in BLAiCHACH - Gemeindeverwaltung Blaichach im Allgäu ...
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Aus dem rAtHAus<br />
Nachgefragt bei 1. Bürgermeister Otto Steiger: Quo vadis <strong>Blaichach</strong> 2011?<br />
Bürgermeister Otto Steiger<br />
n<strong>im</strong>mt Stellung zu aktuellen<br />
Fragen.<br />
Das Jahr ist noch jung.<br />
Nach dem Jahresrückblick 2010<br />
ist es Zeit, Bürgermeister Otto<br />
Steiger zu aktuellen Plänen<br />
und Projekten für das Jahr<br />
2011 zu befragen.<br />
Zwei Jahre währt ihre zweite<br />
Amtszeit nun. nicht alle<br />
Projekte, die blaichach auf der<br />
Agenda hatte, wie die entwicklung<br />
e<strong>in</strong>er neuen dorfmitte<br />
und das geplante nahwärmenetz,<br />
konnten bis heute realisiert<br />
werden. Was steht für<br />
2011 auf ihrer Agenda?<br />
Otto steiger: Kurz nach Beg<strong>in</strong>n<br />
der neuen Legislaturperiode<br />
<strong>im</strong> Jahr 2008 wurde die gesamte<br />
Weltwirtschaft von e<strong>in</strong>er<br />
beispiellosen Wirtschaftskrise<br />
erfasst. Unter den Auswirkungen<br />
hat auch <strong>Blaichach</strong> gelitten.<br />
Zwar bef<strong>in</strong>den wir uns wieder<br />
auf Konsolidierungskurs, aber<br />
die fetten Jahre s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>deutig<br />
vorbei. Die f<strong>in</strong>anzielle Situation<br />
unserer Kommune lässt e<strong>in</strong><br />
Wunschkonzert e<strong>in</strong>fach nicht<br />
mehr zu. Unsere Schulden<br />
s<strong>in</strong>d kont<strong>in</strong>uierlich gestiegen,<br />
die Rücklagen geschmolzen.<br />
Ich f<strong>in</strong>de es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er solchen<br />
Situation mutig, ehrlich und<br />
unvermeidbar, sich von Ideen<br />
und Projekten zunächst e<strong>in</strong>mal<br />
zu verabschieden, die wir uns<br />
nicht leisten können. E<strong>in</strong> vernünftiger<br />
Familienvater würde<br />
doch auch so entscheiden.<br />
Welche themen hat sich der<br />
geme<strong>in</strong>derat für dieses Jahr<br />
vorgenommen?<br />
Otto steiger: Die Haushaltskonsolidierung<br />
n<strong>im</strong>mt<br />
breiten Raum e<strong>in</strong>. In diversen<br />
Sitzungen wird um<br />
den richtigen Weg gerungen.<br />
Derzeit erarbeiten wir e<strong>in</strong>e<br />
Art Sparleitfaden, wir nennen<br />
es „Pflichtenheft“. Es enthält<br />
Maßnahmen und Gewichtungen.<br />
Jeder E<strong>in</strong>schnitt <strong>in</strong> den<br />
Ausgabenreigen trifft e<strong>in</strong>e Teilmenge<br />
der Bürgerschaft. Jede<br />
Gebühren erhöhung ebenso.<br />
Als die politisch Verantwortlichen<br />
s<strong>in</strong>d Geme<strong>in</strong>deräte und<br />
Bürgermeis ter <strong>in</strong> der Pflicht,<br />
jede Sparmaßnahme genau<br />
abzuwägen. Natürlich gibt es<br />
Pflichtaufgaben die wir zu tun<br />
haben. Im Lauf der Jahrzehnte<br />
haben sich aber Ausgaben<br />
etabliert, die bei genauer<br />
Betrachtung nicht zw<strong>in</strong>gend<br />
Aufgabe e<strong>in</strong>er Kommune s<strong>in</strong>d.<br />
Die kommen gerade auf den<br />
Prüfstand.<br />
Wird nach dem rasenmäherpr<strong>in</strong>zip<br />
e<strong>in</strong>fach bei jedem<br />
