Fax 0571/40412-10 Internet - Networking News from Mail-Art-Mekka ...

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KUNSTMAGAZIN Ausgabe 1|2005
Ein Minnesänger zum Anfassen:
mit mit Wolkenstein
durch Minden
MAIL ART MEKKA
MINDEN
Der Clown auf dem Motorrad........Seite 8
Garten der Poesie.........................Seite 28
Kulturzeit MINDENergie+..............Seite 29
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Editorial
IMPRESSUM
Das erste Mindener Kulturmagazin haben wir OSWALD getauft nach unserem Namenspatron,
dem historischen Minnesänger Oswald von Wolkenstein. Wie er wollen wir Sehgewohnheiten
aufbrechen, Kommunikation anregen und neue Bewusstheit schaffen: Entdecken,
Erleben, Bewegung. Das bedeutet nicht zuletzt „Sinngebung durch Kulturerfahrung“.
Und inzwischen ja auch, der drohenden Verödung der Innenstadt ein Stück entgegenzuwirken.
Hierzu schreibt uns Bürgermeister Michael Buhre:
„Die ideenreichen Projekte wenden sich in direkter Weise an die Menschen vor Ort und
binden Akteure, Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt ein. Sie setzen nachhaltige
Akzente in der Mindener Kulturszene, etwa die Profilierung als Mail-Art-Mekka. Den
Vertretern der Geschäftswelt ist für ihre bereitwillige Unterstützung zu danken.„
Zur Kulturzeit „MINDENergie +“ im September erscheint Wolkenstein wieder persönlich in
Minden mit dem Motto: „Raus mit der Kunst„, damit viel Energie ins Rathaus fliesst!“
Angela Pähler
Peter Küstermann
vom Kulturverein Wolkenstein e.V.
Wir danken unseren Inserenten. Wer im nächsten
OSWALD-Heft dabeisein will, mailt bitte an
oswald-magazin@gmx.de.
Herausgeber: Kulturverein Wolkenstein e.V.,
Postfach 2644, 32383 Minden
Mitglied im Kulturforum Minden
Satz und Druck:
GmbH
, Minden
Fotos: G. Broi, Aktionsgemeinschaft Friedenswoche,
H. Horstmann, R.Janssen, G. Kistner, F. Linders, MOVIN
Verlag, P. Weimer, R. Woschnik, privat
Lektorat: C. Korfesmeyer, K.-H. Linders, M.Lüneburg,
B. Oldenburg
OSWALD ist kostenlos und liegt in:
Auflage: 18 000
1. Jahrgang
ISSN 0721-9083 Lyrische Collagen
Nachdruck nur mit Genehmigung
WindowArt 4
MuralArt 5
MailArt 7
ClownArt 8
StampArt 10
WorldArt 12
PerformanceArt 15
ShirtArt 16
BirdArt 17
ActionArt 19
PoeTree 20
FaxArt 23
KlaffkiArt 24
RabbitArt 27
LiterArt 28
MINDENergie+ 29
PlakatArt 30
Inhalt
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WindowArt
Seite 4
SCHAUFENSTERGALERIE
Wie kommt die visuelle Poesie in die
Pizzeria? Falsche Antwort: beide sind
aus Italien. Richtige Antwort: als Teil der
Schaufenstergalerie im Ratsquartier.
Sie lockte Kunden vor die Geschäfte im
Innenhof des Rathauses und belebte auch
die leerstehenden Geschäftslokale.
Da mischten sich Kunst und Werbung: die
Original-Portraitzeichnung im Schaufenster
des Friseurs hätte auch ein Werbeplakat
sein können.
Als Folgeprojekt präsentierten die Mindener
Künstler Peter Küstermann, Ingeborg
Kreutzberg, Ralf Leske, Angelika Mittel-
Lankes, Horst Monkau und Wolfgang
Prasuhn eine Gruppenausstellung in der
Kunsthalle auf Zeit, dem ehemaligen
Kaufhaus Höltke.
