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Die Expedition meines Lebens«

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Der Name des Schiffes, Pangaea,geht auf den griechischen Begriffgaia zurück und be-deutet Urkontinent.An Bord der Yacht (links) fahrendie neun Umweltschützer ihrer erstenStation entgegen: der Insel CoalIsland. Simon, Daniel und Raphaelhaben das Ruder des Zweimastersübernommen (rechts)22GlinoStrahlende Sonne, strahlendeGesichter: Vor den imposantenBergen am MilfordSound posiert Simon zwischenRaphael aus der Schweiz (links)und Andrew aus den USA fürsErinnerungsfotoAm Boden: <strong>Die</strong> Wellenhaben Simons Sinne schachmattgesetzt. Er ist seekrankund hat sich an Deck auf dieSchiffsplanken gelegt. Ander frischen Luft ist die Übelkeitbesser zu ertragen»<strong>Die</strong> <strong>Expedition</strong><strong>meines</strong> <strong>Lebens«</strong><strong>Expedition</strong>en sind nur was für Erwachsene?Von wegen! Der Abenteurer Mike Horn ausSüdafrika segelt derzeit auf der »Pangaea«um die Erde – gemeinsam mit jungen Umweltschützernaus der ganzen Welt. Der15-jährige Simon Straetkeraus Löffingen im Schwarzwaldging in Neuseeland an Bord.Drei Wochen war er unterwegs.Welche Abenteuer er erlebte, erzählter in seinem Tagebuch17. Mai 2009WellentanzOb dem Amerika-Entdecker Christoph Kolumbusdamals auch so übel geworden ist? Keine drei Stundensind vergangen, seit das Segelschiff den Hafen vonBluff in Neuseeland verlassen hat – und mein Magendreht sich. Ich möchte am liebsten nur noch liegen.Oben an Deck schießen die Wellenberge der Tasmanseeüber den Bug. Vier Meter sind sie hoch, aufgepeitschtvom stürmischen Wind.Gefährlich werden kann der Sturm der „Pangaea“jedoch nicht. Das 33 Meter lange Schiff ist hochseetauglich.Mike Horn hat es eigens für diese <strong>Expedition</strong>bauen lassen. Seit Oktober 2008 segelt der Südafrikanerum die Erde. An verschiedenen Punkten seinerRoute lädt er Jugendliche aus aller Welt auf sein Schiffein, zeigt ihnen Eisberge, Korallenriffe, Dschungel oderWüsten und führt mit ihnen an Land Naturschutzaktionendurch. Eine Gruppe ist mit der „Pangaea“ indie Antarktis gesegelt. Andere werden China, Sibirienoder den Nordpol erkunden. Ich hatte mich im November2008 für die Neuseeland-<strong>Expedition</strong> beworbenund bin tatsächlich genommen worden – zusammenmit acht anderen Teilnehmern aus China, Polen,Russland, Südafrika, der Schweiz. Aber ganz ehrlich:Simons ReiserouteDer Fjordland-Nationalparkist mit über 12 500 QuadratkilometerFläche der größte NationalparkNeuseelands. Von Bluff aussegelten die Entdecker dessenKüste entlang und unternahmenAbstecher an Land23Glino


