnen und ihm vertrauen dürfen.Renate SchmidtHinweise zum TitelbildDas Titelbild dieses Gemeindebriefeszeigt den Pultbehang, der während derPfingstzeit die Kanzel unserer Christus-Kirche schmückt. Der Pultbehang und dieAltarverkleidung, die sogenannten Paramente,sind je nach Abschnitt des Kirchenjahres(Advent, Weihnachten, Passionszeit,Ostern, etc.) in verschiedenenFarben ausgeführt und mit verschiedenenSymbolen versehen. Zu Pfingsten symbolisierteine Taube und Flammenzungendie Anwesenheit Gottes und die Ausgießungdes heiligen Geistes (Apg. 2).Die Pfingstparamente wurden freundlicherweisevon Hanne Müller hergestellt.3