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Ein gesundes Verhältnis zu Wirtschaft, Politik und ... - Jedermensch

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Alles, was der Verwirklichung der Dreigliederung entgegensteht,<br />

liegt im einzelnen Menschen: Trägheit, Autoritätsgläubigkeit,<br />

Interesselosigkeit am anderen. Aber<br />

auch alles, was die Dreigliederung in die Wirklichkeit<br />

umsetzen wird, liegt ebenfalls im Menschen: Sein Bestreben,<br />

sich ein eigenes Urteil <strong>zu</strong> bilden; sein Bedürfnis,<br />

nicht Gefolgschaftsmitglied, sondern mittragendes<br />

Glied einer Gemeinschaft <strong>zu</strong> sein; sein Mitgefühl für<br />

andere; sein Streben nach Gedankenklarheit <strong>und</strong> so<br />

weiter.<br />

In der Praxis ist es meist so, dass sich bestimmte<br />

Menschen-Gruppen stark für ein freies Geistesleben,<br />

für freie Schulen, für die Befreiung der Presse von den<br />

Monopolmächten <strong>und</strong> so weiter einsetzen werden.<br />

<strong>Ein</strong> anderer Teil wird in erster Linie die von der sozialen<br />

Dreigliederung geforderte Gleichheit im Rechtsleben,<br />

freie Aufklärung <strong>und</strong> demokratische Volksabstimmung<br />

über Gr<strong>und</strong>rechte als etwas empfinden, was ihrer<br />

Erfahrung <strong>und</strong> ihrem politischen Wollen entspricht.<br />

Wieder andere Gruppen werden sich besonders den<br />

wirtschaftlichen Impulsen verbinden, die im Sinne der<br />

Dreigliederung freie Assoziationen (Zusammenschlüsse)<br />

zwischen Verbrauchern <strong>und</strong> Produzenten fordern.<br />

Wo einer einsteigt <strong>und</strong> womit er sich ganz besonders<br />

verbindet, das hat mit seinen speziellen Lebenserfahrungen<br />

<strong>zu</strong> tun.<br />

Die allmähliche Verwirklichung der Dreigliederung<br />

kann <strong>und</strong> soll auf der Gr<strong>und</strong>lage der freiwilligen <strong>Ein</strong>sicht<br />

von Menschen geschehen. Nur das, was von<br />

Menschen eingesehen <strong>und</strong> gewollt wird, ist berechtigt,<br />

im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang Wirklichkeit<br />

<strong>zu</strong> werden.<br />

Die Entwicklung <strong>zu</strong>r sozialen Dreigliederung kann sich<br />

nur schrittweise vollziehen, wenn sie von der <strong>Ein</strong>sicht<br />

<strong>und</strong> dem Willen vieler Menschen getragen werden soll.<br />

Soziale Dreigliederung will nicht die radikale Abschaffung<br />

des Alten <strong>und</strong> die ebenfalls radikale <strong>Ein</strong>führung<br />

des Neuen. Sie will den Übergang vom Alten <strong>zu</strong>m<br />

Neuen in dem Maße, in dem dieser Übergang der <strong>Ein</strong>sicht<br />

<strong>und</strong> dem Willen der Menschen entspricht. .<br />

Die soziale Dreigliederung geht von der Erfahrung aus,<br />

dass das notwendige Neue, sowohl menschlich als<br />

auch politisch, sich in der Praxis des Lebens nur langsam<br />

verwirklichen kann, auch dann, wenn es nicht von<br />

der Seite der äußeren Macht mit allen nur möglichen<br />

Mitteln niedergehalten wird. Das Alte, sowohl im einzelnen<br />

Menschen als auch in der kleinen <strong>und</strong> großen<br />

<strong>Politik</strong>, muss herausgefordert werden durch <strong>Ein</strong>richtungen,<br />

die das Neue unterstützen.<br />

Paul Spacek<br />

<strong>Ein</strong> <strong>ges<strong>und</strong>es</strong> <strong>Verhältnis</strong> <strong>zu</strong> <strong>Wirtschaft</strong>, <strong>Politik</strong> <strong>und</strong> Kultur<br />

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