Paradies - Lukas Kindermann
Paradies - Lukas Kindermann
Paradies - Lukas Kindermann
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&<br />
<strong>Paradies</strong><br />
Kurzfilm ~20min - Satire<br />
Neue Meldung aus der Forschung:<br />
Beweis für die Existenz<br />
des <strong>Paradies</strong>es gefunden - es gibt<br />
ein Leben nach dem Tod!
&<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Synopsis 2<br />
Kurzgeschichte 3<br />
Das Universum und wie es funktioniert 4<br />
Stil des Films 6<br />
Produktionsdaten 7<br />
Produktion – Beschreibung 8<br />
Stabliste 11<br />
Exposé 12<br />
Redaktion:<br />
Michael Windberger
&<br />
Synopsis<br />
In einer von Medien beherrschten Gesellschaft verbreitet sich<br />
irrtümlich die Nachricht von einem wissenschaftlich bewiesenen<br />
<strong>Paradies</strong> nach dem Tod.<br />
Die Menschen sehen dieses<br />
<strong>Paradies</strong> als Erlösung von<br />
dem Kauf- und Arbeitszwang dem sie unterliegen und stürzen<br />
sich nach und nach in den Tod. Für die Initiatoren der<br />
Nachricht scheint es unmöglich den Irrtum aufzuklären, da<br />
die Gesellschaft starrsinnig an den Medien, und nur an den<br />
Medien, festhält.<br />
Wissenschaftlich bewiesenes <strong>Paradies</strong><br />
2
&<br />
Kurzgeschichte<br />
Michael ist ein gewöhnlicher junger Mann, der wie alle anderen<br />
in seinem Universum starrsinnig an die Medien glaubt.<br />
Die Gesellschaft in der er lebt, unterliegt einem unaufhörlichen<br />
Kreislauf von Arbeit und Konsum. Die Medien suggerieren,<br />
man könne sich glücklich kaufen. Als sein bester<br />
Freund Gabriel eine Falschmeldung über ein <strong>Paradies</strong> nach<br />
dem Tod irrtümlich in die Medien bringt, bemerkt Michael<br />
erstmals, dass nicht alles, was die Medien sagen, wahr sein<br />
muss. Die Menschen stürzen sich ohne jegliche Hinterfragung<br />
in den Tod, in der Hoffnung im <strong>Paradies</strong> das ewige<br />
Glück zu finden. Hätte auch er es getan, wüsste er nicht, dass<br />
es ein Scherz seines besten Freundes war?<br />
Von schlechtem Gewissen geplagt versuchen die beiden die<br />
Meldung richtig zu stellen. Sie wollen das Problem am Ursprung<br />
packen, den Medien. Auf dem Weg zu einem Fernsehsender<br />
haben sie mehrmals die Gelegenheit fremde Menschen<br />
vor sich selbst zu retten, können jedoch niemanden<br />
überzeugen. Mit der Aussage, die Medien hätten eine Falschmeldung<br />
verbreitet, können die Menschen nichts anfangen.<br />
Weitere Probleme ergeben sich durch Interessenskonflikte<br />
von Michael und Gabriel.<br />
Schlussendlich beim Sender angekommen hat Michael eine<br />
letzte Chance die Gesellschaft von der Wahrheit zu überzeugen.<br />
Dabei scheitert er nicht nur kläglich, er muss auch noch<br />
erkennen, was wirklich hinter den Medien steckt, denen auch<br />
er selbst jahrelang vertraut hat.<br />
3
&<br />
Das Universum und wie es<br />
funktioniert<br />
Wir befinden uns in einer Welt, die sich stark an der aktuellen<br />
Situation (unsere Welt 2012) anlehnt, jedoch in verschiedenen<br />
Hinsichten extremer ist. Die Gesellschaft ist viel zu<br />
leichtgläubig, vor allem gegenüber den Medien. Alles was die<br />
