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verschollen geglaubte Druck von Hans Jacob Wecker aus dem Jahre 1552 9 [4]. Der Drucker – Ludwig Lück – soll in jenen Jahren das Druckereimaterial von Thomas Platter, dem Vater des berühmten Basler Stadtarztes und nachmaligen Rektors der Universität, Felix Platter, benutzt haben. Weiter war der Verfasser Hans Jacob Wecker 1557 Professor für Dialektik, 1560 dazu noch der lateinischen Sprache an der Basler Universität. 1558 wurde er Consiliarius der Mediziner und 1565 ihr Dekan, bevor er im April 1566 als Stadtarzt nach Colmar ging. Wecker gab kein gewöhnliches Lautenbuch heraus. Alle darin erhaltenen Werke sind als Duette konzipiert. Erhalten ist leider nur das „Tenor-­‐Lautenbuch vonn mancherley schönen und lieblichen stucken <strong>mit</strong>t zweyen lauten zusamen zu schlagen / Italienische Lieder / Passemezi / Saltarelli / Paduane. Weiter Frantzösische / Teütsche / <strong>mit</strong>tsamt mancherley däntzen / dureil Hans Jacob Wecker von Basel auffs aller fleissigest auff zwo lauten zusamen gesetzt.“. In der Vorrede sagt Wecker, dass er diese Lieder neulich aus Italien <strong>mit</strong>gebracht habe, was wiederum das Importverhalten deutlich illustriert. Trotz des scheinbaren Verlusts von Weckers Diskant-­‐Lautenbuch kann ein Grossteil seiner Duette aufgeführt werden. Eine Möglichkeit besteht darin, wie bei der vorliegenden Aufnahme des „Bentzenauwers“ [4] eine handschriftliche Quelle heranzuziehen. Die andere Möglichkeit liegt in den engen kulturellen Verbindungen zwischen Basel und Straßburg begründet: So sind von den 34 in Wecker gedruckten Stücken nur gerade 12 nicht in Wolf Heckels 1556 und in einer zweiten Auflage 1562 in Straßburg gedruckten Tabulaturbüchern übernommen. 10 Heckel legt seine Drucke wie Wecker als Diskant-­‐ und Tenorlautenbuch an, lässt jedoch im zweiten Teil des jeweiligen Druckes Werke für Laute solo veröffentlichen. In Wolf Heckels „Tenor-­‐Lauttenbuch“ steht in <strong>diesem</strong> zweiten Teil ein Stück, das wegen des Titels und der Kompositionsweise ebenfalls eingespielt wurde: „Ein Schweltzer Tantz, der sibentaler genandt / Im zug wie der Juden Tantz. Urban Weiss.“ [8]. Der Begriff „Im zug wie der Juden Tantz“ bedeutet, dass für den „Schweitzer“ und den „Juden Tanz“ eine besondere Stimmung vorausgesetzt wird. 11 Die letzte eingespielte Einheit aus dem 16. Jahrhundert führt uns zu einer erst 1988 in den Beständen der Basler Universitätsbibliothek wiedergefundenen umfangreichen Lautentabulatur, der bereits erwähnten Handschrift F IX 70. Diese wurde vom Basler Emanuel Wurstisen am 10. Juli 1591 begonnen. Wurstisen studierte von 1586 bis 1594 an der Basler Universität. So<strong>mit</strong> kann angenommen werden, dass das darin enthaltene Repertoire die Art von Musik vertritt, welche Studenten im letzten Jahrzehnt des 16. palæographischen Gründen nicht stichhaltig. Meyer et al. lesen: „Laus deo semper 1556 A° dj 2j Jenner in Vlm per me Matth. Vreck“. Gottwald (Katalog der Musikalien in der Schermar-Bibliothek Ulm, Ulm 1993, S. 69) liest: „Laus deo semper 1556 Ad 21 Jenner in Bern per me Matthae[um] Gred[ ]“. Von dieser Quelle existiert ein Faksimile: Lautenbuch Ms. Ulm 1556 (= Faksimile-­‐Edition Schermar-­‐Bibliothek Ulm Nr. 19), Stuttgart (Cornetto) 1997. 9 Krakow (ehemals Berlin), Biblioteka Jagiellonska, Mus.ant.pract. H 695 (zusammengebunden <strong>mit</strong> dem Tenor-­‐Lautenbuch von Heckel von 1562, s.u.). 10 Das Diskant-­‐Lautenbuch in der Edition von 1556 liegt vor in Paris, Bibliothèque Nationale de France, Mus. Rés. Vmd 74. Das Tenor-­‐Lautenbuch in der Edition von 1556 scheint verschollen. Das Diskant-­‐Lautenbuch in der Ausgabe von 1562 liegt in mehreren Bibliotheken (Wien, Dresden, Paris, London), während das Tenor-­‐Lautenbuch in Wien, Brüssel, Basel, Berlin Dresden und Krakow liegt. Das Krakauer Exemplar (ehemals Berlin), Biblioteka Jagiellonska, Mus.ant.pract. H 695, ist zusammengebunden <strong>mit</strong> dem Tenor-­‐Lautenbuch von Wecker. 11 Mehr zu Judentänzen und der Judentanz-­‐Stimmung bei Newsidler auf: http://www.accords<strong>nouveaux</strong>.ch/de/Autoren/Schlegel/Judentanz/Judentanz.html 5

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