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Was ist Logopädie Logopädie bei Kindern im Vorschulalter - zbl

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<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>Logopädie</strong><strong>Logopädie</strong> <strong>ist</strong> Sprachtherapie. Dazu gehören:• Sprachstörungen (u.a. Schwierigkeiten <strong>bei</strong>m Verstehen von Sprache oder Schwierigkeiten in derGrammatik der gesprochenen Sprache)• Sprechstörungen (u.a. einzelne Buchstaben nicht aussprechen können oder stottern)• St<strong>im</strong>mstörungen (z.B. lang andauernde Heiserkeit)• Schluckstörungen• Bewegungsstörungen des Mundraumes (z.B. unkontrollierter Speichelfluss)In die <strong>Logopädie</strong> können Kinder, Jugendliche und Erwachsene gehen.Logopädinnen und Logopäden sind an Schulen, in Praxen, in Spitälern und an Rehabilitationskliniken tätig.Eine Therapeutin oder einen Therapeuten aufzusuchen bedeutet nicht unbedingt, dass eine Therapieeingeleitet wird. Vielmehr wird abgeklärt, ob Grund zur Sorge besteht und was in einem solchen Fallsinnvollerweise getan werden könnte.Auf der Website www.logopaedie.ch, unter „ABC der <strong>Logopädie</strong>“,finden Sie eine ausführliche Beschreibungder logopädischen Ar<strong>bei</strong>t, ähnliche Informationen finden Sie auch unter:http://www.kindersprache.ch/was_<strong>ist</strong>_logopaedie.phtml (September 2010)<strong>Logopädie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>im</strong> <strong>Vorschulalter</strong>Etwa 90 % aller Kinder beginnen <strong>im</strong> Alter zwischen eineinhalb bis zweieinhalb Jahren zu sprechen. Ersteeinzelne Wörter äussern die me<strong>ist</strong>en Kinder schon <strong>im</strong> Alter von 12-18 Monaten, bspw. 'Mama’, 'Papa’, 'Auto’,'Ball’, sowie vereinfachte Formen von Namen von Geschw<strong>ist</strong>ern, Grosseltern. Zu den ersten sprachlichenÄusserungen gehören auch Wörter wie 'wauwau’, 'tictac’, 'mämäm’, sogenannte Lautmalereien. Diese erstenWörter sind noch ganz an die Situation gebunden, sie sind wie Etiketten, die zu den Personen und Dingengehören, welche sie bezeichnen.In dieser Phase haben die Eltern den Eindruck, dass ihr Kind auch schon ganz viel versteht. Das Verstehengeschieht jedoch noch ganz aus der Situation heraus. Losgelöst von den Dingen, die sie bezeichnen habendie Wörter noch keine Bedeutung. Sie sind einfach ein Teil des Klangteppichs, von dem das Kind umgeben<strong>ist</strong>. Sagt man zu einem 12-18-monatigen Kind, das mit dem Ball am Spielen <strong>ist</strong>: 'gib mir den Ball!’, dann wirdes mich in der Regel anschauen, zum Ball schauen und mir den Ball zurollen. Wenn kein Ball da <strong>ist</strong>, wird eseinen andern Gegenstand geben, der in seiner Nähe <strong>ist</strong>.In der ersten Hälfte des zweiten Lebensjahres entdecken Kinder, dass die Menschen <strong>im</strong>mer gleiche oderähnliche Wörter zu den Dingen und Situationen sagen; bspw. sprechen sie von 'Hund’ <strong>bei</strong>m kleinen Kläffer,der <strong>im</strong> Park laut bellend herumspringt, ebenso zu dem grossen Fellhaufen, der <strong>bei</strong>m Bauernhof dösend in derSonne liegt, aber auch zum gezeichneten