Menschen über die Medien (Werbung, Nachrichten) erfahren,<br />
wird ohne jegliche Hinterfragung als wahr angenommen.<br />
Es herrscht ein enormer Konsumzwang, der durch die<br />
Medien initiiert wird. Den Leuten wird vorgegaukelt, dass sie<br />
sich glücklich kaufen können. Um sich ständig neue Produkte<br />
(das Glück) kaufen zu können, haben viele Menschen mehr<br />
als nur einen Job.<br />
Diese Welt wird von skrupellosen, kapitalistischen Drahtziehern<br />
gelenkt. (Eine Vereinigung der obersten Chefs der Wirtschaft).<br />
Sie manipulieren die Menschen über die Medien mit<br />
dem großen Ziel Profit zu machen.<br />
Als nun die Nachricht über den Beweis für die Existenz eines<br />
<strong>Paradies</strong>es nach dem Tod in die Medien gelangt, gibt es eine<br />
Reihe von Massenselbstmorden. Den Menschen wurde stets<br />
gesagt, dass man sein Glück nur auf einem Weg finden könne:<br />
arbeiten – kaufen! In der Bevölkerung entsteht nun der<br />
Gedanke, dass man sich selbst nicht mehr abmühen will, um<br />
sich sein Glück leisten zu können, wenn man es sich genauso<br />
einfach machen und ins <strong>Paradies</strong> gehen könnte. Dieses Vorhaben<br />
setzen viele umgehend in die Tat um und lösen so eine<br />
Welle von Selbstmorden aus.<br />
4
Die einzigen, die diese Nachricht nicht glauben, sind die<br />
Drahtzieher. Da sie es für gewöhnlich sind, die die Medien<br />
mit Informationen füttern. Das so viele Menschen sterben<br />
ist vorerst nicht gut für ihre Geschäfte. Sie sehen jedoch großes<br />
Potential im „<strong>Paradies</strong>“ und wollen diese Falschmeldung<br />
fortan nutzen um die Massen noch leichter manipulieren zu<br />
können. Sie suchen Michael und Gabriel aus zwei Gründen.<br />
Erstens wollen sie nicht, dass die beiden jungen Männer ihre<br />
Meldung wieder richtigstellen, an dem <strong>Paradies</strong> würde eine<br />
zu geniale Marketingstrategie verloren gehen. Zweitens sind<br />
sie begeistert von Gabriels Argumentationskette und wollen<br />
dieses Potential nutzen, um die Gesellschaft weiter zu manipulieren<br />
und so den Konsumrausch der Gesellschaft am<br />
Laufen zu halten.<br />
5
&<br />
Stil des Films<br />
Der Kurzfilm ist als Satire angelegt und spielt in überspitzer<br />
Form mit dem „freiwilligen“ Ableben der Bevölkerung, da<br />
ja nun quasi der Beweis des<br />
<strong>Paradies</strong>es existiert. Im Sinne<br />
von Monty Python greift die<br />
Geschichte Wahres und eventuell Entwicklungen unserer<br />
Gesellschaft auf uns versucht sie mit Schmunzeln und ein<br />
wenig Wahnsinn in Szene zu setzen.<br />
Kurzfilm als eine überspitzenden Satire<br />
6
&<br />
Produktionsdaten<br />
Produktionstitel<br />
Art<br />
Genre<br />
Setting<br />
Institution<br />
Drehbuch<br />
Regie<br />
Produktion/Projektleitung<br />
Drehzeitraum<br />
Fertigstellung<br />
Drehorte<br />
Sprache<br />
Filmlänge<br />
Aufnahmeformat<br />
Seitenverhältnis<br />
Kameratypus<br />
«<strong>Paradies</strong>»<br />
No/Low Budget<br />
Satire<br />
2022, Stadt, hoch technologisiert, Medien als unkristisierte<br />
Wahrheitsmaschine<br />
Fachhochschule Salzburg / Multimedia Art<br />
Veronika Wieser<br />
Jan Leitenbauer (1) / Veronika Wieser (2)<br />