Aus dem Gedicht der Mindener
Nachtwächterin zur Schaufenstergalerie:
Kräfte muss man mobilisieren,
leerstehende Flächen dekorieren
gestützt durch Werbung und Reklame,
Analyse, Stellungnahme.
Jeder hier begreift, was Sache ist.
Der Bürger niemals je vergisst,
dass Mindens Wurzeln immer waren:
Marktplatz und Handel seit 12hundert Jahren!
Helga Simon
Visuelle Poesie von
Nicola Frangione aus
Monza/Italien.
Der Mindener Bürgermeister
Michael Buhre (re.) besucht
die Kunsthalle. Portrait von
Angela Netmail
im Frisörladen.
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GRÖSSTER MARKENBOGEN DER
WELT
Zwei Jahre wuchs das Wandbild zwischen
dem Verein Zentrallager und
der Avis-Station am Grimpenwall. Es
ist eines von achtzig Unesco-geförderten
„Murals“ in aller Welt, davon
über zwanzig in Nordrhein-Westfalen.
Zusammen mit dem Infozentrum 3.
Welt malten daran dreissig internationale
Künstler und Mindener Gruppen
ihre Ideen für einen konkreten und breit
angelegten Nord-Süd-Dialog im neuen
Jahrtausend zu den globalen Fragen der
Agenda 21, wie „Fairer Handel“, „Schonender
Umgang mit Resourcen“ etc. Und
auch die perönlichen Visionen von einer
glücklichen Zukunft durften nicht fehlen.
Akt von Ralf Rduch,
Paderborn.
Oben:Euro-Marke von Guglielmo di
Mauro, Venedig.
Unten: Blühende Landschaften von
der Seniorenbegegnungsstätte
Oase, Minden.
Michael Fox geht in
die Knie.
MuralArt
Seite 5
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KUNST IN DER ZELLE
Als sich die Telekom von den gelben
Telefonzellen verabschiedete,stellte
uns der Bauhof die letzten fünf in
der Fussgängerzone auf: „Ab in die
Mitte“, so das Motto der Minden
Marketing GmbH. Wer in ihnen telefonieren
wollte, der rüttelte vergeblich
an der Tür - hatte aber stattdessen
Gelegenheit zum Kunstgenuss
durch die Scheiben. Hier konnte
man nicht fern-sprechen, dafür aber
nah-sehen: Künstlermarken, selbstgeschnitzte
Stempel, Farbcollagen
- also alles, was die Postkünstler aus
dem internationalen Netz der „Correspondance
Art“ selbst produzieren.
Geschlossen wegen Kunst.
Collage von
Brain Cell, Japan.
Die Kunst-Zelle in
der Obermarkt-
Passage.
Artistamps von
H.R. Fricker,
Schweiz
MailArt
Seite 7
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ClownArt
Romeo (Spanien)
Seite 8
Gik (Russland)
Allé (Frankreich)
DER CLOWN AUF DEM MOTORRAD
Petasz (Polen)
Da staunt der Postbote: zum Bikerfestival in der Obermarktpassage
schickten Künstler und Laien aus aller Welt zahlreiche
Postkunststücke in bunten Farben und Formen nach Minden,
ins „Mekka der Mail Art“, vielseitig und augenzwinkernd. Das
Schöne daran: es gibt keine Zensur, und alle Beiträge werden
vom Juli bis zum September 2005 im Obermarktzentrum ausgestellt.
Und zur Finissage treten die Clowns persönlich auf.
