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Gedanken zur Kunst34GODS‘ WORLD – GÖTTERWELTSchließen Sie kurz Ihre Augen und stellen Sie sich einSpinnennetz vor. Ist seine filigrane Eleganz nicht aussergewöhnlich?Wandern wir weiter zu den Termiten.Im Verhältnis zur Körpergröße übertreffen ihre Bautenalle unsere Wolkenkratzer. Aber nicht nur bauliche Leistungenvon Tieren sind faszinierend, viele setzen sogarWerkzeuge ein: Steine, um Muscheln zu öffnen oderStöcke, um an die Maden unterhalb der Rinde zu gelangen.Beeindruckend, oder?Bei all diesen Leistungen fehlt jedoch etwas: Vor keinemSpinnennetz hat man je eine Skulptur gefunden, in keinemTermitenbau jemals ein Bild entdeckt, denn Bilderund Skulpturen unterscheiden sich von Werkzeugenwesentlich!Wofür ein Werkzeug dient, kann man dem Nächsteneinfach und ohne Worte erklären, indem man es anwendet.Bei Bildern funktioniert das nicht: Ein Büffel an derHöhlenwand muss erklärt werden.Ist er nur Dekoration? Soll er zur Anbetung dienen, oderwar er einfach das Produkt der Lust am Malen? Das istvom Bild selbst nicht ablesbar. Er ist nur ein Symbol füreine von vielen möglichen Bedeutungen. Und genaudieser Symbolcharakter macht das Bild zu etwas Besonderem!Denn Symbole zu verwenden, erfordert zwei außergewöhnlichegeistige Fähigkeiten:Erstens, eine abstrakte Überlegung, die über den Gegenstandgedanklich hinausführt. Der Büffel stellt ja nunnicht mehr sich selbst dar, sondern symbolhaft die Kraft,die auf den Jäger übergehen soll.Und zweitens, eine hoch entwickelte Sprache, die dieseÜberlegung auch erklären kann. Mit einfachen Tierlautenist das nicht möglich.Diese künstlich geschaffenen Werke stellen somit denUnterschied zwischen Tier und Mensch dar und sindPan auf einem ithyphallischen Maultier reitendPan ist in der griechischen Mythologie der Hirtengott,der Gott des Waldes und der Natur. Seiner Gestalt nachist er ein Mischwesen aus einem menschlichen Oberkörperund dem Unterkörper eines Ziegenbocks. Er hatFreude an Musik, Tanz und Fröhlichkeit. Er wird auchdem Gefolge des Dionysos, dem Gott der Fruchtbarkeitund der Ekstase zugeordnet, wo er mit seiner siebenröhrigenFlöte musiziert und so die feiernde Gefolgschaftbereichert. Er ist für seine sexuelle Potenz und Wollustbekannt und wird oft von Nymphen und Satyrn umgeben.Hier reitet er auf einem ithyphallischen Maultier. DerIthyphallos, eine überdimensionale Nachbildung desmännlichen Glieds, war ein Fruchtbarkeitssymbol desantiken Griechenlands, welches man oft in Verbindungmit Dionysischen Szenen findet.Pan riding on an ithyphallic muleIn greek mythology Pan is the god of the shepherds,woods and nature. His upper part of the body is human,the lower part is a he-goat. He loves music, dance andmerriment. He is also associated with the entourage ofDionysus, god of fertility, wine and ecstasy, where heplays his seven tube flute thus enriching the feast. He iswell known for his sexual powers and voluptuousnessand is often accompanied by Nymphs and Satyrs.Here he rides on an ithyphallic mule. The Ithyphallus,which is a colossal replication of the male penis, wasone of the fertility symbols of the ancient greek world,which can often be found in Dionysian scenes.Prof. Dr. h.c. Hermann NitschKünstler, artist

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