Wiederverwendbarkeit von objektorientierten Analysemodellen aus ...

[Ortn94, 4]. Dabei wird die Fachterminologie einer Überprüfung unterzogen und in Form von Lexikaals materiale Komponente der reglementierten Sprache hinzugefügt [Ortn94, 32 f.].Im Vergleich zu den pragmatischen Ansätzen erscheint die grundlegende Vorgehensweise aufwendiger.Es wird eine zusätzliche Phase in den Entwicklungsprozeß eingefügt, die sich mit der Umsetzungdes fachlichen Konzepts in eine reglementierte Sprache befaßt.Die Stärken einer Rekonstruktion fachsprachlicher Aussagen im Bereich des internen Rechnungswesenskonnten in Ansätzen bereits aufgezeigt werden, auch wenn sie (bisher) kaum Eingang in dasSchrifttum fanden. Insbesondere die Rekonstruktion des Begriffs der Zurechnung ist hier anzuführen[Wede93, 80 ff.].Neben der Problemstellung, abstrakte Objekte modellieren zu müssen, tritt im betrachteten Bereichzusätzlich das Problem auf, daß terminologische Unschärfen vorhanden sind [Humm97]. Hierdurchergibt sich für die Anwendung einer Rekonstruktion der Vorteil, daß die Vagheiten der natürlichsprachlichenFormulierungen zunächst aufgedeckt werden und durch eine Formalisierung geklärtwerden, ohne daß eine zu starke Beschränkung durch ein semantisches Datenmodell erfolgt.Die Rekonstruktion als Ansatz für die Analyse führt jedoch nicht dazu, daß ein einheitlicher Ausgangspunktfür eine Analyse im Bereich des internen Rechnungswesens gefunden werden kann. Jenach den unterschiedlichen Anforderungen werden unterschiedliche Modelle als Ausgangspunkt derAnalyse zu wählen sein, die entsprechend zu unterschiedlichen normsprachlichen Formalisierungenführen.Anwendungsfelder für die aufwendigere, grundlegende Vorgehensweise der normsprachlichen Rekonstruktionergeben sich bei der Entwicklung von Software, bei der die Überprüfung und Vereinheitlichungder zugrundeliegenden Fachterminologie von großer Bedeutung ist (z. B. bei der Entwicklungvon Standardsoftware).Beispiele aus den aufgeführten Forschungsarbeiten zeigen, daß eine sorgfältige Aufbereitung derfachlichen Basis für die objektorientierte Analyse von Vorteil ist und die Nachvollziehbarkeit derAnalysemodelle deutlich verbessert [Scht97, 42 ff.; Schz97, 207 ff.]. Die gute Nachvollziehbarkeitvon Analysemodellen ist eine notwendige Voraussetzung für deren Wiederverwendung. Eine Rekonstruktionauf normsprachlicher Grundlage erfolgte jedoch in keiner der Arbeiten, auch nicht inTeilbereichen. Die erwähnte Eigenschaft der Analysemodelle, Modelle von Modellen zu sein, zeigtsich deutlich in der Vielfalt der Analysemodelle, die zum Teil auch auf unterschiedliche terminologischeAusgangspunkte zurückführbar ist.