Teilnehmer:Jiménez, Bericat, Ibirico, Bosch, Bellés, Beckenham,
Bates, Welson, Bristow, Rubberoid, A1, Angelo, The Stricker Dude,
Amakes, Shmuel The Phuel, Arnoldia, Brock, Zois, Uphoff, George,
Buck, Schramm, Adam, Schloen, Krasniqi, Schwarz, Feustel, Theissen,
Wasmundt, Schulte, Lorek, Knopf, Strathausen, Klages. Grehm,
Wolf, Ihme, Kwirand, Völkel, Knölke, Ross, Adam, Rheinländer,
Meyer, Grehm ,Radler, Lott, Bonifacio , Patricia, Spence, Frips, van
Geluwe, de Azevedo Jacob, Barbosa, Bergamin, Baptista, Barbano,
Balconi, Caetano, Caruso, Doval, Fagundes, Gutierrez, Mussoi, Hiroki,
Sechi, Vaz, Paz, Thibes, Tonon, Said, Leite, Mendonca, Bertrand,
Bloodworth, Tiililä, Allé, Balcaen, Carlie, Vedova, Daligand, Conte,
Hamard-Wang, Lenoir, Langolff, Penard, Fox, Grundmann, Hirsch,
Janus, Kaß , Klöpper, Leske, Ohlmann, Mildbrandt, Nomrowski,
Wagner, Schneider, Weimer, Hellkamp, Rodenbeck, Pilcher. Pretolani,
Pertone, Da Lio, Delzotto, Maggi, Luigino, Gaspero, Pretolani,
Bertola, Vitacchio, Pennacchi, Pelati, Morandi, Stradada, Roncoroni,
Baroni, Romeo, Scala, Nakamura, Baracchi, Svozilik, Petasz, Rusu,
Melnikov, Breedveld, Babenko, Glushchenko, Melnikov, Filimir, Gik,
Baciu, Kamperelic, STG-UK, Amato, Papercutter, Palmitié, de De-
cker, Ferreira, Blaine, Harlekin, Netmail, Seifert, Kalle, Sassu, Pucci,
Sordi
Lenoir (Frankreich)
Filimir (Serbien)
Christin (Italien)
Schramm (Österreich)
Babenko (Russland)
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marktArt
Ober-
Raus mit der Kunst neu.indd 9 18.08.2005 15:45:13 Uhr

StampArt
KUNSTPOSTAMT:
MARKENFÄLSCHER AM WERK
Angela Netmail und Petra Weimer
leiten den Stempelworkshop beim
Kunstpostamt auf dem Marktplatz
am Freitag, 9. September, um 9.30
Uhr mit philatelistisch - künstlerischen
Raritäten: selbstproduzierte
Stempel und handperforierte Künstler-Sondermarken
von A (wie ADFC)
bis Z (wie Zentrallager), so wie beim
Markt der Möglichkeiten. Ein Scheck
mit dem Verkaufserlös wurde persönlich
Seth Naicker übergeben für
das Wohnheim Amakhaya in Soweto/Johannesburg,
für viele Strassenkinder
die letzte Chance.
Petra Weimer, Peter Netmail, Rüdax
Westphal, Ralf Schroer, Gerd Borchers
(v.l.)
Ein Scheck vom
Markt der Möglichkeiten
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Ihr Fachgeschäft
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3. Welt Minden e.V.
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9.9.05 von 9.30 bis 13.00 Uhr
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Verein Zentrallager
Minden-Lübbecke e.V
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Fax: 0571-84608
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Mo + Di 9-13 + 15-18 Uhr
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SC

WorldArt WACHSENDER
Seite 12
WEGWEISER
16.152 Kilometer reiste Pete Spence
aus Australien zum Decentralized
Networker Congress. Im Bürgerradio
trug er seine Gedichte vor und signierte
dann den Weltkunstwegweiser,
den wir dort mit Hilfe des Copy-
Centers und des NEWS-Magazins
dauerhaft installieren konnten.
Schon 20 Namen zieren die solide
Skulptur. Sie künden von Malern,
Poeten, Musikern und Aktionskünst-
Kunstpostbote Peter Netmail
weiht den Wegweiser ein mit
Mimi Bonanou (Griechenland),
Wolf Wolf (Österreich) und
Sztuka Fabryka (Belgien).
lern, die in den letzten 20 Jahren
auf den Festivals des Kulturvereins
Wolkenstein auftraten und Ausstellungen
in der Galerie im BÜZ-Café
hatten, unter ihnen: H. Braumüller
(Chile: 12 395 km), K. N. Baik (Südkorea:
8 900 km), A. Banana (Kanada:
8368 km), R. Nikonova und S.
