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Tradition<br />

Tradition<br />

Traditionmit<br />

Tradition mit<br />

Zukunft<br />

Zukunft


C H R O N I K<br />

2/3


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Inhaltsverzeichnis<br />

Grußworte<br />

Klaus Merz und Alfred Ullner, Vorstand der <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong><br />

Prof. Dr. Bernhard Fröhlich, AR-Vorsitzender der <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong><br />

Martin Richard, Bürgermeister der Stadt <strong>Limburg</strong><br />

Dr. Andreas Martin, Mitglied des Vorstandes BVR<br />

Historie<br />

Hermann Schulze-Delitzsch – der Urvater der Genossenschaftsbanken<br />

1860 – 1870: Die Gründung des Vorschussvereins zu <strong>Limburg</strong><br />

1870 – 1880: Ein Blick auf das Geld<br />

1880 – 1890: Steigender Lebensstandard fördert die Sparneigung<br />

1890 – 1900: Die ersten eigenen Geschäftsräume<br />

1900 – 1910: Die Bank wächst und wächst<br />

1910 – 1920: Der erste bankeigene Hauptsitz<br />

1920 – 1930: Die Bank in der Weltwirtschaftskrise<br />

1930 – 1940: Die Bank in Zeiten des Nationalsozialismus<br />

1940 – 1950: Die Bank im 2. Weltkrieg und danach<br />

1950 – 1960: Bankgeschäfte und Wirtschaftswunder<br />

1960 – 1970: 100-jähriges Jubiläum, Neubau und Filialen<br />

1970 – 1980: Einzug ins neue Gebäude und Fusionen<br />

1980 – 1990: 125-jähriges Jubiläum<br />

1990 – 2000: Vorstandswechsel und Kooperationsvertrag<br />

2000 – 2010: Die Fusion erfolgt<br />

Der Stammbaum<br />

Die ehemaligen Genossenschaften<br />

Bilanzen von 1914 bis heute<br />

Vorstandsmitglieder seit 1860 in <strong>Limburg</strong><br />

Aufsichtsratsmitglieder seit 1860 in <strong>Limburg</strong>


Gegenwart<br />

Die Bank im Jubiläumsjahr<br />

Fakten im Überblick<br />

Vorstand und Aufsichtsrat<br />

Die Mitglieder<br />

Grundwerte<br />

Regionale Verwurzelung und regionales Engagement<br />

Soziales Engagement<br />

• Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

• Wettbewerb „jugend creativ“<br />

• Unternehmerische Plattform „Wirtschaftstag“<br />

• Kunst, Kultur und Reisen<br />

• Unser Engagement im Sponsoring<br />

Dank an die Mitarbeiter<br />

Dank an unsere Kunden<br />

Ausblick<br />

Impressum<br />

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4/5


Grußwort<br />

Grußwort des Vorstandes<br />

Liebe Mitglieder,<br />

verehrte Geschäftsfreunde,<br />

mit Freude und mit Stolz blicken wir auf die nunmehr 150-jährige<br />

Geschichte der <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> zurück.<br />

Was in einfachsten Verhältnissen im Jahr 1860 als Vorschussverein zu <strong>Limburg</strong><br />

begann und sich in vielen Orten in unserem heutigen Geschäftsgebiet<br />

fortsetzte, ist zu einer modernen, leistungsfähigen und in der Region<br />

verwurzelten Bank herangewachsen.<br />

Die Ideen und Ideale der Gründer der genossenschaftlichen Bewegung,<br />

Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, tragen diese<br />

Zeit und prägen unser Geschäftsmodell noch heute. Ein Geschäftsmodell,<br />

welches den Irrungen und Wirrungen der letzten 150 Jahre, darunter<br />

auch zwei Weltkriege und Wirtschaftskrisen, überdauert hat.<br />

Gerade in jüngster Zeit erwies sich das Geschäftsmodell unseres Hauses,<br />

welches auf langfristige Verbindungen und faire Partnerschaft angelegt<br />

ist, als zukunftsfähig. Wenn Unternehmen ihr 150-jähriges Jubiläum begehen<br />

können, ist dies ein starker Beleg für die Fähigkeit der handelnden<br />

Personen, den Wandel nicht als Gefahr zu sehen, sondern Veränderungen<br />

als Chance zu begreifen und Gestaltungswillen zu beweisen.<br />

2/3


Historie<br />

Grußwort des Aufsichtsrates<br />

In allen Phasen des Bestehens sahen sich die Verantwortlichen unterschiedlichen<br />

Herausforderungen gegenüber, die allesamt gemeistert<br />

wurden.<br />

Wir, denen es vergönnt ist, das Unternehmen in der Zeit des 150-jährigen<br />

Bestehens zu führen, sind uns der Verantwortung, die aus der langen<br />

Unternehmensgeschichte erwächst, bewusst. Gemeinsam mit unserem<br />

Aufsichtsrat sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir von<br />

der Zukunftsfähigkeit der Bank überzeugt und werden unseren Mitgliedern<br />

und Kunden auch zukünftig mit Fairness und Kontinuität in allen<br />

Fragen rund ums Geld zur Verfügung stehen.<br />

Klaus Merz Alfred Ullner<br />

Vorsitzender des Vorstandes Mitglied des Vorstandes<br />

6/7


Grußwort<br />

Grußwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

150 Jahre alte Wurzeln der <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> zeugen für<br />

ein langes Vertrauen und eine Verwurzelung in der Region. In der langen<br />

Geschichte hat es viele Menschen – Handwerker, Kaufleute, Gewerbetreibende,<br />

Landwirte etc. – sowohl als Geldgeber, Träger und Förderer aber<br />

auch als Kunden gegeben, die Vertrauen zu einer Institution aus dem<br />

eigenen Wirkungsgebiet hatten. Die Gedanken der Ursprünge waren, sich<br />

zusammenzuschließen und gegenseitig beizustehen, eine Gemeinschaft<br />

zu bilden, die sich einander hilft. Näher konnte man sich als Gläubiger<br />

und Schuldner nicht sein.<br />

So gilt auch heute noch der Gedanke: In der Region – mit der Region – für<br />

die Region. Kundennähe und kurze Wege heißt es in der modernen Wortwahl.<br />

Genossen heißen die heutigen Eigentümer; ihre Anteile sind pro<br />

Kopf begrenzt; es gibt keine beherrschenden Anteilsbesitzer; alle Genossen<br />

sind in der Vertreterversammlung direkt oder durch gewählte Vertreter<br />

stimmberechtigt. Der Aufsichtsrat ist als Repräsentant der Genossen<br />

ehrenamtlich tätig.<br />

Vorstand, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zu unseren Kunden<br />

direkten Kontakt. Schnelle Entscheidungen eines verlässlichen Partners<br />

sorgen so für Kundenzufriedenheit. Eine dauerhafte Kundenbeziehung<br />

wird nicht nur durch günstige Zinsbedingungen geprägt.<br />

4/5


Der persönliche Kontakt, die Verlässlichkeit<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind<br />

auch Basis für den Geschäftserfolg. Dazu gehört die Kenntnis der Bedürfnisse<br />

der Kunden und Genossen. Gerade die jüngste Vergangenheit hat<br />

gezeigt, wie grundlegend die Verbundenheit zur Basis ist.<br />

Nach 150 Jahren gilt es also Dank zu sagen, den früheren und heutigen<br />

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Vorständen und Aufsichtsräten,<br />

die sich verlässlich für ihre Bank eingesetzt haben, die den Grundgedanken<br />

von Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen<br />

weitergetragen haben. Dank sage ich auch unseren Genossenschaftsmitgliedern<br />

und Kunden, die ihr Vertrauen den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern unserer <strong>Volksbank</strong> entgegenbringen. Vertrauenswürdigkeit<br />

ist die Basis für weiteren Erfolg der Geschäftsbeziehungen. Ich wünsche<br />

unserer <strong>Volksbank</strong> einen weiterhin wichtigen Platz im Bankwesen und<br />

viel Erfolg.<br />

Prof. Dr. Bernhard Fröhlich<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

8/9


Grußwort<br />

Grußwort des Bürgermeisters<br />

Wer 150 Jahre alt wird, hat Weltkriege, Inflationen und die Währungsreform<br />

überlebt und kann mit den aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten<br />

gelassener umgehen als andere.<br />

Wer 150 Jahre alt wird, handelt vermutlich mit Produkten, die er versteht,<br />

und hat Eigentümer, die im Gegensatz zu den sogenannten Global Player<br />

mit einer realistischen Rendite zufrieden sind, die in die örtliche Wirtschaft<br />

passt.<br />

Die Gesellschaftsform einer Genossenschaft und die damit verbundene<br />

Einbindung in die Region haben sich über 150 Jahre als erfolgreich erwiesen.<br />

Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pflegen eine<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihren Kunden, die es ermöglicht,<br />

die Kunden nicht nur über Ratings oder Computeranalysen zu beurteilen,<br />

sondern aufgrund der persönlichen Kontakte auch Herz und Bauch zurate<br />

zu ziehen.<br />

Die <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> spielt durch ihr Alter und ihre Gesellschaftsform<br />

in der <strong>Limburg</strong>er Bankenlandschaft eine besondere Rolle, für die ich mich<br />

als Bürgermeister unserer Stadt herzlich bedanken möchte. Die Stadt<br />

<strong>Limburg</strong> feiert im Jahre 2010 ihre 1100-Jahr-Feier. Gut ein Siebtel dieser<br />

Zeit war die <strong>Volksbank</strong> schon Bestandteil dieser Stadt und ich wünsche<br />

mir nicht nur für den Vorstand, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

<strong>Volksbank</strong>, sondern auch für die Menschen in <strong>Limburg</strong> und der Region,<br />

dass dies in Zukunft auch so bleibt.<br />

Mit besten Wünschen<br />

Martin Richard<br />

Bürgermeister der Stadt <strong>Limburg</strong><br />

2/3


Historie<br />

Grußwort des BVR<br />

Ob der berühmte Sohn <strong>Limburg</strong>s, der Rechtsanwalt und Abgeordnete im<br />

Deutschen Reichstag, Hubert Arnold Hilf, wusste, was er mit der Gründung<br />

des Vorschuss-Vereins zu <strong>Limburg</strong> im Jahre 1860 in Gang setzte? Der<br />

Vertreter der „Deutschen Fortschrittspartei“ wäre sicher stolz, welchen<br />

Fortschritt er und seine Nachfolger in und für die Region <strong>Limburg</strong> in den<br />

letzten, bewegten 150 Jahren erreicht haben.<br />

Aber 150 Jahre Geschichte der <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> spiegeln<br />

nicht nur den Erfolg des Instituts und seiner Vorgänger wider. Sie<br />

stehen für die Erfolgsgeschichte einer Idee: Der Idee der Genossenschaft<br />

als Alternative zu privatwirtschaftlichen Rechtsformen einerseits und zur<br />

Staatswirtschaft andererseits. Unsere Gründerväter Hermann Schulze-<br />

Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen wussten schon damals, dass<br />

die „Hilfe zur Selbsthilfe“ eine nachhaltige und erfolgversprechende<br />

Möglichkeit ist, breiten Bevölkerungsschichten zu fi nanzieller Sicherheit<br />

zu verhelfen und sie gleichzeitig dazu zu ermutigen, ihr Schicksal in<br />

die eigenen Hände zu nehmen. Damals war dieser Ansatz, nicht nur in<br />

<strong>Limburg</strong>, geradezu revolutionär – und er hat bis heute nichts von seiner<br />

Attraktivität eingebüßt.<br />

Die <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> ist seit 150 Jahren ein ermutigendes<br />

Beispiel für die Verwirklichung des genossenschaftlichen Prinzips zum<br />

Besten der Mitglieder und Kunden der Bank und damit zum Besten für<br />

die Region und den Wirtschaftsstandort <strong>Limburg</strong>.<br />

Herzlichen Glückwunsch zu diesem stolzen Jubiläum und meine besten<br />

Wünsche für eine ebenso erfolgreiche Zukunft!<br />

Dr. Dr. Andreas Martin<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Bundesverband der Deutschen <strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken BVR<br />

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Historie<br />

Hilfe<br />

ilfe<br />

zur<br />

ilfe zur<br />

ilfe<br />

Selbsthilfe<br />

Selbsthilfe


Hermann Schulze-Delitzsch –<br />

der Urvater der Genossenschaftsbanken<br />

Wie alles begann…<br />

Hermann Schulze-Delitzsch, 1808 als Sohn des Bürgermeisters und Justizrates<br />

August Wilhelm Schulze in Delitzsch geboren, war der Begründer<br />

des deutschen Genossenschaftswesens.<br />

Nach seinem Jurastudium in Leipzig und Halle lernte er in seiner Funktion<br />

als Patrimonialrichter die Probleme der kleinen Handwerksbetriebe auf<br />

dem Lande, die mit der fortschreitenden Industrialisierung nicht mehr<br />

mithalten konnten, kennen. Nach einer Missernte 1846 wirkte er zunächst<br />

bei der Gründung eines Hilfskomitees zur Beschaffung von Getreide und<br />

zur Unterhaltung einer Mühle sowie einer Bäckerei mit.<br />

1848 wurde er als linksliberaler Abgeordneter in die Preußische Nationalversammlung<br />

gewählt und nahm den Doppelnamen Schulze-Delitzsch an.<br />

Innerhalb der Preußischen Nationalversammlung wirkte er in Kommissionen<br />

mit, die sich mit der Situation der Gewerbetreibenden befassten.<br />

Hierbei erkannte er, dass die schlechten Umstände der Handwerker nur<br />

durch genossenschaftliche Zusammenschlüsse zu verbessern waren.<br />

Nach der gescheiterten Revolution im Jahre 1848 verabschiedete er sich<br />

vom Staatsdienst, um sich fortan der Verbreitung der Genossenschaftsidee<br />

zu widmen. Mit der Gründung der Schuhmachergenossenschaft in<br />

1808<br />

1848<br />

12/13


Historie<br />

1849<br />

1859<br />

1871<br />

1883<br />

Historie<br />

Delitzsch im Jahre 1849 statuierte er die Genossenschaft als unternehmerische<br />

Rechtsform.<br />

Er propagierte Spar- und Konsumvereine zur Gewährleistung der Lebensgrundlagen,<br />

Vorschuss- und Kreditvereine (die heutigen <strong>Volksbank</strong>en) zur<br />

Beschaffung von Geld für Investitionen und die Gründung von Distributivund<br />

Produktionsgenossenschaften. Angetrieben durch seinen Erfolg schuf<br />

er als Dachverband den „Allgemeinen Verband der auf Selbsthilfe beruhenden<br />

Deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften“. Das System<br />

seiner Genossenschaften beruhte auf der Solidarhaftung, dem Erwerb von<br />

Genossenschaftsanteilen, der Beschränkung aller Leistungen auf die Genossen<br />

und der Ablehnung direkter Unterstützung durch den Staat. Diese<br />

Idee von Selbsthilfe und Selbstverantwortung verteidigte er in Auseinandersetzungen<br />

mit Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Ferdinand Lassalle.<br />

1859 wählte man ihn in das preußische Abgeordnetenhaus; 1861 gehörte<br />

er zu den Gründern der Deutschen Fortschrittspartei und zog mit seiner<br />

Familie nach Potsdam. Als Landtags- und – seit 1867 – als Reichstagsabgeordneter<br />

setzte er das Genossenschaftsgesetz in Preußen und im Norddeutschen<br />

Bund durch, wodurch die Genossenschaften eine gesetzliche<br />

Basis und als juristische Personen die Rechtsfähigkeit erhielten.<br />

1871 wurde er in den Deutschen Reichstag gewählt. 1873 verlieh ihm die<br />

Universität Heidelberg die Ehrendoktorwürde.<br />

Hermann Schulze-Delitzsch verstarb am 29. April 1883 in Potsdam.


Hermann Schulze-Delitzsch gilt als Urvater der Genossenschaften<br />

14/15


Historie<br />

1860<br />

1861<br />

1862<br />

1863<br />

1862<br />

1864<br />

1866<br />

1860 – 1870<br />

Blick in die Welt...<br />

Abraham Lincoln wird zum Präsidenten der <strong>Vereinigte</strong>n Staaten gewählt.<br />

Erfindung des Fernsprechers durch Johann Philipp Reis aus Deutschland.<br />

Auf Initiative von William Hepburn Russel nimmt in den USA der Pony-<br />

Express zur Postzustellung seinen Betrieb auf.<br />

In England findet die erste Boxweltmeisterschaft (noch ohne Handschuhe)<br />

statt.<br />

Das französische Kinderlied „Au Clair de la Lune“ wird auf einem Phonautografen<br />

aufgenommen. Diese Aufnahme gilt als die erste Tonbandaufnahme<br />

der Welt.<br />

Fürst Otto von Bismarck wird vom König zum preußischen Ministerpräsidenten<br />

ernannt.<br />

Die erste Untergrundbahn beginnt in London zu fahren.<br />

und nach <strong>Limburg</strong>…<br />

Mit dem Bau der „Lahntalbahn“ wird <strong>Limburg</strong> an das Eisenbahnnetz<br />

angeschlossen. Erbauer der Lahntalbahn war Moritz Hilf, Sohn eines<br />

<strong>Limburg</strong>er Bäckermeisters. Der Regionalbahnhof <strong>Limburg</strong> Lahn entwickelt<br />

sich im Laufe der Jahre zu einem zentralen Verkehrsknoten. Das Bahnausbesserungswerk<br />

(seit 2009 Einkaufszentrum WERKStadt) entsteht.<br />

Gründung der Industrie- und Handelskammer (IHK).<br />

Die evangelische Kirche am Bahnhof wird eingeweiht.<br />

Durch die Annexion Nassaus wird <strong>Limburg</strong> zur preußischen Stadt.