Vier<strong>bei</strong>ner <strong>im</strong> Bilderbuch usw. Ab 18-24 Monaten beginnen sie dieWörter nun allmählich losgelöst von der Situation, in der sie geäussert werden, zu verstehen. Das bedeutet,dass das kleine Kind <strong>bei</strong>m Hören des Wortes 'Ball’ ein inneres Bild aufbaut. Mit diesem Bild <strong>im</strong> Kopf wird esnach dem Gegenstand suchen, der dazu passt.Mit Sprache etwas bewirkenDie Sprache entdecken bedeutet nicht nur Wörter auszusprechen, um damit Dinge zu bezeichnen. Bereits <strong>im</strong>zweiten Lebensjahr entdecken kleine Kinder die besondere Bedeutung der Sprache, die darin liegt, dass wirWörter und Sätze gebrauchen können, um <strong>bei</strong>m Andern etwas zu bewirken: 'Oggi!’ (Schoggi) – auf einesolche Äusserung wird die Mama vielleicht sagen: 'Nein, es gibt jetzt keine Schokolade!’ oder: 'ingge!’ (trinke)- > 'Wo <strong>ist</strong> denn deine Flasche? Schau, hier kriegst was zu trinken!’ usw.Mit dieser Entdeckung <strong>im</strong> Bereich der Kommunikation geht es <strong>im</strong> dritten Lebensjahr in der SprachentwicklungQuellen: www.logopaedie.ch/Downloads.33.0.html?&L=0, 05.09.2010www.logopaedie.ch/Bestellungen.92.0.html?&L=0, 05.09.20101/5


asant vorwärts. Bald werden in der Sprachproduktion zwei und mehr Wörter in kleinen Sätzenaneinandergehängt. Im Sprachverständnis kann ein zweieinhalbjähriges Kind bereits mehrteiligeAufforderungen verstehen, bspw.: 'gib den Schoppen der Puppe, die <strong>im</strong> Bett <strong>ist</strong>!’.Ein kleines Gespräch führen, erzählen und zuhörenIm Alter von drei bis vier Jahren beherrschen kleine Kinder bereits die wichtigsten Prinzipien der Grammatikihrer Muttersprache. Sie machen es ganz ohne gezielte Unterweisung und zwar bald schon viel besser, alswir es <strong>im</strong> Erwachsenenalter <strong>bei</strong>m Erlernen einer Fremdsprache nach vielen Stunden Unterricht können. Siekönnen Fragen formulieren (warum?), interessieren sich für die Antworten, die sie erhalten (weil,...), könnenNebensätze bilden und lernen täglich eine Vielzahl neuer Wörter. Wenn sie von ihren Erlebnissen berichten,werden sie auch von Aussenstehenden verstanden.Im Sprachverständnis können sie aufgrund von Wörtern und Sätzen verlässliche innere Bilder aufbauen. Sieinteressieren sich für Geschichten und verstehen einfache auch schon ohne bildliche Unterstützung.In diesem Alter <strong>ist</strong> es normal, wenn schwierige Sprachlaute wie bspw. SCH und R noch ausgelassen oderdurch andere ersetzt werden, <strong>im</strong> Wortschatz die Wörter z.T. noch nicht richtig verwendet werden (Tiger stattLöwe) und die Sätze noch nicht <strong>im</strong>mer korrekt sind. Es kann auch vorkommen, dass es <strong>bei</strong>m Erzählen zuungewollten Unterbrechungen, z.B. zu Wiederholungen von Wörtern oder Silben oder zu Blockaden <strong>im</strong>Redefluss kommt.Wann <strong>ist</strong> eine logopädische Abklärung angezeigt?Eine Abklärung <strong>ist</strong> dann angezeigt, wenn ein Kind <strong>im</strong> Alter von zwei bis drei Jahren nur einzelne Wörter oder<strong>im</strong> Alter von drei bis vier Jahren in schwer verständlicher Weise spricht, wenn es stark stottert und/oder