Posten die sense angesetzt<br />
oder müssen e<strong>in</strong>zelne Projekte<br />
nun ganz um ihre existenz<br />
fürchten? und falls ja, welche?<br />
Otto steiger: Wir wollen langfristig<br />
unsere Schulden tilgen.<br />
Es gibt aber auch „rentierliche<br />
Schulden“, also Investitionen,<br />
die sich nachhaltig auszahlen.<br />
Unsere Schule wollen wir trotz<br />
allem Kostendruck zukunftsfähig<br />
machen. Auch nachfolgende<br />
Generationen sollen<br />
hier gut ausgebildet werden<br />
und unsere K<strong>in</strong>der am Ort e<strong>in</strong>e<br />
energetisch, technisch und<br />
<strong>in</strong>haltlich gut ausgestattete<br />
Schule vorf<strong>in</strong>den. Projekte wie<br />
e<strong>in</strong>e nachhaltige Nahwärmeversorgung<br />
werden <strong>im</strong>mer<br />
wieder auf den Prüfstand<br />
geholt, denn auch technische<br />
Entwicklungen gehen ja<br />
weiter. Sparen ist <strong>in</strong> <strong>Blaichach</strong><br />
ke<strong>in</strong>e kategorische, sondern<br />
e<strong>in</strong>e sehr dynamische Angelegenheit.<br />
Ich kann unseren<br />
Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern nur<br />
anbieten, sich e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> unsere<br />
F<strong>in</strong>anzausschusssitzung zu<br />
begeben oder <strong>in</strong> die<br />
Geme<strong>in</strong>de ratsitzungen zu<br />
kommen, um sich e<strong>in</strong> Bild über<br />
das zähe R<strong>in</strong>gen zu machen.<br />
not macht ja bekanntlich<br />
erf<strong>in</strong>derisch. Auch auf der<br />
e<strong>in</strong>nahmenseite werden<br />
spielräume ausgelotet. die<br />
Wassergebühren, büchereigebühren<br />
und die grund- und<br />
gewerbesteuer s<strong>in</strong>d gerade<br />
angehoben worden. nun diskutiert<br />
der geme<strong>in</strong>derat über<br />
e<strong>in</strong>e straßenausbaubeitragssatzung.<br />
Wie weit s<strong>in</strong>d die<br />
beratungen gediehen?<br />
Otto steiger: E<strong>in</strong>ige Kommunen<br />
<strong>im</strong> Oberallgäu haben<br />
längst e<strong>in</strong>e solche Satzung<br />
erlassen. Auch die Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Blaichach</strong> wird <strong>im</strong>mer wieder<br />
6<br />
von der kommunalen Aufsichtsbehörde<br />
ermahnt, e<strong>in</strong>e<br />
solche Beitragssatzung zu beschließen.<br />
Es zeigt sich aber <strong>in</strong><br />
den Diskussionen <strong>im</strong> Geme<strong>in</strong>derat,<br />
dass sich für e<strong>in</strong>e solche<br />
solidarische Beteiligung der<br />
Anwohner an den Sanierungskosten<br />
für Straßen nur wenige<br />
Geme<strong>in</strong>deräte begeistern<br />
können. Zu groß ist die Sorge,<br />
dass die Bürgerschaft ke<strong>in</strong><br />
Verständnis für e<strong>in</strong>e weitere<br />
f<strong>in</strong>anzielle Belastung aufbr<strong>in</strong>gen<br />
könnte. Ich persönlich<br />
teile diese Sorge nicht. Schon<br />
heute werden Hausbauer an<br />
Erschließungskosten beteiligt.<br />
Bei e<strong>in</strong>er Sanierung wird es<br />
Gerechtigkeitskomponenten<br />
geben und je nach Straße<br />
auch der öffentliche Anteil an<br />
den Sanierungskosten höher<br />