Michael Windberger<br />
Anfang bis Ende Juli – Mainstory, Drehtage ca. 14<br />
Oktober 2012 – Sidescenes, inhaltlich, schauspielerisch anders<br />
besetzt<br />
April 2013<br />
Salzburg Stadt sowie FH Puch/Urstein Salzburg, Linz, Wien<br />
– Drehorte sind noch nicht fixiert!<br />
Deutsch<br />
ca. 25 Minuten<br />
1920 x 1080p 25<br />
16:9<br />
Arri Alexa & Canon 5D Mark 2 & Sony EX3 & Gopro-Hero<br />
7
&<br />
Produktion – Beschreibung<br />
Das Kurzfilmprojekt „<strong>Paradies</strong>“<br />
wurde an der Fachhochschule<br />
Salzburg aus der Taufe<br />
gehoben und stellt ein Master-<br />
Abschlussprojekt im Fachbereich<br />
Film, Studiengang MultiMediaArt<br />
dar. Am Stoff wird seit<br />
Ende 2011 gearbeitet, wobei das<br />
Drehbuch nun in erster Rohfassung<br />
vorliegt. Das Drehbuch<br />
bekommt noch bis Ende Mai /<br />
Anfang Juni Zeit zu reifen. Erst<br />
dann werden auch alle Dialoge<br />
fixiert sein.<br />
Ziele<br />
Das Thema von „<strong>Paradies</strong>“ ist zentral die Medienleichtgläubigkeit<br />
der Bevölkerung. In nicht einmal 10 Jahren in der Zukunft<br />
zeigt uns der Kurzfilm wohin uns die Machtstrukturen<br />
der Kapitalisten hinführen. Konsum in vollendeter Form,<br />
Zweit- und Drittjobs um das Geld für die von den Medien<br />
geschürte Kauflust zu befriedigen. Aus der Luft gegriffen?<br />
Keineswegs! 2011 wollte der Elektronikgroßhandel Media-<br />
Markt seinen Absatz mit dem Slogan „Kauf dich glücklich“<br />
fördern und dass Geiz geil, weiß mittlerweile jedes Kind.<br />
Intention ist es natürlich, auf Festivals aufgeführt zu werden;<br />
die Fernsehsender ARTE als auch 3sat haben mittlerweile gut<br />
integrierte und ansehnliche Kurzfilmformate im Programm.<br />
„<strong>Paradies</strong>“ will Teil davon werden und somit ein großes aufnahmebereites<br />
Publikum erreichen.<br />
Team<br />
Das achtköpfige Projektkernteam besteht aus 22-30 jährigen<br />
Studenten FH Salzburg. Viele davon sind schon (2-3 Jahre)<br />
erfolgreich in der Filmbranche tätig und sehen dieses Projekt<br />
als qualitativ hochwertiges Experimentierfeld. Aufwändige,<br />
nicht alltägliche Kameraaufnahmen, ungewöhnliche Sets,<br />
Kostüme und eine penible kompositorische Bildgestaltung<br />
8
www.youtube.com/watch?v=b<br />
DFqNbZrZJw&feature=relmfu<br />
vimeo.com/24728033<br />
vimeo.com/24713428<br />
www.solipsist-themovie.com<br />
www.philippbenedikt.com<br />
gepaart mit intensiver Schauspielführung sowie eine Drehbuchinterpretation<br />
abseits des Mainstream sollen das Satire-Projekt<br />
zum Erfolg führen. Wichtig sind qualitative hochwertige<br />
Arbeit, Freude an der Tätigkeit, Professionalität und Spass<br />
am Set. Dazu gehört natürlich eine penible Planung, wobei<br />
das Projekt dabei auf eine Person zurückgreifen kann die sich<br />
rein um diese Angelegenheiten kümmert.<br />
Kürzlich: Spots zum Thema Occupy Wallstreet<br />
Wir sind die 99%! (99% der Weltbevölkerung wird von 1%<br />
der Bevölkerung „bestimmt“)<br />
Anti Smoking Spot - Tobaccolypse 2011<br />
Kino/Langspielfilm «Herbst» (release spring 2013)<br />
Kurzfilm „The Solispsit“ 2009-2011<br />
DOP – Philpp Benedikt<br />
Referenzen<br />
Finanzierung<br />