wennes sprachliche Äusserungen nur unvollständig versteht.Eine Sprachabklärung <strong>bei</strong> kleinen <strong>Kindern</strong> <strong>ist</strong> in der Regel als Spielsituation gestaltet. Bei <strong>Kindern</strong> die nochgar nicht sprechen, kann <strong>bei</strong>m gemeinsamen Spiel beobachtet werden, wie das Kind mit den Personen undden Dingen umgeht, d.h. wie es Kontakt aufn<strong>im</strong>mt, seine Gefühle und Absichten ausdrückt und auf dieSprache anderer reagiert, wie es die Spielsachen manipuliert und welche Bedeutung es seinem Tun gibt.Die Beobachtungen während der Abklärung werden <strong>im</strong> Gespräch mit den Eltern überprüft und ergänzt. Aufdieser Basis wird das weitere Vorgehen besprochen. Es kann die Aufnahme einer Therapie vereinbartwerden, eine Beratung oder eine Kontrolluntersuchung.<strong>Was</strong> kann in einer frühen Sprach-Therapie gemacht werden?Kleine Kinder, deren Sprachentwicklung verzögert <strong>ist</strong>, können me<strong>ist</strong>ens auch noch nicht spielen. In der frühenSprachtherapie <strong>ist</strong> der Ausgangspunkt deshalb das Spiel, dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechend.Das Ziel besteht darin, gemeinsam mit dem Kind Lernformen zu entwickeln, mit denen es in seiner täglichenInteraktion mit der Personen- und der Dingwelt selbständig fehlende Erfahrungen nachholen und neueFähigkeiten aufbauen kann.Wer führt Therapien durch und wie finde ich eine entsprechende Fachperson?Alle diplomierten Logopäd(inn)en sind berechtigt, Sprachabklärungen und Therapien von kleinen <strong>Kindern</strong>durchzuführen. Wenden Sie sich an Ihren Kinderarzt/ärztin, diese haben in der Regel Namen und Adressenvon Fachpersonen, mit denen sie zusammenar<strong>bei</strong>ten. Sie können auch <strong>bei</strong> der Schulbehörde nachfragen,welche Logopäd(inn)en in Ihrer Gemeinde tätig sind, oder <strong>bei</strong>m kantonalen logopädischen Berufsverband.Wie wird eine frühe Sprachtherapie finanziert?Für die Kostenübernahme von Therapien <strong>im</strong> Alter von 0-20 Jahren <strong>ist</strong> der Wohnkanton zuständig. ErkundigenSie sich <strong>bei</strong>m Kinder- oder Hausarzt, <strong>bei</strong>m Heilpädagogischen Dienst (Ambulatorium) oder <strong>bei</strong> derBildungsdirektion.Quellen: www.logopaedie.ch/Downloads.33.0.html?&L=0, 05.09.2010www.logopaedie.ch/Bestellungen.92.0.html?&L=0, 05.09.20102/5


Sprach-, Sprech- und St<strong>im</strong>mstörungen <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> und JugendlichenEin Kind kann in ganz verschiedenen Bereichen (und aus den unterschiedlichsten Gründen) sprachlichauffällig wirken. Im Folgenden werden häufig auftretende Symptome exemplarisch dargestellt.KommunikationsverhaltenDas Kind vermeidet das Sprechen, obwohl es sprechen könnte. Es weicht dem Blickkontakt aus. Ein anderesspricht pausenlos, lässt kaum jemanden zu Wort kommen oder spricht dauernd dazwischen.SprachverständnisDas Kind versteht Sprache nicht altersgemäss, obwohl sein Hörvermögen intakt <strong>ist</strong>. Es fragt nach, als höre esnicht richtig («hä? was?»). Es kann Aufträge nicht ausführen, die mit der gegenwärtigen Situation nicht