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Impressionen und Ergebnisse - TSV Einheit Lindenthal e. V.

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SEITE 2LEIPZIG-MARATHON8823 Läuferauf LeipzigsStraßenSandra Boitz (SC DHfK) <strong>und</strong>Jakob Stiller (LAZ) sind dieSieger des diesjährigen LeipzigerMarathons. Gestern erlebtedie Veranstaltung ihre37. Auflage. Als Namenssponsorfungierten die Stadtwerke.Auf dem Programmstanden auch ein Halbmarathon,die deutsche Meisterschaftder Skater <strong>und</strong> ein10-Kilometer-Lauf.Die Veranstalter des Stadtsportb<strong>und</strong>esum GeschäftsführerMichael Mamzed vermeldeteninsgesamt 8823Teilnehmer, 200 mehr als imVorjahr. Das größte Feld warim Halbmarathon mit 2741Läuferinnen <strong>und</strong> Läufern zuverzeichnen, über 10 km warenes 1719. Für die 42,195Kilometer hatten 803 Startergemeldet. Das Ziel der Hauptstreckeerreichten 555 Männer<strong>und</strong> 91 Frauen.Leipziger Schulen ermitteltenihren Meister im Team-Marathon. Der Spendenlauffür das Myelin-Projekt zurErforschung der MultiplenSklerose brachte 11 000 Euro,3000 mehr als im Vorjahr.Jakob Stiller„Am Ende härterals erwartet“Frage: Hatten Sie trotz des einsamenLaufes Spaß?Jakob Stiller: Es hat trotzdemSpaß gemacht. Ich hatte fast anjeder Ecke jemanden, der michkannte <strong>und</strong> mir etwas zugerufenhat. Unterwegs war der Windder größte Gegner. Ich habe immerauf Rückenwind gewartet,aber der kam leider sehr selten.Dem war es auch geschuldet,dass es am Ende härter war alserwartet. Für die Zuschauer wardas Frauen-Rennen heute ehereine richtige Nummer.Was muss passieren, damitwieder mehr Konkurrenz angezogenwird?Schwer zu sagen. Es gibt haltviele andere Läufe. Vielleichtwürde es helfen, wenn das Preisgeldum 250 Euro aufgestocktwird. Vor allem müssten sichmehr gute Läufer aus der Regionsagen: Ich starte hier. Leider habendie Dresdner Befindlichkeiten.Es starten mehr Leipziger inDresden als umgekehrt.Sie gönnten sich diesmaleine Toiletten-Pause?Bei Kilometer 32 merkte ich,dass es heute ein Problem gebenkönnte. Ich habe kurz überlegt,wo im Ziel Toiletten sind. Aberdas war mir zu heikel. Deshalbbin ich kurz vor dem SchleußigerWeg für eine Minute in den Büschenverschw<strong>und</strong>en. Als ich zurückauf die Strecke kam, habeneinige Leute geschmunzelt. Daskommt bei mir selbst im Trainingselten vor. Aber es passiert auchanderen wie Jan Fitschen beiseiner 2:13 letztes Jahr.Vom Leipzig-Marathon berichtenWinfried Wächter, Frank Schober,Steffen Enigk (Texte), ReginaKatzer, Volkmar Heinz <strong>und</strong> ChristianNitsche (Fotos).Das Duell: Sandra Boitz <strong>und</strong> Carina Schipp mit ihren Tempomachern Jörg Matthé <strong>und</strong> Lars Rößler (von links).Spannendes Frauen-DuellNach sieben Erfolgen auf der halben Distanz gewinnt Sandra Boitz den Marathon„Wie kann es denn sein, dass dererste Läufer so einen Vorsprunghat?“, fragte ein Passant bei Kilometer15, als LAZ-Mann JakobStiller der Hattrick kaum noch zunehmen war. Drei Minuten betrugder Vorsprung des 26-Jährigen zudiesem frühen Zeitpunkt. Nachden 42,195 km war der Abstandauf satte zehn Minuten angewachsen.Der Lokalmatador leistetesich sogar eine Toilettenpause –<strong>und</strong> schaffte seine Zielzeit (2:30)trotzdem. In 2:29:31 St<strong>und</strong>en gewanner zum dritten Mal in Folge<strong>und</strong> sicherte sich 500 Euro.Das große Duell des Tages spieltesich ein paar Kilometer weiterhinten ab. Die 32-jährige LAZ-Läuferin Carina Schipp („Ich habeseit Dezember nur auf diesen Taghintrainiert“) wollte ihren fünftenTriumph – <strong>und</strong> damit ein Stücknäher an die frühere SeriensiegerinTanja Semjonowa (sechs Erfolge)heranrücken. Doch SandraBoitz vom SC DHfK hatte etwasdagegen. „Ich habe hier siebenMal den Halbmarathon gewonnen,da sollte es diesmal eine andereStrecke sein“, sagte die38-Jährige hinterher ein wenigYvonnevan VlerkenYvonne van Vlerken war nichtmal richtig kaputt. Lächelndwinkte die 34-Jährige ins Publikum,nahm den zuvor vonihr bei Moderator RomanKnoblauch bestellten Blumenstraußentgegen <strong>und</strong> witzelteherum. „Es war sehr einsamunterwegs, heute haben mirauch viele Männer auf den Hinterngeguckt“, sagte die imösterreichischen Vorarlberg lebendeNiederländerin.In 1:17:15 St<strong>und</strong>en hatte siemal eben den Leipziger