PDF (500 kB) - erich pick

Ausgehend von einer räumlichen Situation, baue icheinzelne Elemente nach und verändere sie. Dabeikommen Dinge und architektonische Konstellationenin den Blickpunkt, die häufig als nebensächlichwahrgenommen werden oder schlicht als alltäglicherscheinen (Negativer Raum).Die Reproduktion von räumlichen Situationen soll eineVerformung und Verschiebung des Materials sowieder Codes der Rezeption bewirken. Teilweise modelliereich die räumlichen Situationen zunächst mitdem Computer und setze sie dann installativ um.Diese Arbeitsweise resultiert u.a. aus meinemInteresse an Raumvorstellungen und –repräsentationenin Computerprogrammen sowie aus meinemInteresse daran, die kalkulierten Räume in einenkonkreten architektonischen Raum zu rückübersetzen.Bei der Übersetzung von Raumvorstellungen voneinem Medium in ein anderes schleichen sich Fehlerin das Kalkül ein und Unübersetzbares taucht auf.Auch wenn die Arbeiten zunächst ortsspezifisch erscheinen,weil sie häufig von einer konkreten Situationausgehen, so sind sie dennoch modular aufgebautund lassen sie sich in andere Kontexte und Ausstellungssituationenverschieben.Da Raum prozessual ist, kann Ortsspezifik für michnichts Festes sein. Ortsspezifik ist Ergebnis einerInterpretation und muss hingegen immer wiedererneuert werden, da Ort und Interpret sich überdie Zeit verändern - auch wenn beide vermeintlichals gleich erscheinen. Es besteht daher ein Interesse,meine Arbeiten von den Entstehungsorten zuentkoppeln und in neue Situationen zu integrieren.Als theoretische Bezugspunkte dienen mir einzelne Überlegungender Minimal Art und postminimalistischerKonzeptkunst in Verbindung mit einem prozessualenund soziologischen Raumbegriff. Damit wird unterstellt,dass Raum in unserer Wahrnehmung immerwieder reproduziert und umgewidmet wird.Verformungen