OAM Ausgabe November 2009 - Online Aquarium-Magazin

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Im Geschäft erzählte mir der Verkäufer übrigens noch, dass
sie das oben erwähnte Rotauge per Hand aus dem Maul der
Grundel entfernen mussten, da sie sich wohl doch ein
wenig mit dem Futtertier übernommen hatte.
Nach der Eingewöhnungsphase erwies sie sich als nicht
sonderlich scheu, aber auch nicht besonders zutraulich.
Nach den Informationen, die man im Internet findet, bin
ich davon ausgegangen, dass die Art ein Allesfresser ist, der
an die gängigen Frostfuttersorten ohne Probleme gehen
sollte. Dem war aber nicht so, denn es wurden nur lebende
Fische angenommen. Und das in recht beachtlichen Mengen!
Tierportrait: Neogobius kessleri
Erst dadurch wurde mich richtig bewusst, was das für Auswirkungen
auf die heimische Fischwelt hat, wenn sich die
Grundeln massenweise vermehren.
Über das Sozialverhalten kann ich leider nichts schreiben,
denn ich konnte kein weiteres Tier erwerben.
Leider ist mein Exemplar nach vergleichsweise kurzer Zeit
ohne für mich offensichtlichen Grund eingegangen.
Was bleibt also als Fazit zu sagen?
Sicherlich handelt es sich bei den Fischen um interessante
Pfleglinge, die mit ihren 20cm Endgröße auch keine allzu
großen Aquarien benötigen. Leider hat aber eben diese
Pflege immer einen faden Beigeschmack, wenn man sich
bewusst wird, welchen Schaden diese „Invasoren“ bei
unseren heimischen Fischen anrichten können. Wer also
einmal die Möglichkeit hat, an eine oder mehrere
„Schwarzmeergrundeln“ zu kommen, wird viele interessante
Beobachtungen mit ihnen machen können, sofern er
bereit ist, lebende Fische als Nahrung anzubieten.
Andererseits muss dafür gesorgt werden, dass die Tiere
nicht mehr in heimische Gewässer gelangen (auch wenn es
nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein ist).
Autor:
Christian Eichinger
Quellen:
Fishbase.org / Rheinfischereigenossenschaft / Mittelbayerische
Zeitung
Online Aquarium-Magazin www.aquariummagazin.de Ausgabe Nov. 2009 Seite 4