direktzusammenhängen. Ohne entsprechende Gestik versteht das Kind Anweisungen nicht. Be<strong>im</strong> Zuhören vonGeschichten wird es unruhig, zappelig, lenkt ab. Das Kind beantwortet Fragen me<strong>ist</strong> mit «jaja», auch wenndies keinen Sinn ergibt.WortschatzDas Kind kennt gebräuchliche Begriffe nicht oder umschreibt diese nach Form und Funktion («ganz chli» fürZwerg, «zum trinke» für Glas). Das Kind verwendet Passepartout-Wörter wie «das Dings» etc.WortfindungDas Kind kann ihm bekannte Wörter nicht abrufen. Es gebraucht ähnliche Wörter (inhaltlich: «Zitrone» statt«Orange», lautlich: «Schiff» für «Fisch»). Es behilft sich mit Umschreibungen, wodurch die Sätze länger undkomplizierter werden.SatzbauDas Kind verdreht oder verkürzt die Sätze und gebraucht falsche Wortendungen («I geschter gschwümmetbi»; «D’Lüt sind furtgsprunge, wo isch de Vulkan usbroche»).AusspracheDas Kind kann gewisse Laute nicht bilden. Es spricht undeutlich, verschluckt Endungen und bewegt seineSprechwerkzeuge schwerfällig. Es zeigt evtl. eine schlaffe Mundmuskulatur und atmet durch den Mund. DasKind wirkt schwer verständlich, weil es Laute ersetzt oder auslässt und komplexe Lautverbindungenvereinfacht («dumpe» statt «gumpe»).RedeflussDas Kind spricht überstürzt, verschluckt Wörter und Endungen (Poltern). Es wiederholt Laute, Silben, Wörter,Satzteile und/oder verkrampft sich, sodass Atmung und Sprechen blockiert werden (Stottern).St<strong>im</strong>me, AtmungDas Kind hat dauernd eine heisere, verhauchte, gepresste, zu hohe, zu tiefe, zu laute, zu leise St<strong>im</strong>me,spricht durch die Nase oder wie mit einer verstopften Nase. Während des St<strong>im</strong>mbruchs können Probleme <strong>bei</strong>der St<strong>im</strong>mfindung auftreten.Lesen und SchreibenDas Kind hat eine noch ungenügende Einsicht in die Funktion und den Aufbau der Schriftsprache. Es hatmöglicherweise einzelne Fertigkeiten trainiert (das Schreiben und Erkennen einzelner Buchstaben), verstehtaber noch nicht, dass die Schriftsprache die Lautsprache repräsentiert. So orientiert sich das Kind <strong>bei</strong>m Lesen<strong>bei</strong>spielsweise an auffälligen Buchstaben und «erfindet» ähnliche Wörter. Es kann die einzelnen Laute nichtzu einem Wort zusammenschleifen. Das Kind ersetzt Wörter durch ähnliche (inhaltlich oder formal), gerät insStocken, vergisst Endungen, liest sehr langsam oder undeutlich. Es erfasst den Sinn des Gelesenen nurungenau oder gar nicht. Das Kind kann die Laute den Buchstaben nicht zuordnen. Es beherrscht dieBuchstabenformen nicht oder mangelhaft. Es verdreht Buchstaben <strong>im</strong> Wort, lässt Buchstaben aus oderersetzt diese. Das Kind hat Mühe, Buchstaben zu speichern. Es kann grammatikalische Regeln nichtQuellen: www.logopaedie.ch/Downloads.33.0.html?&L=0, 05.09.2010www.logopaedie.ch/Bestellungen.92.0.html?&L=0, 05.09.20103/5