Die Gründung des<br />

Vorschussvereins zu <strong>Limburg</strong><br />

Hier im späteren Weinhaus Schultes<br />

wurde der Grundstein für die heutige<br />

„<strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong>“<br />

gelegt.<br />

Am 1. Dezember 1860 hatte Gastwirt Johann Hilf alle Hände voll zu tun.<br />

In seinem Lokal (heutiges Weinhaus Schultes) versammelten sich ehrenwerte<br />

Bürger der Handelsstadt <strong>Limburg</strong> mit dem Ziel, einen Vorschuss-<br />

Verein zu <strong>Limburg</strong> zu gründen. Mit der Philosophie des Dr. Hermann<br />

Schulze-Delitzsch bestens vertraut, unterzeichneten noch am gleichen<br />

Abend 18 Bürger die Annahme der bereits in Wiesbaden verwandten<br />

Statuten zur Gründung des Vereins.<br />

Die beteiligten Herren, die viele Erwerbszweige der Bevölkerung repräsentierten,<br />

u.a. Händler, Handwerker und sonstige Gewerbetreibende,<br />

arbeiteten an diesem Tag in den alten Mauern des Gasthauses an der<br />

Zukunft: aus dem Vorschuss-Verein wird nach und nach die <strong>Vereinigte</strong><br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> werden, die im Jahr 2010 ihr 150. Jubiläum begeht.<br />

Die Idee machte Furore, denn bereits fünf Tage später entschlossen sich<br />

weitere 24 <strong>Limburg</strong>er dem guten Beispiel der Gründer zu folgen und<br />

traten dem Verein ebenfalls bei.<br />

1860<br />

16/17


Historie<br />

Die Gründungsmitglieder<br />

Hubert Arnold Hilf – Rechtsanwalt<br />

Heinrich Meffert – Schmied<br />

Georg Menges – Schuhmacher<br />

Gebrüder Hillebrand – Spengler<br />

Friedrich Maßing – Kaufmann<br />

Johann Bonn<br />

Andreas Schwarz – Schuhmacher<br />

Johann Hensler – Schreiner<br />

Friedrich Schwarz – Ziegelbrenner<br />

Heinrich Schmidt – Schreiner<br />

Josef Hammerschlag – Kaufmann<br />

Jacob Zimmermann – Schreiner<br />

Bartel Schmidt – Spengler<br />

Wachtmeister Kuhn – Polizist<br />

Jakob Schupp – Schlosser<br />

Adam Schüler – Kolonialwarenhändler<br />

Gottfried Hellbach – Dachdecker<br />

Wilhelm Tropp – Sattler<br />

J.P. Marx – Schuhmacher<br />

Josef Wolf – Rechtsbeistand<br />

Johann Hilf – Gastwirt<br />

Josef Burkhardt – Kaufmann<br />

Joseph Remmelt – Schreiner<br />

Josef Hilf – Schmied<br />

Karl Schüler – Schreiner<br />

Johann Reinhardt – Lackierer<br />

Franz Burckhart – Kaufmann<br />

Adolf Schlink – Drucker<br />

Carl Streicher – Goldarbeiter<br />

Gebrüder Herber – Maschinenfabrikanten<br />

Philipp Hofmann – Malermeister<br />

Josef Zimmermann – Gastwirt und Kaufmann<br />

Aloys Anton Hilf – Kaufmann und Produzent<br />

Josef Kremer – Kaufmann<br />

Ferdinand Pachten – Kaufmann<br />

Josef Breidling – Uhrmacher<br />

Jakob Bayer – Schuhmacher<br />

Johann Gleichmann – Seiler<br />

Josef Hilf – Gastwirt<br />

Heinrich Reuss<br />

Johann Gaab – Kolonialwarenhändler<br />

Johann Fluck – Wagner


Heinrich Meffert - Schmied<br />

Gebrüder Hillebrand - Spengler<br />

Johann Bonn<br />

Johann Hensler - Schreiner<br />

Heinrich Schmidt - Schreiner<br />

Jacob Zimmermann - Schreiner<br />

Wachtmeister Kuhn - Polizist<br />

Adam Schüler - Kolonialwarenhändler<br />

Wilhelm Tropp - Sattler<br />

Josef Wolf - Rechtsbeistand<br />

Josef Burkhardt - Kaufmann<br />

Josef Hilf - Schmied<br />

Johann Reinhardt - Lackierer<br />

Philipp Hofmann - Malermeister<br />

Die Gründungsurkunde aus<br />

dem Jahr 1860 mit den<br />

Unterschriften der Mitglieder<br />

18/19


Historie<br />

Hubert Arnold Hilf<br />

hatte von 1860-1906<br />

den Vorsitz inne


Zeitungsausschnitte von<br />

1860 + 1861 aus dem Amtsblatt<br />

für <strong>Limburg</strong>, Diez<br />

und Runkel, aufbewahrt im<br />

Stadtarchiv <strong>Limburg</strong><br />

In dieser zweiten Versammlung, diesmal beim Gastwirt Josef Zimmermann<br />

in der Brückenvorstadt, wurde Hubert Arnold Hilf, ein persönlicher<br />

Freund von Dr. Hermann Schulze-Delitzsch, zum Vorsitzenden gewählt.<br />

46 Jahre lang führte der Rechtsanwalt, übrigens ein Sohn des Lederfabrikanten<br />

Moritz Hilf und 36 Jahre lang Präsident der <strong>Limburg</strong>er IHK, seinen<br />

Verein ehrenamtlich und ausgesprochen erfolgreich. 1906 – da war er<br />

bereits 86 Jahre alt – legte er das Amt in die Hände von August Korkhaus.<br />

August Korkhaus, vormals im Vorschuss-Verein als Kassierer tätig, saß<br />

dem Verein bis 1918 vor und übergab das Amt an Jakob Laux, der diese<br />

Position bis zum Jahre 1944 begleitete. Ihm folgte nach dem 2. Weltkrieg<br />

Bernhard Nitschke.<br />

Bereits 1861, ein Jahr nach der Gründung, zählte der Verein 82 Mitglieder.<br />

Jeder von ihnen hatte ein Eintrittsgeld von einem Gulden und 30 Kreuzern<br />

erbracht und eine Einlage von 3 Gulden. Da ein Gulden aus 60 Kreuzern<br />

bestand, ergab sich ein Eintrittsgeld von 123 Gulden und eine Einlage von<br />

246 Gulden. Von der Landesbank erhielt der Verein zusätzlich ein Darlehen<br />

in Höhe von 7.400 Gulden.<br />

Es sei erwähnt, dass 1 Gulden derzeit dem heutigen Gegenwert von etwa<br />

40 bis 50 Euro entspricht.<br />

Nach Inkrafttreten des Genossenschaftsgesetzes wurde 1868 der Vorschuss-Verein<br />

in das Genossenschaftsregister eingetragen.<br />

20/21


Historie<br />

1870/71<br />

1873<br />

1875<br />

1876<br />

1879<br />

1870<br />

1871<br />

1874<br />

1878<br />

1870 – 1880<br />

Was geschieht weltweit…<br />

Deutsch-Französischer Krieg zwischen dem Kaiserreich Frankreich auf der<br />

einen und den deutschen Staaten unter der Führung Preußens auf der<br />

anderen Seite. Auslöser ist ein Streit um die spanische Thronfolge. Der<br />

Krieg ist der dritte und letzte der Deutschen Einigungskriege. In seiner<br />

Folge kommt es zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs und zum Ende<br />

des Zweiten Kaiserreichs Napoléons III. Wilhelm I. von Preußen wird zum<br />

Kaiser gekrönt.<br />

Erfindung der Schreibmaschine durch Christopher Latham Sholes, USA.<br />

Gründung der „Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands“, aus der später<br />

die „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“ (SPD) hervorgeht.<br />

Nikolaus August Otto, geb. am 10. Juni 1832 in Holzhausen an der<br />

Haide/Ts., erfindet den Ottomotor.<br />

Thomas Alva Edison, USA entwickelt die elektrische Glühbirne.<br />

und in der Heimat…<br />

Diezer Tor um 1871<br />

(Foto: Stadtarchiv <strong>Limburg</strong>)<br />

Die Abbrucharbeiten am Diezer Tor beginnen.<br />

In den Jahren 1871 bis 1887 wird der Dom gründlich restauriert.<br />

Gründung der evangelischen Höheren Töchterschule, später Thau-Schule.<br />

<strong>Limburg</strong> erhält ein Landgericht.<br />

Eine selbstständige evangelische Gemeinde wird gegründet.<br />

Der neue Bürgermeister heißt Andreas Schlitt.


Ein Blick auf das Geld<br />

Von Anfang an hatte der Vorschuss-Verein zwei bezahlte Bedienstete.<br />

Der Vereinsdiener bekam ein Festgehalt von 28 Gulden. Der Kassierer dagegen<br />

erhielt mit einem Drittel Prozent an den verausgabten Zuschüssen<br />

eine Art Umsatzprovision. Kassierer im Vorschuss-Verein war seinerzeit<br />

Andreas Schlitt, der 1878 Bürgermeister von <strong>Limburg</strong> wurde.<br />

Wer einen Blick auf die damaligen Einkommensverhältnisse wirft, staunt:<br />

Das Jahresgehalt eines Lehrers betrug 600 Gulden, der Bahnhofsaufseher<br />

verdiente 550 Gulden, ein Arzt im Staatsdienst konnte 2000 Gulden<br />

Gehalt für sich verbuchen. Ein Gulden hatte 60 Kreuzer. Im Vergleich zum<br />

Einkommen kostete ein Pfund Rindfleisch in diesen Jahren 20 Kreuzer, ein<br />

Laib Schwarzbrot 15 und der Schoppen Bier 4 Kreuzer.<br />

Die verausgabten Vorschüsse in Höhe von 13.640 Gulden wurden vor<br />

allem von den kleineren Gewerbetreibenden in Anspruch genommen.<br />

Zu Beginn betrug der Zinsfuß mit Provisionen in den Vorschuss-Vereinen<br />

10%, verringerte sich aber schon nach 5 Jahren auf 7 bis 8%. Durch diese<br />

günstigen Konditionen wurde der Grundstein für das Aufblühen der Wirtschaft<br />

gelegt. Zuvor gelangten Gewerbetreibende und Landmänner nur<br />

unter schwierigsten Bedingungen und hohen Zinsen an das nötige Geld<br />

der Kapitalbesitzer. Allgemeiner Kreditwucher mit Zinsen von 20% bis zu<br />

50% brachte die kleinen Grundbesitzer sowie die Gewerbetreibenden in<br />

immer größere Geldnot, die wiederum den allgemeinen Wohlstand zerrüttete<br />

und das Wachstum der Agricultur hemmte. Die Möglichkeit, über<br />

den Vorschuss-Verein an zinsgünstiges Kapital zu kommen, wurde von<br />

der damals noch jungen Industrie- und Handelskammer äußerst positiv<br />

aufgenommen.<br />

Ab 1869 mussten die Bilanzbestände in preußischen Talern ausgewiesen<br />

werden, ab 1875 wurde die Goldmark offizielles Zahlungsmittel.<br />

1870<br />

22/23


Historie<br />

1880<br />

1881<br />

1883<br />

1884<br />

1885<br />

1886<br />

1888<br />

1880 – 1890<br />

Die Welt steht nicht still…<br />

Der erste Duden erscheint.<br />

Werner von Siemens eröffnet die erste elektrische Straßenbahn in Berlin.<br />

Einführung der weltweit fortschrittlichsten Sozialgesetze:<br />

1883 Krankenversicherung für Arbeiter<br />

1884 Arbeiter-Unfallversicherung<br />

1889 Renten- und Invalidenversicherung<br />

Gottlieb Daimler erfindet den Benzinmotor.<br />

In Chicago entsteht der erste Wolkenkratzer, das Home Insurance Building<br />

mit 52 Metern Höhe.<br />

Die Welt trinkt Coca Cola, erfunden von John Pemberton.<br />

John Boyd Dunlop entwickelt in Schottland seinen ersten Reifen für das<br />

Fahrrad. Der Reifen besteht aus Gummi.<br />

Am 9. März 1888 stirbt Kaiser Wilhelm I. im Alter von fast 91 Jahren in<br />

Berlin. Ihm folgt, als Kaiser Friedrich III. sein ältester Sohn, Kronprinz<br />

Friedrich Wilhelm. Ihm ist jedoch nur kurze Zeit vergönnt. Am 15. Juni besteigt<br />

sein Sohn, Wilhelm II. von Hohenzollern nach dem Tod seines Vaters<br />

als letzter Kaiser des Deutschen Reiches den Kaiserthron (Dreikaiserjahr in<br />

Deutschland).


Kaiser Wilhelm II (Foto: Bundesarchiv)<br />

Die Domstadt und die Bischöfe…<br />

<strong>Limburg</strong> zählt 5.797 Einwohner.<br />

Die Dernbacher Schwestern – die Armen Dienstmägde Jesu Christi –<br />

kommen nach <strong>Limburg</strong> und beziehen das Kloster Bethlehem.<br />

Nach sieben Jahren Exil in Böhmen kehrt Bischof Peter Joseph Blum nach<br />

<strong>Limburg</strong> zurück und wird begeistert empfangen.<br />

Die ersten Wasserleitungen werden in der Domstadt gelegt.<br />

Christian Roos wird zum vierten Bischof von <strong>Limburg</strong> geweiht.<br />

<strong>Limburg</strong> wird Kreisstadt des neuen Kreises <strong>Limburg</strong>.<br />

Karl Klein wird als fünfter Bischof inthronisiert.<br />

1880<br />

1883<br />

1884<br />

1885<br />

1886<br />

24/25


Historie<br />

1880<br />

1883<br />

Steigender Lebensstandard fördert die Sparneigung<br />

Nachdem die Wirtschaft im vergangenen Jahrzehnt einen Konjunktureinbruch<br />

hinnehmen musste, ging es ab 1880 mit der Gütererzeugung<br />

wieder bergauf. Auch die wirtschaftliche Entwicklung des Vorschuss-Vereins<br />

verlief in diesem Jahrzehnt außerordentlich positiv. Die Bevölkerung<br />

erlebte einen bescheidenen Wohlstand und wurde in die Lage versetzt,<br />

mehr Vorsorge treffen zu können. So hatte man im Jubiläumsjahr 1910<br />

zum Beispiel Einlagen in Höhe von 426.320 Goldmark aufzuweisen.<br />

1883 nahm ein vom Mittelrheinischen Verband bestellter Revisor seine<br />

Arbeit auf. Diese Pflichtprüfung von Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften<br />

durch einen weisungsfreien Revisor wurde fortan im Zweijahres-<br />

Rhythmus durchgeführt.<br />

Um sich ein richtiges Bild über die Bedeutung eines Vorschuss-Vereins und<br />

den Grad der Verantwortlichkeit der ehrenamtlich wirkenden Vorstands-<br />

und Aufsichtsratsmitglieder jener Zeit machen zu können, muss man<br />

wissen, dass die Mitglieder für alle Verpflichtungen ihres Vorschussvereins<br />

solidarisch hafteten. Das Statut schrieb die unbeschränkte Nachschusspflicht<br />

für die Mitglieder vor. Die für die damalige Zeit verhältnismäßig<br />

hohe Zahl von Mitgliedern zeugte von einem tiefen Vertrauen zu diesem<br />

Verein und seinen Organen. Die aus der Not und Sorge geborene Selbsthilfeeinrichtung<br />

setzte sich durch alle Fährnisse wie Wirtschaftskrisen und<br />

Kriegskatastrophen erfolgreich fort.


Das Statut aus dem Jahr 1889<br />

schrieb die unbeschränkte Nachschusspflicht<br />

für die Mitglieder vor<br />

26/27


Historie<br />

1890<br />

1895<br />

1892<br />

1895<br />

1898<br />

1899<br />

1890 – 1900<br />

Die Welt im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts…<br />

25. Januar 1890: Die US-Journalistin Nellie Bly vollendet ihre Reise um die<br />

Welt am 73. Tag.<br />

Im März 1890 wird Reichskanzler Otto von Bismarck von Kaiser Wilhelm II.<br />

entlassen. Sein Nachfolger wird Leo von Caprivi.<br />

Der Italiener Guglielmo Marconi erfindet die drahtlose Telegraphie.<br />

Antoine Henri Becquerel entdeckt die Radioaktivität. 1903 teilt sich der<br />

französische Physiker den Nobelpreis für Physik mit Marie und Pierre<br />

Curie, die an seiner Entdeckung weitergearbeitet hatten.<br />

Zur selben Zeit in <strong>Limburg</strong>…<br />

Die Pallottiner lassen sich in <strong>Limburg</strong> nieder.<br />

Eröffnung der Marienschule.<br />

Otto von Bismarck<br />

(Foto: Bundesarchiv)<br />

Willi Domenikus wird Bischof von <strong>Limburg</strong>.<br />

Das neue <strong>Limburg</strong>er Rathaus wird bezogen.<br />

Der erste Viehmarkt auf dem ebenfalls neu geschaffenen Marktplatz<br />

findet statt.


Die <strong>Limburg</strong>er Grabenstraße im Jahr 1899<br />

Die ersten eigenen Geschäftsräume<br />

Mit der Einführung des Scheckverkehrs zeichnete sich 1899 ein weiteres<br />

erfolgreiches Aufgabengebiet für den Vorschuss-Verein ab.<br />

Sein erstes Geschäftslokal stand am Ende der unteren Grabenstraße.<br />

Heute ist dort das Schuhhaus Lanz.<br />

1899<br />

28/29


Historie<br />

1900<br />

1901<br />

1906<br />

1900<br />

1902<br />

1903<br />

1905<br />

1907<br />

1909<br />

1900 – 1910<br />

Die Jahrhundertwende…<br />

Das bürgerliche Gesetzbuch „BGB“ tritt in Kraft. Verwirklichung der deutschen<br />

Rechtseinheit im Privatrecht.<br />

Stiftung des Nobelpreises.<br />

Der erste Zeppelin geht in die Luft.<br />

Gustav Weißkopf gelingt der erste Motorfl ug der Welt.<br />

Die erste Radiosendung wird in Kanada ausgestrahlt.<br />

Der Kaiser in <strong>Limburg</strong>…<br />

Linter wird ans Fernsprechnetz angeschlossen.<br />

Joseph Kauter wird Bürgermeister.<br />

Eröffnung des städtischen Schlachthofs.<br />

Erste Abiturprüfung am <strong>Limburg</strong>er Gymnasium.<br />

Einweihung der neuen Synagoge an der Schiede.<br />

Kaiser Wilhelm II. besucht die Domstadt.<br />

Der Neubau des Gymnasiums am Schafsberg wird gefeiert.<br />

Philipp Haerter wird Bürgermeister von <strong>Limburg</strong>.<br />

Einweihung der neuen Domglocke.<br />

links: Kaiser Wilhelm II. in <strong>Limburg</strong><br />

rechts: Einweihung neue Domglocke<br />

(Fotos: Stadtarchiv <strong>Limburg</strong>)


Die Bank wächst<br />

und wächst<br />

Das waren erfreuliche Zahlen für die Verantwortlichen des Vorschuss-Vereins:<br />

1900 stieg das Guthaben der 903 Mitglieder (Genossenschaftsanteile)<br />

um 23% auf 249.515 Mark an. Die bewilligten Vorschüsse und Kredite verzeichneten<br />

ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 52% auf nunmehr<br />

19.986.220 Mark.<br />

Die Mark in Gold als 20- und 10-Mark-Stück wurde mit dem Deutschen<br />

Münzgesetz vom 9. Juli 1873 in Verkehr gebracht, als Ersatz für die insgesamt<br />

acht Landeswährungen mit 119 verschiedenen Münzsorten wie Taler,<br />

Gulden oder Kreuzer. Ein silberner Vereinstaler entsprach genau 3 Mark.<br />

Mit Ausnahme des bis 30. September 1907 gültigen einfachen Talers und<br />

des bis 31. Dezember 1900 gültigen österreichischen Zwei-Taler-Stückes,<br />

war die Mark in Gold ab 1. Januar 1876 einziges gesetzliches Zahlungsmittel.<br />

