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HUNGER/HUNGER WONACH NAHRUNG ... - Pfarre Marchtrenk

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2/2012<br />

<strong>Marchtrenk</strong>er Pfarrblatt<br />

„Neuer Wein in neue Schläuche“ …<br />

Jetzt ist mein Büro noch mein Büro,<br />

vielleicht riecht es nach mir, meine<br />

Gedanken schweben im Raum, meine<br />

Anwesenheit ist spürbar. Jetzt noch, aber in einem<br />

halben Jahr ist alles anders – es ist nicht mehr mein<br />

Büro, sondern das eines anderen, nicht zuletzt, weil ein<br />

anderer Name an der Tür steht. Das Büro ist zu einem<br />

anderen geworden… Die Dinge verändern sich also,<br />

auch wenn etwas gleich bleibt.<br />

Vielleicht hatte Jesus das vor Augen als er seinen<br />

Jüngern und Freundinnen die Frage nach dem Fasten mit<br />

dem Satz: „Neuen Wein füllt man in neue Schläuche“<br />

(Mt 9,17c) beantwortete. Vielleicht hatte Jesus vor<br />

Augen, dass sich Vieles ändern muss, damit sich etwas<br />

ändert – auch scheinbar festgefahrene oder immerwährend<br />

geglaubte Bräuche, Sitten oder Gegebenheiten.<br />

Ja, manchmal muss sich alles grundlegend<br />

ändern, damit etwas Neues entstehen kann, damit<br />

etwas Noch-nie-Dagewesenes seinen Platz findet.<br />

Wir befinden uns an der Schwelle zum 50jährigen Jubiläum<br />

des zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965),<br />

einberufen von Papst Johannes XXIII., approbiert und<br />

geschlossen von seinem Nachfolger Papst Paul VI. Und<br />

dieses Konzil war wie „neuer Wein in neuen Schläuchen“<br />

– noch nie dagewesene Überlegungen und<br />

Beschlüsse, die auch von uns heutigen ChristInnen<br />

noch nicht eingelöst sind. Dem „Aggiornamento“ – der<br />

„Verheutigung“ des Evangeliums – von Johannes XXIII.<br />

hinken wir noch immer – 50 Jahre später – hinterher.<br />

Was Papst Johannes XXIII. dazu bewog, das Konzil auszurufen<br />

und einzuberufen, wissen wir nicht, aber vielleicht<br />

hatte er auch Jesu Worte vom „neuen Wein in den<br />

neuen Schläuchen“ im Kopf. Vielleicht… Wer weiß …<br />

Wir hier in der <strong>Pfarre</strong> <strong>Marchtrenk</strong>, wir erleben ein Stück<br />

weit diesen „neuen Wein in den neuen Schläuchen“, für<br />

die <strong>Pfarre</strong> ist eine neue Zeit angebrochen – durch den<br />

vielfältigen Personalwechsel einerseits, und durch die<br />

PGR-Wahl andererseits. Aufbruchstimmung herrscht<br />

unter den Menschen. Ein neuer Geist weht in der Kirche<br />

und es ist, wie es damals vor und während des Konzils<br />

LEITGEDANKEN<br />

in der gesamten Kirche war: manchen geht der Fortschritt<br />

nicht schnell genug, andere kommen mit dem<br />

Fortschritt nicht mit. Aber so wenig wie die Kirche hinter<br />

das Konzil zurückkonnte und kann, so wenig kann es<br />

auch die <strong>Pfarre</strong> <strong>Marchtrenk</strong>.<br />

Es gilt: Die Segel neu zu setzen, den Kurs neu zu berechnen<br />

und die Flanken in den Wind stellen. Hinter die<br />

Veränderungen der letzten Monate und Wochen können<br />

wir als <strong>Pfarre</strong> nicht mehr zurück, aber wir können den<br />

Geist nutzen und neue Fahrt aufnehmen. Das hat die<br />

Kirche nach dem Konzil getan und das machen auch wir.<br />

Der Geist, der Jesus bewogen hat, die Frage nach dem<br />

Fasten so zu beantworten – nämlich – etwas grundsätzlich<br />

Neues zu wagen und dazu auch die Strukturen zu<br />

schaffen – das steht auch bei uns an. Mit dem jungen<br />

Team an Hauptamtlichen SeelsorgerInnen und den vielen<br />

neuen und motivierten Gesichtern im PGR wird<br />

Neues möglich. Gewiss braucht es etwas Zeit, den neuen<br />

Kurs zu finden, zu wissen, aus welcher Richtung der<br />

Wind weht, und in dieser Zeit kann es auch einmal zu<br />

Turbulenzen kommen, aber wir drehen uns schon neu<br />

zum Wind.<br />

Immer wieder passieren Veränderungen, aber diese Veränderungen<br />

braucht es, so bleibt die Kirche im Großen<br />

und Kleinen lebendig, und so können wir dem Aufruf<br />

zum „Aggiornamento“ von Papst Johannes XXIII.<br />

gerecht werden und den Worten Jesu vom „neune Wein<br />

in den neuen Schläuchen“ entsprechen.<br />

Ich wünsche Euch und Ihnen allen Mut zur Veränderung<br />

und Offenheit, die Veränderungen anzunehmen. So<br />

stapfen wir in den Spuren Jesu, dessen Geist auch das<br />

Konzil beeinflusst hat. Caroline Murauer

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