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Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 5.1, Juni 2010

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<strong>Kieler</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Filmmusikforschung</strong>, <strong>5.1</strong>, <strong>2010</strong> // 8<br />

ROCKPALAST zusammengefasst). Eine große Anzahl von Konzertaufzeichnungen - vor allem in Form der<br />

(film-)ästhetisch meist anspruchslosen Livemitschnitte - haben einen eher protokollarischen Anspruch und<br />

sind oft nur minimal bearbeitet (darin manchen Theater- und Opernaufzeichnungen verwandt). Die<br />

Konzertaufzeichnung dieser Couleur ist eine Fernsehgattung, spielt im Kino keine Rolle; sie setzt das Radio-<br />

Konzert mit audiovisuellen Mitteln fort. Mediengeschichtlich ist der Übergang vom Rockumentary <strong>zur</strong><br />

Konzert-Dokumentation interessant, weil er erst zu Zeiten des Übergangs <strong>zur</strong> Verbreitung des Home-Videos<br />

einsetzt: Erst nun entsteht der Video- und später DVD-Markt als Markt eines neuen Verbreitungsmediums<br />

der Musik. Nun wachsen Musik- und Film-/Fernsehindustrie endgültig zusammen. Ursprünglich vor allem<br />

<strong>zur</strong> Verbreiterung des Publikums gedacht und live ausgestrahlt, ist die Konzertdokumentation inzwischen<br />

eine der Archivierungs- und Nutzungsformen des Musikmarktes. Es entstanden der Tournee-Film und der<br />

Porträtfilm als Varianten des Rockkonzertfilms. Es wurden eine ganze Reihe von Rock-Musikern in<br />

Aufnahmen porträtiert oder dokumentiert, die während einer oder mehrerer Tourneen gemacht wurden.<br />

Angefangen von ABBA: THE MOVIE (Schweden 1977, Lasse Hallström) über die Australien-Tournee der<br />

schwedischen Gruppe, Mitte 1977, über Paul McCartneys GET BACK (Großbritannien 1991, Richard Lester)<br />

bis zu UNTERWEGS - DIE HERBERT GRÖNEMEYER-TOUR 2007 (BRD 2007, Ulrich Stein) reichen die Beispiele. Die<br />

wenigsten dieser Filme werden im Kino gestartet, sondern sind heute als Video- oder DVD-Kopien einer der<br />

festen Vertriebswege der Rock- und Popmusik. Um so überraschender sind in jüngster Zeit Filme wie das<br />

Biopic CONTROL (Großbritannien 2007, Anton Corbijn) über den Sänger Ian Curtis der Band Joy Division<br />

oder Martin Scorseses SHINE A LIGHT (USA 2008) über die Rolling Stones, die mit großem Erfolg im Kino<br />

ausgewertet wurden.<br />

Es ist das Anliegen des Rockumentary-Projektes, eine erste Sichtung der Menge und der Vielfalt der<br />

inzwischen sehr umfangreichen Videothek der Rockmusik-Filme vorzunehmen. Vor allem anhand von<br />

kurzen Porträts und Analysen einzelner Filme, aber auch von Übersichtsdarstellungen zu einzelnen Musikern<br />

und Musikrichtungen, den wichtigsten Regisseuren der Gattung und einzelnen dokumentarischen Formaten<br />

sowie von detaillierteren Analysen soll nicht nur der Bestand gesichert, sondern auch das Problem der<br />

Analyse von Rockfilmen angesprochen werden, die sich den meisten Verfahren der traditionellen<br />

Filmanalyse gegenüber eher als sperrig erweisen.<br />

Das Projekt ist in progress - darum versteht sich dieses Vorwort auch als Einladung an unsere Leser, sich mit<br />

eigenen <strong>Beiträge</strong>n zu beteiligen, die wir regelmäßig in den <strong>Kieler</strong> <strong>Beiträge</strong>n <strong>zur</strong> <strong>Filmmusikforschung</strong><br />

vorstellen werden. Die Artikel selbst werden auf der Homepage der <strong>Kieler</strong> Filmmusik-Gruppe<br />

(www.filmmmusik.uni-kiel.de) langfristig zugänglich bleiben.<br />

Wir bedanken uns bei allen Autoren, den Mitgliedern der Projektgruppe und bei den festen Mitgliedern der<br />

Redaktion Kerstin Bittner, Janwillem Dubil, Julia Fendler, Frederike Kiesel, Patrick Kraft und Imke<br />

Schröder.

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