12.07.2015 Aufrufe

Testbericht herunterladen - Elysia

Testbericht herunterladen - Elysia

Testbericht herunterladen - Elysia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

STEREOCOMPRESSORMit Zeit und Vorstellungskraft alseinzige Grenzen erkundet SIMONTILLBROOK völlig neue Kreativ-bereiche mit dem mpressor.ÜBER DEN AUHORSIMON TILLBROOK ist Rektor des IslingtonMusic Workshop in London.Den Rest seiner Zeit verbringt er alsfreiberuflicher Toningenieur hauptsächlichin den USA.Als jemand, der – neben anderen Dingen – regelmäßig ProAudio Equipment testet, tut man sich manchmal schwer,angesichts des nächsten anstehenden Geräts in Enthusiasmuszu verfallen. Manchmal jedoch liege ich mit meinen anfänglichenGedanken über ein Gerät mehr als nur leicht daneben…Der mpressor, ein Stereokompressor von elysia, ist genau so einBeispiel. Klar, ein Kompressor, aber mit einer Anzahl an Überraschungenin petto.Der erste Anlass, dass das hier vielleicht doch etwas anders seinkönnte, ist der Name, der hinter dem mpressor steht: Chef-IngenieurRuben Tilgner. Ich darf mich glücklich schätzen, mit einigenvon Rubens Entwicklungen für SPL gearbeitet zu haben; unteranderem die GainStation, der MixDream und der enormpopuläre Transient Designer. Mit so einemHintergrund hat der mpressordie besten Chancen, nun dochein wenig anders zu sein.Der mpressor ist ein sehr solide(8 kg) gebautes Produkt ineinem trafolosen und vollständigdiskreten Class-A Design. Wennman den oberen Gehäusedeckelabnimmt, sieht man ein durch unddurch ansprechendes Layout. Die beidenKanalzüge beherbergen jeweils einbeheiztes Kupferelement, welches bestimmteTransistoren auf konstanter Temperaturhält. Diese Transistoren bilden den Transconductance Verstärker,der das zentrale Detektor-Element darstellt. Dieses Designhilft, Umgebungsverzerrungen innerhalb der Schaltung massiv zureduzieren. Mein Servicetechniker informierte mich darüber, dassdieses Prinzip auch in frühen Moog-Designs zum Einsatz kam.Anschlüsse, Regler und FunktionenAuf der Rückseite des mpressors befinden sich symmetrischeXLR-Anschlüsse für die beiden Kanäle. Jeweils identisch für beideSeiten gibt es einen Eingang, einen Ausgang und den externenSidechain. Auf der Vorderseite gibt es zwei identische GruppenvonBedienelementen, die von dem hintergrundbeleuchtetenelysia Logoelement getrenntwerden, sowie die Druckschalter für dieLink- und Bypass-Funktion. Links undrechts der Logoscheibe befindet sichjeweils eine Gain Reduction-Anzeigeaus roten LEDs.Das Layout der Funktionen aufder Frontplatte ist klar und einfachgehalten, aber einige derFeatures haben dennocherweiterten Erklärungsbedarffür ein umfassendesVerständnis. Der Threshold-Reglerbefindet sich neben der Wahlmöglichkeitfür den internen/externen Sidechain; soweit ist alles