Der doppelte Vereinstaler „deutschen Gepräges“ wurde am 15.<br />

November 1876 außer Kurs gesetzt. Da man bei der Außerkurssetzung<br />

des Zwei-Taler-Stückes versehentlich vom „deutschen Gepräge“ gesprochen<br />

hatte, blieb ausgerechnet das österreichische Zwei-Taler-Stück weiter<br />

gültig. Die österreichischen Ein- und Zwei-Taler-Stücke wurden aber dann<br />

am 1. Januar 1901 in Deutschland außer Kurs gesetzt.<br />

1900<br />

30/31


Historie<br />

1910<br />

1914<br />

1916<br />

1918/19<br />

1919<br />

1910 – 1920<br />

Friedrich Ebert<br />

(Foto: Bundesarchiv)<br />

In Zeiten des ersten Weltkrieges…<br />

Sigmund Freuds Werk über Psychoanalyse erscheint.<br />

Eine vereinfachte Variante des Spiels Pachisi wird unter dem Titel<br />

„Mensch ärgere dich nicht“ zu einem riesigen Erfolg.<br />

Am 16. Oktober 1910 spielt in Kleve zum ersten Mal die Deutsche Fußballnationalmannschaft<br />

auf deutschem Boden gegen die Niederlande.<br />

Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner<br />

Frau in Sarajewo. Die dadurch entstehenden Spannungen zwischen Österreich<br />

und Serbien führen zum Ausbruch des 1. Weltkrieges.<br />

Tod Kaiser Franz Josephs von Österreich, des ältesten Monarchen in Europa<br />

(Kaiser seit 1848).<br />

Die Novemberrevolution von 1918/19 führt in der Endphase des Ersten<br />

Weltkriegs zur Umwandlung des Deutschen Reiches von einer konstitutionellen<br />

Monarchie in eine parlamentarisch-demokratische Republik.<br />

1918 endet der Erste Weltkrieg mit dem Zusammenbruch des Kaiserreichs.<br />

Kaiser Wilhelm II. dankt ab. Deutschland wird den harten Bedingungen<br />

des Versailler Vertrages unterworfen, die das Land überfordern und den<br />

Boden für den nächsten Krieg bereiten.<br />

Wahl Friedrich Eberts zum ersten Reichspräsidenten.<br />

Bei den Reichstagswahlen am 19. Januar 1919 können Frauen in Deutschland<br />

erstmals wählen.


links: Der Zeppelin über <strong>Limburg</strong>, rechts: Graf Zeppelin zu Besuch in <strong>Limburg</strong><br />

(Fotos: Stadtarchiv <strong>Limburg</strong>)<br />

Umbruch in <strong>Limburg</strong>…<br />

Der Zeppelin muss in <strong>Limburg</strong> notlanden. Noch heute berichtet ein Gedenkstein<br />

in Blumenrod über diese Sensation.<br />

Zar Nikolaus II. besucht das Lahnstädtchen, das im Jahr 1910 bereits<br />

10.786 Einwohner hat.<br />

Gründung des Heppel-Stiftes.<br />

Erstmals zeigt sich über <strong>Limburg</strong> ein Flugzeug.<br />

Lindenholzhausen erhält elektrisches Licht.<br />

Augustinus Kilian wird zum siebten Bischof von <strong>Limburg</strong> geweiht.<br />

Am 9. November 1918 erreicht die von Kiel ausgehende Revolution auch<br />

die Stadt <strong>Limburg</strong>. Ein Soldaten- und ein Arbeiterrat entstehen. Am<br />

11. November fi ndet im Saal der „Alten Post“ (heute NNP-Gebäude) eine<br />

Versammlung der Bürgermeister des Kreises statt. Auch hier steht die<br />

Lebensmittelversorgung der Bevölkerung im Vordergrund. Insgesamt<br />

verläuft der Umsturz in <strong>Limburg</strong> in geordneten Bahnen.<br />

In <strong>Limburg</strong> wird das erste eigene Finanzamt eröffnet.<br />

Markus Krüsmann wird Bürgermeister.<br />

Lebensmittelbezugscheine<br />

aus dem<br />

Jahr 1916<br />

1910<br />

1911<br />

1912<br />

1913<br />

1918<br />

1919<br />

32/33


Historie<br />

1914<br />

1915<br />

1918<br />

Der erste bankeigene Hauptsitz<br />

Der Vorschuss-Verein<br />

in der Schiede 36<br />

Die Mitgliederzahl, die Stammanteile und das Kreditvolumen waren bis<br />

zum Ausbruch des ersten Weltkrieges kontinuierlich angestiegen. 1914<br />

stockte diese Entwicklung abrupt. Es folgte eine Phase der Umstellung auf<br />

die Erfordernisse des Krieges.<br />

Nachdem die ersten Geschäftslokale den Anforderungen nicht mehr<br />

genügten, bezog der Vorschuss-Verein am 1. Juli 1915 als Mieter das Haus<br />

in der Schiede 36, gegenüber der heutigen Dresdner Bank und dem Hotel<br />

Huss. Später wurde das Haus erworben und wurde damit zum ersten,<br />

bankeigenen Hauptsitz.<br />

In der Generalversammlung am 27. April 1915 beschlossen die Mitglieder,<br />

den Vorschuss-Verein in eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung<br />

umzuwandeln.<br />

Das Kriegsende im Jahr 1918 brachte neben den großen Mängeln der<br />

vergangenen Jahre zusätzliche unerwartete Probleme: Die Heereslieferungen<br />

hörten auf, es fehlte an Rohstoffen und die Überflutung des deutschen<br />

Marktes mit ausländischen Fertigwaren führte bei fallendem Kurs<br />

der deutschen Mark zu einer starken Verteuerung der Lebensführung.


Geldscheine aus dem Jahr 1910<br />

34/35


Historie<br />

1920<br />

1921<br />

1925<br />

1928<br />

1929<br />

1925<br />

1926<br />

1927<br />

1929<br />

1920 – 1930<br />

Die goldenen Zwanziger mit bösem Erwachen…<br />

Prohibition (Alkoholverbot) in Amerika.<br />

Erste Wettervorhersage durch Vilhelm Bjerknes aus Norwegen.<br />

Eröffnung der ersten Autobahn in Berlin.<br />

Tod Friedrich Eberts. Generalfeldmarschall a.D. Paul von Hindenburg wird<br />

neuer Reichspräsident.<br />

Alexander Fleming entdeckt das Penizillin.<br />

John Logie Baird aus Schottland erfi ndet 1924 den Schwarzweiß- und<br />

schon vier Jahre später den Farb-Fernseher.<br />

Robert H. Goddart startet die erste Rakete mit Flüssigantrieb.<br />

25. Oktober 1929: Zusammenbruch der amerikanischen Börse, der die<br />

Weltwirtschaftskrise auslöst.<br />

Die 20iger Jahre in <strong>Limburg</strong>…<br />

Inbetriebnahme des städtischen Elektrizitätswerkes.<br />

Offheim hat zu jener Zeit gerade 873 Einwohner.<br />

Das neue Kreishaus an der Schiede wird fertiggestellt.<br />

Einweihung der Marienkirche der Pallotiner.<br />

Eröffnung des neuen Altersheims Kloster Bethlehem.<br />

Brand des <strong>Limburg</strong>er Schlosses.


Die Feuerwehrleute nach ihrem Einsatz<br />

beim <strong>Limburg</strong>er Schlossbrand 1929<br />

(Fotos: Stadtarchiv <strong>Limburg</strong>)<br />

36/37


Historie<br />

1920<br />

1923<br />

Die Bank in der Weltwirtschaftskrise<br />

1920 begannen sich die Verhältnisse in Deutschland langsam zu stabilisieren.<br />

Die deutsche Wirtschaft fasste wieder Fuß. Auch der Vorschuss-Verein<br />

sah zuversichtlich nach vorne und nannte sich ab dem 6. Mai 1920, nach<br />

dem Beschluss der Generalversammlung mit ihrem Vorsitzenden Jakob<br />

Laux (seit 1918), <strong>Limburg</strong>er Bank <strong>eG</strong>mbH. Zu dieser Zeit hatte die Bank<br />

bereits über 1.400 Mitglieder.<br />

Die Blütezeit der Wirtschaft war leider nur von kurzer Dauer. Durch<br />

Außenhandelskontrollen und Einfuhrabgaben strangulierten die Siegermächte<br />

den aufsteigenden Export. Die im Laufe des Krieges erfolgte<br />

Einziehung der Silber- und Goldmünzen durch das Reich hatte der deutschen<br />

Währung den sicheren Rückhalt genommen. Eine allmähliche Geld-<br />

Entwertung und eine rasche Verteuerung der Verbrauchsgegenstände<br />

waren die Folge. Im November 1923 hatte der deutsche Papiergeldumlauf<br />

die unvorstellbare Summe von 4.338.326.350.700.000.000 also 4 Trillionen,<br />

338 Billiarden, 36 Billionen, 350 Milliarden, 700 Millionen erreicht.<br />

Die Betriebe, Behörden, Kassen und Banken mussten mit Riesensummen<br />

rechnen. Für ein Brot, das gestern noch 360 Milliarden kostete, zahlte<br />

man einen Tag später schon 600 Milliarden und weitere 8 Tage später 700<br />

Milliarden.<br />

Am 15. November 1923 erfolgte der Umtausch von 1 Billion Mark in eine<br />

Rentenmark, zu deren Absicherung eine Grundschuldbelastung aller land-<br />

und forstwirtschaftlich genutzten Gewerbegrundstücke herangezogen<br />

wurde. Die „Währungssanierung“ gelang und die <strong>Limburg</strong>er Bank konnte<br />

bei der Abwicklung ihrer Geschäfte von einer neuen Basis ausgehen.


Anzeige aus dem Jahr 1924<br />

38/39


Historie<br />

<strong>Limburg</strong>er Infl ationsgeld


Aufgeregte Aktionäre stehen am<br />

29.10.1929 vor der Börse in New York.<br />

Der Kurszusammenbruch löste die<br />

Weltwirtschaftskrise aus. (Foto: Bundesarchiv)<br />

1924 wurde die Rentenmark durch die Reichsmark ersetzt. Eine leidgeprüfte<br />

Generation stand am Ende dieser Inflation vor der völligen Zerstörung<br />

ihrer Vermögenswerte.<br />

Die anschließend einsetzende Erholungsphase dauerte nur gut 5 Jahre<br />

und die Wirtschaft litt unter der ungenügenden Versorgung mit Geld. Die<br />

Zinsen stiegen bis zu 22% – kein besonderer Anreiz für Investitionen. Das<br />

Ende dieser Erholungsphase mündete in der Weltwirtschaftskrise, die mit<br />

dem sogenannten „Schwarzen Donnerstag“ am 24. Oktober 1929 an der<br />

New Yorker Börse begann.<br />

Einen Tag später erreichte der New Yorker Börsencrash auch Europa. Dieses<br />

Ereignis läutete die Weltwirtschaftskrise mit ihren gerade für Deutschland<br />

katastrophalen wirtschaftlichen, sozialen, gesellschaftlichen und<br />

kulturellen Folgen ein: Öffentliche Gelder versiegten, das Baugeschehen<br />

kam zum Erliegen, Kulturarbeit war nur noch rudimentär möglich.<br />

Nachdem die Aktienkurse ins Bodenlose gestürzt waren, brach zuerst in<br />

den <strong>Vereinigte</strong>n Staaten, bald aber auch in allen anderen Industrienationen<br />

das Kreditwesen zusammen. Dabei rächte sich die Abhängigkeit der<br />

deutschen Wirtschaft von amerikanischen Krediten, denn die US-Banken<br />

begannen sofort, ihre kurzfristigen Anleihen aus dem Reich zurückzuziehen.<br />

Der Zusammenbruch vieler Firmen war die Folge. Die Zahl der Kurzarbeiter<br />

und Arbeitslosen stieg sprunghaft in die Höhe. Der Nährboden<br />

für die Entstehung des Nationalsozialismus war gelegt.<br />

1924<br />

1929<br />

40/41


Historie<br />

1930<br />

1933<br />

1934<br />

1936<br />

1938<br />

1939<br />

1930<br />

1931<br />

1938<br />

1939<br />

1930 – 1940<br />

Die Nationalsozialisten ergreifen die Macht…<br />

Erster Computer durch Vannevar Busch (USA).<br />

Hitlers Machtergreifung.<br />

Verbrennung von Büchern unerwünschter Autoren in Berlin.<br />

Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg.<br />

Die erste Großrechenmaschine von Konrad Zuse wird vorgestellt.<br />

Olympische Spiele in Berlin.<br />

Chester Carlson (USA) erfi ndet das Photokopiergerät.<br />

Gründung des Volkswagen-Automobilwerks in Wolfsburg.<br />

Beginn des 2. Weltkrieges.<br />

Das gesellschaftliche Leben in <strong>Limburg</strong>…<br />

Die Jugendherberge in der Diezer Straße wird fertiggestellt.<br />

Antonius Hilfrich (1873-1947) wird achter Bischof von <strong>Limburg</strong>.<br />

Das Priesterseminar wird eingeweiht.<br />

Im gleichen Jahr eröffnen die Säcker ein Haus, das jahrelang zum Treffpunkt<br />

des gesellschaftlichen Lebens von <strong>Limburg</strong> wird: Den Georgshof.<br />

Im Jahr 1938 schließen sich Mühlen und Eschhofen zusammen.<br />

In der Reichskristallnacht wird die <strong>Limburg</strong>er Synagoge zerstört.<br />

Die erste Autobahnbrücke über die Lahn in <strong>Limburg</strong> wird eingeweiht.


Zeitungsanzeige aus dem Jahr 1939<br />

42/43


Historie<br />

1930<br />

1933<br />

1936<br />

Die Bank in Zeiten des Nationalsozialismus<br />

Die <strong>Limburg</strong>er Bank überstand die Weltwirtschaftskrise einschließlich der<br />

Bankenkrise ohne staatliche Hilfen und ohne, dass die offenen Reserven<br />

angegriffen werden mussten. Ein Zeichen für die Umsicht der Verantwortlichen,<br />

aber auch der <strong>Limburg</strong>er Geschäftsleute und Bürger.<br />

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten zu Beginn 1933 änderte<br />

sich die Wirtschaftspolitik und führte zunächst zu einer Wirtschaftsbelebung.<br />

Die <strong>Limburg</strong>er Bank konnte 1936 ihre Umsätze um 15 Prozent steigern,<br />

lag aber unterhalb der für das Reichsgebiet festgestellten Wachstumsrate.<br />

Der Vorstand führte dies auf die in ihrem Geschäftsbereich fehlenden<br />

„mit der Wehrhaftmachung des Volkes verbundenen Aufträge und Finanzierungen“<br />

zurück.<br />

Zur Erleichterung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs war kurz zuvor der<br />

Postkartenscheck eingeführt worden. Zur Beschleunigung von Geldtransaktionen<br />

wurde die Eingliederung in den Eilgiroverkehr der Deutschen<br />

Genossenschaften vorgenommen. Damit war das Geld, das von <strong>Limburg</strong><br />

aus überwiesen wurde, bereits am nächsten Tag an allen Niederlassungen<br />

der Genossenschaften verfügbar.<br />

Durch Einbau eines Nachttresors ermöglichte die <strong>Limburg</strong>er Bank ihren<br />

Sparern und sonstigen Geschäftspartnern ihr Geld auch außerhalb der<br />

Schalterstunden zur Bank zu bringen.<br />

In dieser Zeit richtete der Deutsche Genossenschaftsverband einen Garantiefonds<br />

ein, dem jährlich rund eine Million Reichsmark zuflossen, um<br />

in Krisenzeiten notleidenden Genossenschaften Beihilfen gewähren zu<br />

können. Auch die <strong>Limburg</strong>er Bank beteiligte sich an diesem Fonds.


Auszug aus einem Kontogegenbuch<br />

aus dem Jahr 1933 1933<br />

1939 ging die bisherige Entwicklung beschleunigt weiter. Produktion und<br />

Beschäftigung erreichten – so hieß es – einen Höchststand. Der Bau der<br />

Reichsautobahnen, die Aufrüstung der Nation und die Schaffung vieler<br />

Ersatzindustrien nahm die Kraft der Wirtschaft in Anspruch. Während<br />

der Kreditbedarf der heimischen Wirtschaft relativ gering blieb, stieg die<br />

Verschuldung des Staates rapide an und schuf somit die Grundlage für<br />

den späteren Währungsverfall.<br />

Am 9. November 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus.<br />

1939<br />

44/45


Historie<br />

1945<br />

1948<br />

1949<br />

1940 – 1950<br />

Konrad Adenauer<br />

(Foto: Bundesbildstelle)<br />

Der Zweite Weltkrieg mit seinen Folgen...<br />

Nach zunächst großen Landgewinnen der Wehrmacht folgt, insbesondere<br />

ab dem Winter 1942/43, der langsame Rückzug der Fronten aus den<br />

besetzten Gebieten. Der Krieg endet am 8. Mai 1945 mit einem vollkommenen<br />

Zusammenbruch des Deutschen Reiches. Am Ende sterben durch<br />

Kriegseinwirkung, Luftangriffe, Verfolgungen und Vertreibungen etwa<br />

50 Millionen Menschen, wobei Russen und Polen, Juden und Deutsche<br />

die Hauptlast der Opfer tragen. Die Japaner haben durch den Abwurf der<br />

ersten Atombombe durch die Amerikaner über Hiroshima und Nagasaki<br />

besonderes Leid zu ertragen. Eine deutsche Regierung gibt es nicht mehr,<br />

Deutschland steht unter der Herrschaft der vier Besatzungsmächte und<br />

wird in vier Besatzungszonen aufgeteilt.<br />

Die Vereinten Nationen – heute ein zwischenstaatlicher Zusammenschluss<br />

von 192 Staaten – wird als Nachfolger des Völkerbundes gegründet.<br />

Währungsreform, Einführung der D-Mark.<br />

23. Mai 1949, Deutschland erhält eine Verfassung, die Bundesrepublik<br />

Deutschland ist geboren.<br />

Gründung des Nordatlantik-Pakts (NATO) in Washington.<br />

Die Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 auf dem Gebiet der Sowjetischen<br />

Besatzungszone (SBZ) erfolgt auf Betreiben der Sowjetunion,<br />

nachdem zuvor mit Unterstützung der drei West-Alliierten auf dem<br />

Gebiet ihrer Besatzungszonen die Bundesrepublik Deutschland gegründet<br />

worden war.<br />

Konrad Adenauer wird von 1949 bis 1963 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik<br />

Deutschland sowie von 1951 bis 1955 zugleich Bundesminister<br />

des Auswärtigen.