Das Projekt ist eine No/Low-Budget Produktion und richtet<br />
sich deshalb an alle die das Projekt mit ihrem Können bzw.<br />
anderen Mitteln unterstützen können. Entstehende Kosten<br />
werden mithilfe von Förderungen, Sponsoren und anderen<br />
Mitteln getilgt. Da es jedoch vor allem bei Kurzfilmen sehr<br />
schwierig ist an offizielle Mittel zu gelangen sind die Produktionsmittel<br />
bescheiden und wir versuchen durch Einsatz,<br />
Ehrgeiz und Improvisation zu kompensieren.<br />
9
Drehorte<br />
Drehorte sind vorzugsweise österreichische (Landeshaupt-)<br />
Städte da wir davon ausgehen, passende Gebäude und Orte<br />
dort zu finden. Zudem ist aus finanzieller Sicht das Projekt<br />
auf eigene Strukturen angewiesen die es ermöglichen die<br />
Ausgaben im Rahmen zu halten. Es werden mit Sicherheit<br />
Aufnahmen an der FH Salzburg im TV-Studio (Greenscreen)<br />
als auch in Salzburg Stadt und Umgebung gemacht<br />
werden. Des weiteren ist aber nicht außgeschlossen das für<br />
gewisse Aufnahmen andere Städte wie Linz, St. Pölten, Graz<br />
oder Wien aufgesucht werden.<br />
10
&<br />
Stabliste<br />
Drehbuch<br />
Regie<br />
Produktion/Projektleitung<br />
Aufnahmeleitung<br />
Regieassistenz<br />
Kamera (DOP)<br />
Kameraoperator<br />
Steadycamoperator<br />
Oberbeleuchter<br />
Tonmeister<br />
Audio<br />
Maske<br />
Kostüm<br />
Set-Design<br />
Set-Design On-Set<br />
Ausstattung/Props<br />
Print/Online-Design<br />
Storyboard Artist<br />
Screen-Design, Motion Graphics<br />
Veronika Wieser<br />
Jan Leitenbauer (Sidepart Veronika Wieser)<br />
Michael Windberger<br />
Hadrian Hammer<br />
Daniel Limmer<br />
Philipp Benedikt (Sidepart <strong>Lukas</strong> <strong>Kindermann</strong>)<br />
Kathrin Seebrunner, <strong>Lukas</strong> <strong>Kindermann</strong> (Sidepart Philipp<br />
Benedikt)<br />
Fabian Meller (tba.)<br />
<strong>Lukas</strong> Grisser, Stefan Friessner<br />
Sebastian Helfert<br />
Sebastian Helfert + 4<br />
tba.<br />
Kathrin Seebrunner, Veronika Wieser<br />
Kathrin Seebrunner, Veronika Wieser, <strong>Lukas</strong> <strong>Kindermann</strong>,<br />
Philipp Benedikt, Jan Leitenbauer<br />
Veronika Wieser<br />
Sebastian Helfert, Philipp Benedikt<br />
Elias Selb, Markus Redlich<br />
Elias Selb, Markus Redlich<br />
Elias Selb, Markus Redlich<br />
11
&<br />
Exposé<br />
Titelsequenz<br />
Heitere Musik, ästhetische, langsame Aufnahmen von Selbstmördern/<br />
Leichen, kein Originalsound.<br />
Auf einem Hügel steht ein einzelner prächtiger Baum, drei<br />
Leichen baumeln an Stricken von ihm herab. Ein kleiner<br />
See, mehrere Leichen treiben im Wasser. Ein Mann mit einer<br />
Stecknadel in der Hand liegt, mit auf toupierten Haaren, am<br />
Boden, seine Hand weniger Zentimeter von einer Steckdose<br />
entfernt. Eine Frau und zwei Kinder stehen Hand in Hand<br />
erwartungsvoll auf Bahngleisen und blicken lächelnd dem<br />
Zug entgegen.<br />
Wohnung Michael<br />
Michael ist bei sich zu Hause und sieht fern. Seine Wohnung<br />
ist modern eingerichtet. Neben ihm auf dem Sofa sitzt seine<br />
Freundin, die in der Zeitung nach Stellenanzeigen sucht. Im<br />
Fernsehen läuft gerade eine kitschige „kauf dich glücklich“<br />