anwenden.Lese- und Schreibstörungen werden teilweise noch «Legasthenie» genannt.RechnenDas Kind kann keinen Alltagsbezug zu Daten herstellen (Hausnummer). Es verdreht Zahlen(Einer/Zehner/Hunderter) und wechselt plötzlich die Zählrichtung (Körperschema, Seitigkeit). Das Kind kannserielle Folgen nicht aufzählen (Wochentage, Uhrzeiten). Es fällt ihm schwer, zwischen Wesentlichem undUnwesentlichem zu unterscheiden und Analogien herzustellen. Es hat Schwierigkeiten, räumlicheBeziehungen herzustellen. Das Kind hat keine Vorstellung, wie kleine Alltagsprobleme (wieviel musst Du nochsparen, bis...) gelöst werden könnten. Es versteht den Aufbau des Zehnersystems nicht. Das Kind kannTextaufgaben den Sinn nicht entnehmen. Rechenstörungen werden auch «Dyskalkulie» genannt.BegleitsymptomeWahrnehmung (spüren, hören, sehen)Das Kind n<strong>im</strong>mt Veränderungen in der Schule nicht wahr oder reagiert auffällig darauf. Es wirkt desorientiertund kann sich nicht merken, wo best<strong>im</strong>mte Sachen zu finden sind. Es reagiert auffällig <strong>bei</strong>m Berühren vonMaterialien (Sand, Lehm, Le<strong>im</strong> ) und <strong>im</strong> Umgang mit alltäglichen Gegenständen. Es kann einzelne Laute nichtaus Wörtern heraushören. Es kann auditiv nicht unterscheiden, ob ein Vokal lang oder kurz, betont oderunbetont <strong>ist</strong>. Ähnlich aussehende Buchstaben werden verwechselt.Wahrnehmungsverar<strong>bei</strong>tung (denken)Das Kind hat Mühe, zeitliche und räumliche Beziehungen zu erfassen, Ordnungen nach best<strong>im</strong>mtenMerkmalen zu erstellen, Abstraktionen vorzunehmen, Zusammenhänge zu erkennen und Schlüsse daraus zuziehen. Das Kind <strong>ist</strong> stark ablenkbar, kann sich schlecht konzentrieren, hat eine verminderte Merkfähigkeit.Sozial-emotionales VerhaltenDas Kind kann sich nicht in die Klassengemeinschaft einfügen. Es weint oft, hat eine geringeFrustrationstoleranz, reagiert mit Aggression, Provokation, Clownereien oder Rückzug. Es verhält sichErwachsenen gegenüber d<strong>ist</strong>anzlos oder zeigt übermässige Angst vor Autoritätspersonen.BewegungDie grob- und feinmotorischen Bewegungen des Kindes wirken ungelenk. Es verliert häufig dasGleichgewicht, hat Schwierigkeiten in der Bewegungskoordination und zeigt oft Mitbewegungen. Es lässtDinge fallen, stösst gegen Wände und Kanten. Es verkrampft sich <strong>bei</strong>m Schneiden, kann nicht auf der Linieschreiben, hat Mühe, die richtig erfassten Buchstabenformen wiederzugeben.Sprach-, Sprech-, St<strong>im</strong>m- und Schluckstörungen <strong>bei</strong> ErwachsenenSprach-, Sprech-, St<strong>im</strong>m- und Schluckstörungen <strong>bei</strong> Erwachsenen treten häufig nach Hirnverletzungen (z.B.Hirnschlag, Schädelhirntrauma, Tumor, degenerative Erkrankungen) auf oder nach peripheren Operationen(bedingt durch Tumore). Daneben gibt es auch funktionale St<strong>im</strong>mstörungen.Im Folgenden werden die am häufigsten auftretenden Störungsbilder exemplarisch dargestellt.AphasieMit Aphasie wird eine zentrale Sprachstörung bezeichnet, die sich auf alle expressiven und rezeptivenModalitäten erstreckt: Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen sind in unterschiedlichem Ausmassebeeinträchtigt. Siehe hierzu www.aphasie.orgSprechapraxieEine Sprechapraxie entsteht infolge einer Hirnschädigung der sprachdominanten Hirnhälfte. Die Lautstrukturvon Wörtern und Sätzen <strong>ist</strong> gestört; es werden Laute ausgelassen, hinzugefügt und in falscher Reihenfolgegeäussert. Häufig sind ausgeprägte Suchbewegungen von Lippen und Zunge zu beobachten. DieSprechmuskulatur und die St<strong>im</strong>me sind nicht beeinträchtigt, sondern es scheint die Planung derBewegungsmuster gestört zu sein. Eine Sprechapraxie kann isoliert vorkommen, tritt jedoch me<strong>ist</strong> inVerbindung mit einer Aphasie auf.Quellen: www.logopaedie.ch/Downloads.33.0.html?&L=0, 05.09.2010www.logopaedie.ch/Bestellungen.92.0.html?&L=0, 05.09.20104/5