1948 wurde das Geld der alliierten Militärbehörde<br />

durch die Deutsche Mark ersetzt<br />

46/47


Historie<br />

1945<br />

1947<br />

...und seine Auswirkungen auf <strong>Limburg</strong><br />

In <strong>Limburg</strong> ziehen die amerikanischen Truppen bereits am 25. März 1945<br />

ein. Zuvor hatte ein Bombenteppich den <strong>Limburg</strong>er Bahnhof und die<br />

Gleisanlagen zerstört. Das umliegende Stadtviertel ist stark in Mitleidenschaft<br />

gezogen, zudem sprengen zurückflutende Wehrmachtseinheiten<br />

die Autobahnbrücke über der Lahn. Auch die alte Lahnbrücke, die<br />

Staffeler Brücke und die Eisenbahnbrücke in Staffel fallen teilweise einer<br />

Sprengung zum Opfer.<br />

Hessen wird am 19. September 1945 unter dem Namen Groß-Hessen<br />

gegründet und hat als erstes, noch heute bestehendes Land der Bundesrepublik,<br />

eine neue demokratische Verfassung. Mit der Gründung Groß-Hessens<br />

wird <strong>Limburg</strong> eine hessische Stadt. Joseph Schneider wird als Bürgermeister<br />

eingesetzt. Ab Dezember gehen die Kinder wieder zur Schule.<br />

Neuer und neunter <strong>Limburg</strong>er Bischof wird der beliebte Ferdinand<br />

Dirich, der zwei Jahre später bei einem Autounfall stirbt. Das ganze Bistum<br />

trauert. Sein Nachfolger wird Wilhelm Kempf.


Zeitungsausschnitt aus dem Jahr 1943<br />

48/49


Historie<br />

1940<br />

1941<br />

1948<br />

Die Bank im 2. Weltkrieg und danach<br />

Im Jahr 1948 erhielt jeder<br />

Bürger 40,– Deutsche Mark<br />

„Kopfgeld“<br />

Die nächste Generalversammlung der Bank war im Mai 1940. Die Reihen<br />

der Aufsichtsräte und Mitglieder waren schon durch Einberufungen zum<br />

Kriegsdienst spürbar gelichtet.<br />

Der Wirtschaftsablauf während der Kriegsjahre nahm einen völlig neuen<br />

Charakter an. Die allgemeine Geldflüssigkeit, als Folge der Beschränkung<br />

der Kaufmöglichkeit durch die Kriegswirtschaft, führte zu ständig wachsenden<br />

Einlagen. Dagegen schrumpfte das Kreditgeschäft fast zu völliger<br />

Bedeutungslosigkeit zusammen. Die Bank wurde dadurch zum Kauf<br />

weiterer Wertpapiere gezwungen und hatte Ende 1940 etwa 50% der<br />

Bilanzsumme in solchen angelegt.<br />

1941 gelang es jedoch noch für rd. 10.000 Reichsmark die Geschäftsräume<br />

zu renovieren.<br />

Bis zur Währungsreform am 21.6.1948 befand sich die deutsche Wirtschaft<br />

im finanziellen Chaos des Schwarzen Marktes. Ein völliger Währungszerfall<br />

zerstörte zum zweiten Mal innerhalb von 25 Jahren mit einem Federstrich<br />

das angehäufte Vermögen.<br />

Die Reichsmark-Schlussbilanz der <strong>Limburg</strong>er Bank betrug per 20.06.1948<br />

etwa 9,5 Mio. Reichsmark. Einlagen in Höhe von 9 Mio. Reichsmark standen<br />

Kredite für nur 200.000 in Reichsmark gegenüber.<br />

Am nächsten Tag war die Eröffnungsbilanz per 21.06.1948 auf 570.000<br />

Deutsche Mark zusammengeschrumpft. Die 73.000 DM Eigenkapital beliefen<br />

sich nur noch auf ein Sechstel des Reichsmarkwertes.<br />

Gegen Ablieferung von 60,– Reichsmark erhielt im Juni 1948 jeder Bürger<br />

40,– Deutsche Mark als sog. „Kopfgeld“. Weitere 20 Deutsche Mark


Kopfgeld wurden acht Wochen später ausgezahlt. Das darüber hinaus<br />

vorhandene Reichsmarkgeld konnten die <strong>Limburg</strong>er bei ihrer Bank einzahlen.<br />

Kontenguthaben wurden im folgenden Jahr im Verhältnis 100:6,5<br />

abgewertet. Die <strong>Limburg</strong>er Bank stellte die Geschäftsguthaben 10:1 um.<br />

Die Versorgung der Bevölkerung war aber nach wie vor bis 1950 durch<br />

Lebensmittelkarten geregelt. So erschien am 15.11.1948 in der <strong>Limburg</strong>er<br />

Neuen Presse der Aufruf, dass an alle Normalverbraucher ohne Hühner<br />

40 Gramm Trockenei ausgegeben werden.<br />

Dennoch, die Währungsreform war die entscheidende Weichenstellung<br />

für den Aufbau der künftigen Bundesrepublik Deutschland. Mit einer soliden<br />

Geldwirtschaft keimte wieder Hoffnung für den Wiederaufbau auf.<br />

50/51


Historie<br />

Auszug aus dem Geschäftsbericht von 1948<br />

Reichsmark-Schlussbilanz vom 20. Juni


52/53


Historie<br />

Auszug aus dem Geschäftsbericht von 1948<br />

DM-Eröffnungsbilanz vom 21. Juni


54/55


Historie<br />

1950<br />

1953<br />

1954<br />

1957<br />

1950 – 1960<br />

Theodor Heuss<br />

(Foto: Bundesbildstelle)<br />

In Zeiten des Wirtschaftswunders…<br />

Die erste Kreditkarte (Diners Club) kommt.<br />

Percy Spencer patentiert den Microwellenherd.<br />

Der erste sowjetische Sputnik schockiert die westliche Welt.<br />

Erstes Transistorradio von Regency Electronics.<br />

Jonas Edward Salk und Albert Bruce Sabin entwickeln in den Jahren<br />

1953-54 die Polio-Impfung.<br />

Im Grenzverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich<br />

wird kein Visum mehr benötigt.<br />

Gregory Pincus und John Rock entwickeln die Verhütungspille.<br />

Die Wahl des deutschen Bundespräsidenten wird in Berlin abgehalten.<br />

Theodor Heuss wird gewählt.<br />

Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur NATO.<br />

Deutschland wird Fußball-Weltmeister durch Sieg über Ungarn im Endspiel.<br />

Römische Verträge: Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft<br />

(EWG, später EG, dann EU).


Auch in <strong>Limburg</strong> geht es bergauf…<br />

Am 1. März 1950 werden in <strong>Limburg</strong> die Lebensmittelkarten abgeschafft.<br />

In der Domstadt herrscht – wie überall – Wohnungsnot. Folglich erteilt<br />

<strong>Limburg</strong> neue Baugenehmigungen für 170 Wohnungen. Im nächsten Jahr<br />

kommen weitere 109 Wohnungen hinzu.<br />

Der Aufschwung durch die Währungsreform wird in <strong>Limburg</strong> auch an anderen<br />

Bauten sichtbar. Beispiele dafür sind in diesen Jahren auch die Neubauten<br />

des Krankenhauses auf dem Schafsberg, die Schule an der Goethestraße<br />

und der Industrie- und Handelskammer in der Walderdorffstraße.<br />

Das erste Oktoberfest wird gefeiert.<br />

Walther Kampe wird zum ersten Weihbischof von <strong>Limburg</strong> konsekriert.<br />

Die Lahnkampfbahn wird eröffnet.<br />

Im gleichen Jahr wird in der Domstadt der Film<br />

„Die kleine Stadt will schlafen gehen“ mit Gustav<br />

Fröbe gedreht. Hauptschauplatz ist die Plötze.<br />

Das Weinhaus Schultes dient als „Umkleidekabine“<br />

für die Stars. Regie führt Hans H. König.<br />

Die wirtschaftliche Entfaltung der Kreisstadt<br />

spiegelt sich in den Haushaltszahlen der Jahre<br />

1952-1958 wieder. In dieser Zeit erhöht sich der<br />

ordentliche Haushalt von 2,9 Mio. DM auf 4,3<br />

Mio. DM, der außerordentliche Haushalt von 430.000,- DM auf auf 604.000,-<br />

DM. Maßgeblich ist hier der Zuwachs an Gewerbesteuer. Der Geschäftsbericht<br />

des Vorstandes beklagt 1957, dass der erfolgreiche Wiederaufbau<br />

vielfach den Sinn für gesunde Maßstäbe habe verloren gehen lassen.<br />

1950<br />

1952<br />

1953<br />

56/57


Historie<br />

1955<br />

1957<br />

1958<br />

1959<br />

Bankgeschäfte und Wirtschaftswunder<br />

Das Bankgebäude in der Schiede wurde erweitert.<br />

Der Marshallplan ermöglichte den Aufbau der Wirtschaft in der neuen<br />

Bundesrepublik. Dank der sozialen Marktwirtschaft kam es zum wirtschaftlichen<br />

Wiederaufstieg. Die Zahlungsbilanzüberschüsse stiegen und<br />

durch die Förderung des Wohnungsbaus trat eine starke Belebung der<br />

Bautätigkeit ein. Die Beschäftigung nahm zu, die Realeinkommen wurden<br />

größer und es bildeten sich wieder Vermögen und Wohlstand. Nach der<br />

sog. „Fresswelle“ wuchs das Bedürfnis nach Kleidung und Einrichtung, gefolgt<br />

von dem Wunsch nach Modernisierung und Reisen. Hierdurch stieg<br />

die Nachfrage nach Krediten, in der mittelständischen Wirtschaft genauso<br />

wie bei Privatpersonen. Die Großbanken hatten zu dieser Zeit noch nicht<br />

das kleinere und mittlere Gewerbe entdeckt. Somit kamen aus diesen<br />

Kreisen die Kreditanforderungen vermehrt an die Genossenschaftsbanken<br />

heran, wovon auch die <strong>Limburg</strong>er Bank profitierte.<br />

Zweistellige Zuwachsraten bei Einlagen, Krediten und Bilanzsummen<br />

waren an der Tagesordnung.<br />

Der stetige Zugang von Gold und Devisen war 1958 die Grundlage für<br />

die Herstellung der Konvertibilität der Deutschen Mark. Nach 27 Jahren<br />

der Devisenbewirtschaftung war damit der freie Umtausch der deutschen<br />

Währung in alle sogenannten harten Währungen, auch den US-Dollar<br />

und den Schweizer Franken, möglich geworden.<br />

Am 30. Mai 1959 eröffnete die Bank eine erste Filiale in Eschhofen.


Werbung für die Rechenscheibe „Calculator“<br />

58/59


Historie<br />

1961<br />

1963<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

1960 – 1970<br />

Rasante Entwicklungen…<br />

Errichtung der Berliner Mauer<br />

(Foto: Bundesbildstelle)<br />

Als Reaktion auf die massenhafte Flucht ihrer Bürger in den Westen errichtet<br />

das DDR-Regime im August 1961 die Mauer in Berlin.<br />

Wirtschaftsminister Ludwig Erhard, bekannt als „Vater des westdeutschen<br />

Wirtschaftswunders“, tritt die Nachfolge von Bundeskanzler Konrad Adenauer<br />

an.<br />

John F. Kennedy besucht im Juni 1963 Deutschland.<br />

Am 22. November 1963 wird er ermordet.<br />

Bei ITT wird erstmals Glasfiber zur Datenübertragung verwendet.<br />

Am 3. Dezember 1967 führt ein südafrikanisches Transplantationsteam<br />

unter der Leitung von Christiaan Barnard die weltweit erste Herztransplantation<br />

am Groote Schuur-Hospital zu Kapstadt durch. Der Patient<br />

Louis Washkansky überlebt die Operation 18 Tage.<br />

Truppen des Warschauer Pakts und sowjetische Panzer schlagen in der<br />

Tschechoslowakei den Prager Frühling nieder.<br />

Die Astronauten Armstrong, Aldrin und Collins landen auf dem Mond.<br />

Gustav Heinemann wird zum 3. Bundespräsidenten gewählt.


links: Blick auf die Schiede, rechts: Josef Kohlmaier<br />

(Fotos: Stadtarchiv <strong>Limburg</strong>)<br />

Der Aufschwung kommt auch in <strong>Limburg</strong> an…<br />

Franz-Josef Ebbert wird Bürgermeister von <strong>Limburg</strong>.<br />

Der neue Bahnhof wird in der Innenstadt eröffnet.<br />

Einweihung der Tilemannschule sowie des neuen Campingplatzes.<br />

Josef Kohlmaier wird <strong>Limburg</strong>s Bürgermeister und löst Franz-Josef Ebbert<br />

ab. Unter Kohlmaier, der die Amtsgeschäfte von 1965 bis 1985 insgesamt<br />

20 Jahre lang führt, erlebt <strong>Limburg</strong> die Entwicklung zu einer attraktiven<br />

Mittelstadt mit überregionaler Bedeutung.<br />

Eröffnung der Beschützenden Werkstatt für behinderte Menschen.<br />

Eröffnung der Jugendherberge auf dem Kuckucksberg.<br />

<strong>Limburg</strong> verschwistert sich mit St. Foy-lés-Lyon. Die zweite Partnerschaft<br />

mit Oudenbourg in Belgien folgt drei Jahre später.<br />

Im April werden die <strong>Limburg</strong>er Domsingknaben gegründet.<br />

Große Bauarbeiten stehen an: Der erste Spatenstich für die Wohnstadt<br />

Blumenrod auf dem ehemaligen Flugplatz Linter ist ein großer Schritt<br />

Richtung Zukunft. <strong>Limburg</strong> wird Bundesausbauort, die Sanierungsarbeiten<br />

in der Altstadt beginnen. Das Gesundheitsamt, die Lahntalschule, der<br />

Wichernstift und das Schulzentrum in der Südstadt entstehen.<br />

Die neue Lahnbrücke wird errichtet als Teil des Schiedeprojektes.<br />

1960<br />

1961<br />

1962<br />

1965<br />

1967<br />

1968<br />

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Historie<br />

1960<br />

1964<br />

1965<br />

1966<br />

1967<br />

1968<br />

1969<br />

100-jähriges Jubiläum, Neubau und Filialen<br />

Ein großer Tag: Am 1. Dezember 1960 feierte die <strong>Limburg</strong>er Bank ihr<br />

100jähriges Jubiläum im evangelischen Gemeindehaus. Ehrengast war<br />

Professor Hubert Hugo Hilf, der Enkel des „Bankgründers“.<br />

Als erstes Kreditinstitut am Platze führte 1964 die <strong>Limburg</strong>er Bank die<br />

Datenverarbeitung mit Lochkarten ein.<br />

Da die Bank inzwischen fast aus allen Nähten platzte, wurde 1965 das<br />

benachbarte Gewerkschaftshaus „Schiede 34“ mit der Absicht gekauft,<br />

einen Neubau zu errichten. Durch erhebliche Verzögerungen kam dieses<br />

Vorhaben jedoch nicht zustande und es wurde eine Alternative gefunden.<br />

Die <strong>Limburg</strong>er Bank erwarb von der Stadt das Grundstück in der Werner-<br />

Senger-Straße; hier war einst die gleichnamige Schule untergebracht. Ein<br />

stattlicher Neubau wurde geplant.<br />

Auch der Aufbau eines Zweigstellennetzes nahm Formen an. Nach Eschhofen<br />

folgten 1964 Hadamar, 1966 Niederselters und 1968 Oberbrechen<br />

sowie Ellar, in <strong>Limburg</strong> Diezer Straße und die Filiale in der Brückenvorstadt.<br />

Die <strong>Volksbank</strong> Kirberg fusionierte 1968 und die Elzer <strong>Volksbank</strong> mit<br />

ihrer Staffeler Zweigstelle 1969 mit der <strong>Limburg</strong>er Bank, sie wurden als<br />

Zweigstellen fortgeführt.<br />

1967 wurden die seit den Jahren der Weimarer Republik reglementierten<br />

Zinsen dem Wettbewerb freigegeben.<br />

Durch die Einführung der Scheckkarte im Jahr 1968 wurde den Kontoinhabern<br />

in Verbindung mit den Euroschecks der Spielraum für bargeldlose<br />

Zahlungen wesentlich erweitert.<br />

Während der erste Mensch auf dem Mond landete, überschritt die Bilanzsumme<br />

der Bank 1969 die 50-Millionen-Marke.


Die Werner-Senger-Schule, bereits abgesperrt für den Abriss.<br />

(Foto: Stadtarchiv <strong>Limburg</strong>)<br />

62/63


Historie<br />

1970<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

1977<br />

1978<br />

1979<br />

1970 – 1980<br />

Die wilden 70iger…<br />

1. Januar 1970: In der Bundesrepublik Deutschland werden Arbeiter den<br />

Angestellten gleichgestellt und erhalten nun ebenfalls Lohnfortzahlung<br />

im Krankheitsfall.<br />

Margarete II. wird Königin von Dänemark.<br />

Erstes Handy durch die Deutsche Bundespost.<br />

Olympische Spiele in München und Kiel.<br />

Die US-Truppen verlassen Vietnam nach einem verlorenen Krieg.<br />

1. Ölkrise durch den Ölboykott der arabischen Erdölproduzenten gegen<br />

die westlichen Industrieländer.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland und die DDR werden in die Vereinten<br />

Nationen aufgenommen.<br />

Deutschland wird zum 2. Mal Fußball-Weltmeister.<br />

Erster Personalcomputer Apple II.<br />

Ein verwirrter Mann beschädigt in einem Akt von Vandalismus Michelangelos<br />

„Pietà“ im Petersdom. Der Täter schlägt mit einem Hammer auf die<br />

Skulptur ein.<br />

Terrorwelle in Deutschland durch die RAF.<br />

1978 ist ein „Dreipäpstejahr“: Nach dem Tod von Giovanni Battista Enrico<br />

Antonio Maria Montini, bekannt als Paul VI., wird im August Johannes<br />

Paul I. (Albino Luciani) zum Papst gewählt. Nachdem dieser wenige<br />

Wochen nach seiner Inthronisation stirbt, folgt ihm am 16. Oktober Karol<br />

Wojtyła als Johannes Paul II.<br />

Professor Karl Carstens wird 5. Bundespräsident.