Werbung. Natürlich hat Michael das Produkt bereits. Er<br />
spricht über einen anstrengenden Tag in der Firma und dass<br />
er nun zu seinem Zweitjob aufbrechen müsse. Die Nachrichten<br />
beginnen und der Sprecher berichtet von einer Untersuchung<br />
die ergeben habe, dass Menschen, die sich bevor<br />
sie dreißig sind fest binden, unselbstständig wären und daher<br />
von festen Beziehungen vor dem einunddreißigsten Lebensjahr<br />
abzuraten sei. Michael und seine Freundin sehen sich<br />
auffordernd und etwas finster an.<br />
12
Radiosender<br />
Michael sitzt bei seinem Zweitjob im Radiosender. Sein<br />
Freund und Kollege Gabriel erscheint etwas betrunken. Um<br />
stundenlang auf Eilmeldungen zu warten und im Endeffekt<br />
nichts zu tun, müsse man nicht nüchtern sein meint er. Michael<br />
erzählt, dass er sich von seiner Freundin getrennt habe<br />
und benutzt als Argumentation genau jene Worte die er zuvor<br />
in den Nachrichten gehört hat. Ohne jegliche Gefühlsausbrüche<br />
oder guter Zurede beenden sie das Thema und<br />
kommen durch das Ableben von Gabriels Großmutter auf<br />
das Thema Tod. Gabriel sieht das Thema eher gelassen, da<br />
man sich, wenn man erst tot ist, nicht mehr abmühen müsse<br />
und sich auf ewig ausruhen könne. Er fantasiert darüber,<br />
dass es der Tote vielleicht sogar besser hat als der Lebende.<br />
Michael möchte sich auf jeden Fall noch dieses und jenes leisten<br />
bevor sein Leben vorbei ist, er sieht dem Tod keinesfalls<br />
freudig entgegen.<br />
Ein Blitz schlägt im Radiosender ein.<br />
Die beiden bemerken einige Ausfälle der Technik. Michael<br />
verlässt den Raum um einen Techniker zu erreichen oder eine<br />
andere Lösung zu finden. Währenddessen plappert Gabriel<br />
aufgeweckt in das Mikrophon. Er spricht von einem <strong>Paradies</strong><br />
in welches man aufbreche, sobald man sterben würde. Man<br />
solle keine Angst vor dem Tod haben, denn das Leben ginge<br />
viel schöner weiter als vorher. Das <strong>Paradies</strong> sei das ewige<br />
und sofortige Glück. Redegewandt verwendet er einleuchtende<br />
Erklärungen, die eine Existenz des <strong>Paradies</strong>es bestätigen<br />
sollen. (z.B.: Wie Sie wissen geht Energie nie verloren und<br />
wird stets in andere Energie umgewandelt, ein Kreis hat kein<br />
Ende, usw.) Michael erreicht niemanden. Er kommt zurück<br />
in den Raum und amüsiert sich über das Gerede von Gabriel.<br />
Man sieht Aufnahmen von Radios, Gabriels Scherz dringt<br />
offenbar nach außen durch.<br />
Gabriel wünscht einen schönen Tod und beendet seinen Vortrag.<br />
Da sie ohne funktionierende Technik nichts ausrichten<br />
können und niemanden erreichen, beschließen sie zu Gabriel<br />
nach Hause zu gehen und noch ein paar Biere zu trinken.<br />
13
Wohnung Gabriel<br />
Michael wacht auf der Couch in Gabriels Wohnzimmer auf.<br />
Auch diese Wohnung ist sehr modern, jedoch weniger ordentlich<br />
als das Wohnzimmer von Michael. Da die Vorhänge<br />
zugezogen sind, ist es sehr düster im Zimmer. Als er die<br />
Vorhänge zur Seite zieht stößt er einen Schrei aus. Vor dem<br />
Fenster baumelt ein Mann an einem Strick. Gabriel, von dem<br />
Schrei geweckt, kommt verschlafen ins Wohnzimmer und<br />
