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Konzept gegen Mangelernährung - HELIOS Kliniken GmbH

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22 <strong>HELIOS</strong> aktuell März 2010/88 <strong>HELIOS</strong> aktuell März 2010/88 23<br />

IM GESPRÄCH MIT …<br />

Frau Professor Jeanette Schulz-Menger und Nils Alwardt<br />

Seit September 2009 gibt es das<br />

<strong>HELIOS</strong> Kardio-MRT Netzwerk.<br />

Mit ihm können die Kardiologen<br />

und Radiologen im<br />

Konzern am <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Berlin-Buch den Einsatz des<br />

MRTs bei Herzerkrankungen<br />

trainieren – und fehlen dafür<br />

an ihrem Standort insgesamt<br />

nur fünf Wochen. Vergleichbare<br />

Lehrgänge dauerten bisher<br />

zwölf Wochen. Möglich wird<br />

die kompakte Schulung durch<br />

das sogenannte „Modulbasierte<br />

Teaching“, ein von Professor<br />

Jeanette Schulz-Menger, Leiterin<br />

des Kardio-MRT-Labors<br />

Medizin und Technik machen das <strong>HELIOS</strong><br />

Die Ärztin Jeanette Schulz-Menger und der ITler Nils Alwardt haben das <strong>HELIOS</strong> Kardio-MRT Netzwerk maßgeblich<br />

vorangetrieben. Foto: Thomas Oberländer<br />

in Berlin-Buch, entworfenes<br />

<strong>Konzept</strong>, bei dem mit Hilfe des<br />

Netzwerkes die Ausbildung im<br />

eigenen Haus fortgesetzt sind.<br />

Da im Netzwerk verschiedene<br />

Häuser miteinander verbunden<br />

sind, können mit ihm darüber<br />

hinaus schnell und unkompliziert<br />

Zweitmeinungen<br />

von Kollegen anderer Standorte<br />

eingeholt werden. Geplant<br />

und umgesetzt wurde das HE-<br />

LIOS Kardio-MRT-Netzwerk<br />

gemeinsam von Medizinern<br />

und IT. Über Ihre Erfahrungen<br />

in der Zusammenarbeit sprach<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell mit Frau Pro-<br />