(Fotos: Stadtarchiv <strong>Limburg</strong>)<br />

<strong>Limburg</strong> wird Einkaufsstadt…<br />

Im Juni brennt die Lackfabrik lichterloh.<br />

Helmut Schmidt<br />

besucht <strong>Limburg</strong><br />

Zeitungsartikel<br />

aus dem Jahr 1974<br />

Im September fi ndet der erste Flohmarkt statt; 70 Prozent der Aussteller<br />

sind Kinder.<br />

Am 28. Juni 1974 vollziehen die Verantwortlichen den ersten Spatenstich<br />

für die Stadthalle.<br />

Zwei Tage später, am 1. Juli 1974, ist die Geburtsstunde des Kreises<br />

<strong>Limburg</strong>-Weilburg. Die Domstadt wird wieder Kreisstadt. Die Gemeinden<br />

Dietkirchen, Lindenholzhausen, Ahlbach, Staffel, Eschhofen, Offheim und<br />

Linter werden eingemeindet.<br />

Im November feiert das Bistum <strong>Limburg</strong> 150jähriges Jubiläum.<br />

Bundeskanzler Helmut Schmidt besucht die Stadt und trägt sich in das<br />

Goldene Buch ein.<br />

Die Stadt verändert in diesen Jahren ihr Gesicht. Karstadt eröffnet eine<br />

Filiale am Standort des Georgshofs. Der <strong>Limburg</strong>er Werbering, der am<br />

17. Januar 1956 gegründet wurde, fi rmiert mit nun 92 Mitgliedern um<br />

und wird zum CityRing <strong>Limburg</strong>.<br />

Die erste <strong>Limburg</strong>er Großausstellung fi ndet statt.<br />

1970<br />

1971<br />

1974<br />

1977<br />

1979<br />

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Historie<br />

1970<br />

1971<br />

1972<br />

1973<br />

1974<br />

Einzug ins neue Gebäude und Fusionen<br />

Nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit wurde am 22. Mai 1970 der<br />

Bankneubau direkt neben dem Rathaus feierlich eingeweiht. Der neue<br />

Standort erwies sich als Glücksfall, denn die Werner-Senger-Straße wurde<br />

einige Jahre später zur Fußgängerzone erklärt. Damals zählte die Bank<br />

2.679 Mitglieder.<br />

1971 wurde aufgrund der gestiegenen Mitgliederzahl eine Vertreterversammlung<br />

statt der bisherigen Generalversammlung erforderlich.<br />

Zwei Jahre später überschritt die Bilanzsumme die 100-Millionen-Grenze.<br />

Das Zweigstellennetz konnte mit Blumenrod (1971), Linter und Dehrn<br />

(1972) sowie Offheim und Lahr (1973) abgerundet werden.<br />

Die konkurrierenden Organisationen der gewerblichen <strong>Volksbank</strong>en und<br />

der Raiffeisengenossenschaften wurden mit Wirkung vom 1. Januar 1972<br />

zum Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband zusammengeschlossen.<br />

Somit wurde das gesamte deutsche Genossenschaftswesen unter<br />

einem Dach zusammengefasst und war fortan die „Dritte Kraft“ in der<br />

deutschen Kreditwirtschaft. Das V-Zeichen und das Giebelkreuz wurden in<br />

Verbindung mit dem blau-orangefarbenen Streifen zur unverwechselbaren<br />

Firmensignatur.<br />

Es folgte die Namensänderung in <strong>Limburg</strong>er <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong>.<br />

Die in <strong>Limburg</strong> und Elz niedergelassenen Zweigstellen der Selmi-Bank AG<br />

Frankfurt wurden von der <strong>Limburg</strong>er <strong>Volksbank</strong> 1974 übernommen.


Bankneubau<br />

1970 in der<br />

Werner-Senger-<br />

Werner-Senger-<br />

Straße (heute<br />

Fußgängerzone)<br />

Zeitungsausschnitt aus dem Jahr 1974 (Foto: Stadtarchiv <strong>Limburg</strong>)<br />

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Historie<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1989<br />

1980 – 1990<br />

Das Ende des Kalten Krieges…<br />

Helmut Kohl<br />

(Foto: Bundesbildstelle)<br />

Ernö Rubiks „Zauberwürfel“ beginnt seinen Siegeszug in deutschen Spielzeugläden.<br />

Nach 30 Jahren wird wieder die Sommerzeit eingeführt.<br />

In Adrano (Sizilien) geht Europas erstes Sonnenkraftwerk in Betrieb.<br />

Im gleichen Jahr berichtet der US-Seuchenschutz erstmals über die<br />

Immunkrankheit AIDS.<br />

Erster Laptop bzw. Palmtop der Fa. Epson bzw. Hewlett Packard.<br />

Helmut Kohl wird Kanzler der Bundesrepublik.<br />

Richard von Weizsäcker wird 6. Bundespräsident.<br />

Michail Gorbatschow wird neuer Staats- und Parteichef in der Sowjetunion.<br />

Staatsbesuch des Amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan.<br />

Die Raumstation MIR wird von der Sowjetunion ins All gebracht.<br />

Folgenschwerer Unfall im sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl.<br />

Die „Barschel-Affäre“, in deren Folge der ehemalige Ministerpräsident in<br />

einem Genfer Hotel tot aufgefunden wird, erschüttert Deutschland.<br />

Am 9. November 1989 wird die Berliner Mauer geöffnet.


(Foto: Stadtarchiv <strong>Limburg</strong>)<br />

Und das war in der Domstadt los…<br />

Per Schiff kommt am 17. November die Papstglocke zur St. Lubentius-<br />

Basilika nach Dietkirchen. Gestiftet hat sie der gebürtige Dietkirchener<br />

Dr. Hans-Albert Courtial.<br />

Bundesverkehrsminister Werner Dollinger eröffnet den neuen Schiedetunnel.<br />

Im gleichen Jahr wird Franz Kamphaus 11. Bischof von <strong>Limburg</strong>. Der 1932<br />

geborene Westfale war Kaplan, Vikar, Religionslehrer, Vorsitzender der<br />

Kommission für das bischöfliche Hilfswerk „Misereor“ und der Kommission<br />

„Justitia et Pax“. Er war Jugendbischof und leitete die Kommission Weltkirche<br />

der Deutschen Bischofskonferenz. Seit seiner Entpflichtung 2007 ist<br />

Franz Kamphaus Seelsorger im St. Vinzenz-Stift Aulhausen.<br />

Im Juli besucht die Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa den <strong>Limburg</strong>er<br />

Dom.<br />

Der Ritter-Hattstein-Brunnen wird eingeweiht.<br />

Ab Dezember gibt es mit Dr. Wolfgang Rüdiger erstmals einen sozialdemokratischen<br />

Bürgermeister in der Stadt.<br />

1980<br />

1982<br />

1985<br />

68/69


Historie<br />

125-jähriges Jubiläum<br />

1985 1985 blickte die Bank auf ihr 125-jähriges Bestehen zurück. Neben einem<br />

Festakt in der Stadthalle <strong>Limburg</strong> fanden Jubiläumsveranstaltungen für<br />

alle Mitglieder in Elz, Hadamar, Kirberg und Oberbrechen statt. Bekannte<br />

Künstler zeigten ein ausgewähltes Programm aus Akrobatik, Komik, Musik<br />

und Zauberei.<br />

Die Jugendveranstaltung „Formel Eins on tour“ mit dem Fernsehmoderator<br />

Ingolf Lück bildete den Abschluss des Jubiläumsjahres. Fast 2.000<br />

Jugendliche waren von der Veranstaltung in der Markthalle und der<br />

Musikgruppe „Round one“ begeistert.<br />

Im Rahmen des Jubiläums spendete die <strong>Volksbank</strong> der Stadt <strong>Limburg</strong> den<br />

Werner-Senger-Brunnen. An dem ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligten<br />

sich vier Personen: Paul Grimm aus Fussingen, Albert Weissenberger<br />

aus Neuwied und die beiden <strong>Limburg</strong>er Joachim Pick und Karl-Matthäus<br />

Winter. Aufgabe war es, ein Brunnendenkmal zu schaffen, das sich zum<br />

einen in die drei vorhandenen Brunnenbecken eingliedern sollte; zum<br />

anderen sollte es an den Schöffen Werner Senger erinnern. Die Wahl fiel<br />

schließlich auf die Arbeit von Karl-Matthäus Winter. Der Brunnen steht<br />

heute zwischen der <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> und dem alten<br />

Rathaus.<br />

Mittlerweile war die Bilanzsumme der Bank auf mehr als 250 Millionen<br />

DM angewachsen. Das Wachstum und notwendige Veränderungen in<br />

der Betriebsorganisation machten eine umfangreiche Renovierung und<br />

Neugestaltung der Hauptstelle in <strong>Limburg</strong> notwendig. Erstmalig wurde<br />

eine Selbstbedienungszone mit Geldausgabeautomat eingerichtet. Die<br />

bisherigen Räumlichkeiten des DER Reisebüros fielen im Zuge dieser Umbaumaßnahme<br />

weg.


links: Detail des gestifteten Werner-Senger-Brunnens<br />

unten: Vorstand und Aufsichtsrat im Jubiläumsjahr<br />

Im Rahmen der Maßnahme wurde ebenfalls eine Trennung in Marktbereiche<br />

mit umfangreichen Beratungsmöglichkeiten und in Betriebsbereiche<br />

vorgenommen.<br />

1986 bezog die <strong>Volksbank</strong> in Niederselters neue und größere Räumlichkeiten.<br />

Im Jahr der deutschen Wiedervereinigung überstieg die Bilanzsumme der<br />

<strong>Limburg</strong>er <strong>Volksbank</strong> mit 305,1 Millionen DM erstmals die 300 Millionen<br />

Grenze. Die Bank wurde im Jahr der Wiedervereinigung von 8.484 Mitgliedern<br />

getragen. Das Haus beschäftigte 76 Vollzeitmitarbeiter und 15<br />

Teilzeitkräfte. Daneben wurden 14 junge Menschen zum Bankkaufmann<br />

ausgebildet.<br />

1986<br />

1989<br />

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Historie<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Limburg</strong>er <strong>Volksbank</strong><br />

im Jubiläumsjahr 1985


72/73


Historie<br />

1990<br />

1991<br />

1993<br />

1994<br />

1998<br />

1999<br />

1990 – 2000<br />

Das Jahrtausend geht zu Ende…<br />

Juli 1990: In der DDR löst mit Inkrafttreten der Wirtschafts-, Währungs-<br />

und Sozialunion der beiden deutschen Staaten die DM die Mark der DDR<br />

als gesetzliches Zahlungsmittel ab.<br />

Oktober 1990: Mit dem Beitritt der Gebiete der „Deutschen Demokratischen<br />

Republik“ DDR samt Ost-Berlins zum Geltungsbereich des Grundgesetzes<br />

für die Bundesrepublik Deutschland wird die Wiedervereinigung<br />

der beiden deutschen Staaten vollzogen. Deutschland wird vollends<br />

souverän. Erstmalig ist der 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit ein<br />

gesamtdeutscher Nationalfeiertag.<br />

Konrad Spindler entdeckt bei Innsbruck die Steinzeit-Mumie „Ötzi“.<br />

Das Klonschaf „Dolly“ wird geboren.<br />

Berlin wird deutsche Hauptstadt.<br />

Maastricht-Vertrag: die Europäische Gemeinschaft wird in Europäische<br />

Union umbenannt.<br />

Die Deutsche Bahn AG wird am 1. Januar 1994 gegründet.<br />

Roman Herzog wird 7. Bundespräsident.<br />

Gerhard Schröder wird Bundeskanzler.<br />

Johannes Rau wird 8. Bundespräsident.


<strong>Limburg</strong>er Maskottchen: Löwe Limbo<br />

<strong>Limburg</strong> vor dem Millenium…<br />

Der Sozialdemokrat Peter R. Arnold wird Bürgermeister der Domstadt.<br />

Drei Jahre später hat <strong>Limburg</strong> bereits 32.995 Einwohner.<br />

Am 25. März 1992 wird eine Lufthansamaschine auf den Namen „<strong>Limburg</strong>“<br />

getauft. 300 <strong>Limburg</strong>er erleben die feierliche Taufe auf dem Frankfurter<br />

Flughafen mit.<br />

Am 13. Juni stellt der CityRing sein neues Markenzeichen vor. Der Löwe<br />

wird später Limbo getauft.<br />

Der neu gestaltete Kornmarkt und die PPC-Schule in Blumenrod werden<br />

eingeweiht.<br />

Das Wasserkraftwerk an der Schleuse wird in Betrieb genommen.<br />

Erstmals wird der Bürgermeister von den Bürgern direkt gewählt. Martin<br />

Richard (CDU) entscheidet die Wahl für sich.<br />

Beginn der Bauarbeiten für den ICE-Tunnel.<br />

1991<br />

1994<br />

1992<br />

1993<br />

1997<br />

74/75


Historie<br />

1990<br />

1994<br />

1995<br />

Vorstandswechsel und Kooperationsvertrag<br />

Mit einer Bilanzsummenausweitung auf 368,5 Millionen DM nahm die<br />

Bank an der soliden wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung nach der deutschen<br />

Einheit Anfang der 90er Jahre angemessen teil. In diesem Jahr war<br />

der Magistrat der Stadt <strong>Limburg</strong> unter der Führung von Bürgermeister<br />

Arnold zu Gast in der <strong>Volksbank</strong>. Der damalige Geschäftsbericht enthält<br />

einen Vortrag des Bürgermeisters Arnold zum Thema „Quo vadis <strong>Limburg</strong>?“<br />

Das Jahr 1994 brachte dem Haus umfangreiche Veränderungen in der<br />

Führung. Das langjährige Vorstandsmitglied Theodor Petersen trat seinen<br />

wohlverdienten Ruhestand an. Neu in den Vorstand berufen wurden<br />

Robert Hahn und Michael Müller.<br />

Mit 404,3 Millionen DM überschritt die Bilanzsumme erstmals die Grenze<br />

von 400 Millionen DM.<br />

Die Ära des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Peter-Martin Lay ging zu Ende.<br />

Mit Wirkung vom 19.06.1995 übernahm Bernd Mais, Geschäftsführer der<br />

Kreishandwerkerschaft <strong>Limburg</strong>-Weilburg, den Vorsitz des Gremiums.<br />

Die <strong>Volksbank</strong> bezog in Elz neue, zukunftsweisende Räumlichkeiten.<br />

Modernste Technik im SB-Bereich und Dialogpunkte zur Begegnung Mitarbeiter<br />

und Kunde ersetzten die bisherige „Schaltersituation“.


Theodor Petersen wurde 1994<br />

in den Ruhestand verabschiedet<br />

Neu in den Vorstand<br />

kam 1994 Robert Hahn<br />

Im November 1999 vereinbarten die <strong>Limburg</strong>er <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> und die<br />

<strong>Volksbank</strong> Goldner Grund <strong>eG</strong> mit Sitz in Bad Camberg eine Kooperation.<br />

Beide Geldinstitute wurden vor mehr als 125 Jahren gegründet. Ziel war<br />

eine Fusion im Jahr 2001 auf der Basis des Jahresabschlusses per 31. Dezember<br />

2000. Dies sollte den Mitgliedern in den Vertreterversammlungen<br />

angetragen werden.<br />

1999<br />

76/77


Historie<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2005<br />

2006<br />

2009<br />

2000 – 2010<br />

Ein neues Zeitalter und eine neue Währung…<br />

Am 11. September 2001 erlebt die Welt den entsetzlichen Terroranschlag<br />

auf das World-Trade-Center.<br />

Die Gewerkschaft Verdi wird im März 2001 in Berlin gegründet.<br />

Zum 1. Januar 2002 wird der Euro eingeführt. Der Euro ist die Währung<br />

der Europäischen Währungsunion und damit das neue Zahlungsmittel in<br />

nahezu allen EU-Staaten. Neben dem US-Dollar wird der Euro die wichtigste<br />

Währung der Welt.<br />

Jahrhundert-Überschwemmung an der Oder.<br />

Bundeskanzler Schröder wird erneut gewählt.<br />

Michael Schumacher wird zum sechsten Mal Formel-1-Weltmeister.<br />

Das erste geklonte Pferd mit dem Namen Prometea kommt zur Welt.<br />

Der längste Straßentunnel der Welt, der 24,5 Kilometer lange Lærdaltunnel<br />

(Norwegen) wird für den Verkehr freigegeben.<br />

Die Nachfolge des verstorbenen Papstes Karol Woityla tritt der bayrische<br />

Kardinal Josef Ratzinger an. Er nennt sich Benedikt XVI.<br />

Vorgezogene Neuwahl des Bundestages, bei der Angela Merkel zur ersten<br />

Bundeskanzlerin gewählt wird.<br />

Fußball-WM in Deutschland.<br />

Angela Merkel wird erneut zur Bundeskanzlerin gewählt.


2000 – 2010<br />

<strong>Limburg</strong> im neuen Jahrtausend…<br />

Die Stadt übernimmt vom Land Hessen das <strong>Limburg</strong>er Schloss.<br />

Das neue Hockeystadion wird eingeweiht.<br />

Der neue ICE-Bahnhof wird eingeweiht.<br />

<strong>Limburg</strong> bekommt erstmals einen hauptamtlichen Stadtarchivar. Der<br />

Diplom-Historiker Dr. Christoph Waldecker tritt damit die Nachfolge von<br />

Heinz Maibach an, der seit 1969 mit dieser Tätigkeit – allerdings in ehrenamtlicher<br />

Funktion – betraut war. Das Stadtarchiv zieht einige Zeit später<br />

um und ist heute im <strong>Limburg</strong>er Schloss zu finden.<br />

Franz-Peter Tebartz-van Elst wird als zwölfter <strong>Limburg</strong>er Bischof inthronisiert<br />

und tritt damit die Nachfolge von Bischof Franz Kamphaus an.<br />

<strong>Limburg</strong> feiert 1100-Jahrfeier.<br />

links: Bischof Franz Kamphaus<br />

und sein Nachfolger<br />

Franz-Peter Tebartz-van Elst<br />

(Fotoquelle: St. Vincenzstift Aulhausen)<br />

2000<br />

2004<br />

2007<br />

2008<br />

2010<br />

78/79


Historie<br />

2000<br />

2001<br />

Die Fusion erfolgt<br />

Kurz nach der Jahrtausendwende konkretisierten sich die Verhandlungen<br />

der <strong>Limburg</strong>er <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> mit der in Bad Camberg beheimateten<br />

<strong>Volksbank</strong> Goldner Grund <strong>eG</strong> über eine Fusion beider Häuser.<br />

Das aneinandergrenzende, sich teilweise überschneidende Geschäftsgebiet<br />

sowie erhebliche Synergieeffekte zum einen und eine bessere Marktabdeckung<br />

mit hoher Sach- und Fachkompetenz vor Ort zum anderen,<br />

waren die Gründe für die Fusionsüberlegungen.<br />

Beide Vertreterversammlungen stimmten im Jahr 2001 mit überwältigender<br />

Mehrheit dem Fusionsvertrag zu. Mit diesem Zusammenschluss entstand<br />

die heutige <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> mit einer damaligen<br />

Bilanzsumme von 940 Millionen DM – ein kompetenter und attraktiver<br />

Finanzdienstleister vor Ort.<br />

Der neue Vorstand setzte sich aus den Vorstandsmitgliedern Werner<br />

Fuhrmann, Michael Müller, Robert Hahn (<strong>Limburg</strong>er <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong>) sowie<br />

Alfred Ullner und Klaus Merz (<strong>Volksbank</strong> Goldner Grund <strong>eG</strong>) zusammen.<br />

Neben der Umsetzung der Fusion stellte die körperliche Einführung des<br />

Euro zum Jahresende 2001 die neue Bank vor erhebliche logistische Herausforderungen.<br />

Ab dem 17.12.2001 wurden die Kunden mit einem sogenannten „Starterpaket“<br />

im Wert von 20,00 DM/10,23 € versorgt. Ab dem 01.01.2002<br />

wurden sowohl in den Filialen als auch an den hauseigenen Geldausgabeautomaten<br />

nur noch Euroscheine ausgegeben.<br />

Im Jahr 2001 wurde das Vorstandsmitglied Werner Fuhrmann zum Vorsitzenden<br />

des Vorstandes ernannt.<br />

Im gleichen Jahr verstarb durch einen tragischen Jagdunfall das langjährige<br />

Aufsichtsratsmitglied, Rechtsanwalt und Notar Helmut Lanz.


