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Hiroshima-Ausstellung als pdf-download

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9Die HibakushaSeit Jahrzehnten leiden die Überlebenden,die „Hibakusha“, wie sie auf japanischgenannt werden, an ihren Verletzungen,an Folgekrankheiten undseelischen Nöten. Viele Überlebendeverfielen bei dem Anblick der Toten undder verwüsteten Stadt in eine teilnahmsloseHaltung. Die meisten verlorenihre komplette Familie an einemTag, andere mussten zusehen, wie ihreEltern, Geschwister oder Kinder in denWochen nach der Bombardierung qualvollihren schweren Verletzungen erlagen.Viele Überlebende wurden vonSchuldgefühlen gequält, etwa, weil sieihre Kinder nicht rechtzeitig vor demFeuer aus den Trümmern befreien konnten.Später, bei der Gründung einer eigenenFamilie standen die Hibakusha tausendÄngste durch, fragten sich, ob ihreKinder gesund zur Welt kommen würdenoder ob sie selbst <strong>als</strong> Eltern an denSpätfolgen erkranken würden und sieihre Kinder nicht versorgen könnten.Dazu kam die gesellschaftliche Ausgrenzungder Opfer – aufgrund von Arbeitslosigkeit,Krankheit, Behinderung undihrem Sonderstatus <strong>als</strong> Hibakusha.Ein Gesetz über die Behandlung derAtombombenopfer wurde erst im Jahre1957 beschlossen. Zwölf Jahre vergingen<strong>als</strong>o, bis erste Versorgungsregelungenfür die Hibakusha durchgesetztwerden konnten. Bis 1968 mussten dieÜberlebenden warten, um eine unentgeltlicheärztliche Betreuung zu bekommen.Trotz allem ist die materielle Situationder Hibakusha auch heute nochmehr<strong>als</strong> unbefriedigend. Alljährlichsterben viele, denen es bis heute nichtgelang, eine bescheidene Rente zuerhalten.Auch etwa 40.000 koreanische Zwangsarbeiterhaben die Atombomben überlebt.Die meisten kehrten nach Koreazurück. Sie erhielten keinerlei Reparationszahlungen,weil Südkorea im Normalisierungsvertragmit Japan 1965 auflinks: Hatsue Tominaga, <strong>Hiroshima</strong>, erblindete 1977 an den Spätfolgen des Atombombenabwurfs.rechts: Yoshiko Nishimoto war 18 Jahre alt, <strong>als</strong> die Bombe fiel.Sie verbrachte 14 Jahre im Krankenhaus und hatte 65 Operationen.Fotos von Ihetsu Morishita im September 1977alle Ansprüche verzichtete. Im Januar2005 wurde die japanische Regierungzu Entschädigungszahlungen für vierzigSüdkoreaner verurteilt. Bisher hattenjapanische Gerichte die meisten Forderungenvon koreanischen Opfern zurückgewiesen.Asae Miyakoshi „Heute noch habe ich ab undzu Alpträume und sehe meine Kinder aufschreienin den Flammen. Haben sie sehrgelitten? Ich hatte nicht einmal denen, diemich um Hilfe anflehten, etwas Wassergereicht. Gab es je schrecklicheres Leid <strong>als</strong>dieses? Wie sehr ich mich auch bemühe, diese Erinnerungen zu verdrängen,die Schreie verfolgen mich immer noch immer. Ich habe nach demKrieg wieder geheiratet; aber ich bin kräftemäßig schwächer geworden,und heute kann ich bestenfalls am Stock ums Haus humpeln“.aus: Hibakusha, Wir haben überlebt,Augenzeugen aus <strong>Hiroshima</strong> und Nagasaki berichten

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