K A R O S S E R I E-REPA R AT U Rden. Wie die Arbeiten durchgeführt werden,konnten wir an einem Youngt<strong>im</strong>er derMarke Audi Modell Urquattro sehen. Dasüber 20 Jahre alte Fahrzeug hatte die üblichenRostansatzstellen und war zur Kontrolleund Ausbesserung des Unterbodenschutzesin die Werkstatt gekommen.Nach dem Aufheben mittels Hebebühnewurde der Boden abgedeckt, um Materialtropfenoder Sprühnebel aufzufangen. Nachder Demontage des hinteren Rades musstendie Bremsscheibe, der Schweller unddie Heckschürze mit Abdeckpapier verkleidetwerden, um ein Eindringen des sehrkriechfähigen Unterbodenschutzmittels indiese Bereiche auszuschließen.Anschließend konnte der Facharbeiterdie kritischen Stellen am Fahrzeug mit demVorsprühmaterial versehen. Dabei mussteer an Falzen etwas mehr Material auftragen,weil das Material dort eindringen soll.Nach ca. 30 Minuten Ablüftzeit konnte danndie eigentliche Unterbodenschutzmasseaufgetragen werden.Dieses Dickschichtwachshat einen hohen Salzsprühtestwertund ist braunmetallic-farbig.Nach kurzer Zeit entstehtder starke Trockenfi lm diesesMaterials, welcher dann resistentgegen mechanischen Abriebist, z. B. durch Steinschlag.Verschiedene DüsenZum <strong>Einsatz</strong> des Unterbodenschutzesund der Hohlraumversiegelungstehen dem Anwenderverschiedene Aufsätze,Mundstücke genannt, zur Verfügung:Beispielsweise ein kurzes Mundstückmit Richtungsanzeiger, sodass der Anwendergenau weiß, wo <strong>im</strong> Inneren eines Hohlraumesdas Material versprüht wird. Besondersgeeignet bei Omnibussen und deren<strong>Carlofon</strong>-Verkaufsleiter Harry Spieß überreicht hier DamirZurga (rechts) das „<strong>Protect</strong>“-Siegel von <strong>Carlofon</strong>Vierkant-Profi len, wo eine Zugänglichkeitmittels langer Sonden nicht möglich ist. DiesesMundstück hat einen Sprühwinkel von15 ° und zwei Öffnungen, die um 180 ° versetztsind.▶Sie passen hervorragend zu unserem Schleif-Team.11.–16.9.2012, FrankfurtHalle 11.1, Stand C 43Staubfrei Schleifen aus einer Hand.Mirka bietet perfekt aufeinander abgest<strong>im</strong>mte Schleifmittel und Maschinen für Ihre anspruchsvollen Anwendungen. Spielen Sie mit uns ineiner Mannschaft. Gemeinsam erreichen wir das Ziel des staubfreien Schleifens. Ihr Mirka-Team: Abranet, Elektro-Exzenter und Industriesauger.Mirka Schleifmittel GmbH I Otto-Volger-Str. 1a I 65843 Sulzbach I Telefon: 06196 76 16-0 I info@mirka.de I www.mirka.de
K A R O S S E R I E-REPA R AT U RVon Dinol bis <strong>Carlofon</strong> – eine GeschichtsreiseDas 1947 von Dinol in Schweden entwickelte Korrosionsschutz-System tratseinen Siegeszug zuerst in Skandinavien und danach um die Welt an, dasich zu dieser Zeit die Pkw-Konstruktion vom Chassis zur selbsttragendenKarosserie mit stark korrosionsanfälligen Hohlräumen änderte.Ende der 60er-Jahre wurde Dinol in Deutschland und Nachbarländern eingeführt.Während in vielen Ländern spezielle Korrosionsschutz-Stationen aufgebautwurden, hat sich Dinol in Deutschland (wie auch in Österreich und derSchweiz) für die Zusammenarbeit mit Karosserie- und Lackierbetrieben entschiedenund daraus ein bundesweites Netz mit Vertragspartnern aufgebaut.In den 70er-Jahren kauft Dinol das amerikanische Unternehmen „Tuff-Kote“(phonetisch aus dem englischen „tough coat“), ein Hersteller von Unterbodenschutzin den USA. Das Ergebnis war der Export schwedischer Technologieund Import von amerikanischem Marketing-Know-how.Es