Pumps & Shoes im Dialog:: Hauptthema „Humor“Bertha Benz UND, Cäcilies unternehmerischer, technischer <strong>und</strong> finanzieller E<strong>ins</strong>atz <strong>die</strong>Voraussetzungen für <strong>die</strong> Erfindung des Benz-Patent-Motorwagens bildeten? Und das allesEnde des 19.Jahrhnderts!Daher ist es auch nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass ich bei meiner Recherche <strong>die</strong>sen Gr<strong>und</strong>satz inder Gender Diversity von Daimler entdeckt habe: Gender Diversity. Vom Potenzial derFrauen <strong>und</strong> <strong>Männer</strong> profitieren »Frauen sind ein bedeutender Teil des Marktes. AlsUnternehmen mit dem Anspruch an Spitzenleistung sollten wir <strong>die</strong> Balance der Geschlechterals Teil unserer Kultur betrachten.« Sari Baldauf, Mitglied des Daimler-Aufsichtrats <strong>und</strong>Anteilseignervertreterin.Gut, um da jetzt nichts e<strong>ins</strong>eitig zu verherrlichen, wir wurden im Vortrag auch damitkonfrontiert, dass der Frauenanteil im Unternehmen bei 15% liegt. Da gibt es noch viel zutun.Doch nach dem kurzen Exkurs zur Daimler AG, zurück zum Vortrag. Wie spannend war es,Frau Schwarzenbart zuzuhören, <strong>die</strong> ohne Aggression, sondern mit sprühender Energie,Überzeugung <strong>und</strong> dem nötigen Quäntchen Humor davon erzählt hat, wie Sie als Kopf derDiversity-Abteilung <strong>die</strong> <strong>Männer</strong> zu Beginn ihrer Tätigkeit erst dafür gewinnen musste, mehrFrauen in verantwortungsvolle Positionen zu fördern. " Sie erklärte den Ablauf in einem sehrbildhaften Modell. Ein Modell, das gr<strong>und</strong>sätzlich für <strong>die</strong> Einführung aller NeuerungenGültigkeit hat:Die Stufe der unbewussten Inkompetenz:(mein Kurzkommentar dazu: Gerade <strong>die</strong> Frauen meiner Generation wissenganz genau, was das bedeutet: Es läuft doch alles gut. Warum sollten wir unsden Ärger mit den Frauen aufhalsen. Sorry <strong>Männer</strong>, so war das damals,vielleicht in manchen Bereichen heute noch )Die Stufe der bewussten Inkompetenz:(mein Kurzkommentar dazu: Klar , es gibt ein Problem, doch wir wissen unsdafür keine Lösung. Diese bewusste Inkompetenz finde ich häufig in denGesprächen mit den männlichen Zuhörern im Anschluss an meine Vorträgezur Gender-Kommunikation. )Die Stufe der bewussten Kompetenz:(mein Kurzkommentar dazu: Wir haben erkannt <strong>und</strong> gehen <strong>ins</strong> TUN. Daranarbeiten viele Firmen bereits: Modelle zur Gender -Diversity werdenentworfen, implementiert <strong>und</strong> umgesetzt. Um hier wirklich zur breitflächigenVeränderung zu kommen, haben wir allerdings zuvor noch Entwicklungsarbeitin der Stufe bewusste Inkompetenz zu leisten.)Die Stufe der unbewussten Kompetenz:(Das ist das große Ziel: Gender Diversity wird zum Teil derGesellschaftsstruktur <strong>und</strong> der Kultur, wie es über Jahrzehnte , <strong>die</strong><strong>Männer</strong>dominanz war. Hier brachte Frau Schwarzenbart das Beispiel mitdem geübten Autofahren.)www.pandsid.com24
