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ReNAUD ReGNeRY - KLEMM'S

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RENAUD REGNERYAusstellungsansicht, ‚Wallpaper paintings‘, Ricou Gallery, Brüssel 2010Renaud Regnerys Arbeiten begreifen die Malerei alsspannungsgeladenes Feld, welches zum einen die Auseinandersetzungmit der Historie des Mediums und den damitverbundenen Diskursen evoziert, zugleich aber Möglichkeitender (Selbst-)behauptung und Verortung bereithalten kann.Damit verbunden ist sein Interesse an der Auseinandersetzungmit tradierten, gesellschaftlichen Konventionen, derenästhetischen Ausprägungen und psychologischen Fragestellungen.Seine Arbeitsweise wechselt zwischen geschlossenen Bildzyklenund quasi-seriell entwickelten Werkgruppen, die entwederrein malerisch oder unter Verwendung verschiedenerDrucktechniken und Malmaterialien umgesetzt werden. Diesreflektiert sich in seiner Themenauswahl wie auch die angewandtenTechniken und spezifisch verwendeten Materialien.In früheren Arbeiten werden Phänomenen wie Sprache,Zeichen und Verständigung mittels einer geschichteten, opakenMalweise verhandelt, die Wort- und Bedeutungsfetzenoftmals nur am Rande aufblitzen lässt.In seinem letzen Bilderzyklus steht im Mittelpunkt des Interessesdas ‚Ornament’ – ein schon zu Beginn des 20. Jahrhundertsheftig umkämpfter Topos, der bis dato nichts vonseinem Konfliktgehalt eingebüßt hat. Ursprünglich als Utopieeines harmonischen Verhältnis von Individuum und Gesellschaftentworfen, wird es bald von der Industrie aufgegriffen,tausendfach produziert und als heimische Tapete auswechselbaran die Wand gekleistert.In seinen ‚wallpaper- und silkscreen-paintings’ wird genaudieser Zwiespalt verhandelt. Motive werden isoliert, durchverschiedene Bearbeitungsprozesse von ihrem Ursprungdistanziert und in der Konsequenz des malerischen Gestuswieder individualisiert. Das Massenprodukt Tapete und dieserielle Produktion des Siebdrucks werden mit der subjektivenBearbeitung durch Farbauftrag und Sprühlack überblendet.Regnery zwingt dabei bewusst disparate Schichtenzusammen, verwischt Spuren und legt neue Räume frei. Obwohlder Malgrund eher flächig und mit verhaltenem Duktusbearbeitet ist, entwickeln die Arbeiten eine starke physischePräsenz, die im Resultat kritische Befragung und unbedingteBehauptung des malerischen Prozesses gleichermaßenverkörpert.Im Ausstellungskontext etabliert Regnery mittels architektonischerEingriffe, Stellagen oder besonderer Hängesystematikeneine bewusste Auseinandersetzung mit den spezifischenPräsentations- und Wahrnehmungsmustern von Malerei.

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