Segay (Russland: 2207 km), A. Miro
(Spanien: 2126 km), P. Petasz (Polen:
845 km), R. Maggi (Italien:761
km), V. Stirnemann (Schweiz: 549
km)… und Petra Weimer (Kalletal:
29km).
Aber wie alle Kunstwerke im öffentlichen
Raum, so ist auch dieses Reaktionen
und Beschädigungen ausgesetzt:
über Nacht rissen Unbekannte
das Schild von Walid Daw aus Israel
ab. Ein antisemitischer Akt?
Auch Judith A. Hoffberg aus Kalifornien
(hier im Gespräch mit Karin
Laue) signierte den Wegweiser. Sie
erfand die Kaffeestunde des Essbaren
Buches, die nun auch in Minden
stattfindet am Samstag, 10.September
ab 12.30 Uhr open-air auf dem
Johanniskirchhof.
Pete Spence aus
Australien signiert den
Wegweiser.
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Auch schöne Zähne sind eine Kunst!
Torsten W.Bartmann Ellen Baumann Dr.Werner Baumann Dennis Becker
Evert P.M.Beck Dr.Gerd Becker Dr.Olaf Blum Nicolaas Bosman
Nicole Buschatz Dr.Margarete Brückner Dr.Eva-M.Coenen-Thiele Fritz Dammeyer
Dr.Ingo David Wilfried Doepke Dr.Birga Demel-Bruns Klaus-Jürgen Domin
Rüdiger Eichhorn Dr.Joachim Gaidies Arnulf Gehrke Dr.Nicola Gerke
Claudia Haffner Dr.Thorsten Haffner Dr.Hamid Hakim-Djavadi Dr.Wolf-Chr.Hampe
Viola Heinemann Brigitte Huebert Karin Hohmeyer-Söchtig Dr.Andreas Hülsmann
Fouad K. Jaddou Dr.Uwe Jenderny Dr.Wolfgang Juchler Antoine de Jonckheere
Dr.Andrea Kempka Dr.Ralph Kempka Rüdiger Klöpper Dr.Marie-Th.Koberg
Dr.Ulrich Koberg Tilo Kohley Beatrice Kohley-Predoiu Cordula Kostadinow
Dr.Ljubivoje Kristic Bruno Kristof Dr.Astrid Kristof Dr.Peter Kröncke
Dr.Jürgen Kromer Friedemann Lassek Ulrike Lehnert Norbert Liebert
Michael Lubowsky Dr.Robert Meier Dr.Wolfgang Mühl Stefanie Muhs
Dr.Ulrich Müller Friederike Nennker Dr.Reinhard Niemeyer Dr.Dr.Wieland Oelker
Dr.Thomas Offermann Christine Olfens Christoph Poser Dr.Fritz-A. Pustkuchen
Dr.Dirk Rahlfs Andreas Reimer André Reingen Dr.Raimund Renner
Sven Riechmann Petra Ruperti Dr.Jochen Rosbach Dr.Oliver Samson
Dr.Arndt Schuchardt Dr.Wolf-D. Schultz Armin Schwenker Dr.Dirk Sensmeier
Sigurd Simon Gustav Söchtig Dr.Christoph Steinbock Dr.Thomas Teichmann
Dr.Christoph Tewes Dr.Kristin Thurow Dr.Andreas Treksler Thomas Vidahl
Norbert Wolowski Dr.R.Viehmeister-Philipps
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Die Spezialisten für Ihre Zahngesundheit !
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PERFORMANCE-AUFTRITTE
Ilkka Juhani Takalo-Eskola aus Finnland
hält am Freitag, 9.September, um 16 Uhr
im Kleinen Theater am Weingarten auf
deutsch den Diavortrag „Mein Leben als
Performance-Künstler“: originelle Kleinkunst,
oft unter Einbeziehung des Publikums
und ohne (viele) Worte. Gern
setzen Performance-Künstler moderne
Medien ein, um sich dann gleich wieder
ironisch-satirisch von ihnen zu distanzieren.
