Aide à l'Enfance de l'Inde

FallbeispielDie Geschichte Anusayas: Vor 20 Jahren heiratete Anusaya Rajendra. Die Famile besaß ein kleines StückLand, auf dem nichts wuchs, so dass dem Ehepaar nichts anderes übrig blieb, als als Tagelöhner auf denFeldern anderer Leute zu arbeiten. Diese Arbeit war natürlich auf einige wenige Monate im Jahr beschränkt,und den Rest der Zeit mussten die beiden anderweitig nach Arbeit suchen.In der Zwischenzeit gebar Anusaya vier Kinder. Weil die Dorfschule nur Unterricht bis zur 7. Klasse anbot,und die Eltern es sich nicht leisten konnten, die Kinder in weiterführende Schulen in die Nachbardörferzu schicken, verließen die Kinder nach der 7. Klasse die Schule und halfen ihren Eltern bei den täglich zuverrichtenden Arbeiten.Die Nichtregierungsorganisation Nari Prabhodan Manch (NPM) - eine langjährige Partnerorganisation vonAEI - ist aktiv in jenem Distrikt des indischen Bundesstaates Maharashtra, in dem Anusaya lebt. In einer derunter dem Impuls von NPM ins Leben gerufenen Selbsthilfegruppen für Frauen erfuhr Anusaya von Regierungsprogrammenfür Leute, die unter der Armutsgrenze leben. Ein solches Programm namens „PanchayatSamiti Vishesh Ghatak“ sieht vor, dass sich 5 Leute aus einem Dorf (Frauen und Männer) zu einer Gruppezusammenschließen, und sich gemeinsam um ein Darlehen bewerben, damit jeder von ihnen schließlich42.000 Rupien bekommt, um mit dem Geld eine einkommenschaffende Aktivität aufzunehmen. Anusayabewarb sich mit vier weiteren Dorfbewohnern aus ihrem Dorf; NPM half den Antragstellern dabei, dienotwendigen Formulare zu sammeln, auszufüllen und beim Gemeinderat einzureichen.Die Darlehen wurden zwar bewilligt, aber Anusaya und die anderen erfuhren dann, dass sie einen Zuschussvon 7.000 Rupien zahlen mussten, um die 42.000 Rupien zu erhalten. Doch Anusaya war entschlossen,alles zu tun, um ihre finanzielle Situation zu verbessern und ihren Kindern bessere Nahrung und eineSchulausbildung zu ermöglichen. Deshalb trat sie an ihre Selbsthilfegruppe heran und bewarb sich dortum einen Kredit, um die 7.000 Rupien zahlen zu können. Sie erhielt den Kredit, und dann kurz danach auchdas Darlehen.Mit dem Geld des Darlehens kaufte Anusaya zwei Kühe, die sie seither hegt und pflegt. Die Kühe gebennun am Tag zirka 8 Liter Milch. Anusaya verkauft diese Milch auf dem örtlichen Markt für 10 Rupien proLiter. So kann sie nun ihre Familie finanziell unterstützen und den Kredit zurückzahlen.Auch ist sie davon überzeugt, dass es notwendig ist, ihre Kinder wieder zur Schule zu schicken. Deshalbmeldete sie zwei ihrer Töchter und einen Sohn in der Regierungsschule in einem Nachbarort an. Sie besorgteBusfahrkarten für ihre Kinder, damit diese jeden Tag im Bus zur Schule fahren können. Anusayasjüngstes Kind besucht noch die Dorfschule.Anusaya beteiligt sich weiterhin eifrig an der Selbsthilfegruppe und zeigt großes Interesse an den Aktivitätenvon NPM in ihrem Dorf.Aide à l’Enfance de l’Inde9