reißt die Augen auf. Sie bemerken, dass auch draußen vor<br />
dem Haus eine ungewöhnliche Stimmung herrscht. Während<br />
Michael verdutzt den Nachbarn von oben beäugt schaltet<br />
Gabriel den Fernseher an.<br />
Die Nachrichten bringen Meldungen über ein <strong>Paradies</strong> nach<br />
dem Tod und sprechen von tausenden Selbstmorden. Ständig<br />
greifen sie die Argumentation von Gabriel auf, die er am Vortag<br />
aus Spaß in das Mikro gesprochen hat. Die beiden Freunde<br />
können nicht glauben was sie da hören, sie hatten keine<br />
Ahnung, dass sie auf Sendung waren. In einer Talkshow hören<br />
sie einen Mann sprechen, der meint, er hätte keine Lust<br />
mehr für sein Glück so hart zu arbeiten, wenn er es auch sofort<br />
haben könne. Michael und Gabriel verstehen nicht was<br />
in der Welt vorgeht, da diese Meldung nur ein Spaß war. Das<br />
schlechte Gewissen plagt sie. Nach kurzem Wortwechsel fällt<br />
ihnen ein, dass schließlich nur sie wissen, dass diese Meldung<br />
nicht echt ist. Sie beschließen alles aufzuklären. Nachdem sie<br />
mit einem Anruf beim Sender rein Garnichts bewirken, machen<br />
sie sich auf den Weg ins Fernsehstudio.<br />
Wohnbau-Siedlung<br />
Vor dem Haus angekommen wollen die beiden loslaufen,<br />
Michael bemerkt jedoch ein kleines Mädchen, das auf der<br />
Straße sitzt. Ein Wagen nähert sich dem Mädchen in hoher<br />
Geschwindigkeit. Michael läuft ohne zu zögern auf die Straße<br />
und reißt das Kind mit sich. Der Wagen bremst abrupt ab<br />
und ein Mann steigt aus. Der offensichtliche Vater des Mädchens<br />
schreit ihn an. Er und seine Tochter seien auf dem Weg<br />
14
ins <strong>Paradies</strong>. Michael versucht den Mann davon zu überzeugen,<br />
dass es kein <strong>Paradies</strong> gibt. Dieser lässt nicht mit sich reden,<br />
es war schließlich im Fernsehen. Verärgert setzt er seine<br />
Tochter ins Auto und rast davon.<br />
Brücke<br />
Als sie an einer Brücke vorbeikommen sehen sie einige Menschen<br />
von denen nach und nach jeweils einer in den Tod<br />
springt. Die anderen applaudieren herzhaft. Eine Diskussion<br />
bringt auch in diesem Fall nichts. Michael und Gabriel wollen<br />
die Menschen davon abhalten von der Brücke zu springen,<br />
jedoch erfolglos. Die beiden bemerken, dass die Menschen sie<br />
erkennen. Man sagt ihnen, dass sie gesucht werden, woraufhin<br />
sie davonlaufen.<br />
Vor der Schule<br />
Die beiden stehen in einem modernen Schulhof. Gabriel<br />
fürchtet sich davor, eingesperrt zu werden. Er will flüchten,<br />
was Michael sehr enttäuscht. Nie hätte er gedacht, dass sein<br />
bester Freund so herzlos ist. Die beiden streiten sich heftig.<br />
Dass sie gesucht werden gibt Michael auf eine gewisse Art<br />
neue Hoffnung. Er weiß nun, dass sie nicht die einzigen sind,<br />
die die Wahrheit kennen. Durch ein Fenster sehen sie wie<br />
ein Lehrer einer halbleeren Klasse vormacht, wie man einen<br />
Strick knüpft und alle Kinder brav mitmachen. Dieses Bild<br />
gibt auch Gabriel neue Motivation, die Meldung aufzuklären.<br />
Fernsehsender<br />
Ruhig schleichen sich die beiden durch eine Tür und sehen<br />
vor sich das Nachrichtenstudio. Die Vorbereitungen laufen,<br />
