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Die Errichtung der ersten HNO-Klinik in Nord - RosDok - Universität ...

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Johannes Büttner<br />

Johannes Büttner<br />

Physiologische Chemie – Chemische Vorgänge im lebenden<br />

Organismus erforschen<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

<strong>Die</strong> Physiologische Chemie, über <strong>der</strong>en Entwicklung ich Ihnen berichten möchte,<br />

erforscht die Stoffe und ihre chemischen Reaktionen <strong>in</strong> lebenden Organismen.<br />

Sie ist e<strong>in</strong>e „Chemie des Lebens“. Viele dieser „organischen“ Stoffe hat<br />

<strong>der</strong> Mensch im Laufe se<strong>in</strong>er Entwicklung kennen und praktisch zu nutzen gelernt.<br />

Alchimisten und später Chemiker bemühten sich, Stoffe des Pflanzen- und<br />

des Tierreiches e<strong>in</strong>gehen<strong>der</strong> zu untersuchen. Seit dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t war die<br />

„Zerlegung durch Feuer“, die man auch „trockne Destillation“ nennt, die wichtigste<br />

analytische Methode. Sie eignete sich jedoch wenig für die Untersuchung<br />

<strong>der</strong> empf<strong>in</strong>dlichen Stoffe aus Pflanzen und Tieren. In <strong>der</strong> 2. Hälfte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

kam e<strong>in</strong>e neue Technik zur Anwendung. Man versuchte unter Verwendung<br />

von Lösungsmitteln und Fällungsreagentien „organische Stoffe“ <strong>in</strong> re<strong>in</strong>er<br />

und möglichst kristallisierter Form darzustellen. Mit dieser Methode wurden<br />

rasch zahlreiche neue Stoffe aus dem Pflanzen- und Tierreich isoliert. Man<br />

sprach von den „näheren Bestandteilen“ und unterschied sie von den „ferneren<br />

Bestandteilen“, die bei weiterer Zerlegung gebildet werden.<br />

Verbrennungsvorgänge<br />

<strong>Die</strong> mo<strong>der</strong>ne „Chemie <strong>der</strong> Lebens“ beg<strong>in</strong>nt mit Anto<strong>in</strong>e Laurent Lavoisier<br />

(1743-1794). Wir müssen deshalb über se<strong>in</strong>e Arbeiten zur Physiologischen<br />

Chemie hier sprechen, auch wenn sie bereits im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t entstanden s<strong>in</strong>d.<br />

Am Anfang stehen Lavoisiers Untersuchungen über die Verbrennung, die er<br />

1772 begonnen hatte. 1<br />

Unter Verwendung e<strong>in</strong>es von Stephen Hales (1677-1761) beschriebenen<br />

Verbrennungsapparates, mit welchem sich Gase bei Verbrennungsvorgängen<br />

auffangen und messen lassen, konnte Lavoisier zeigen, dass sich bei <strong>der</strong><br />

Verbrennung von Quecksilber e<strong>in</strong> Bestandteil <strong>der</strong> Luft, <strong>der</strong> etwa 1/5 ausmacht,<br />

mit dem Metall verb<strong>in</strong>det. 2 Erhitzt man das gebildete Quecksilberoxid, so wird<br />

diese „fluide élastique“, wie Lavoisier Gase nannte, wie<strong>der</strong> freigesetzt. Joseph<br />

Priestley (1733-1804) hatte dieses Gas kurz zuvor ebenfalls durch Erhitzen von<br />

1 Fre<strong>der</strong>ic Lawrence Holmes, Anto<strong>in</strong>e Lavoisier: the next crucial year; or, the sources of his<br />

quantitative method <strong>in</strong> chemistry. Pr<strong>in</strong>ceton/New Jersey 1998.<br />

2 Stephen Hales, Statical Essays: Conta<strong>in</strong><strong>in</strong>g Haemasticks. Vol. II. London 1733.<br />

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