Pumps & Shoes im Dialog:: Hauptthema „Humor“Ja, <strong>und</strong> dass es dazu auch noch einiger Schritte von uns Frauen selbst bedarf, das wurdeuns in dem sehr anschaulichen Vortrag, von Vanessa Hensel Geschäftsführerin EQUWINGmbH, durch gespielte Beispiele anschaulich vor Augen geführt. Ihre Kernaussagen:Um eine aktive, achtsame Zusammenarbeit zwischen Mann <strong>und</strong> Frau zu erreichen benötigtes folgende Schritte:· Es gilt <strong>die</strong> <strong>Männer</strong> von Folgendem zu überzeugen: Es gibt einen Vorteil eineMinderheit zu integrieren.· Ihr Lösung: Frauen macht euch sichtbar!· Ihre Umsetzungsstrategie: Frau muss auf zwei Fragen eine Antwort finden:Was will ich wirklich? Wo sind meine Grenzen.Genau <strong>die</strong>se Unsicherheit der Frauen, <strong>die</strong>ses teilweise mangelnde Selbstbewusstsein <strong>und</strong>das mangelnde Selbstvertrauen, verunmöglichen vonseiten der Frau her, eine Diskussionauf Augenhöhe. Frau Dr. Ursula Schütze-Kreilkamp, Head of Group HR Development andGroup Executives der DB ML AG, brachte <strong>die</strong>ses Phänomen auf den Punkt <strong>und</strong> sprach vomSusi sein als Verhaltensmuster bei Frauen, wenn <strong>die</strong>se den Kopf in Diskussionen schräglegen <strong>und</strong> lieb lächeln. Verhaltenes, wissendes Lächeln vonseiten der Zuhörerinnen <strong>und</strong>Zuhörer der Veranstaltung ließ erahnen: da gibt es noch Veränderungsbedarf.Interessant auch der Vortrag von Herrn Stefan Osthaus, Gründer <strong>und</strong> CEO vonmybalance.net. Er betonte, wie wichtig es ist, statt der Work-Life-Balance einen breiterenAnsatz zu wählen: <strong>die</strong> Life Balance aller Lebensbereiche, innerhalb derer <strong>die</strong> Arbeitkeinesfalls 50% einnehmen sollte. Es besteht immer <strong>die</strong> Gefahr, dass Frauen ausbrennenwenn sie nicht auch an sich <strong>und</strong> Ihre Bedürfnisse denken, <strong>die</strong>se diskutieren <strong>und</strong> ihreStandpunkte zur eigenen Life-Balance auch bestimmt vertreten.Zum guten Schluss noch zwei Sätze, <strong>die</strong> mich persönlich sehr zum Nachdenken angeregthaben <strong>und</strong> <strong>die</strong> in einer Podiumsdiskussion voller überzeugter Standpunkte gefallen sind:· Der eine Satz lautet: Das Problem entsteht dadurch, dass FrauenFamilienmanagement zum Frauenmanagement machen.Ich denke: Wie Wahr! Wir Frauen haben völlig vergessen, dass wir einen Partner zurSeite haben <strong>und</strong> für <strong>die</strong> <strong>Männer</strong> ists bequem oder sie haben resigniert, weil <strong>die</strong> Frauum <strong>die</strong>sen Anspruch gekämpft hat: Ich kann es besser als du!.· Der zweite Satz kam von Frau Heidi Stopper, Vorstand HR ProSiebenSat.1 MediaAG. Sie gab auf den Einwand, dass Frau <strong>und</strong> Mutter sein eine riesenHerausforderung sei <strong>und</strong> uns als Frau vor eine schier unlösbare Aufgabe stelle, <strong>die</strong>für mich bewegendste Antwort des Tages: Ich empfinde Arbeit <strong>und</strong> Familie nicht alsdoppelte Last, sondern als doppeltes Vergnügen. Ich bin dankbar, dass ich beideshabe: eine w<strong>und</strong>erbare Familie <strong>und</strong> einen spannenden Job. Wie anders fühlt sich<strong>die</strong> Dreifach-Aufgabe an, wenn man den Blickwinkel der Dankbarkeit miteinbezieht, fällt mir sofort danach spontan dazu ein.Mein Schlussresümée:Gender-Diversity ist unser nächster Schritt, dabei müssen wir beachten, dass <strong>die</strong> nächstenumfangreichen Herausforderungen dabei in der Änderung des Mindsets bestehen. WirFrauen müssen, <strong>und</strong> da verwende ich das Wort müssen ganz bewusst, sichtbar werden,selbstbewusst kommunizieren <strong>und</strong> handeln. Die <strong>Männer</strong> müssen sich mit der Frau <strong>und</strong> Ihrenwww.pandsid.com25