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Kennen die Religionen den wahren Gott?

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3Jugend auf" (1Mo 8,21b). Die tiefeingewurzelte Sünde aller Menschen ist also gerade <strong>die</strong>Ursache einer fortdauern<strong>den</strong> göttlichen Zuwendung zu ihnen, in welcher Er ihnen Nahrung,Segen, Schutz und für <strong>die</strong> sozialen Bezüge grundlegende Erhaltungsordnungen gibt (Apg 14,16f;auch Mt 5,45). Die scheinbare Illogik <strong>die</strong>ses "<strong>den</strong>n" findet ihre zunächst verborgene Auflösungin <strong>Gott</strong>es heilsgeschichtlichem Plan. Er möchte nämlich <strong>die</strong> sündige Menschheit in SeinerGeduld (anoche Rö 3,26; makrothymei in 2Petr 3,9) auf ihre künftige Erlösung durch JesusChristus be<strong>wahren</strong>. Das Dankesopfer Noahs ist also das Urbild eines monotheistischen Kultes,der noch vor und außerhalb der mit Abraham einsetzen<strong>den</strong> biblischen Heilsgeschichte praktiziertwurde. Dieser war dem Dank und Lobpreis für <strong>die</strong> von <strong>Gott</strong>, dem Schöpfer und Erhalter,erfahrene Lebensrettung und seine Wohltaten gewidmet. In Rö 1,21 läßt Paulus erkennen, daßgenau das <strong>die</strong>jenige Verehrung und der Dank sei, welche <strong>Gott</strong> aufgrund Seiner seit Erschaffungder Welt von allen Menschen vernehmbaren ewigen Macht und Größe erwartet. Zwar macht derApostel <strong>die</strong>se Aussage im Sinne eines Vorwurfes gegenüber der tatsächlichen Entartung desKultes in der empirischen heidnischen Religionsgeschichte. Trotzdem läßt sich nichtausschließen, daß <strong>die</strong> sich im Noachitischen Bundesschluß exemplarisch dokumentierendeUrreligion tatsächlich noch in vielen nachfolgen<strong>den</strong> Generationen praktiziert wor<strong>den</strong> war. AlsVorbild dafür kann Melchisedek genannt wer<strong>den</strong>, der geheimnisvolle König von Salem – demspäteren Jerusalem. Er wird als "Priester des höchsten <strong>Gott</strong>es" (1Mo 14,18) bezeichnet und übt<strong>die</strong> Vollmacht aus, <strong>den</strong> Abram von “Ihm, dem Schöpfer des Himmels und der Erde” her, zusegnen.<strong>Gott</strong> beläßt dem Menschen also trotz dessen gefallenem Zustand <strong>die</strong> Möglichkeit, Ihn inwesentlichen Zügen – und zwar noch vor bzw. außerhalb der besonderen heilsgeschichtlichenOffenbarung! – durch seine Vernunft, d.h. hier seine inneren Anschauungsorgane, zu erkennen. 4Aufgrund dessen erwartete <strong>Gott</strong> einen Seinem erhabenen Wesen entsprechen<strong>den</strong> <strong>Gott</strong>es<strong>die</strong>nstbei allen Menschen in allen Völkern. Diese Sicht bildet nicht etwa ein Sondergut des Paulus. Erspricht hier vielmehr eine Überzeugung des hellenistischen Ju<strong>den</strong>tums aus, <strong>die</strong> wir auch im Buchder Weisheit (Kap. 13-15) fin<strong>den</strong>: "Denn aus der Größe und Schönheit der geschaffenen Werkewird vergleichsweise auch ihr Schöpfer wahrgenommen" (13,5). Zwar erfolgt <strong>die</strong>ser ihmgeschuldete <strong>Gott</strong>es<strong>die</strong>nst im Sinne der reinen Urreligion offensichtlich nirgends mehr, wiePaulus in Rö 1,21 ff. beklagt.Und doch findet der Apostel in der Verehrung des “unbekannten4 Interessant ist hier das Beispiel des heidnischen Sehers Bileam nach 4Mo 24,15f, wo von dessen “inneren Augen”gesprochen wird!

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