BürgerBroschüre
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Stadtportrait<br />
schönerung beitragen. Aber auch viele Katastrophen<br />
suchen die Stadt heim: So 1732 ein schreckliches<br />
Hochwasser.<br />
1727 wird der Mediziner und Botaniker Johann Gottfried<br />
Zinn in Schwabach geboren, nach dem später<br />
die Zinnie benannt wird.<br />
Am Ende des 18. Jahrhunderts geht Schwabach für<br />
kurze Zeit an Preußen über, 1806 schließlich an Bayern.<br />
Die neue Regierung verleiht der Stadt 1818 die<br />
Kreisfreiheit, die sie mit einer Unterbrechung bis<br />
heute beibehielt.<br />
1814 wird der Komponist und Pianist Adolph von<br />
Henselt in Schwabach geboren, der aber einen Großteil<br />
seines Lebens in Russland verbrachte. Von ihm<br />
stammt u. a. die Vertonung des Volksliedes „Wenn ich<br />
ein Vöglein wär“.<br />
Mit dem 19. Jahrhundert kommt die Moderne: 1849<br />
wird der Bahnhof gebaut, 1855 ein Stadtpark angelegt,<br />
1864 das Gaswerk errichtet und die Straßenbeleuchtung<br />
auf Gas umgestellt. 1869 beginnt die Versorgung<br />
der Bevölkerung mit Leitungswasser, 1870<br />
arbeitet die erste Nadelfabrik mit einer Dampfmaschine.<br />
Bis Ende des 19. Jahrhunderts wird der größte Teil<br />
der Stadtmauer abgerissen.<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts ist Schwabach zu einer<br />
wichtigen Industriestadt geworden – über 120 Goldschlägereien<br />
festigen den Ruf als Zentrum des Blattgoldes.<br />
Schwabacher Nadeln spielen weltweit Musik<br />
auf Grammophonen und sogar in China wäscht man<br />
sich mit den Seifen der hier ansässigen Hofseifenfabrik<br />
Ribot. Erster Weltkrieg und Weltwirtschaftskrise<br />
bringen die wirtschaftliche Blüte der Stadt jedoch<br />
zum Erliegen.<br />
Den Zweiten Weltkrieg übersteht Schwabach fast<br />
unzerstört – der Schutt des ersten schweren Bombenangriffs<br />
war bereits bei Kriegsende nahezu beseitigt.<br />
Von 96 vorher in der Stadt ansässigen Juden kehrte<br />
nach dem Krieg nur einer in seine Heimatstadt zurück<br />
– nachweislich 47 werden ermordet. Kurzfristig<br />
bringen so genannte „Displaced Persons“ wieder jüdisches<br />
Leben nach Schwabach. Die damals neu belebte<br />
Synagoge zeugt heute zusammen mit der 2001<br />
„gefundenen“ Laubhütte vom ehemals reichhaltigen<br />
jüdischen Leben in der Stadt.<br />
Nach 1945 forcieren die Schwabacher gemeinsam<br />
mit Tausenden von Flüchtlingen den wirtschaftlichen<br />
Wiederaufbau und sorgen für eine Stärkung der<br />
bis dahin kleinen katholischen Gemeinde. Nach der<br />
(Wieder-)Gründung der Parteien wird das Rathaus als<br />
Verwaltungs- bzw. Ratsgebäude saniert. Mit 14.000<br />
gestifteten Stück Schwabacher Blattgold wird ein<br />
Sitzungssaal gestaltet, der seither „Goldener Saal“<br />
heißt.<br />
1953 wird das neue Stadtwappen eingeführt, das<br />
auf das älteste bekannte Schwabacher Siegel zurückgreift.<br />
Mit der Gebietsreform von 1972 bzw. 1978<br />
werden die Gemeinden Penzendorf und Wolkersdorf<br />
sowie die Ortsteile Unterreichenbach, Obermainbach,<br />
Schaftnach und Schwarzach eingemeindet. Schon<br />
vorher kamen Forsthof und Uigenau sowie Limbach<br />
und Nasbach zu Schwabach.<br />
Während noch vor dem Zweiten Weltkrieg der „Vogelherd“<br />
als Siedlungsprojekt entstand, wird in den<br />
1960er Jahren im Norden der „Eichwasen“ bebaut.<br />
Im Zuge der Gesamtsanierung des Rathauses von<br />
2000 bis 2002 werden, durch Spenden der Bürgerschaft<br />
finanziert, die Rathaustürmchen vergoldet.<br />
Auch im Jahr 2000 wird das Sanierungsgebiet<br />
O-(Rest-)Altstadt Schwabach in das Bund-Länder-<br />
Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen.<br />
Damit soll die Attraktivität der Altstadt als<br />
Wohn- und Handelsstandort erhalten bzw. ausgebaut<br />
werden. Maßnahmen sind etwa Gebäudesanierungen,<br />
Nutzung leer stehende Räume oder soziale<br />
Projekte.<br />
Der Stadtrat stimmt 2002 der Einrichtung einer Bürgerstiftung<br />
„Unser Schwabach” zu. Diese unterstützt<br />
seitdem Einrichtungen und Veranstaltungen, die das<br />
bürgerschaftliche Zusammenwirken der Generationen<br />
fördern.<br />
2005 erhält Schwabach eine Goldmedaille im Bundeswettbewerb<br />
“Unsere Stadt blüht auf”. Ihr Urteil begründete<br />
die Jury unter anderem mit den zahlreichen<br />
Umwelt- und Grünprojekten, der Renaturierung der<br />
Schwabach in der Altstadt sowie dem Naturlehrpfad.<br />
2006 wird die „goldschläger nacht“ von der Initiative<br />
„Deutschland – Land der Ideen“ als eine von 365<br />
Veranstaltungen ausgezeichnet, die Deutschland als<br />
Land der Ideen repräsentieren.<br />
2004 beschließt die Bayerische Staatsregierung die<br />
Stilllegung der Sondermüllanlage.<br />
2007 wird auf dem Gelände der früheren Drahtfabrik<br />
Hüttlinger die Einkaufswelt “Das Hüttlinger” eröffnet<br />
und damit dieser Teil der Schwabacher Altstadt wieder<br />
attraktiv belebt.<br />
Im Mai 2008 tritt mit Matthias Thürauf der dritte<br />
Oberbürgermeister, nach Hans Hocheder und Hartwig<br />
Reimann, sein Amt an. Hartwig Reimann wird anlässlich<br />
der Verabschiedung die Ehrenbürgerwürde<br />
der Stadt verliehen.<br />
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