Brandenburg an der Havel
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Leseprobe © Lukas Verlag<br />
Geleitwort<br />
ausgezeichnetes Zeugnis aus. Insgesamt haben sich 36 Autorinnen und Autoren – davon<br />
22 aus <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong> stammend bzw. in <strong>der</strong> Stadt wirkend – zusammengefunden<br />
und im epochenübergreifenden Überblick ebenso wie in <strong>der</strong> beispielhaft vertiefenden<br />
Betrachtung ein breites Spektrum <strong>der</strong> <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong>er Geschichte von den revolutionären<br />
Umwälzungen im Überg<strong>an</strong>g vom 18. zum 19. Jahrhun<strong>der</strong>t bis zu unserer eigenen, von<br />
<strong>der</strong> deutschen Wie<strong>der</strong>vereinigung geprägten Gegenwart geschil<strong>der</strong>t. Der Leser kommt<br />
auf seine Kosten, wenn er sowohl nach den großen Linien fragt als auch über einzelne<br />
Sachgebiete, die die Stadt geprägt haben, informiert werden will. Zahl und Qualität <strong>der</strong><br />
beteiligten Mitarbeiter bezeugen erneut, dass die <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong>er Stadtgeschichte wegen<br />
<strong>der</strong> allgemeineren Bedeutung ihrer Vorgänge Anziehungskraft über die Grenzen <strong>der</strong> Stadt<br />
hinaus auf auswärtige Historiker ausübt und dass die Stadt selbst über eine <strong>an</strong>sehnliche<br />
Anzahl von historisch interessierten und versierten Persönlichkeiten verfügt, die sich die<br />
Untersuchung <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit zur Aufgabe o<strong>der</strong> gar zur Passion machen.<br />
Das hier vorgelegte <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong>er Stadtgeschichtslexikon verd<strong>an</strong>kt seinen äußeren<br />
Anstoß ebenfalls einem Jubiläum, erneut einem Stadt- und L<strong>an</strong>desjubiläum, nämlich <strong>der</strong><br />
850jährigen Wie<strong>der</strong>kehr <strong>der</strong> Inbesitznahme <strong>der</strong> <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong> durch Markgraf Albrecht<br />
den Bären 1157, <strong>der</strong> sich seitdem Markgraf von <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong> n<strong>an</strong>nte und <strong>der</strong> mit seinen<br />
Söhnen und Nachfolgern von hier aus die ask<strong>an</strong>ische L<strong>an</strong>desherrschaft zwischen Elbe<br />
und O<strong>der</strong> und östlich darüber hinaus aufbaute. Das Stadtgeschichtslexikon ist ebenso<br />
wie die beiden eben gen<strong>an</strong>nten Werke eine Gesamtdarstellung <strong>der</strong> <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong>er<br />
Stadtgeschichte, auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Anschein zu haben scheint.<br />
Denn sein Gegenst<strong>an</strong>d ist zeitlich betrachtet die gesamte Entwicklung <strong>der</strong> Stadt von<br />
den vor- und frühgeschichtlichen Siedlungsplätzen und von <strong>der</strong> hochmittelalterlichen<br />
Stadtwerdung bis <strong>an</strong> den Anf<strong>an</strong>g des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Und sein Gegenst<strong>an</strong>d sind, thematisch<br />
betrachtet, sämtliche Sachgebiete und Sachaufgaben, auf denen die Stadtbewohner<br />
gewirkt haben und die ihre Lebensverhältnisse in irgendeiner Weise gestaltet o<strong>der</strong> gar<br />
bestimmt haben. Freilich sind die Ereignisse und Zustände <strong>der</strong> zurückliegenden Jahrhun<strong>der</strong>te<br />
hier nicht wie von Tschirch in eine zeitlich und sachlich aufein<strong>an</strong><strong>der</strong> abgestimmte,<br />
die einzelnen Vorgänge mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> verbindende und kausal aufein<strong>an</strong><strong>der</strong> beziehende,<br />
nach verschiedenartigen umfassen<strong>der</strong>en Gegenständen geglie<strong>der</strong>te Darstellung gebracht<br />
worden. Stattdessen sind sie im vertrauten Lexikonstil auf über 600 Stichworte aufgeteilt<br />
worden. Das Verfahren hat seine unleugbaren Vorteile – nicht umsonst erfreut sich die<br />
Lexikonform seit Jahrhun<strong>der</strong>ten in immer neuen Auflagen und Vari<strong>an</strong>ten ungebrochener<br />
Beliebtheit –, wie es verständlicherweise seine Grenzen hat.<br />
Der Benutzer erwartet von einem Lexikon, dass er darin mit schnellem Zugriff eine<br />
kompakte Information zu einem ihn interessierenden Sachverhalt findet. Er will nach<br />
diesbezüglichen Aussagen nicht erst l<strong>an</strong>ge in einer umfassenden Beschreibung suchen,<br />
son<strong>der</strong>n die Fundstelle zu den gewünschten Aussagen zielgerichtet und komplikationslos<br />
ermitteln können. Und er setzt voraus, dass das fragliche Thema in einem Artikel knapp<br />
und übersichtlich beh<strong>an</strong>delt wird, ihm dadurch in kurzer Lektürezeit dessen wichtigste<br />
Elemente vermittelt werden und ihm schließlich weiterführende Literatur ben<strong>an</strong>nt wird.<br />
Ein stadtgeschichtliches Lexikon beschreibt seinen Gegenst<strong>an</strong>d, in unserem Falle die<br />
Geschichte <strong>der</strong> Stadt <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Havel</strong>, somit nicht in fortlaufen<strong>der</strong> Darstellung,<br />
son<strong>der</strong>n zerglie<strong>der</strong>t ihn in eine Vielzahl einzelner, speziellerer Sachverhalte. Entscheidend