TINTENTOD, das fulminante Finale der Trilogie - Dressler Verlag
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Leseprobe Leseprobe<br />
sehr kalt waren, aber die verzweifelte Stimme ihrer Mutter schien keinen<br />
von ihnen geweckt zu haben.<br />
»Wenn ich mich richtig erinnere, war ich es, <strong>der</strong> dieses Buch schon vor<br />
langer Zeit zuschlagen wollte.« Mos Stimme war so kühl wie die Luft, die<br />
durch die zerschlissenen Stoffbahnen zu Meggie hereindrang. »Aber Meggie<br />
und du, ihr wolltet von nichts an<strong>der</strong>em hören.«<br />
»Woher sollte ich wissen, was diese Geschichte aus dir machen würde?«<br />
Resas Stimme klang, als wüsste sie kaum, wie sie die Tränen zurückhalten<br />
sollte.<br />
Leg dich wie<strong>der</strong> schlafen!, dachte Meggie. Lass die<br />
zwei allein. Doch sie blieb sitzen, frierend in <strong>der</strong> kalten<br />
Nachtluft.<br />
»Was redest du da? Was soll sie aus mir ge -<br />
macht haben?«<br />
Mo sprach so leise, als wollte er die nächtliche Stille nicht stören, aber<br />
Resa schien vergessen zu haben, wo sie war.<br />
»Was sie aus dir gemacht hat?« Sie sprach lauter mit jedem Wort. »Du<br />
trägst ein Schwert am Gürtel! Du schläfst kaum und bist nächtelang fort.<br />
Glaubst du, ich kann den Schrei eines echten Eichelhähers nicht von dem<br />
eines Menschen unterscheiden? Ich weiß, wie oft Baptista o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Starke<br />
Mann dich geholt haben, als wir noch auf dem Hof waren ... Und was <strong>das</strong><br />
Schlimmste ist, ich weiß, wie gern du mit<br />
ihnen gehst. Du hast Geschmack an <strong>der</strong><br />
Gefahr gefunden! Du bist nach Ombra ge -<br />
ritten, obwohl <strong>der</strong> Prinz dich davor gewarnt<br />
hat. Und du kommst zurück, nachdem sie<br />
dich fast gefangen hätten, und tust, als wäre<br />
<strong>das</strong> alles ein Spiel!«<br />
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»Was ist es sonst?« Mo sprach<br />
immer noch so leise, <strong>das</strong>s Meggie<br />
ihn kaum verstand. »Hast du vergessen,<br />
woraus diese Welt besteht?«<br />
»Es ist mir egal, woraus sie be -<br />
steht. Du kannst sterben in ihr,<br />
Mo. Das weißt du besser als ich.<br />
O<strong>der</strong> hast du die Weißen Frauen<br />
vergessen? Nein. Du sprichst sogar im Schlaf von ihnen. Manchmal denke<br />
ich fast, du vermisst sie …«<br />
Mo schwieg, aber Meggie wusste, <strong>das</strong>s Resa recht hatte. Mo hatte ihr nur<br />
ein einziges Mal von den Weißen Frauen erzählt. »Sie sind aus nichts als<br />
Sehnsucht gemacht, Meggie«, hatte er gesagt. »Sie füllen dir <strong>das</strong> Herz bis an<br />
den Rand damit, bis du nur noch mit ihnen gehen willst, wo immer sie dich<br />
auch hinführen.«<br />
»Bitte, Mo!« Resas Stimme zitterte. »Bitte Fenoglio, uns zurückzuschreiben!<br />
Für dich wird er es versuchen. Er ist es dir schuldig!«<br />
Einer <strong>der</strong> Räuber hustete im Schlaf, ein an<strong>der</strong>er rückte<br />
näher ans Feuer – und Mo schwieg. Als er schließlich antwortete,<br />
klang es, als spräche er mit einem Kind.<br />
Nicht einmal mit Meggie sprach er noch so.<br />
»Fenoglio schreibt nicht mehr, Resa. Ich<br />
bin nicht einmal sicher, ob er es noch<br />
kann!«<br />
»Dann geh zu Orpheus! Du hast<br />
gehört, was Farid erzählt. Er hat<br />
bunte Feen her geschrieben,<br />
Ein hörner …«<br />
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