AlexieEine reine Alexie zeichnet sich dadurch aus, dass Betroffene nur noch buchstabierend lesen können. Dasganzheitliche Erkennen von Wörtern gelingt besser, wenn den Patienten der Inhalt des zu Lesenden bekannt<strong>ist</strong>. Der visuelle Zugriff auf das Wissen um Buchstaben und ihre Kombinationen (graphematisches Wissen) <strong>ist</strong>gestört, wo<strong>bei</strong> das graphematische Wissen selbst ungestört <strong>ist</strong>.AgraphieBe<strong>im</strong> Vorliegen einer reinen Agraphie <strong>ist</strong> es den Betroffenen nicht mehr möglich spontan oder nach Diktat zuschreiben, obwohl sie lesen, sprechen und verstehen können.DysarthrophonieBei einer Sprechstörung (Dysarthrie) können Laute, Wörter und Sätze nicht mehr deutlich und verständlichausgesprochen werden. Patienten mit einer Dysarthrophonie haben keine Störung in der Sprache wie es dieAphasiker haben. Bei ihnen <strong>ist</strong> die Sprechmotorik auf Grund einer Erkrankung (z.B. Parkinson) oder einerVerletzung betroffen. Da infolge einer Dysarthrie me<strong>ist</strong>ens auch die Atmung und die St<strong>im</strong>mbildungbeeinträchtigt sind, spricht man von Dysarthrophonie. Die St<strong>im</strong>me kann heiser, gepresst, schwach, verhaucht,nasal klingen. Gegenüber der Sprechapraxie sind die Artikulationsstörungen der Dysarthriker konstant.St<strong>im</strong>mstörungSt<strong>im</strong>mstörungen drücken sich durch unterschiedliche Grade von Heiserkeit aus. Nach dreiwöchiger Dauersollte ein Arzt konsultiert werden. St<strong>im</strong>mstörungen sind selten organisch (neurologisch, genetisch, hormonell)bedingt. Sie können gelegentlich durch Verletzungen oder Erkrankungen der St<strong>im</strong>mgebungsorganeentstehen, sind jedoch me<strong>ist</strong> funktionell bedingt (Dysfunktion von Haltung, Tonus, Atmung und St<strong>im</strong>me) undstehen oft in Zusammenhang mit dem emotionalen Erleben des Betroffenen. Ein operativer Eingriff <strong>ist</strong> deshalbselten notwenig, vielmehr <strong>ist</strong> zur möglichen St<strong>im</strong>mmverbesserung eine St<strong>im</strong>mtherapie mit Gesprächen undKörperübungen oder einer Psychotherapie angebracht.DysphagieSchluckstörungen (Dysphagien) erschweren oder verhindern die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme undschränken zudem häufig das Sozialleben z.B. das Miteinanderessen beträchtlich ein. Schluckstörungenkönnen durch zentrale Läsionen wie z.B. Hirnschlag, Schädelhirntrauma, Mulitple Sklerose, usw. verursachtwerden oder durch Operationen und BestrahlungQuellen: www.logopaedie.ch/Downloads.33.0.html?&L=0, 05.09.2010www.logopaedie.ch/Bestellungen.92.0.html?&L=0, 05.09.20105/5

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