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50 Jahre Kraftwerk Frimmersdorf - RWE

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Das neue <strong>Kraftwerk</strong><br />

Mit dem zunächst auf 1.200 Megawatt ausgelegten<br />

<strong>Kraftwerk</strong> <strong>Frimmersdorf</strong> II stieß das <strong>RWE</strong><br />

als technologisch führender Stromerzeuger in<br />

Deutschland in ganz neue Dimensionen vor.<br />

Dazu kam: Das Unternehmen baute parallel zu<br />

<strong>Frimmersdorf</strong> bei Weisweiler im Westrevier ein<br />

zweites Großkraftwerk, und auch dieses wurde<br />

direkt an der Braunkohlenlagerstätte errichtet.<br />

Die Blockbauweise entsprach dem neuesten<br />

Stand der Technik. Dabei bilden Kessel, Turbine<br />

und Generator sowie die gesamte Abgasführung<br />

eine in sich geschlossene Einheit; jeder Block<br />

hat seinen eigenen Schornstein und Elektrofilter.<br />

Die im Laufe der <strong>Jahre</strong> mit Bau und Ausbau des<br />

<strong>Kraftwerk</strong>s und seiner Anlagen beauftragten Firmen,<br />

wie BBC, AEG, Krupp, Siemens, EVT, Babcock<br />

und Hochtief, erlangten durch ihre Arbeit für<br />

<strong>RWE</strong> eine Reputation, die ihnen eine bedeutende<br />

Stellung auf dem Weltmarkt verschaffte.<br />

1953 begannen die Planungen für den ersten<br />

Bauabschnitt, wobei ein späterer Ausbau in<br />

mehreren Stufen bis 1960 bereits vorgesehen war.<br />

In der ersten Ausbaustufe sollte ein Krafthaus<br />

mit zwei Blöcken von je 100 Megawatt errichtet<br />

werden, das über eine Bekohlungsanlage von<br />

einem Grabenbunker aus mit Kohle versorgt<br />

werden würde.<br />

Die Bauarbeiten an Block A und B begannen am<br />

1. April 1954. Bereits im Sommer 1955 konnte das<br />

<strong>Kraftwerk</strong> <strong>Frimmersdorf</strong> II mit der Stromerzeugung<br />

beginnen. Am 9. Juli 1955 ging Block A, am 26.<br />

August Block B ans Netz. Jeder Maschine waren<br />

zwei Kessel zur Erzeugung von jeweils 200 Tonnen<br />

Dampf pro Stunde zugeordnet.<br />

Im September und November 1957 nahmen die<br />

Blöcke C und D mit jeweils 1<strong>50</strong> Megawatt Leistung<br />

ihren Betrieb auf. Ihre größer dimensionierten<br />

Kessel lieferten bereits 455 Tonnen Dampf pro<br />

Stunde. Die 1<strong>50</strong>-Megawatt-Blöcke E und F nahmen<br />

im August und November 1959 ihren Betrieb auf,<br />

ebenso die dazugehörigen Kühltürme 7-13. Im<br />

Herbst 1960 folgten die Blöcke G, H und J, eben-<br />

<strong>Frimmersdorf</strong> Baustelle, 1954 Frimmersorf Block A-D, 1958<br />

falls mit je 1<strong>50</strong> Megawatt Leistung, sowie die<br />

Kühltürme 14-20 und ein Kompressorenhaus mit<br />

Wasserwarte.<br />

Mit dem Block J war die ursprüngliche Planung<br />

zum Ausbau des <strong>Kraftwerk</strong>s <strong>Frimmersdorf</strong> II<br />

erfüllt, das nun wie vorgesehen über eine installierte<br />

Leistung von 1.200 Megawatt verfügte.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik<br />

im Allgemeinen und im rheinischen<br />

Braunkohlenrevier im Besonderen machte jedoch<br />

schon während der ersten Bauphasen deutlich,<br />

dass eine weitere Vergrößerung der <strong>Kraftwerk</strong>skapazität<br />

erforderlich war.<br />

Das günstige Energieangebot des <strong>Kraftwerk</strong>s<br />

und der wirtschaftliche Aufschwung der Region<br />

standen in einer Wechselbeziehung zueinander.<br />

Erst Braunkohlenkraftwerke wie <strong>Frimmersdorf</strong> I<br />

und II sowie das damit verbundene Stromangebot<br />

ermöglichten die Neuansiedlung oder den Ausbau<br />

von Industriebetrieben im Umfeld der <strong>Kraftwerk</strong>e,<br />

auch als Auftragnehmer beim <strong>Kraftwerk</strong>sausbau.<br />

Betriebe und Privathaushalte wiederum<br />

fragten immer mehr Strom nach und förderten<br />

dadurch die Erhöhung der Stromproduktion und<br />

die <strong>Kraftwerk</strong>serweiterung.<br />

Beispiele hierfür sind das Erftwerk (Leichtmetallherstellung)<br />

und die nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

aus Magdeburg übergesiedelte Maschinenfabrik<br />

Buckau R. Wolf AG. Das blieb nicht ohne Wirkung<br />

auf die Wirtschaftskraft der Region, vor allem<br />

der Stadt Grevenbroich. Die Einwohnerzahl Grevenbroichs<br />

stieg von 3.410 im <strong>Jahre</strong> 1900 auf 63.000<br />

im <strong>Jahre</strong> 1995, wobei vor allem die <strong>Jahre</strong> zwischen<br />

19<strong>50</strong> und 1970 starke Wachstumsraten verzeichneten.<br />

Die Gemeinden Neurath und <strong>Frimmersdorf</strong><br />

zählten dank des Wirtschaftsfaktors Braunkohlenverstromung<br />

zeitweilig sogar zu den wohlhabendsten<br />

Kommunen der alten Bundesrepublik.<br />

In einer fünften Ausbaustufe errichtete das <strong>RWE</strong><br />

ab 1960 die Blöcke K, L und M, die im Sommer<br />

1962 wiederum mit jeweils 1<strong>50</strong> Megawatt – und<br />

mit sieben weiteren Kühltürmen – ans Netz gingen.<br />

Bis 1964 folgten schließlich die Blöcke N und O<br />

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