Streckenrekordpulverisiert <strong>und</strong>ihre Bestzeit um 20 Sek<strong>und</strong>enverbessert. „Ich bin seit achtJahren keinen Halbmarathonmehr gelaufen, wollte das malscherzhaft. Nach ihren 21-Kilometer-Rittenvor 14 Tagen in Berlin<strong>und</strong> vor Wochenfrist in Refrathwar zunächst nicht klar, ob siesich überhaupt schnell genug erholt.Nun wähltesie auch auf Anratenvon TrainerStefan Gorzny<strong>und</strong> AbteilungsleiterJörg Matthéden langen Kanten,der aufgr<strong>und</strong>des ruhigerenTempos sogareine gewisse Entlastungbedeutete.Das Duell wurdevon vier Herrenbesondersaufmerksam verfolgt.CarinaSchipp lief imWindschatten ihresLAZ-KollegenLars Rößler, deraus Rücksicht aufden Oberelbe-Marathon am 28.April bei Kilometer34 ausstieg.Jakob Stiller schwenkt die Fahnedes DHfK-Handball-Fanclubs.Auf dem Fahrrad wachte ihr Trainer<strong>und</strong> Lebensgefährte FrankHennig über das richtige Tempo.Dahinter lief mit Jörg Matthé/SandraBoitz ein weiteres Tandem.„Mädels, machtdie Männer fertig“,rief eine Zuschauerin,diedas Duell nichtdurchschaut hatte.Einziger Aufregerbis Kilometer30: DieDHfK-Frau handeltesich eineGelbe Karte ein,weil sie außerhalbder Verpflegungsstelleausder Flaschetrank. StefanGorzny, der aufdem FahrradRuhe ausstrahlte,klärte dasMissverständnisauf: „Ich hatteJörg die Flaschegegeben, weil erVan Vlerken läuft Rekord,Bartholomäi überraschtStarke Leistungen beim Halbmarathon / Auch Nystad mit Bestzeitwieder probieren, auch wenndie Anreise lang war“, meintevan Vlerken: „Ich dachte vorher,es tut mehr weh, aber dieBedingungen waren perfekt.“Die 21 Kilometer sind für dieBlondine eher eine Kurzdistanz.Sie hielt Triathlon-Weltrekorde,zählt noch immer zuden Top Ten der Welt, ist Vollprofi<strong>und</strong> betrachtete das Rennenals Training für ihren Startim Juli beim Ironman in Roth.Ein grandiose Vorstellunglieferte auch Claudia Nystad,die nach zwei dritten Plätzenin Leipzig diesmal Zweite vorKathrin Bogen (SC DHfK) wurde– in 1:20:38, ebenfalls Bestzeit.„Ich wollte eine 1:22 laufen<strong>und</strong> bin jetzt fix <strong>und</strong> fertig,aber auch glücklich“, sagte diefür Oberwiesenthal startendeSkilanglauf-Olympiasiegerin:„Der Gegenwind war hart, aberdas Publikum hat uns superangefeuert, die Atmosphärehier ist w<strong>und</strong>erbar familiär.“Nystad, 35, startet im Winterihr Comeback mit dem ZielSotschi. Bis es im Oktober indie Loipe geht, stehen Skiroller-Training,Bergtouren <strong>und</strong>weitere Langstreckenläufe an.Schnellster der 2741 Starter(innen)war John-PhilippBartholomäi, der in 1:11:54über die Linie lief <strong>und</strong> übersich selbst staunte. „Es war jamein erster Halbmarathon. Ichwegen seinerWadenverletzungSchmerzmittel nehmen sollte.Er reichte das Getränk versehentlichan Sandra weiter.“Bei Kilometer 30 kam Bewegungin den Zweikampf: CarinaSchipp lag am Bruno-Plache-Stadionerstmals 15 Meter vorn. ZweiKilometer später stieg Jörg Matthéaus – „nur für Sandra“ war derDHfK-Abteilungsleiter nach einemMuskelfaserriss über die Schmerzgrenzegegangen. „Ab Kilometer4 tat die Wade höllisch weh“, sagteer – <strong>und</strong> gab seiner Athletin mitauf den Weg: „Versuche Spaß zuhaben.“ Den hatte sie trotz allerStrapazen ab Kilometer 37, als sieden entscheidenden Konter setzte.„Ich weiß auch nicht, wie ichdas heute gemacht habe. Es istein tolles Gefühl“, sagte sie freudestrahlendim Ziel, ehe sie nachihrem dritten Marathon <strong>und</strong> persönlicherBestzeit (2:53:40) nacheinem Bier Ausschau hielt. CarinaSchipp haderte mit Schmerzen imGesäßmuskel: „Bis vor einer Wochelief alles blendend, dann fingendie Probleme an.“ Von derPuste her hätte sie noch zulegenkönnen: „Ich hatte am Ende Puls170, das ist gar nichts.“John-PhilippBartholomäiwollte zwar aufs Podest, habeaber nicht mit dem Sieg gerechnet“,erklärte der 19-jährigeHallenser. Sechs Kilometervor dem Ziel ließ er überraschendSC DHfK-Triathlet PerBittner hinter sich, der in1:12:59 Zweiter wurde.Bartholomäi ist Hindernisläufer,beginnt jetzt sein erstesMänner-Jahr, peilt über 3000Meter die B-Kader-Norm (8:55)an. „Da können Langstrecken-Erfahrungen nicht schaden.“Dabei musste der Youngster,der zur Sportfördergruppe derPolizei Sachsen-Anhalts gehört,zuletzt im Training Abstrichemachen: „Ich war fast täglichauf Streife.“

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