fessor Schulz-Menger und Nils<br />

Alwardt, IT-Leiter der Region<br />

Berlin-Brandenburg.<br />

Was macht das <strong>HELIOS</strong><br />

Kardio-MRT Netzwerk so<br />

besonders?<br />

Jeanette Schulz-Menger: Das<br />

Kardio-MRT so zu vernetzen,<br />

dass es parallel der Ausbildung<br />

und der Qualitätssicherung<br />

dient, ist weltweit einzigartig.<br />

Dass <strong>HELIOS</strong> hier Vorreiter<br />

ist, hat sicher einen einfachen<br />

Grund: So ein Projekt braucht<br />

einen Klinikverbund.<br />

Nils Alwardt: Das Netzwerk ist<br />

nicht nur inhaltlich einzigartig,<br />

sondern auch technisch. Unser<br />

Vorteil ist tatsächlich, dass bei<br />

<strong>HELIOS</strong> bereits alle Standorte<br />

miteinander vernetzt sind –<br />

und damit bereits eine IT-Plattform<br />

besteht. Darauf dann eine<br />

Technik zu setzen, die gleiche<br />

Befundungsstandards bietet<br />

und die zudem ermöglicht, Daten<br />

auszutauschen, ist dann um<br />

vieles einfacher.<br />

Jeanette Schulz-Menger: Die IT<br />

war in diesem Fall Voraussetzung<br />

für unser Vorhaben: Wir<br />

wollten die bestehende Vernetzung<br />

zwischen den Standorten<br />

so nutzen, dass wir mit ihr<br />

ausbilden und – zum Beispiel<br />

durch das umkomplizierte Einholen<br />

von Zweitmeinungen –<br />

auch die Behandlungsqualität<br />

steigern bzw. sichern können.<br />

Wenn sich Mediziner und<br />

ITler treffen: Wie finden Sie<br />

eine gemeinsame Sprache?<br />

Jeanette Schulz-Menger: Ich<br />

glaube, dass man Dinge erst<br />

dann richtig verstanden hat,<br />

wenn man sie einem Laien so<br />

erklären kann, dass auch er<br />

sie versteht. Das gilt für die IT<br />

wie für die Medizin oder andere<br />

Bereiche. Herr Alwardt war<br />

immer in der Lage, mir die IT<br />

so zu erklären, dass sie mir klar<br />

war. Umgekehrt habe ich versucht,<br />

ihm leicht verständlich<br />

zu begründen, was mir aus medizinischer<br />

Sicht wichtig ist.<br />

Nils Alwardt: Wesentlich ist sicher<br />

außerdem, dass man die<br />

Kardio-MRT Netzwerk einzigartig<br />

Fachkompetenz des jeweils<br />

anderen akzeptiert. In diesem<br />

Projekt zum Beispiel musste<br />

die IT verstehen, dass die Ärzte<br />

diejenigen sind, die beurteilen<br />

können, ob sie bestimmte Dinge<br />

inhaltlich brauchen oder nicht.<br />

Die Ärzte wiederum mussten<br />

verstehen, dass die ITler besser<br />

bewerten können, welches<br />

Produkt in der jeweiligen Umgebung<br />

am besten passt. Ich<br />

glaube, vieles wäre schwieriger<br />

gewesen, wenn die Fachgruppen<br />

schon etwas beschlossen<br />

hätten, ohne vorher mit der IT<br />

darüber zu reden.<br />

Was waren bei diesem Projekt<br />

die größten Herausforderungen<br />

für die IT?<br />

Nils Alwardt: Es gab zwei<br />

Kernherausforderungen: Gefragt<br />

war eine Software, die<br />

den Anforderungen genügte,<br />

die die Mediziner für die das<br />

Netzwerk formuliert hatten.<br />

Dafür haben wir uns eng mit<br />

den Fachgruppen Radiologie<br />

und Kardiologie abgestimmt<br />

und einen Anforderungskatalog<br />

erstellt.<br />

Die zweite Herausforderung<br />

war die Vernetzung. Mit der<br />

Software sollte es möglich sein,<br />

Daten an einem zentralen Ort<br />

abzulegen, so dass sie konzerweit<br />

an einem anderen Ort wieder<br />

abgerufen werden können.<br />

Auf der Basis dieser beiden<br />

Aufgaben haben wir mit den<br />

beiden Fachgruppen ein Pflichtenheft<br />

geschrieben und das<br />

potentiellen Herstellern vorgestellt.<br />

Nicht zuletzt mussten wir als IT<br />

auch abstrahieren können und<br />

uns informieren: Funktioniert<br />

das, was wir für einen Standort<br />

planen, auch an einem anderen<br />

Standort?<br />

Sie haben gemeinsam rund<br />

sechs Monate an der Umsetzung<br />

des Netzwerkes gearbeitet.<br />

Welche Erfahrungen<br />

haben Sie während dieser<br />

Zeit gemacht?<br />

Jeanette Schulz-Menger: Man<br />

braucht Kompromissbereitschaft.<br />

Als Mediziner muss<br />

man auch sagen können: Ich<br />