So zum Beispiel der EXPO-Aktionskünstler
STILIACHUS, der gegenüber der Altentagesstätte
am Johanniskirchhof unter
dem Titel „Sha-la-la-la-lee“ ein Dutzend
Bildschirme mit den Titeln von TV-Serien
beschriftete, um sie danach lautstark mit
der Axt zu zertrümmern.
Aus Finnland:Illka Juhani
Takalo-Eskolas Dada-Hommage
für Kurt Schwitters.
Nenad Bogdanovic aus Serbien:
Venice Performance.
Expo-Künstler Stiliachus (D)
zertrümmert 20 Fernseher.
El Magnifico (D) zaubert mit
Wasser vor dem Dom.
Renata Strada (Italien)
wickelt John
Held (USA) ein beim
Zeitenwende-Festival
im BÜZ.
PerformanceArt
Seite 15
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ShirtArt
Seite 16
GESCHICHTE EINES T-SHIRTS
Man nehme: ein Stopschild, ausgeliehen
vom Bauhof Minden
(und nicht etwa heimlich abgeschraubt),
beklebt und ergänzt
gegen den Golfkrieg, auf einer
Friedensdemo durch Berlin geschleppt.
Als nächstes Ausstellung des Shirts
im Mindener Museum unter vielen
persönlichen Objekten, die Mindener
Bürger wichtig fanden und
hinbrachten.
Dann durfte das Schild nicht ins
Flugzeug, also ein T-Shirt davon
gedruckt. Zusammen mit Jamal
Abdul Rahim in seiner Heimat
Bahrein am Golf darin demonstriert,
wir werden verhört.
Sodann Verarbeitung des T-Shirts
als Teil des Friedensbanners der
Aktionsgemeinschaft Friedenswoche
für die Mahnwachen an
der Martinitreppe.
Nächste Station: das Banner auf
Gianni Brois Performancefest in
Paris auf
dem Friedhof
Père
Lachaise.
Jetzt ist
das Schild
wieder auf
dem Bauhof,
gegen
Quittung,
und das weitgereiste T-Shirt im
Netmail-Archiv.
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Luc Fierens
brachte die
Taube aus
Belgien.
Kunst im
TAUBE AM TURM
Marc Delfosse schickt die Tauben
um die Welt.
Klein, aber fein: schaun Sie mal vom
Marienwall her am Turm der Johanniskirche
hoch. Da sitzt eine Taube,
lebensecht. Sie macht Minden zu einem
der exklusiven Reiseziele in dem
Programm „Birds around the Globe“.
Nur Länder mit solch einer Taube
werden in diesen internationalen
Reiseführer aufgenommen, ausser
Deutschland bisher Frankreich, Belgien,
Spanien, Peru, Teneriffa, Holland,
Italien, Russland, Luxemburg,
Portugal, Tunesien und die USA.
Die pinkfarbene Taube aus Ton
brachte Luc Fierens aus Belgien
mit. Produziert hat sie und alle ihre
Schwestern sein Landsmann Marc
Delfosse, der auch den Fortgang des
andauernden Projekts laufend dokumentiert.
Fachmann beim Aufhängen:
Rainer Gürges vom Wertstoffhof
Minden.
Die rote Taube in
ihrem neuen Schlag.
bis 18. 9. 2005
Winifred Lafferentz � Wortlos
ab 8. 10. 2005
Das „Rats“ im Museum
Große Kunstausstellung mit Bildern und
Skulpturen von Schülern, Lehrern und
Ehemaligen
BirdArt
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Auch Dekontaminatorin Pähler
wird dekontaminiert.
ANTHRAX - POLIZEI
Ein Jahr nach dem Anthrax-Alarm
in den USA jetzt auch in Minden:
nach einem nächtlichen Störfall
mit B-Waffen dekontaminieren
eifrige Helfer der Anthrax-Polizei
unter Einsatz kräftiger Sauggeräte
die Passanten auf der Martinitreppe
(wo sie nicht weglaufen
können). Nur wer den Stempel
„Geprüft und gesaugt“ erhält,
darf zum samstäglichen gift- und
sorgenfreien Shopping in die untere
Altstadt passieren.