Das Gebiet der <strong>Vereinigte</strong>n<br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong><br />

mit ihren Zweigstellen<br />

Werner Fuhrmann,<br />

27 Jahre lang<br />

im Vorstand tätig<br />

Nach 27-jähriger Tätigkeit im Vorstand der <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong><br />

<strong>Limburg</strong> schied der Vorstandsvorsitzende Werner Fuhrmann mit 62 Jahren<br />

zum Jahreswechsel 2002/2003 aus dem aktiven Dienst aus. Auf das Amt<br />

des Vorstandsvorsitzenden der Bank folgte ihm am 01.01.2003 Klaus Merz.<br />

2002<br />

80/81


Historie<br />

Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der <strong>Limburg</strong>er Hauptstelle


Das Jahr 2004 zeigte deutlich, dass das Haus in der Lage war, auch in<br />

einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld zukunftsweisende Entscheidungen<br />

zu treffen. Eine solche war es, den Grundstein für eine Erweiterung<br />

und Neugestaltung der Hauptstelle in <strong>Limburg</strong> zu legen. Am 04.10.2004<br />

erfolgte der offizielle Akt der Grundsteinlegung.<br />

Im Januar 2005, knapp 4 Monate nach der Grundsteinlegung, konnte<br />

Richtfest gefeiert werden. Zügig wurde der Neubau fertiggestellt und<br />

im Spätsommer nahmen die Mieter – die Bäckerei Schäfer, die Metzgerei<br />

Abel und die Paulaner Gaststätte – ihren Betrieb in den neuen Räumlichkeiten<br />

auf. Nachdem die Mitarbeiter der Hauptstelle den Neubau zunächst<br />

provisorisch bezogen hatten, begann der 2. Bauabschnitt mit der<br />

grundlegenden Sanierung des Altbaus.<br />

2006/2007 überschritt die Bilanzsumme der <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong><br />

<strong>Limburg</strong> erstmals die Schwelle von 500 Millionen Euro.<br />

Der erste <strong>Limburg</strong>er Kundenspiegel, der knapp 1.000 Personen in <strong>Limburg</strong><br />

nach deren Meinungen hinsichtlich Service, Freundlichkeit, Beratungsqualität<br />

und Preisleistungsverhältnis befragte, kam zu dem Ergebnis, dass die<br />

<strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> Testsieger unter 8 Instituten in <strong>Limburg</strong><br />

wurde.<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

82/83


Historie<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

Einen weiteren Meilenstein in ihrer Geschichte konnte die <strong>Vereinigte</strong><br />

<strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> am 1.7.2006 begehen. Nach knapp zweijähriger<br />

Bauzeit konnte die neue Hauptstelle vollumfänglich in Betrieb genommen<br />

werden. Rund 100 geladene Gäste nahmen am offiziellen Empfang<br />

teil. Als verantwortlicher Architekt überreichte Willi Hamm dem Vorstandsvorsitzenden<br />

Klaus Merz den symbolischen Schlüssel. Punkt 12:00<br />

Uhr öffneten sich die Pforten für Kunden und interessierte Bürger. Zahlreiche<br />

Besucher nutzten den Tag der Offenen Tür, um das neue Bankgebäude<br />

zu besichtigen.<br />

Zum Ende des Jahres 2006 wurde das Vorstandsmitglied Robert Hahn in<br />

den Ruhestand verabschiedet.<br />

Am 31.03.2007 schied das Vorstandsmitglied Michael Müller aus den<br />

Diensten des Hauses aus. Die <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> wird seitdem<br />

von den Vorständen Klaus Merz und Alfred Ullner geführt.<br />

Im Juni 2008 erhielt die <strong>Volksbank</strong> Nachwuchs. Das Geldinstitut hatte die<br />

Mehrheit an der bisher in Hadamar ansässigen Benefit AG übernommen<br />

und arbeitet nun künftig nicht nur mit den Verbundpartnern zusammen,<br />

sondern im Bereich des gewerblichen Versicherungsgeschäftes mit einem<br />

Makler. Ein Zeichen dafür, dass die fast 150 Jahre alte genossenschaftliche<br />

Bank neue Wege geht und immer offensiver im Markt auftritt. Die Benefit<br />

AG bezog gleichzeitig ihre Räume im diagonal gegenüberliegenden<br />

neuen Wohn- und Geschäftshaus an der „Pusteblume“.<br />

4. September 2009: Der zweite Kundenspiegel von MF Consulting bescheinigte<br />

der <strong>Volksbank</strong> wieder die besten Werte bei der Freundlichkeit gegenüber<br />

ihren Kunden (93,9 Prozent) und konnte somit den 1. Platz der<br />

Gesamtwertung gegenüber der Konkurrenz verteidigen. Somit kann die<br />

Bank mit Freude und Stolz dem 150jährigen Jubiläum entgegensehen.


echts: Verabschiedung von<br />

Vorstandsmitglied Robert Hahn<br />

unten: Symbolische Schlüsselübergabe<br />

für die neue Hauptstelle<br />

Eröffnung der neuen Geschäftsräume<br />

der Benefi t AG 2008<br />

84/85


Historie<br />

Der Stammbaum<br />

2001 <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong><br />

1973 Namensänderung in <strong>Limburg</strong>er <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong>, <strong>Limburg</strong><br />

1973 Raiffeisenbank Offheim<br />

1949 gegründet als Raiffeisenkasse Offheim<br />

1972 Raiffeisenkasse Linter<br />

1920 gegründet als Linterer Spar- und Darlehenskassenverein<br />

1969 Elzer <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong>mbH<br />

1939 umbenannt zur Elzer <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong>mbH<br />

1885 gegründet als Spar- und Darlehenskasse Elz<br />

1968 <strong>Volksbank</strong> Kirberg<br />

1940 umbenannt zur <strong>Volksbank</strong> Kirberg<br />

1863 gegründet als Vorschuß- und Creditverein zu Kirberg<br />

1920 Namensänderung <strong>Limburg</strong>er Bank <strong>eG</strong>mbH<br />

1860 gegründet als Vorschuss-Verein zu <strong>Limburg</strong>


Die <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> in ihrer heutigen Form ging mit<br />

der letzten Verschmelzung im Jahr 2001 aus der <strong>Limburg</strong>er <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong>,<br />

<strong>Limburg</strong> und der <strong>Volksbank</strong> Goldner Grund <strong>eG</strong>, Bad Camberg hervor. Die<br />

beiden Bankhäuser, deren Geschäftsgebiete den sog. „Goldenen Grund“<br />

und den Beginn des Westerwaldes abdeckten, hatten in der Vergangenheit<br />

ebenfalls mit benachbarten <strong>Volksbank</strong>en erfolgreich fusioniert.<br />

1986 Namensänderung in <strong>Volksbank</strong> Goldner Grund <strong>eG</strong>, Bad Camberg<br />

1991 Raiffeisenbank Hünfelden <strong>eG</strong>mbH<br />

1986 Fusion Raiffeisenbank Hünfelden <strong>eG</strong>mbH mit der Sparund<br />

Darlehenskasse Hünfelden<br />

1973 Namensänderung in Raiffeisenbank Hünfelden <strong>eG</strong>mbH<br />

1972 Fusion Raiffeisenbank Kirberg-Dauborn <strong>eG</strong>mbH mit<br />

der Spar- und Darlehenskasse Neesbach<br />

1971 Fusion Raiffeisenbank Dauborn mit der Spar- und<br />

Darlehenskasse Kirberg zur Raiffeisenbank Kirberg-<br />

Dauborn <strong>eG</strong>mbH<br />

1986 Raiffeisenbank Goldner Grund <strong>eG</strong>, Brechen<br />

1972 Fusion mit Steeden, Eschenau, Hofen, Oberbrechen<br />

(diese hatte bereits mit Weyer und Münster fusioniert)<br />

1971 Fusion mit den Genossenschaften Lindenholzhausen<br />

und Villmar, dabei Namensänderung in Raiffeisenbank<br />

Goldner Grund <strong>eG</strong><br />

1886 gegründet als Niederbrechener Darlehenskassen-<br />

Verein <strong>eG</strong><br />

1969 <strong>Volksbank</strong> Dauborn <strong>eG</strong>mbH<br />

1889 hervorgegangen aus dem Dauborner Darlehenskassen-<br />

Verein<br />

1942 umbenannt in <strong>Volksbank</strong> Camberg <strong>eG</strong>mbH<br />

1921 Namensänderung Camberger Bank <strong>eG</strong>mbH<br />

1873 gegründet als Vorschuss-Verein zu Camberg<br />

86/87


Fusionen<br />

1863<br />

1885<br />

1920<br />

Die ehemaligen Genossenschaften<br />

Die <strong>Volksbank</strong> Kirberg wurde am 21.02.1863 von 73 Bürgern als Vorschuss-<br />

und Creditverein zu Kirberg gegründet. Dem Verein saßen der<br />

Apotheker H. Dörr, Dr. Grandhomme, Lehrer Bautz, sowie Karl Holzhäuser<br />

und Reinhard Fuhr vor. Ab 1940 nannte sich der Vorschussverein <strong>Volksbank</strong><br />

Kirberg. Personelle Aspekte sowie Rentabilitätsgründe führten 1968<br />

zur Fusion mit der <strong>Limburg</strong>er Bank <strong>eG</strong>.<br />

Elzer Bürger entschlossen sich 1885, unter dem Vorsitz von Bürgermeister<br />

Schmidt, einen Spar- und Darlehenskassenverein zu gründen. Pfarrer<br />

Spring wurde in den Vorstand gewählt und der frühere Hauptlehrer Pehl<br />

zum 1. Rechner ernannt.<br />

1939 änderte man den Namen in Elzer <strong>Volksbank</strong>. Trotz ansprechender<br />

Zuwachsraten bei den Einlagen blieb die Eigenkapitalausstattung<br />

schwach und die Kreditgrenzen niedrig. Folglich fand 1969 die Fusion mit<br />

der <strong>Limburg</strong>er Bank <strong>eG</strong> statt.<br />

26 Personen – vorwiegend Landwirte – hoben am 01.09.1920 den Linterer<br />

Spar- und Darlehenskassenverein aus der Taufe mit der Absicht, gemeinschaftlich<br />

zu wirtschaften. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte das<br />

Geschäft in den 50iger Jahren belebt werden. Allerdings erachtete man<br />

Anfang der 70er Jahre einen Anschluss mit einem größeren Partner für<br />

sinnvoll und so kam es 1972 zur Verschmelzung mit der <strong>Limburg</strong>er Bank <strong>eG</strong>.


In Offheim wurde man erst spät aktiv, so riefen 33 Landwirte am<br />

01. Februar 1949 die Raiffeisenkasse Offheim ins Leben, geführt von<br />

Hubert Schmidt, dem drei Jahre später Hubert Münz folgte. Das Geschäft<br />

florierte zunächst. Durch den Wandel der Wirtschafts- und Bevölkerungsstruktur,<br />

auch in den bäuerlichen Betrieben, mussten Anpassungsprozesse<br />

durchlaufen werden, die letztendlich in der Fusion mit der <strong>Limburg</strong>er<br />

Bank <strong>eG</strong> mündeten.<br />

Auch im Goldenen Grund war man in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

eifrig mit der Zusammenlegung eigenständiger Genossenschaften<br />

beschäftigt.<br />

Die <strong>Volksbank</strong> Dauborn <strong>eG</strong>mbH, ursprünglich hervorgegangen aus dem<br />

Dauborner DarlehnskassenVerein, unterzeichnete am 18. Januar 1969<br />

einen Verschmelzungsvertrag mit der damaligen <strong>Volksbank</strong> Bad Camberg <strong>eG</strong>.<br />

17 Jahre später folgte die Raiffeisenbank Goldner Grund <strong>eG</strong>, Brechen, die<br />

auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken konnte. 1886 unterzeichneten<br />

im Rathaus 57 Bürger die Statuten des Niederbrechener Darlehnskassen-Vereins<br />

<strong>eG</strong> mit dem Ziel, die Mitglieder vor dem Zinswucher zu<br />

schützen und ihnen für Viehkauf, Saatgut und landwirtschaftlichen Bedarf<br />

Darlehen zu günstigen Bedingungen zu gewähren. Anton Litzinger begleitete<br />

den Vorsitz, Johann Kasteleiner wurde Aufsichtsratsvorsitzender<br />

und Joh. Max Königstein Rechner.<br />

1949<br />

1969<br />

1986<br />

88/89


Fusionen<br />

1973<br />

1873<br />

Der ursprüngliche Niederbrechener Darlehenskassen-Verein <strong>eG</strong> führte<br />

verschiedene Fusionen durch. So schloss man sich 1971 mit den Genossenschaften<br />

Lindenholzhausen und Villmar zusammen. Dabei änderte die<br />

Bank ihren Namen in Raiffeisenbank Goldner Grund <strong>eG</strong>. Im Jahr 1972<br />

fand die Verschmelzung mit Steeden, Eschenau, Hofen und Oberbrechen<br />

statt (hier hatte man bereits mit den <strong>Volksbank</strong>en aus Weyer und Münster<br />

fusioniert). 1986 fusionierte die Raiffeisenbank Goldner Grund <strong>eG</strong> mit<br />

der <strong>Volksbank</strong> Bad Camberg <strong>eG</strong>mbH. Bei dieser Verschmelzung nahm das<br />

neue Bankhaus den Namen <strong>Volksbank</strong> Goldner Grund <strong>eG</strong> an.<br />

In Dauborn gab es gleich 2 Banken mit dem gleichen Gedankengut. Neben<br />

der <strong>Volksbank</strong> führte die Raiffeisenbank Hünfelden <strong>eG</strong>mbH ihre Geschäfte<br />

mit dem genossenschaftlichen Gedanken. Die Raiffeisenbank Hünfelden<br />

<strong>eG</strong>mbH entsprang zunächst aus einer Verschmelzung der Raiffeisenbank<br />

Dauborn mit der Spar- und Darlehenskasse Kirberg in 1971 zur Raiffeisenbank<br />

Kirberg-Dauborn <strong>eG</strong>mbH. Diese fusionierte ein Jahr später mit der<br />

Spar- und Darlehenskasse Neesbach. 1973 fand eine Namensänderung in<br />

Raiffeisenbank Hünfelden <strong>eG</strong>mbH statt. In 1986 erfolgte die Fusion mit<br />

der Spar- und Darlehenskasse Hünfelden und 1991 die Verschmelzung mit<br />

der <strong>Volksbank</strong> Goldner Grund <strong>eG</strong>, Bad Camberg.<br />

Der Grundstein der <strong>Volksbank</strong> Goldner Grund <strong>eG</strong> Bad Camberg wurde am<br />

08. Januar 1873 im Lokal des Herrn Anton Wenz am Marktplatz gelegt.<br />

Die Herren Kaufmann, Philipp Stumpf und J. B. Birkenbihl unterzeichneten<br />

die Statuten des Vorschuss-Vereins zu Camberg. Anton Wenz, Josef<br />

Fliegel, Anton Schütz, Philipp Rösgen, Wilhelm Lauer, Sebastian Weyrich<br />

und Jakob Heer übernahmen die Aufsichtspflicht.


Die Geschäftsstelle der <strong>Volksbank</strong><br />

Goldner Grund <strong>eG</strong> in Bad Camberg<br />

90/91


Fusionen<br />

Die ersten Geschäfte wurden in der <strong>Limburg</strong>er Straße 13 getätigt, später<br />

zog man auf den Marktplatz in das Haus von Herrn Josef Neuberger.<br />

1918 wurde mit dem Kauf des Hauses in der <strong>Limburg</strong>er Straße 24 ein eigenes<br />

Gebäude erworben.<br />

Am 20.11.1921 fand eine Namensänderung in Camberger Bank <strong>eG</strong>mbH<br />

statt, ab 1942 nannte man sich <strong>Volksbank</strong> Camberg <strong>eG</strong>mbH.<br />

Am 14. August 1951 erregte ein Raubüberfall auf die Bank die Bürger. Es<br />

war einer der ersten Raubüberfälle in Hessen. Hierbei wurde ein Betrag<br />

von rd. 9.000 DM erbeutet. Die Tat konnte nicht aufgeklärt werden.<br />

Durch die stetige Aufwärtsentwicklung der Bank wurde es erforderlich,<br />

sich zu vergrößern und so wurde im Oktober 1954 das heutige Geschäftsgebäude<br />

für 27.300 DM erworben, welches mit dem Kauf des Nachbarhauses<br />

in 1972 noch erweitert wurde.<br />

Horst Müller und Harry Matthey wurden 1964 bzw. 1965 als Vorstand<br />

bestellt und führten das Bankhaus bis zu ihrer Pensionierung Ende 2000<br />

viele Jahre. Ihre beiden Nachfolger, Klaus Merz und Alfred Ullner, leiten<br />

die heutige <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong>.


oben: 100-jähriges <strong>Volksbank</strong>-Jubiläum in Bad Camberg im Jahr 1973<br />

unten: Verabschiedung von Horst Müller und Harry Matthey Ende 2000<br />

92/93


Bilanzen<br />

Bilanzen von 1914 bis 2008<br />

Geschäfts- Bilanzsumme Einlagen von Kunden Buchkredite<br />

jahr DM € DM € DM €<br />

1985 234.509.954 119.903.036 199.413.738 101.958.625 155.931.885 79.726.707<br />

1986 250.672.943 128.167.041 215.482.100 110.174.248 148.494.551 75.924.058<br />

1987 258.321.994 132.077.938 222.728.638 113.879.344 150.632.998 77.017.429<br />

1988 278.562.631 142.426.812 235.262.252 120.287.679 162.586.895 83.129.359<br />

1989 305.126.322 156.008.611 257.683.432 131.751.447 180.589.818 92.334.108<br />

1990 314.003.434 160.547.406 272.112.662 139.128.995 199.901.764 102.208.149<br />

1991 333.104.314 170.313.531 289.429.458 147.982.932 219.748.452 112.355.599<br />

1992 368.527.223 188.424.977 311.679.906 159.359.405 239.079.358 122.239.335<br />

1993 388.494.756 198.634.215 330.528.074 168.996.321 255.243.564 130.503.962<br />

1994 404.305.906 206.718.327 345.153.968 176.474.422 279.477.710 142.894.684<br />

1995 434.368.736 222.089.208 363.713.317 185.963.666 288.220.610 147.364.858<br />

1996 468.994.364 239.793.011 382.547.293 195.593.325 310.116.798 158.560.201<br />

1997 474.175.629 242.442.149 381.605.438 195.111.762 320.393.454 163.814.572<br />

1998 514.407.511 263.012.384 402.441.280 205.764.959 351.533.094 179.736.017<br />

1999 528.749.772 270.345.466 411.300.510 210.294.611 341.573.000 174.643.502<br />

2000 547.568.866 279.967.516 419.486.043 214.479.808 349.037.434 178.460.006<br />

F U S I O N<br />

2001 951.832.859 486.664.413 670.763.837 342.956.104 630.079.323 322.154.442<br />