der Moderator und zwei Studiogäste haben schon ihre Plätze<br />
eingenommen. Michael ergreift zwei Wassergläser, trägt sie<br />
nach kurzem Zögern ins Studio und stellt sie vor den Stu-<br />
15
diogästen ab. Er bleibt stehen und wirft einen Blick durch<br />
den Raum. Die Kameraleute und Tontechniker werden auf<br />
ihn aufmerksam, er möge bitte aus dem Bild verschwinden,<br />
sie seien auf Sendung in 5-4-3-2-1. Michael bleibt wie angewurzelt<br />
stehen, überlegt kurz und beginnt zu erklären. Er<br />
berichtet, dass die <strong>Paradies</strong>-Meldung nicht echt sei, er und ein<br />
Kollege haben dies Gestern unbeabsichtigt auf Sendung gebracht,<br />
man müsse es sofort aufhalten, es gebe kein <strong>Paradies</strong>.<br />
Alle Menschen im Raum sehen in stutzig und verständnislos<br />
an, bis der Moderator zu lachen beginnt. Die anderen stimmen<br />
ins Gelächter ein. Nun läuft auch Gabriel ins Bild und<br />
versucht zu beteuern, dass es kein <strong>Paradies</strong> gäbe. Der Moderator<br />
macht sich lächerlich über die beiden. Wie sehr sie auch<br />
versuchen zu erklären, sie werden nur ausgelacht. Michael<br />
bemerkt einen Mann im Anzug, der in der Ecke steht und<br />
leise in sein Funkmikro spricht. Man lässt sie gar nicht mehr<br />
zu Wort kommen, sogar der Kabelträger lacht lauthals. Die<br />
beiden stehen verzweifelt da, wissen nicht mehr was sie sagen<br />
könnten. Niemand glaubt ihnen.<br />
Zwei Polizisten kommen in den Raum und führen Michel<br />
und Gabriel ab.<br />
Vor dem Büro<br />
Vor einem großen Bürogebäude werden Michael und Gabriel<br />
von der Polizei an Männer in Anzügen übergeben. Ein<br />
Polizist meint, man habe ihm gesagt, er soll die beiden hier<br />
abliefern. Die beiden werden in das Gebäude geführt.<br />
Büro der Big Bosse<br />
Man führt sie in ein riesiges Büro mit vielen großen Bildern<br />
an der Wand. An einem Schreibtisch sitzen Männer in Anzügen.<br />
Den Vorsitz hat ein großer etwas festerer Mann. Er<br />
erhebt sich und lehnt sich nach vorne, mit den Händen stützt<br />
er sich dabei am Schreibtisch ab.<br />
16
Er beginnt in langsamen aber stark betonten Worten zusammenzufassen,<br />
was in den letzten Stunden passiert ist: eine<br />
Radiomeldung, daraufhin 357 Folgemeldungen der Konkurrenz,<br />
788 Printmeldungen, beherrschendes Thema im Internet.<br />
Brillant, diese Idee eines <strong>Paradies</strong>es nach dem Tod. Und<br />
diese Argumentationskette. Brillant. Das <strong>Paradies</strong>, die beste<br />
Marketingstrategie alles Zeiten. Er sehe es bereits vor sich:<br />
„Nur mit der <strong>Paradies</strong>-Kombi Packung finden sie ihr ewiges<br />
Glück! Gehen Sie auf Nummer sicher! Reisen Sie mit uns<br />
nach Afrika uns begleichen Sie ihre Sünden“.<br />
Langsam, bestimmt und mit einem leichten Lächeln fragt er:<br />
Also, meine Herren, wann könnt ihr hier anfangen?“<br />
Michael sieht Gabriel verständnislos an. Dann fällt sein Blick<br />
auf die Bilder an der Wand. Sie zeigen Fernsehheadlines<br />
und Zeitungscovers der letzten Jahrzehnte. Von der EHEC<br />
Gurke und BIO Gemüse, über den Valentinstag bis hin zur<br />
Mondlandung und den Twin Towers.<br />
Ende<br />
17