Clemente Padin aus Uruguay.
Anthrax-Polizisten Ralf Leske (D) und
Giovanni Strada (I) im Dienst auf der
Martinitreppe.
Jedes Anthrax-
Versteck wird
aufgespürt, auch
bei Herrn Wolf
aus Österreich.
Überprüfung
der Dekontaminierungsausrüstung.
ActionArt
Seite 19
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Seite 20
Dr. Klaus Groh bestückt
den Wunschbaum.
Von Tiziano Baracchi und Giancarlo
da Lio in Venedig haben wir es gelernt:
Wunschbäume gibt´s nicht
nur in Sibirien. Der Dadaist Dr. Klaus
Groh vom Literaturium Edewecht
behängte in Minden einen grossen
Ahorn vor dem Studio von Radio
Westfalica mit Friedenswünschen
aus aller Welt. Passanten beteiligten
sich selbst mit ganz persönlichen
Wünschen: nach einer Zwei in der
Matheklausur, oder „dass Papa endlich
wieder heimkommt“.
Der Baum erzählt: „Ich bin in Minden,
was geht mich Sibirien an? Aber
warum soll ich nicht auch Wünsche
erfüllen können? Ja, auch die Minde-
PoeTreePOE-Tree - WUNSCHBAUM
Henning Mittendorf, Frankfurt/M.
Guy Bleus,
Belgien.
Guillermo Deissler, Bulgarien.
ner hängen ihre Träume und Ängste
in meine Äste. Ob es in Sibirien wohl
auch so viele leere Bier- und Coladosen
gibt, die am Fusse von Wunschbäumen
rumliegen?“ (Ins Menschliche
übersetzt von Dr. Klaus Groh)
Die „Penner“, die sich selbst so nennen
und unter dem Ahorn treffen,
forderten Passanten nachhaltig zur
Teilnahme auf. Mit dem Versprechen,
dass ihre Wünsche in Erfüllung
gehen – und beschützten die fragile
Installation vor Übergriffen.
Laura Cristin leitete den Senioren-Workshop mit dem Robert-Nussbaum-Haus
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“FAX UNS DEINEN DRACHEN“ –
DAS ETWAS ANDERE SCHAUFENSTER
KUNSTBÜRO IM KAUFHAUS
Akten und Faxgerät im Schaufenster,
neben der neuen Sommermode?
Das liess die Kunden stutzen. Und
so mancher schickte selbst ein Fax
dorthin. Ein Drache sollte draufsein
im chinesischen Jahr des Drachen.
Und bald quollen die Drachen von
Neuseeland bis Kutenhausen aus
dem Faxgerät. Der Berliner Aktionskünstler
Uwe Warnke:
„Manchmal waren wir nur 50cm
voneinander getrennt durch die obige
Scheibe. Ach, so sieht ein Künstler
aus! Ach,
so sieht ein
M i n d e n e r
Bürger aus!
Die Scheibe
wuchs langsam
zu. Der
N a c h w e i s
war erbracht.
Die Drachen
sterben nicht
aus.“
Einblick
Ausblick
Dieser Drache kam
per Fax
Dazu Fritz Drabert vom Kaufhaus
Hagemeyer:
“Handel ist Wandel, und wer nicht
bereit ist, ausgetretene Pfade zu
verlassen, der bewegt sich schnell
ins Abseits, Daher haben wir uns
gern der Konfrontation `Kunst und
Kommerz´ gestellt. Kunst produziert
Widerspruch und lebt davon. Die Herausforderung
war reizvoll. Das Ergebnis
kann
sich sehen
lassen und
sollte Ansporn
sein.
Im Interesse
des Lebensraums
I n n e n -
stadt.“
FaxArt
Seite 23
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KlaffkiArt
Seite 24
IN MEMORIAM JO KLAFFKI
Die Stellvertretende Bürgermeisterin
der Stadt Minden Adelheid
Traue weiht unsere Gedenktafel
für Jo Klaffki ein auf dem Hof der
ehemaligen „Kulturszene Fabrik“
in der Königstrasse.