2002 487.911.636 347.983.656 334.690.877<br />

2003 487.241.000 348.830.000 341.421.000<br />

2004 489.500.518 345.340.540 333.385.012<br />

2005 496.874.809 347.941.660 325.563.869<br />

2006 500.033.993 350.944.589 321.900.719<br />

2007 513.498.090 354.930.752 345.675.988<br />

2008 541.530.106 350.547.921 366.900.186


oben: Bilanzen von 1914 bis 1984<br />

unten: Bilanzen von 1985 bis 2008<br />

Rücklagen Zahl der Geschäftsguthaben Dividende<br />

DM € Mitglieder DM € in %<br />

4.600.000 2.351.943 7.616 3.211.493 1.642.010 5,44/8,5<br />

5.000.000 2.556.459 7.904 3.463.819 1.771.023 5,44/8,5<br />

5.425.000 2.773.758 8.118 3.534.410 1.807.115 5,44/8,5<br />

5.625.000 2.876.017 8.309 3.528.328 1.804.005 5,12/8,0<br />

6.050.000 3.093.316 8.484 3.595.551 1.838.376 5,12/8,0<br />

6.475.000 3.310.615 8.734 3.829.237 1.957.858 5,12/8,0<br />

7.375.000 3.770.778 9.063 4.173.566 2.133.910 5,12/8,0<br />

8.425.000 4.307.634 9.350 4.422.595 2.261.237 5,12/8,0<br />

9.425.000 4.818.926 9.680 4.850.204 2.479.870 5,60/8,0<br />

10.757.000 5.499.967 9.818 5.155.397 2.635.913 5,60/8,0<br />

10.971.000 5.609.383 10.318 5.669.198 2.898.615 5,60/8,0<br />

11.975.000 6.122.720 10.832 6.198.293 3.169.137 5,60/8,0<br />

13.000.000 6.646.794 11.113 6.640.655 3.395.313 5,60/8,0<br />

13.590.000 6.948.457 11.486 7.044.286 3.601.686 5,60/8,0<br />

14.610.000 7.469.974 11.831 7.476.330 3.822.587 5,60/8,0<br />

15.760.000 8.057.960 12.090 7.785.223 3.980.521 5,60/8,0<br />

30.085.000 15.382.216 16.043 10.805.591 5.524.811 6,0/<br />

16.113.364 15.869 5.413.961 6,0/<br />

16.835.000 14.930 5.370.919 6,0/<br />

17.464.000 14.600 5.225.474 6,0/<br />

18.091.000 14.299 5.172.450 6,0/<br />

18.530.000 14.092 5.122.917 6,0/<br />

18.973.000 13.729 5.063.714 6,0/<br />

19.699.000 13.868 5.092.595 6,0/<br />

94/95


Vorstand<br />

Vorstandsmitglieder seit 1860 in <strong>Limburg</strong><br />

Hubert Arnold Hilf 1860 - 1906<br />

Aloys Anton Hilf 1860 - 1870<br />

Andreas Schlitt 1860 - 1875<br />

Friedrich Vigelius 1870 - 1874<br />

Martin Neusser 1875 - 1878<br />

August Korkhaus 1878 - 1918<br />

Josef Müller 1879 - 1888<br />

Gustav Horn 1888 - 1914<br />

Georg Zimmermann 1906 - 1922<br />

Gustav Christmann 1914 - 1917<br />

Jakob Laux 1918 - 1944<br />

Gregor Paul 1919 - 1920<br />

Arnold Neunerdt 1921 - 1957<br />

Jakob Faber 1923 - 1962<br />

Bernhard Nitschke 1946 - 1962<br />

Herbert Winkelhöfer 1962 - 1976<br />

Hermann Lay 1962 - 1963<br />

Hans Artkamp 1964 - 1976<br />

Albrecht Busch 1966 - 1977<br />

Rudolf Dienstbach 1968 - 1972<br />

Dr. Peter-Martin Lay 1976 - 1976<br />

Theodor Petersen 1976 - 1995<br />

Werner Fuhrmann 1976 - 2002<br />

Robert Hahn 1994 - 2006<br />

Michael Müller 1995 - 2007<br />

Klaus Merz 1999 -<br />

Alfred Ullner 1999 -


Aufsichtsratsmitglieder seit 1860 in <strong>Limburg</strong><br />

Franz Burckhart 1860 - 1863<br />

P. J. Hammerschlag 1860 - 1863<br />

Jos. Kremer 1860 - 1866<br />

Gg. Menges 1860 - 1870<br />

Ferd. Pachten 1860 - 1870<br />

Ad. Schlink 1860 - 1870<br />

Barthel Schmidt 1860 - 1878<br />

Carl Streicher 1860 - 1882<br />

Wilh. Tropp 1860 - 1871<br />

Fried. Vigelius 1863 - 1870<br />

Carl Trombetta 1863 - 1900<br />

Franz Tippel 1866 - 1895<br />

Aloys Ant. Hilf 1870 - 1872<br />

Josef Müller 1870 - 1879<br />

1888 - 1893<br />

Rendant Ullrich 1870 - 1880<br />

Rudolf Menges 1870 - 1887<br />

Josef Neusser 1872 - 1878<br />

Nikolaus Geisel 1873 - 1884<br />

J. Ph. Wenz 1875 - 1878<br />

1895 - 1902<br />

Lehrer Haub 1878 - 1893<br />

Buchhändler Josef Wolf 1878 - 1893<br />

1896 - 1898<br />

Andreas Schlitt 1875 - 1888<br />

Josef Reuss 1881 - 1908<br />

Anton Schlitt 1883 - 1910<br />

Fritz Hartstein 1885 - 1889<br />

Hch. Herber 1887 - 1910<br />

Anton Zimmermann sen. 1889 - 1895<br />

1903 - 1905<br />

Nikol. Meyer 1893 - 1898<br />

F. Müller (Eisen) 1893 - 1910<br />

Hubert Hilf 1894 - 1928<br />

Josef Flügel 1899 - 1934<br />

Franz Auer 1899 - 1913<br />

Josef Müller (Fabrikant) 1900 - 1926<br />

Josef Kaiser 1906 - 1916<br />

Wilhelm Ohl 1909 - 1913<br />

Josef Mitter 1910 - 1931<br />

Emil Kölb 1910 - 1924<br />

Karl Kessler 1911 - 1920<br />

Franz Müller 1913 - 1924<br />

Anton Zimmermann jun. 1913 - 1934<br />

Josef Reuss 1917 - 1922<br />

Wilhelm Lösch 1920 - 1928<br />

Gisbert Hartmann 1922 - 1952<br />

Josef Kremer 1924 - 1952<br />

Otto Korkhaus 1924 - 1931<br />

August Christmann 1927 - 1936<br />

RA W. Brötz 1929 - 1934<br />

Christopher Diener 1929 - 1967<br />

Fried. Hammerschlag 1931 - 1961<br />

Jul. Weimer 1931 - 1934<br />

Dr. Fachinger 1934 - 1945<br />

Paul Jaritz 1934 - 1936<br />

96/97


Aufsichtsrat<br />

Georg Kruppert 1934 - 1935<br />

Aug. Kunz 1934 - 1935<br />

J. Wilhelm 1935 - 1941<br />

Otto Kernz 1935 - 1945<br />

Arnold Feix 1936 - 1943<br />

Aug. Döppes 1937 - 1946<br />

Konrad Fischer 1941 - 1945<br />

Adolf Schwenk 1943 - 1945<br />

RA. Carl Bertram 1945 - 1961<br />

Peter Noll 1945 - 1971<br />

Max Sabel 1945 - 1952<br />

Karl Seibel 1945 - 1952<br />

Ernst Breser 1945 - 1968<br />

Hermann Lay 1952 - 1962<br />

1964 - 1970<br />

Adolf Boese 1952 - 1957<br />

Josef Stippler 1952 - 1971<br />

Rudolf Schuy 1953 - 1981<br />

Arnold Neunerdt 1958 - 1960<br />

Horst Rörig 1960 - 1975<br />

Walter Laux 1961 - 1971<br />

Dr. Hellmut von<br />

Dobschütz 1961 - 1970<br />

Albrecht Busch 1963 - 1966<br />

1977 - 1997<br />

Rudolf Schwarzer 1963 - 1982<br />

Helmut Bürsing 1965 - 1973<br />

Wolfgang Diener 1967 - 1985<br />

Theo Bücher 1968 - 1970<br />

Otto Kimpel 1968 - 1970<br />

Josef Kohlmaier 1968 - 1977<br />

Bruno Mewes 1968 - 1970<br />

Kurt Ruppert 1968 - 1993<br />

Ewald Schmidt 1968 - 1977<br />

Günter Arnold 1969 - 1974<br />

Erwin Knebel 1969 - 1985<br />

Raimund Lehmkul 1969 - 1977<br />

Heinrich Michel 1969 - 1981<br />

Kurt Pörtner 1969 - 1977<br />

Jakob Rossbach 1969 - 1974<br />

Georg Schenk 1969 - 1973<br />

Helmut Lanz 1970 - 2002<br />

Willi Lehnes 1972 - 1984<br />

Reinhard Roth 1973 - 1997<br />

Dr. Peter-Martin Lay 1974 - 1976<br />

1976 - 1995<br />

Edmund Lang 1975 - 1994<br />

Bernd Mais 1982 - 2008<br />

Dr. Helmut Stein 1984 - 1998<br />

Ernst Müller 1985 - 2002<br />

Hermann Bellinger 1986 - 1992<br />

Hans Beresko 1992 -<br />

Wolfgang Brandhoff 1993 -<br />

Thomas Koch 1995 - 2004<br />

Prof. Dr. Bernhard<br />

Fröhlich<br />

1997 -


Ellen Braun 1997 -<br />

Martin Richard 1998 -<br />

Ottheinrich Lang 2001 - 2007<br />

Arnold-Richard Lenz 2001 -<br />

Adam Martin 2001 - 2002<br />

Lorenz Neuberger 2001 -<br />

Philipp Rosbach 2001 -<br />

Ernst-Ludwig Schmidt 2001 -<br />

Albrecht Wagner 2001 - 2005<br />

Horst O. Hoppe 2005 -<br />

Alexander Gläser 2007 - 2008<br />

Stefan Laßmann 2008 -<br />

Udo Triesch 2009 -<br />

98/99


Grundwerte<br />

Gegenwart


Die Bank im Jubiläumsjahr<br />

BU<br />

In einer sich ständig schneller verändernden Finanzwelt ist es wichtig, dass<br />

man weiß, woher man kommt, welche Geschichte man hat und welche<br />

Tradition das Haus verkörpert.<br />

Die heutige <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> ist ein modernes Finanzdienstleistungsunternehmen.<br />

Sie ist fest im Markt etabliert und hat tiefe<br />

Wurzeln im Geschäftsgebiet.<br />

Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind engagiert und bestens ausgebildet.<br />

Fest eingebunden in den genossenschaftlichen Finanzverbund<br />

sind wir in der Lage, für jegliche Problemstellung im finanziellen Bereich<br />

Lösungen anzubieten.<br />

Die Zukunft des Hauses sehen wir optimistisch. Wir haben ein attraktives<br />

Geschäftsgebiet, sehr gute Kundenbeziehungen und die notwendigen<br />

Mitarbeiter, all das in faire und auf langfristigen Erfolg angelegte Kundenbeziehungen<br />

umzusetzen.<br />

100/101


Grundwerte<br />

Gegenwart<br />

Unternehmen des genossenschaftlichen<br />

Finanzverbundes


Alle Fakten im Überblick<br />

Bilanzsumme 2008: 541.512.000 €<br />

___________________________________________________________<br />

Kreditvolumen 2008: 366.900.000 €<br />

___________________________________________________________<br />

Einlagen 2008: 386.190.000 €<br />

___________________________________________________________<br />

Betreutes gesamtes Kundenvolumen:<br />

a: Kredite 2008 483.840.000 €<br />

b: Einlagen 2008 557.638.000 €<br />

___________________________________________________________<br />

Kundenanzahl: 31.100<br />

davon gewerblich 2.100<br />

___________________________________________________________<br />

Zweigstellen: 1 Hauptstelle<br />

1 Niederlassung<br />

14 Zweigstellen<br />

___________________________________________________________<br />

Mitarbeiter 176 (inkl. Auszubildende)<br />

Auszubildende derzeit: 19<br />

102/103


Grundwerte<br />

Gegenwart<br />

Der Vorstand<br />

Alfred Ullner (Vorstand),<br />

Prof. Dr. Bernhard Fröhlich (Aufsichtsratsvorsitzender),<br />

Klaus Merz (Vorsitzender des Vorstandes)


Der Aufsichtsrat<br />

Wolfgang Brandhoff,<br />

stv. Vorsitzender<br />

Arnold-Richard Lenz<br />

Hans Beresko<br />

Lorenz Neuberger<br />

Philipp Rosbach<br />

Martin Richard<br />

Horst Otto Hoppe Stefan Laßmann<br />

Udo Triesch<br />

Ellen Braun<br />

Ernst-Ludwig Schmidt<br />

104/105


Grundwerte<br />

Gegenwart<br />

Die Mitglieder<br />

Unsere Mitglieder sind das Fundament unserer Bank. Jedes Mitglied hat<br />

eine Stimme, nicht die Höhe der Beteiligung zählt. Daher ist die eingetragene<br />

Genossenschaft die demokratischste Unternehmensform. Über die<br />

Vertreterversammlung bestimmen die Mitglieder unseren Weg mit und<br />

wählen unter anderem unseren Aufsichtsrat.<br />

Alle Mitglieder stammen aus unserer Region und sind daher keine anonymen,<br />

nur auf die Rendite fokussierten Anteilseigner. Gerade in Zeiten<br />

großer wirtschaftlicher Herausforderungen stellt die enge Beziehung<br />

zwischen Bank und Mitglied ein wichtiges Stück Sicherheit und Kontinuität<br />

dar.<br />

Weiterhin bietet die Mitgliedschaft eine rentable Geldanlage mit hoher<br />

Stabilität.<br />

Rund 14.000 Menschen aus der Region sind Mitglied unserer Bank.


Ältestes Mitglied:<br />

Heinrich Busch,<br />

Eintritt am 02. April 1943,<br />

geboren 07. Sept. 1913<br />

Jüngstes Mitglied:<br />

Marlene Hamm,<br />

Eintritt am 25. November 2009,<br />

geboren 28. Juli 2009<br />

106/107


Grundwerte<br />

regional<br />

regional<br />

und global<br />

global


Regionale Verwurzelung<br />

und regionales Engagement<br />

Unsere Region ist für uns die Grundlage für unsere wirtschaftliche Tätigkeit.<br />

Die hier lebenden Mitglieder und Kunden haben einen Anspruch<br />

darauf, dass sich die <strong>Volksbank</strong> über ihren eigentlichen wirtschaftlichen<br />

Geschäftsbetrieb hinaus für die Region und die Menschen einsetzt.<br />

Aus diesem Antrieb heraus engagieren wir uns intensiv im kulturellen und<br />

sportlichen Leben in der Region. Wir unterstützen Vereine, gemeinnützige<br />

Einrichtungen und Institutionen und leisten unseren Beitrag zur Sport-<br />

und Kulturförderung.<br />

Unterschiedlichen Organisationen und Foren stellen wir eine Plattform<br />

zur Verfügung. Unseren Kunden bieten wir zahlreiche Informationsveranstaltungen<br />

an.<br />

Alle unsere Investitionen tätigen wir in der Region, vornehmlich mit heimischen<br />

Handwerksbetrieben.<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen aus dem heimischen<br />

Gebiet. Auch dies bedeutet für uns Verantwortung für die Region. Aus<br />

diesem Grund stellen wir regelmäßig Ausbildungsplätze zur Verfügung.<br />

Zur Zeit absolvieren 19 junge Menschen eine Ausbildung zur/zum<br />

Bankkauffrau/-mann und IT-Kauffrau/-mann in unserem Haus.<br />

108/109


Grundwerte<br />

engagiert<br />

engagiert<br />

und<br />

sozial<br />

sozial


Soziales Engagement<br />

Als Genossenschaft haben wir die Verpfl ichtung beides zu sein, Wirtschaftsunternehmen<br />

und handfeste Sozial- und Kulturgemeinschaft.<br />

Aus diesem Antrieb heraus engagieren wir uns intensiv im kulturellen,<br />

sportlichen und Vereinsleben in der Region. So unterstützen wir Vereine,<br />

gemeinnützige Einrichtungen und Institutionen. Wir leisten unseren Beitrag<br />

zur Sportförderung, zum Sozial- und Kultursponsoring.<br />

Darüber hinaus gibt es die seit vielen Jahren wiederkehrenden Veranstaltungen,<br />

so z. B. der Jugendwettbewerb, die Bankreise oder der Wirtschaftstag.<br />

Dazwischen erfreuen wir unsere Kunden mit zahlreichen Vortragsreihen<br />

oder geben Künstlern eine Plattform für Vernissagen.<br />

Soziales Engagement für die Gemeinschaft bedeutet aber auch, sich um<br />

Bildung und Ausbildung zu kümmern. Seit Bestehen unserer Bank haben<br />

eine Vielzahl von Auszubildenden bei uns ihren Weg in eine gesicherte<br />

wirtschaftliche Existenz begonnen.<br />

Aber nicht nur die Bank engagiert sich für das Gemeinwohl, auch unsere<br />

Mitarbeiter gehen mit gutem Beispiel voran, indem sie sich in ihrer Freizeit<br />

ehrenamtlich betätigen.<br />

110/111


Grundwerte<br />

Der Grundgedanke, dass wir in der Gemeinschaft mehr erreichen als<br />

der Einzelne für sich alleine, entspricht der Tradition und Geschichte der<br />

<strong>Volksbank</strong> und er prägt auch viele unserer ehrenamtlich engagierten<br />