gewichtet. E<strong>in</strong> solcher Beitrag<br />
kommt ja nicht von jetzt auf<br />
gleich, sondern die Bürger<br />
können langfristig Rücklagen<br />
bilden. Wir werden diese<br />
Thematik weiter auf der<br />
Agenda haben.<br />
das thema wird uns noch<br />
lange beschäftigen. Welche<br />
weiteren ideen und Projekte<br />
liegen an?<br />
Öffnungszeiten<br />
der Geme<strong>in</strong>debücherei<br />
Telefon (08321) 662917<br />
Februar 2011<br />
Otto steiger: Wir nehmen am<br />
landkreisweiten <strong>in</strong>tegrierten<br />
Kl<strong>im</strong>aschutzkonzept teil. E<strong>in</strong><br />
eigens am Ort etabliertes<br />
„Energieteam“ konstituiert<br />
sich <strong>in</strong> nächster Zeit. Ziel ist<br />
nachhaltiges Wirtschaften<br />
und Handeln. Da wir auch e<strong>in</strong><br />
touristisch geprägter Ort s<strong>in</strong>d,<br />
erhoffe ich mir davon wertvolle<br />
Impulse für die Zukunft.<br />
Die Vernetzung zu größeren<br />
E<strong>in</strong>heiten, sowohl <strong>im</strong> Tourismus,<br />
aber auch als Wirtschaftsraum,<br />
aktuell beispielsweise<br />
bei der Vermarktung von<br />
Gewerbeflächen, gew<strong>in</strong>nt <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er global vernetzten Welt<br />
<strong>im</strong>mer mehr an Bedeutung.<br />
Ich sehe für unseren Ort dar<strong>in</strong><br />
auch e<strong>in</strong>e langfristige Chance,<br />
am Markt zu bestehen. Darum<br />
freue ich mich auch, dass wir<br />
nach zähem R<strong>in</strong>gen endlich<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr Zugang zur<br />
schnellen Datenautobahn erhalten.<br />
Wir arbeiten an vielen<br />
Fronten gleichzeitig, um unseren<br />
schönen Ort nachhaltig<br />
und langfristig zukunftsfähig<br />
zu erhalten.<br />
Das Gespräch führte<br />
Petra Tibken<br />
Die nächste öffentliche<br />
Geme<strong>in</strong>deratssitzung<br />
f<strong>in</strong>det am donnerstag, 25. Februar, um 19.00 uhr<br />
<strong>im</strong> sitzungssaal des rathauses statt.<br />
Die Tagesordnung wird rechtzeitig bekannt gegeben.<br />
An alle Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger ergeht herzliche E<strong>in</strong>ladung.<br />
Montag und Mittwoch: 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Dienstag und Donnerstag: 15.00 bis 18.00 Uhr<br />
<strong>in</strong> den Ferien:<br />
Montag: 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Donnerstag: 15.00 bis 18.00 Uhr<br />
der aktuelle buchtipp:<br />
Elisabeth George –<br />
„Wer dem Tode geweiht“<br />
„Wer dem Tode geweiht“<br />
ist Georges sechzehnter<br />
InspectorLynleyRoman.<br />
Auch diesmal fährt Elizabeth<br />
George auf 830 Seiten<br />
wieder ihr gesamtes Können<br />
auf. In Abney Park wird<br />
e<strong>in</strong>e unbekannte weibliche<br />
Leiche aufgefunden. Die<br />
Tote entpuppt sich als e<strong>in</strong>e<br />
junge Frau, die dem New<br />
Forest den Rücken gekehrt<br />
hat, um <strong>in</strong> London über<br />
ihr Leben nachzudenken.<br />
Isabelle Ardery übern<strong>im</strong>mt<br />
die Ermittlung und holt<br />
Inspector Lynely, gerade erst<br />
aus Cornwall zurückgekehrt,<br />
<strong>in</strong> ihr Team, um ihre Position<br />
zu stärken.