Hier hat er gelebt, sich auf Kneipenschildern
verewigt und gern
mit seinen Mail-Art-Freunden
aus aller Welt gefeiert. Gemeinsam
erinnern sie nun noch einmal
an seine Mindener Zeit und die
Kongresse in seinem Studio.
Dobrica Kamperelic aus Belgrad.
Adelheid Traue enthüllt die
Gedenktafel.
Dawn Redwood aus
London.
Portrait von Anna Banana
aus Kanadada.
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Geöffnet täglich 8.00 Uhr bis 1.00 Uhr
Sonntags 10.00 Uhr bis 1.00 Uhr
Telefon: 05 71-2 85 67
Öffnungszeiten + Küche :
Mo - Sa 19.00 Uhr bis 0.00 Uhr
So 18.00 Uhr bis 0.00 Uhr
Raus mit der Kunst neu.indd 25 18.08.2005 15:46:43 Uhr

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„DIE KOGGE“
JAHRESTAGUNG 2005
(Auszug)
22. 9., 20:00 Uhr: Jörg Drews
„How can the Germans write back?“
Kleines Theater am Weingarten,
23. 9., 20:00 Uhr: Willi Gerbode
„Die Liebe in den Zeiten der Ich-AG“
Holiday Inn, Lindenstr. 52
23.9., 21:00 Uhr: POETRY SLAM
B. Oldenburg und P. Küstermann
(Moderation)
Kulturzentrum BÜZ
24.9.,20:00 Uhr: Karlhans Frank ( Moderation)
SAID
Super-WEZ-Filiale, An der Grille 1
24.9., 23:00 Uhr: Heinz Ratz
„Lange Nacht der Liedermacher“
Windlicht, Königswall 77-79
25. 9., 11:00 Uhr: Verleihung des KOGGE-Ehrenringes
durch Bürgermeister Buhre
an Juri Elperin
Laudatio: Wolf Peter Schnetz,
Festvortrag: Wilfried F. Schoeller (P.E.N.)
Mindener Museum, Ritterstraße
Raus mit der Kunst neu.indd 26 18.08.2005 15:46:48 Uhr

WENN KANINCHEN FERNSEHN
Eine Woche lang wohnten drei Kaninchen telegen in der HiFi-Abteilung des Kaufhauses
Karstadt mit mehreren Kameras und Monitoren im Gehege, sodass sie sich
selbst beim Mümmeln zuschaun konnten. Eins von ihnen berichtet:
„Ja, so als Hase will man ja auch mal was sehen von der Welt, nicht immer denselben
Stall. Einfach mal das Stroh wechseln! Und richtig gute Bilder von uns in Grossaufnahme,
auf allen Kanälen. Die Techno-Kids haben natür
lich gleich geblickt, wo der VHS-Hase langläuft.
Und was wir so gemacht haben, wollen Sie wissen?
Na, Leute angucken: hier waren so richtig
viele, war wohl einer dieser Menschenställe in
der Stadtmitte. Haben die gar nicht gemerkt,
dass wir sie beobachten? Denken immer, wir
Hasen kriegen nichts mit.“
(Ins Menschliche übersetzt von
Dr. Dieter Brinkmann)
RabbitArt
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LiterArt
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GARTEN DER POESIE
Am Freitag, 9.September um 19 Uhr lesen heimische
und auswärtige Autoren eigene Texte
auf dem Alten Friedhof (=Botanischer
Garten). Lampions, Musik und ein Imbiss
laden zu einem phantasievollen Abend
und guten Gesprächen ein. Gastgeber
sind der Mindener Autoren Klub MAK
und die Treff-Zeitung.
Im Lotus: das Leid
Der Kummer um des Freundes Leid
reißt heftig mir an meinem Herzen.
Da träumte ich, dass meine Hände
sich öffneten zu einer Lotusblüte, du
deine Sorgen hineinlegtest und die Schmerzen
in der Blume sich wieder schlossen zur Knospe.