Mitarbeiter, wie zum Beispiel Ulrike Preus.<br />

Vor mehr als 17 Jahren – seit dem Antritt ihres Erziehungsurlaubs – begann<br />

alles mit der Krabbelgruppe. Seitdem engagiert sich Ulrike Preus im<br />

Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Nach den ganz Kleinen waren es<br />

die Kindergartenkinder, die sie während des Wortgottesdienstes in der<br />

„Arche Noah“ betreute, dann die Kommunionkinder und nun sind es die<br />

Firmlinge.<br />

„Es gilt ins Gespräch zu kommen, mit den Jugendlichen im Alter zwischen<br />

14 und 16 Jahren, offen zu sein für deren Fragen. Fragen nach dem Sinn<br />

des Lebens, nach dem eigenen Glauben und zu schwierigen Situationen<br />

im Alltag.“ Dabei bietet Ulrike Preus viele ungewöhnliche, spannende<br />

Wege an. Neben Kinobesuchen, Mal- und Bibelkursen gibt es zum Beispiel<br />

auch den Kletterkurs, in dem es darum geht, Vertrauen zu lernen und<br />

Halt zu fi nden. Oder die Wanderungen in der Natur mit Kamera und<br />

Fotoapparat zum „Entdecken der Wunder Gottes“.<br />

„Die Arbeit mit den Jugendlichen ist interessant und abwechslungsreich,<br />

aber auch eine Herausforderung. Der Umgang mit Jugendlichen, die auf<br />

der Suche nach ihrer eigenen Identität sind, erfordert ein hohes Maß an<br />

Einfühlungsvermögen. Dieser Verantwortung bin ich mir bewusst.“


Ulrike Preus engagiert sich ehrenamtlich als Firmbegleiterin im pastoralen<br />

Raum Blasiusberg.<br />

„Ich bin gerne Firmbegleiterin und mein größter Wunsch ist es, in den<br />

Jugendlichen die Freude am Glauben und daran, Christ zu sein, zu wecken.<br />

Diese Freude geht nämlich heute leider all zu oft verloren.“<br />

112/113


Grundwerte<br />

Angelika Viehmann steht ihren Mann bei der Feuerwehr Werschau.<br />

„Ich fi nde die Kameradschaft in einer Feuerwehr etwas ganz besonderes.<br />

Uns verbindet das Ziel, Menschen, die in Not geraten sind – ob bei einem<br />

Brand, einem Unfall oder einer Naturkatastrophe – unsere bestmögliche<br />

Hilfe bieten zu können.“


Das Engagement für die Feuerwehr hat Tradition in Angelika Viehmanns<br />

Familie: bereits ihr Vater begleitete lange Jahre Führungspositionen in<br />

der Wehr Werschau. Der Funke der Begeisterung sprang über, so dass<br />

Angelika Viehmann nun selbst seit 30 Jahren dabei ist. Sie startete 1980 in<br />

der Jugendfeuerwehr und steht seit 1982 in der Einsatzabteilung immer<br />

parat.<br />

Damit nicht genug: Angelika Viehmann hat einen guten Draht zur Jugend.<br />

Von 1987 bis 2008 war sie Jugendfeuerwehrwartin der Jugendfeuerwehr<br />

Werschau und seit 2000 ist sie Gemeindejugendfeuerwehrwartin<br />

der Gemeinde Brechen. Sie steht den Jugendfeuerwehren der Gemeinde<br />

beratend und unterstützend zur Seite, und vertritt deren Interessen bei<br />

der Kreisjugendfeuerwehr <strong>Limburg</strong>-Weilburg.<br />

Seit 2009 ist sie zudem auch stellvertretende Wehrführerin der Freiwilligen<br />

Feuerwehr Werschau und unterstützt den Wehrführer bei der Ausbildung<br />

und bei Einsätzen.<br />

114/115


Grundwerte<br />

Thomas Scholl betreut seit seinem 15. Lebensjahr Fußball-Jugendmannschaften.<br />

Er gründete 1995 bei der SG Hausen-Fussingen-Lahr eine<br />

Minikicker-Mannschaft. Mit seinen beiden Söhnen durchwandert er nun<br />

die verschiedenen Altersklassen der Junioren.<br />

Mittlerweile ist die JSG Waldbrunn eine der erfolgreichsten im Kreis<br />

<strong>Limburg</strong>-Weilburg. Dies liegt an den optimalen Trainingsbedingungen,<br />

die seit dem Bau des Kunstrasenplatzes in Hausen herrschen und natürlich<br />

an dem kompetenten Betreuerstab, der sich zusammengefunden hat.<br />

Die Jugendbetreuer – hauptsächlich erfahrene Fußballer, die höherklassig<br />

gespielt haben – investieren viel Zeit und Energie, um den „Jungs“<br />

ein qualifi ziertes Training anzubieten und außer einer fundierten fußballerischen<br />

Ausbildung auch Teamfähigkeit und soziale Kompetenz zu<br />

vermitteln. Hierbei sind sie sich ihrer Vorbildfunktion auf und neben dem<br />

Sportplatz bewusst. Die Mühe wird belohnt. Mittlerweile sind Talente der<br />

JSG aus allen Jahrgängen im Kader des DFB-Stützpunktes und die Juniorenteams<br />

der JSG sind regelmäßig im Kreispokalfi nale und Hallenendrunden<br />

vertreten oder holen Kreismeistertitel.<br />

Thomas Scholl ist stolz und glücklich, seinen Teil hierzu beizutragen und<br />

sein Können und Wissen an die Jungen weiterzugeben.


Thomas Scholl ist Jugendbetreuer bei der JSG Waldbrunn.<br />

„Wir schauen optimistisch in die Zukunft und sind stolz darauf, dem<br />

Nachwuchs durch eine qualifi zierte Ausbildung das „Zeug“ zum<br />

echten Fußballer mitzugeben, der sich innerhalb der Mannschaft und<br />

im normalen Leben zurechtfi ndet.“<br />

116/117


Grundwerte<br />

Tanja Schupp ist seit Sommer 2008 im Vorstand der „Freunde vom Waldschneck<br />

e.V.“.<br />

Der Verein, der seit 7 Jahren besteht, organisiert den Betrieb des Wald-<br />

und Naturkindergartens in der Gemeinde Hünstetten. Dazu gehört auch<br />

das Pfl egen des Waldstücks und des Bauwagens, in dem die Kinder bei<br />

allzu schlechtem Wetter frühstücken, basteln und zu Mittag essen. Zurzeit<br />

werden hier 14 Kinder von 2 Erzieherinnen betreut.<br />

Da der Verein wenig fi nanzielle Unterstützung von der Gemeinde erhält,<br />

organisieren die Mitglieder alljährlich Vereinsfeste und Verkaufsveranstaltungen.<br />

Der Idsteiner Frühlingsmarkt, die Idsteiner Kerb und der Idsteiner<br />

Weihnachtsmarkt gehören seit Jahren zum Programm. Dabei engagieren<br />

sich auch die Eltern und helfen u.a. durch den Verkauf von Kuchen und<br />

selbst gemachter Marmelade kräftig mit.<br />

„Unser Sohn Jannik kam im März 2006 in den Kindergarten und geht seit<br />

August diesen Jahres in die Schule. Unser zweiter Sohn Niklas kam im<br />

Januar 2007 ebenfalls in den „Wald“. Mir macht es Spaß und große Freude<br />

zu sehen, wie gut es den Kindern geht, wenn sie jeden Tag – egal bei<br />

welchem Wetter – dort sein können. Das ist mein Ansporn!“


Tanja Schupp engagiert sich<br />

für den Wald- und Naturkindergarten<br />

in Hünstetten.<br />

„Es ist eine große Herausforderung,<br />

den Kindergartenbetrieb<br />

ohne große fi nanzielle<br />

Unterstützung der Gemeinde<br />

zu unterhalten.“<br />

FOTOS DER EHRENAMTLICHEN MA<br />

müssen noch gemacht werden<br />

118/119


Grundwerte<br />

„Mir macht es Freude gemeinsam mit Menschen für andere Menschen<br />

etwas zu gestalten, zu organisieren, das gesellschaftliche Leben mit Veranstaltungen<br />

zu bereichern. Mein Beitrag zu einer gelungenen Veranstaltung<br />

gibt mir Zufriedenheit und zugleich Antrieb weiter mit zu wirken.“<br />

Loni Trosch ist seit fast 3 Jahrzehnten Vorstandsmitglied in der Kulturvereinigung<br />

Hadamar e.V. Sie ist Gründungsmitglied, war einige Jahre<br />

Schriftführerin und fast 20 Jahre lang 1. Kassiererin. Zurzeit ist sie 2. Kassiererin.<br />

Zu den vielfältigen Aufgaben einer Kassiererin gehören das Verwalten<br />

der Mitglieder, das Einziehen der Mitgliedsbeiträge, das Kassieren<br />

bei Veranstaltungen aber auch das Erstellen einer Einnahmen-Überschussrechnung<br />

sowie der Steuererklärung.<br />

Darüber hinaus gehört zu ihren vielfältigen Aufgaben natürlich auch die<br />

Mitgestaltung des Programms. Schließlich gilt es jedes Jahr ein neues,<br />

abwechslungsreiches Programm anzubieten; ständig müssen neue Vorschläge<br />

und Ideen eingebracht werden. Die Kulturvereinigung Hadamar<br />

leistet mit ihrem Programm an Konzerten, Theaterveranstaltungen,<br />

Lesungen und Kulturfahrten eine Bereicherung des gesellschaftlichen<br />

Lebens in und um Hadamar.<br />

„Ein Ehrenamt ist mit Arbeit verbunden und kostet Freizeit. Jedes Ehrenamt<br />

ist eine neue Herausforderung in der Sache, aber auch in den Persönlichkeiten.<br />

Wer ein Ehrenamt übernimmt, bringt sich für andere ein,<br />

bekommt aber auch oft viel zurück. Das Leben ist ein Geben und Nehmen.<br />

Meine Erfahrung für andere etwas getan zu haben, gibt mir eine innere<br />

Ruhe und Zufriedenheit.“


Loni Trosch nimmt nicht nur das Ehrenamt als Vorstandsmitglied in<br />

der Kulturvereinigung Hadamar e.V. wahr, sondern sie engagiert sich<br />

auch in den Prüfungsausschüssen der IHK Banken und Ausbildereignungsprüfung,<br />

im Lokalen Bündnis für Familie und ist stellvertretende<br />

Schiedsfrau in der Stadt Hadamar.<br />

120/121


Grundwerte<br />

Frühe Förderung:<br />

Wettbewerb „jugend creativ“<br />

Seit mittlerweile 40 Jahren setzen sich rund 1.200 <strong>Volksbank</strong>en und<br />

Raiffeisenbanken mit der Initiative „jugend creativ“ für die nachhaltige<br />

Förderung der Persönlichkeits- und Bewusstseinsbildung von Kindern und<br />

Jugendlichen ein. Hierbei werden alljährlich aktuelle, gesellschaftlich relevante<br />

Themen aufgegriffen, mit denen sich die Kinder und Jugendlichen<br />

auseinandersetzen und ihre Gedanken und Ideen in Bildgestaltung oder<br />

als Kurzfilm zum Ausdruck bringen.<br />

Durch das Engagement der Genossenschaftsbanken und der Pädagogen<br />

hat sich dieser Internationale Jugendwettbewerb mittlerweile zum<br />

größten Jugendwettbewerb der Welt etabliert und erreicht mit jährlich<br />

über einer Million Einsendungen enorme Teilnehmerzahlen. 2009/2010<br />

wurde „jugend creativ“ als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.<br />

Die <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> nimmt regelmäßig mit Schülern und<br />

Schülerinnen aus den heimischen Schulen an diesem Wettbewerb teil. Aus<br />

den Einsendungen werden zunächst mit einer Jury aus Pädagogen, Künstlern<br />

und der heimischen Presse die besten Bilder auf Ortsebene ermittelt<br />

und die jungen Gewinner-/innen ausgezeichnet.


Die Gewinner des Jugendwettbewerbs 2006<br />

in <strong>Limburg</strong> <strong>Limburg</strong> (oben) und Bad Camberg (unten)<br />

122/123


Grundwerte<br />

Impulse geben:<br />

unternehmerische Plattform „Wirtschaftstag“<br />

Der Wirtschaftstag der <strong>Volksbank</strong>en und Raiffeisenbanken ist eines der<br />

größten Unternehmertreffen des Jahres. Entscheidungsträger aus Wirtschaft<br />

und Politik sowie weitere interessante Persönlichkeiten referieren<br />

in einer informativen sowie unterhaltsamen Mischung aus Gesprächen,<br />

Interviews und Talkrunden.<br />

Ziel ist es, der mittelständischen Wirtschaft eine öffentlichkeitswirksame<br />

Plattform zu bieten und Impulse für die Bewältigung der zentralen unternehmerischen<br />

Herausforderungen unserer Zeit zu geben. In den jährlich<br />

wechselnden Schwerpunkten spiegelt sich die Aktualität des wirtschafts-<br />

und gesellschaftspolitischen Zeitgeschehens wider.<br />

Mehr als 30.000 mittelständische Unternehmer haben in den vergangenen<br />

10 Jahren am Wirtschaftstag teilgenommen. Auch die <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong><br />

<strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> bietet ihren Firmenkunden die Möglichkeit, dabei zu<br />

sein. Unsere Vorstände und unser Firmenkunden-Bereichsleiter begleiten<br />

alljährlich die Gruppe interessierter Unternehmer in die Jahrhunderthalle<br />

in Frankfurt/Höchst zu diesem hochkarätigen Event.


Auch 1993 besucht die <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong><br />

<strong>Limburg</strong> mit Vertretern der heimischen Wirtschaft<br />

den Wirtschaftstag in Frankfurt<br />

(Foto oben: Frau Schneider-Knopp)<br />

124/125


Grundwerte<br />

Den Horizont erweitern:<br />

Kunst, Kultur und Reisen<br />

Plattform für Vernissagen:<br />

Ausstellung der Hünfeldener Künstler in 2008<br />

Auch im kulturellen Bereich engagiert sich unser Haus. Einerseits fördern<br />

wir musikalische Veranstaltungen wie zum Beispiel die Meisterkonzerte<br />

der Kulturvereinigung <strong>Limburg</strong>. Zum anderen geben wir Künstlern aus<br />

unserer Region die Möglichkeit von Ausstellungen in unseren Geschäftsräumen<br />

oder bieten prominenten Gastrednern eine Plattform für interessante<br />

Vorträge.<br />

Ein ganz besonderes Highlight ist die Bankreise. Alljährlich – und das seit<br />

mehr als 30 Jahren – begleiten die Vorstandsmitglieder unseres Hauses<br />

unsere Kunden auf sogenannten Kulturreisen in ferne Länder. Bei den<br />

meist 14-tägigen Reisen werden weltweit interessante und exotische Ziele<br />

angesteuert, um ferne Länder, Kulturen und Menschen kennenzulernen.


oben: Reisegruppe im Iran im Jahr 1995<br />

unten: Bankreise im Jahr 2006 nach Südamerika<br />

126/127


Grundwerte<br />

Vielfältig:<br />

Unser Engagement im Sponsoring<br />

Ausstellung der<br />

Hilfsorganisation<br />

„Opportunity<br />

International<br />

Deutschland“,<br />

dessen Schirmherr<br />

Dr. Rupert Neudeck<br />

(3. von links) ist,<br />

im Dezember 2008.<br />

Im Zuge der <strong>Limburg</strong>er „SummerGames“, wobei wir als<br />

Hauptsponsor auftreten, veranstaltet die <strong>Volksbank</strong> ein<br />

Tisch-Kicker-Turnier für Kinder/Jugendliche und Firmen.<br />

Hier ein Foto von der Siegerehrung 2007 beim FirmenCup.


Sponsoring im Sport:<br />

Laufveranstaltung „Goldener Grund Pokal“<br />

in Oberbrechen und Trikots der Jugendfußball-<br />

Mannschaften Linter und Waldbrunn<br />

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Grundwerte


Dank an die Mitarbeiter<br />

Eine Bank lebt durch ihre Mitarbeiter, die nach außen das Haus verkörpern.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind es, die bei unseren Kunden<br />

das notwendige Vertrauen erwerben.<br />

Beides hat sich in den letzten 150 Jahren nicht verändert.<br />

Geschäfts- und Kundenbeziehungen machen sich im Wesentlichen an<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fest. Sie sind es, die häufig jahrzehntelange<br />

Verbindungen zu unseren Kunden haben.<br />

Wir freuen uns daher sehr, dass wir häufig langjährige Mitarbeiterjubiläen<br />

feiern können.<br />

Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement,<br />

für ihre Betriebstreue und für ihre Bereitschaft, sich ständig an<br />

Neues anzupassen.<br />

Vielen Dank auch an die Mitglieder unseres Betriebsrates für die vertrauensvolle<br />

und sachliche Zusammenarbeit.<br />

Der Vorstand<br />

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Grundwerte


Dank an unsere Kunden<br />

Unsere Mitglieder und Kunden stehen im Mittelpunkt unseres Denkens<br />

und Handelns.<br />

Mitglieder und Kunden sind die Grundlagen für die Existenz der Bank.<br />

Wir setzen alles daran, das in uns gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.<br />

Unser Dank gilt allen Mitgliedern und Kunden für die Treue zu unserem<br />

Haus.<br />

132/133


Grundwerte<br />

Ausblick<br />

Unser Geschäftsmodell hat vielfältige Krisen und Währungsreformen<br />

überstanden. Mit dieser Gewissheit und mit der Erfahrung einer 150-jährigen<br />

Geschichte, können wir optimistisch in die Zukunft blicken.<br />

Gerade die aktuelle Finanz-/Wirtschaftskrise hat bewiesen, dass wir das<br />

Vertrauen unserer Kunden genießen und ein stabilisierender Faktor in der<br />

Finanzwelt sind.<br />

Unser tragfähiges Geschäftsmodell, das Vertrauen unserer Kunden und<br />

unsere engagierten und gut ausgebildeten Mitarbeiter sind die Basis für<br />

unsere zukünftige Geschäftsentwicklung.<br />

Unseren Kunden bieten wir Lösungen und Rat in allen finanziellen Situationen.<br />

Unsere Unternehmenskunden begleiten wir mit maßgeschneiderten<br />

Lösungen auch durch schwieriges Fahrwasser. Dies wird auch zukünftig<br />

so sein.<br />

Mit 16 Filialen werden wir in Zukunft persönlich für Sie da sein. Unsere<br />

Internetpräsenz bauen wir aus, um unseren Kunden die Möglichkeit zu<br />

geben, rund um die Uhr und auch am Wochenende ihre Bankgeschäfte<br />

erledigen zu können.<br />

Mut und Optimismus für die Zukunft schöpfen wir aus unserer nunmehr<br />

150-jährigen Tradition.<br />

Mitarbeiter, Betriebsrat, Vorstand und Aufsichtsrat sind sich der Verantwortung<br />

für Mitglieder und Kunden bewusst. Sie werden alles in ihrer<br />

Macht stehende tun, um die <strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong> in eine<br />

stabile Zukunft zu führen.


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Grundwerte<br />

Impressum<br />

Autoren<br />

Anette in Concas<br />

Birgit Merz<br />

Klaus Merz<br />

Quellen<br />

Chronik 100 Jahre <strong>Volksbank</strong> Goldner Grund <strong>eG</strong>, Bad Camberg<br />

Chronik 125 Jahre <strong>Limburg</strong>er <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong>, <strong>Limburg</strong><br />

Chronik 100 Jahre Raiffeisenbank Goldner Grund <strong>eG</strong>, Brechen<br />

Bilder<br />

<strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong><br />

Stadtarchiv <strong>Limburg</strong><br />

Fotostudio Karl, <strong>Limburg</strong><br />

Bundesarchiv, Koblenz<br />

Bundesbildstelle, Berlin<br />

Herausgeber<br />

<strong>Vereinigte</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>eG</strong> <strong>Limburg</strong><br />

Werner-Senger-Straße 8, 65549 <strong>Limburg</strong><br />

Telefon: 06431/2906-0<br />

Internet: www.vvblm.de<br />

Konzeption und Gestaltung<br />

Joeres & Rau Marketing, Runkel-Steeden<br />

Druck<br />

Kleindruck, Runkel-Steeden

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