geläufig. Dann jedoch kommt Attack-Regler, neben demsich auch schon die erste interessante Sonderfunktion deselysia mpressors befindet: Auto Fast.Wenn dieser Knopf gedrückt ist, verkürzt der mpressor dieAttack-Zeit automatisch, wenn eine besonders schnelleund/oder laute Transiente entdeckt wird. Danach kehrtdie Attack-Zeit sofort wieder auf den eingestellten Wertzurück. Somit kann man also diese Zeitkonstante so einstellen,dass sie am besten zum jeweiligen Material passt– aber ohne die gelegentliche Transiente berücksichtigenzu müssen, die einen von der optimalen Einstellung wiederwegbringen würde. Eine feine Sache.Neben dem Release-Regler befindet sich mit Anti Log(Antilogarithmisch) die nächste interessante Funktion. Beieinem normalen Release-Verlauf wird die Zeitkonstantemit abnehmendem Pegel kürzer, wodurch kurze und lautePeaks eine schnelle Release-Zeit haben, die sich dann überden weiteren Verlauf des Signals in die Länge streckt. DieAnti Log-Funktion erzeugt genau den umgekehrten Effekt:Am Anfang des Signals steht nun eine längere Release-Zeit,die mit dem Abklingen des Signals beschleunigt wird.Der Ratio-Regler verfügt über die üblichen Einstellmöglichkeiten,bietet darüber hinaus aber auch negative Wertean, welche die Überkompression von sehr lauten Signalenzur Folge haben. Der Ausgangspegel wird dann mit steigendemEingangspegel exzessiv reduziert.Darüber hinaus stellt der mpressor mit dem Niveau Filterauch eine EQ-Sektion bereit. Hier gibt es zwei Drehregler;einen für +/- 6 dB Cut und Boost, sowie einen weiteren fürdie Mittenfrequenz zwischen 26 Hz und 2 kHz, die mit dembenachbarten x10-Knopf um den entsprechenden Faktornach oben verschoben werden kann. Die EQ-Sektion desmpressors kann mit einem eigenen Druckknopf in den Signalwegund wieder heraus geschaltet werden.„Einfache Kompressionsaufgaben werden schnellund einfach mit den erwarteten Ergebnissenerledigt. Das soll nicht etwa heißen, der mpressorwäre langweilig oder wenig bemerkenswert – ermacht diesen Job prima…“im eigentlichen Signalpfad. Dadurch lässt sich der mpressoralso so einstellen, dass sich die gewünschten klanglichenErgebnisse ergeben, und erst danach legt die GRLimit-Funktion die maximale Pegelreduktion ohne weitereklangliche Auswirkungen fest.Der letzte Regler am mpressor kontrolliert das Gain, welchesbis zu 20 dB an zusätzlicher Verstärkung bereitstellt.PraxisZieht man den elysia mpressor für reguläre Kompressionsaufgabenheran, erweist er sich als sehr transparent undgeräuscharm, wie man es von einem Class-A Gerät nichtanders erwartet.Einfache Kompressionsaufgaben werden schnell und einfachmit den erwarteten Ergebnissen erledigt. Das sollDieser Equalizer arbeitet hinter dem Kompressormodulund direkt vor der Ausgangsstufe. Diese Anordnung lässtsich nicht verändern; vielleicht eine Idee für eine zukünftigeErweiterung?Das extrem gut geschriebene Handbuch erklärt die verschiedenenMöglichkeiten des EQs sehr gut und veranschaulichtdiese mit Abbildungen der waagenartigenKurven. Mit diesem Filter lässt sich insbesondere der akustischeGesamteindruck in Richtung „heller“ oder „dunkler“verschieben. Das ist schon eine einzigartige Funktion, dievielleicht noch etwas ausführlicher erklärt werden muss,um voll verstanden zu werden. Durch die Wahl einer Mittenfrequenz,z.B. 3 kHz, und das Drehen des Cut/Boost-Reglers nach links werden alle Frequenzen oberhalb von3 kHz reduziert und unterhalb davon gleichzeitig angehoben.Ein Dreh nach rechts wirkt genau anders herum. Diegenauen Kurvenverläufe können dem Handbuch entnommenwerden.Der Gain Reduction Limiter ist ein weiteres interessantesFeature des mpressors. Wenn dieser Drehregler mit demdazugehörigen Knopf aktiviert ist, kann man ein festesMaß an maximaler Pegelreduktion festlegen, und zwarohne die anderen Parameter dafür ändern zu müssen. DasGanze funktioniert durch die Limitierung der Steuerspannungin der Regelschaltung und befindet sich somit nicht


nicht etwa heißen, der mpressor wäre langweilig oder wenigbemerkenswert – er macht diesen Job prima, aber dasist nicht das Feld, indem die Leute in hauptsächlich einsetzenwerden.Wenn man sich einige der bereits erwähnten Sonderfunktionennoch einmal ansieht, erweist sich insbesondere dieAnti Log-Schaltung als sehr flexibel. Hiermit lassen sichwirklich extrem pumpende Effekte erzielen, und darüberhinaus kann man der Kompression ein kurzes Delay verpassen,die den Eindruck eines wandernden Raummikrofonsin einer hallstarken Umgebung erweckt. Koppelt man dasmit dem EQ-Modul, ergibt sich eine Vielzahl an räumlichenund noch radikaleren Effekten.Die Möglichkeiten, die sich aus der Flexibilität und Klangvielfaltdes mpressors ergeben, werden nur noch durch dieeigene Zeit und Vorstellungskraft begrenzt.„Man kann extrem krass arbeiten und scharfkantige,pumpende Drumsounds produzieren, oderaber auch schöne, seidige Vocals mithilfe des EQserzeugen… und so weiter. Es ist schlichtwegunmöglich, hier zu vermitteln, wie unglaublich vielman damit anstellen kann.“Man sollte schon ein wenig Zeit investieren, um die Möglichkeitendes mpressors voll und ganz schätzen zu lernen.Man kann extrem krass arbeiten und scharfkantige, pumpendeDrumsounds produzieren, oder aber auch schöne,seidige Vocals mithilfe des EQs erzeugen… und so weiter.Es ist schlichtweg unmöglich, hier zu vermitteln, wie unglaublichviel man damit anstellen kann.FazitDer mpressor von elysia hat mir wirklich die Augen geöffnet.Wenn man erst einmal die Funktionen kennen gelerntund die Art und Weise ihrer Interaktion verstanden hat, beginntman, die Möglichkeiten dieses Geräts zu realisieren.Das hier ist weit mehr als ein Kompressor mit ein paar cleverenEinfällen, vielmehr handelt es sich um einen klanglichüberwältigendes und enorm kreatives Gerät. Je mehrZeit man mit dem mpressor verbringt, desto größer wirddiese Einsicht – und damit auch der Unwille, ihn jemalswieder abzugeben.INFORMATION• 3.490,00 Euro netto• elysia GmbH, Postfach 201041307 Nettetal, Deutschland• Tel +49 (0) 2157 / 12 60 40• Fax +49 (0) 2157 / 12 63 12• www.elysia.de• info@elysia.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!