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GEMEINDEBRIEF - Evangelische Kirchengemeinde Calw-Stammheim

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ErntedankAller Augen warten auf dich, Herr, und dugibest ihnen ihre Speisezur rechten Zeit. Psalm 145,15An Lebensmittelkarten erinnern sichnur noch die Älteren von uns. Undsie sind froh, dass es heutzutageimmer genug zu kaufen und zuessen für alle gibt. Wir gehen in denSupermarkt und bekommen zu günstigenPreisen alles, was wir wollen.Es braucht keine Behörde und keineMarkenkleberei mehr, um sicherzustellen,dass es gerecht zugeht undalle etwas zu essen bekommen.Allerdings gilt das nur aus der Sichtder Verbraucher in den reichenLändern, die in den vergangenenJahrzehnten immer weniger vonihrem Einkommen für das Essenausgeben mussten. Das ist angenehmund lässt uns Spielraum,unser Geld für andere schöne Dingeauszugeben.Auf der Erzeugerseite sieht esdagegen nicht so rosig aus. Immerweniger Bauernfamilien können vonihrer Arbeit leben; es müssen vonden einzelnen Landwirten immergrößere Flächen bearbeitet werden,immer mehr Tiere gehaltenwerden, damit am Schluss nochein Überschuss herauskommt. DieErzeu ger preise für die landwirtschaftlichenProdukte sinken oder bleibenseit vielen Jahren auf dem gleichenNiveau. Für unsere Gegend, wo dieFlächen im Vergleich zu anderenRegionen Deutschlands und Europasrelativ klein sind, stellt sich dieFrage, ob die Landwirtschaft überhauptnoch eine Zukunft hat. Denndie Subventionen für die Bauernwerden in den kommenden Jahrenimmer weiter zurückgefahren.Wenn wir den Blick über Europahinaus richten, dann sehen wir nochmehr Schwierigkeiten. Ein Sechstelder Erdbevölkerung hat nichtgenug zu essen. Dafür gibt es vieleUr sachen, aber es ist eine Schandefür die Menschheit. Bis heute hatsich daran nichts Entscheidendesgeändert, obwohl unsere Erdegenug Fruchtbarkeit in sich trägt,um alle Menschen satt zu machen.Ein Drittel der Lebensmittel in denreichen Ländern werden weggeworfen.Erntedank ist in unseren Zeitenein schwieriges Geschäft, dennwir sehen die vielen Problemeund Ungerechtigkeiten, die mit derLebensmittelproduktion und derNahrungsverteilung auf der Welteinhergehen. Dabei gilt nach wievor: Gott ist gut und geduldig mituns und schenkt Fruchtbarkeit fürdie ganze Erde.Aller Augen warten auf dich, Herr, und dugibest ihnen ihre Speisezur rechten Zeit. Psalm 145,15Erntedank ist aber nur dann einganzer Dank, wenn wir anfangenzu denken und umzusteuern unddie Güter unserer Erde gerechtverteilen lernen. Dazu sind vielemutige große und viele konkretekleine Schritte notwendig. Wir könnennicht Lebensmittelkarten für dieganze Welt einführen, aber denGedanken dahinter, den gilt es neuzu entdecken. Gerecht soll es zugehenund alle sollen satt werden.Konkrete Schritte können wir selberals Verbraucher tun, wenn wir z.B.nicht immer nur die billigste Milchkaufen. Wir können aber auch Phantasieund Mut bei unseren Poli tikerneinfordern, im großen Maßstab notwendigeEntwick lun gen zu fördernund nicht nur dem freien MarktMenschen und Umwelt zu opfernmeint Ihr PfarrerRichard AutenriethBilder der Titelseite:ErntedankEhrenamtliche am WaschhäusleKirchplatzfest

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