habe meine Vorstellungen –<br />

aber vielleicht ist nicht alles davon<br />

umsetzbar. Dann muss ich<br />

mich fragen: Was brauche ich<br />

wirklich? Und auf was kann<br />

ich eventuell auch verzichten?<br />

Für die Entwicklung des Netzwerkes<br />

waren dabei zwei Dinge<br />

sicher wichtig: Zum einen<br />

haben die beiden Fachgruppen<br />

zeitig angefangen, miteinander<br />

über das Projekt zu sprechen.<br />

Und zum anderen haben wir<br />

die IT von Beginn an mit ins<br />

Boot geholt. Wir haben sozusagen<br />

sofort die Kompetenzen<br />

gebündelt.<br />

Nils Alwardt: Das Projekt wurde<br />

von Anfang von Medizin<br />

und IT zusammen gedacht, wir<br />

haben es auch gemeinsam Verwaltung<br />

und Geschäftsführung<br />

vorgestellt und uns deswegen<br />

frühzeitig sowohl auf technischer<br />

als auch auf inhaltlicher<br />

Ebene mit dem Netzwerk auseinandergesetzt.<br />

Wir waren<br />

also gut vorbereitet – und haben<br />

dann von den Verantwort-<br />

lichen jede Unterstützung erfahren,<br />

die wir brauchten.<br />

Gab es Probleme bei der Umsetzung<br />

des Projektes?<br />

Jeanette Schulz-Menger: Durch<br />

unsere ganz klare Arbeitsstruktur<br />

haben wir sicher viele<br />

Probleme vermeiden können.<br />

So haben wir unter anderem<br />

Standardvorgehensweisen definiert,<br />

durch die wir testen<br />

konnten, was passiert, wenn<br />

zum Beispiel neue Zentren in<br />

das System aufgenommen werden<br />

oder neue Seiten dazukommen.<br />

Mit anderen Worten: Das<br />

Projekt war so aufgesetzt, dass<br />

wir nicht jedem Standort neu<br />

denken mussten.<br />

Das Erfolgsrezept Ihrer<br />

gemeinsamen Arbeit in drei<br />

Punkten?<br />

Nils Alwardt: Ein Pflichtenheft<br />

schreiben. Dafür reichen<br />

im Zweifel zweieinhalb Seiten.<br />

Es sollte aber die wesentlichen<br />

Anforderungen der Anwender<br />

an die Software und an die IT<br />

insgesamt enthalten.<br />

Jeanette Schulz-Menger: Jeden<br />

Partner in seiner Kompetenz<br />

akzeptieren. Herr Alwardt hat<br />

in unserem Pflichtenheft nichts<br />

Inhaltliches zum Netzwerk geschrieben<br />

und ich wäre nie auf<br />

die Idee gekommen, etwas zur<br />

IT zu sagen. Und nicht zuletzt:<br />

Den anderen reden lassen – und<br />

ihm auch zuhören.<br />

Die Fragen stellte Konstanze<br />

Richter<br />

Gesundheitstipp<br />

Leberflecke<br />

Fast jeder von uns hat welche.<br />

Meist sind sie flach,<br />

bräunlich, über den gesamten<br />

Körper verteilt – und in der<br />

Regel harmlos: Leberflecke.<br />

Die Pigmentveränderungen<br />

zu beobachten, ist trotzdem<br />

wichtig. Denn die gefährlichste<br />

Form des Hautkrebses<br />

geht von ihnen aus: das maligne<br />

Melanom.<br />

Normale Leberflecke verursachen<br />

keine Beschwerden.<br />

Befinden sie sich jedoch an<br />

ungünstigen Körperstellen<br />

(z.B. an Rücken oder Fußballen),<br />

kann es durch Reibung<br />

oder Belastung zu Reizungen<br />

und Entzündungen kommen.<br />

„Dann sollte man mit einem<br />

Hautarzt über eine chirurgische<br />

Entfernung sprechen“,<br />

rät Prof. Dr. Percy Lehmann,<br />

Direktor des Zentrums für<br />

Dermatologie, Allergologie<br />

und Dermatochirurgie – Kompetenzzentrum<br />

Hautkrebs<br />

am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Wuppertal.<br />

Durch genetische Veranlagung<br />

oder häufige und<br />

intensive UV-Bestrahlung<br />

– besonders im Kindesalter –<br />

können harmlose Muttermale<br />

entarten. Der Experte: „Auch<br />

wenn sich Farbe, Größe und<br />

Form des Leberflecks verändern,<br />

er juckt oder blutet, sollte<br />

man einen Hautarzt aufsuchen.“<br />

Leberflecke können<br />

nämlich auch bösartig mutieren:<br />

Dann entsteht schwarzer<br />

Hautkrebs („maligenes<br />

Melanom“). Er gehört zu den<br />

aggressivsten Tumoren, da er<br />

schnell wächst und metastasiert.<br />

Das maligne Melanom<br />

muss deswegen unbedingt<br />

entfernt werden, außerdem<br />

sind regelmäßige Nachkontrollen<br />

ratsam. «

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