Wie sie in der Bugwelle surfen, ihre Kälber Luftsprüngevollführen: Ich kann nur gucken und staunen.23. Mai 2009Über Berg und Tal26GlinoEine Wanderung auf demDusky-Pfad ist kein Spaziergang.Simon muss sich vollaufkonzentrieren, um aufdieser wackeligen SeilbrückevoranzukommenGenügen zwei Kilogramm Verpflegung für eine viertägigeWanderung? Sie müssen – auch wenn die Streckedurch den Regenwald, über Gletscher und mehr als1000 Meter hohe Gebirgspässe führt. Wir wollen vomEnde des Dusky Sound zum Doubtful Sound laufen:Rund 40 Kilometer weit, einmal quer durch den Fjordland-Nationalpark,der wohl zu den urigsten FleckenNeuseelands gehört. Alles, was wir auf dieser Tourbrauchen, müssen wir selbst tragen: Schlafsack, Isomatte,Gaskocher, Haferflocken, Milchpulver, Tütensuppen.Für zwischendurch gibt es Müsliriegel undNüsse. Wasser trinken wir direkt aus den Gletscherbächen.Ich packe außerdem Funktionsunterwäscheund zwei Paar Ersatzsocken ein – viel zu wenig, wiesich schnell herausstellt. Denn schon am ersten Tagversinken wir knietief im Morast. Meine Wanderstiefellaufen voll Wasser, es gluckert bei jedem Schritt.Abends versuche ich wie alle anderen, meine Strümpfeam Hüttenfeuer zu trocknen. Vergebens! <strong>Die</strong> Flammenerlöschen in der Nacht. Ich ziehe die klammen StrümpfeHärtetest: Beim Aufstiegzum »Centre Pass« beweisen die<strong>Expedition</strong>steilnehmer Kraft undAusdauer (oben). Der Dreck an ihrenHosen stammt von dem Morast, indem zuvor auch Annelies aus Belgienversunken ist (rechts). Doch nacheinem Becher heißer Suppe ist dieErschöpfung wie weggeblasenKältefest: Alles ist möglich,lautet ein <strong>Expedition</strong>smotto.<strong>Die</strong> Jungen undMädchen schrecken deshalbauch nicht vor einem Badim neun Grad kalten Meerwasserzurückam Morgen wieder an und steige mit ihnen in die Stiefel.<strong>Die</strong>se wiederum sind steif gefroren vom Nachtfrost.Jeder Schritt tut weh! So lange, bis die Schuhe aufgetautsind und die vertraute Brühe aufs Neue meine Zehenumspült. Zu allem Pech rutsche ich beim Überquereneines Baches auch noch aus. <strong>Die</strong> Strömung reißt michein Stück mit sich und stellt sicher, dass das Wasserauch noch den letzten trockenen Faden an meinemKörper findet.Gejammert aber wird nicht. Im Gegenteil! Ich liebeden kräftezehrenden Marsch durch die Wildnis. <strong>Die</strong>Entbehrungen schweißen unsere Gruppe zusammen.Streit bricht nur aus, weil einige von uns nach kurzerZeit derart nach Schweiß und Dreck stinken, dass nachtsniemand mehr die Matratze mit ihnen teilen möchte.26. Mai 2009Neue ZieleEine Dusche an Bord der „Pangaea“ setzt dem Gestankein Ende. Wir nehmen im Doubtful Sound Wasserprobenfür Delfinforscher Dave und segeln das Schiff anschließendohne Hilfe der Crew in den Milford Sound,der letzten Station unserer <strong>Expedition</strong>. <strong>Die</strong> drei Wochenwerden wie im Flug vergangen sein. Aber ich weißschon jetzt, dass ich Mike Horns Motto „Entdecken,Lernen, Handeln“ weiterleben möchte. Eine Umwelt-AG an meiner Schule wäre ein guter Anfang.Neue Besatzunggesucht!Mike Horns „Pangaea“-<strong>Expedition</strong>ist noch lange nicht zu Ende. Erst imNovember 2012 wird das Schiff inseinen Zielhafen Monaco einlaufen.Bis dahin warten noch eine MengeAbenteuer auf der russischen HalbinselKamtschatka, in der Arktis, imWesten Nordamerikas, in Südamerikaund Afrika auf junge Entdecker. Ihrwollt wie Simon an einer dieser Stationenan Bord gehen? Dann klickt aufwww.pangaea-mikehorn.com.Dort gibt Mike Horn dreimal proJahr die Bewerbungsfristen bekannt;auch über die Twitterseite http://twitter.com/PangaeaMikeHornkönnt ihr sie abrufen. Wer teilnehmenmöchte, sollte mindestens 15 Jahrealt sein und gut Englisch sprechen.Noch ein Tipp: Wichtig ist für eureBewerbung, wie ihr euch bisherfür den Umweltschutz eingesetzthabt. Überlegt euch auch, wie euchdas in Zukunft noch besser gelingenkönnte. Ein Video mit vielen Informationenzum Young-Explorer-Programmfindet ihr im Internet unterhttp://vimeo.com/7961077<strong>Die</strong> <strong>Expedition</strong>sroute der »Pangaea«verläuft über alle Ozeane, vorbeian allen Kontinenten. Jugendlichesind an den rot markierten Punktenaktiv. <strong>Die</strong> gestrichelten Linien zeigen,wo die Reise über Land geht27Glino

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