Aus deinem wunden Knie ein Zweig entspross,
wuchs auf zu einem schönen Baum im Kleid
des Frühlings und deckte alles Unglück zu.
Noch ist dein Leben nicht zu Ende;
wie viel es auch Elend sei und Qual,
die besten Freuden ohne Zahl
warten deiner und stehen für dich bereit,
damit du in großer Fröhlichkeit
mit beiden Händen nehmen kannst,
was dir gegeben ward.
Nie werde dein Kummer so hart,
dass er stärker sei, als du ertragen kannst!
Das ist mein Wunsch für dich.
Aus: Jochen Neuhaus, Im Lande des Rotmilans, 2003
In Memoriam Merab
Japaridze
MEBO‘O NELI
Du sanfter Mann
kamst geflüchtet
aus dem fernen Kaukasus
wurdest Gast, dann Freund
hast unsre Sprache gelernt
uns Deine Stücke geschenkt
Deine intensiven Bilder
Und die leisen Texte
freundlich
kritisch
Hab Dich beneidet
ums sonnige Tiflis
die prallen Trauben
die alte Kultur
schon fliegst Du wieder heim
zum Sterben
so früh
lässt uns die Trauer
Gute Reise
Du grosser Mann
Peter Küstermann
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KÜNSTLERBUCH MINDEN - BAHREIN
Ein Leckerbissen für alle Freunde bibliophiler
Bücher ebenfalls am Freitag,
9.September um 15 Uhr in der Stadtbibliothek:
Zur Eröffnung der Ausstellung
„MINDEN – BAHREIN: das
Künstlerbuch“ liest Jochen Neuhaus
sein Poem „Engel und Engelin“ über
das Netmail-Paar. In der anschließenden
„Sahara-Performance“ mit Originalwüstensand
bringen Jamal Abdul
Rahim aus Bahrein am Persischen Golf
und Peter Küstermann zwei Kulturen im
Bild und in der Musik zusammen. Am Piano
Steffen Kegel, der Komponist dieser
„Sahara-Sonate“.
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PlakatArt
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OPEN AIR GALERIE
Regelmässig laden bunte Kunst-Stücke
auf öffentlichen Plakatwänden
zum Staunen und Nachdenken ein.
Zum Stadtjubiläum boten die „beiden
Angelas“ (Böke und Pähler) zahlreichen
Teilnehmern die Möglichkeit,
unzensiert „das grösste Bild ihres Lebens“
zu malen. Zwischen den Werbeplakaten
für Schnaps und Nikotin
veränderten diese überraschenden
Blickfänge schon so manche Anschauung.
Das dekorative Phallus-Portrait allerdings,
von Kader Aggad aus Algerien,
wohnhaft in Minden, verschwand
über Nacht. Es wurde erst nach intensiver
Suche in einer städtischen
Einrichtung wiederentdeckt.
30 Künstler bestückten Mindens „Openair-Galerie“,
darunter Raul Garcia Lopez
(Mexico), Hans Braumüller (Chile), Henning
Mittendorf (Frankfurt), Elena Rempel
(Russland), Angela Mittendorf (Frankfurt),
Peter Küstermann (Minden), Gerd Borchers
(Minden), Merlin (Hamburg), Buz Blurr
(USA) und Heiko Aß (Minden).
Die Riesenbriefmarke weist auf Minden
als Mekka der Mailart hin. Leider
versäumte es die Post, zur 1200-Jahrfeier
eine Sondermarke herauszugeben,
aber so könnte sie aussehen: mit
der Cölln-Mindener Eisenbahn und
dem Wasserstrassenkreuz vor der
Weserlandschaft rund um die Porta
Westfalica.
Das Bild von Bernd Reichert (B)
auf dem Bahnhofsvorplatz.
Kader Aggads gesellschaftskritisches
Plakat verschwand.
Petra Weimer mit Ralf Leske vor
seiner Filtertüten-Hommage
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Ess-Kultur und Lebens-Art:
...täglich gute Lebensmittel.
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