Neurologie Biofeedback in der ergotherapeutischen Praxis

NeurologieAbb. 5: Erarbeiten einer harmonischenSchwungbeinphase, beidseitige EMG-Ableitung der Wadenmuskulatur(Abb. 5 – 84,24µV, assoziierte Bewegung),die wiederum assoziierteReak tionen/Spastik im betroffenBein begünstigt = „Circulus vitiosus“(s. Abb. 3).Herr W. erlernt, vorab den Tonusim betroffenen Bein zu reduzieren,was einerseits ein physiologisches,harmonisches Vorgleiten des linkenSchwungbeins ermöglicht und andererseitsdie kompensatorische Anspannungim rechten Bein unnötigmacht.Wuppertal Elberfeld6. ResümeeHerr W. war ca. ein dreiviertel Jahr(50 Therapieeinheiten) bei uns in Behandlung.Er ist beruflich wieder invollem Umfang aktiv und beschreibtu.a. voller Freude eine Städtereisenach Prag. Er nutzt mit zehn Fingernseine PC-Tastatur, und Auffälligkeitenbeim Gehen sind nur durch sehrgenaues Beobachten, in Stresssituationenu.ä., zu erkennen. Nach seinerAussage hat er sehr von der Vorgehensweiseprofitiert und fühlt sichwieder voll in seinem Leben vor demSchlaganfall zurück.Der Therapieverlauf von Herrn W. istsicher nicht repräsentativ für alle vonHemiparese/-plegie betroffene Menschen.Ebenso heilt Biofeedback alleinenicht den Patienten. Ebenfalls sindauf Seiten der Therapeuten Kenntnisseüber „normale“ Bewegungsprozesseund neuromuskuläre Funktionensowie der Umgang mit den Biofeedback-Gerätenund eine qualitativ fundierteAusbildung, wie z.B. bei derDGBfb, dabei unabdingbar.Innerhalb der H.K.B.C nutzen wir dieEMG-Biofeedback-Ableitung vielmehrals eine Art „Navigationsgerät“,das dem Therapeuten sowie demBetroffenen kompensatorische und/oder pathologische Prozesse verdeutlicht.Dies wiederum ermöglichtuns – neben der Optimierung des Anforderungsniveaus– eine permanenteReflexion der physiologischen Bewegungsumsetzung.Das heißt, wirsuchen mittels EMG-Feedback Wege,Stellen und Möglichkeiten, denCirculus vitiosus (Abb. 3) zu durchbrechen,um dem ZNS eine ressourcenorientierte,physiologische Bewegungsausführungzu ermöglichenund für den Betroffenen eine verbesserteTeilhabe im Alltag zu erzielen.Literatur:Appell, H.-J. (2008): Funktionelle Anatomie,4. Aufl., SpringerBruns, T. (2002): Biofeedback, ein Handbuchfür die therapeutische Praxis. Vandenhoeck& RuprechtHaus, K.-M. (2009): NeurophysiologischeBehandlungen bei Erwachsenen. 2. überarb.Aufl., SpringerHeuser, J.; Weissacher, E. (2008): Biofeedback:Die alternative Methode zur Behandlungvon Schmerzen und psychosomatischenBeschwerden. Irisiana VerlagRief, W.; Birbaumer, N. (2006): Biofeedback:Grundlagen, Indikationen, Kommunikation,praktisches Vorgehen in der Therapie. 2.Aufl., Schattauer VerlagQuellen:DGBfb (Deutsche Gesellschaft für Biofeedback),www.dgbfb.deMind Media BV, Neuro- und BiofeedbackSystems, www.mindmedia.nl, Schepersweg2B, NL-6049CV Roermond-HertenÜber den Autor:Karl-Michael Haus• Ergotherapeut• staatl. anerkannter Lehrer für Gesundheitsfachberufe• Lehrtherapeut für die „SensorischeIntegrationstherapie“ DVE• zertifizierter Bobath-Therapeut• zertifizierter Neurofeedbacktherapeut• AD(H)S-Trainer n. La u t h & Sc h l o t t k eRepräsentative Praxisräume in absoluterTop-Lauflage der InnenstadtGepflegtes Arzt- und Geschäftshaus,4. Obergeschoss mit Aufzug, Gesamtfläche ca. 150 m 2 .Beziehbar ab sofort.Gerne geben wir Ihnen weitere Auskunftunter Tel. 0202 - 702959Der Autor:Karl-Michael HausPraxis für ErgotherapieHorststr. 5376829 Landauwebmaster@ergotherapie-haus.dewww.ergotherapie-haus.deStichworte: • Biofeedback • Hemiparese• Stressbewältigung • Therapieschwerpunkte78 praxis ergotherapie • Jg. 24 (2) • April 2011SHA410_WupElberf.indd 122.02.2011 12:10:40 Uhr73-Haus.indd 7809.03.2011 9:49:47 Uhr