folgte die Entwicklung eines 2-Schicht-Verfahrens unter dem Namen„Tuff-Kote Dinol“ in Schweden, das ab 1978 als Franchise-System mit Partnernaus dem bestehenden Stationsnetz in Deutschland aufgebaut wurde.1990 wurde Dinol von der Schweizer EMS-Togo-Gruppe übernommen, diebereits führender Lieferant für PVC-Unterbodenschutz und PUR-Scheibenklebstoffenan die Autoindustrie war, der aber ein Korrosionsschutz-Programmfehlte. Es folgte die Trennung des Vertriebs in der Weise, dass Dinol das gesamteAftermarket-Geschäft, jetzt inklusive der PUR-Kleb- und Dichtstoffe,verantwortete und die Schweiz sich auf das OEM-Geschäft mit der Auto-Industriekonzentrierte.1998 übernahm Dinol die Pyrmo-Chemie in Lügde inklusiv der Tochtergesellschaft<strong>Carlofon</strong> GmbH in Langenfeld, um eine breitere Marktabdeckung <strong>im</strong>Reparaturbereich von Karosserie und Lack zu erreichen. Es entstand die DinolPyrmo GmbH, später Dinol Deutschland GmbH.2006 erfolgte aus vertriebstechnischen Gründen eine Umfirmierung in<strong>Carlofon</strong> GmbH und damit eine Expansion in den weltweiten Aftermarket.2011 zog <strong>Carlofon</strong> von Langenfeld nach Pohlhe<strong>im</strong>-Garbenteich in einengrößeren und moderneren Betrieb.Ein Weiteres sprüht radial mit einemSpritzwinkel von 360°. Es ist für lange Hohlräumekonzipiert, mit einer Sondenlängevon 200 cm und mit einem Edelstahlman-Diese Hohlraumsonde hat eine gelbe Warnmarkierung,die auf den nahen Sprühkopfhinweisttel umlegt, um Beschädigungen der Leitungan scharfen Kanten zu vermeiden. Dergelbe Schrumpfschlauch am vorderen Endesignalisiert dem Anwender be<strong>im</strong> Herausziehendas Kopfende der Sonde. Dadurchkann ein Verspritzen außerhalb des Hohlraumesvermieden werden. Für den Unterbodenkommt wieder ein anderes Mundstückzum <strong>Einsatz</strong>, womit ein homogener,flächiger Auftrag erzielt werden kann. DerFlachstrahl hat einen Spritzwinkel von 65°,auch geeignet für Radläufe.Immer hat der Anwender die Handpistole,auch Ventilgriff genannt, in der einenHand, um die Austrittsmenge zu dosieren.Je nach Mundstück führt die andere Handdas Ende des Anschlussstückes. Für einenschnellen Wechsel sorgt die Schnellkupplungdirekt an der Handpistole.Warum 2-Schicht-Behandlung?Bei neueren, nicht vorkorrodierten Fahrzeugendient „Penetrant“ von <strong>Carlofon</strong>zum Versiegeln und Schützen von Falzen,Doppelungen, Verschraubungen etc. inschwer zugänglichen Bereichen, die miteinem Unterbodenschutzprodukt nichterreicht werden. Eine Barriere gegenKontaktkorrosion bei Materialmix (z. B.Aluminium/Stahl) wird ebenfalls erreicht.Hier ist hohes Spaltkriechvermögen gefordert,um z. B. ein Eindringen von Streusalzund ähnlichen Kontaminationen zuverhindern.Bei älteren, mit Unterbodenschutz behandeltenFahrzeugen, an denen eventuellpartieller Rostansatz vorhanden ist, kann„Penetrant“ vorhandene (tragfähige) Altbeschichtungen„reparieren“, indem einVordringen in Schwundrisse, mechanischeBeschädigungen etc. gewährleistet wird.Gleichzeitig werden Altbeschichtungenoberflächlich leicht angelöst, um eine opt<strong>im</strong>aleHaftung der beaufschlagten Unterbodenwachsschichtsicherzustellen. VorhandenerRost wird durchdrungen und derZutritt von Feuchtigkeit und Luftsauerstoffverhindert. So wird ein Fortschreitender Korrosion verhindert oder sehr starkverzögert.Das Produkt „Sealant“ dient als Schutzgegen mechanischen Abrieb, also z. B.Steinschlag am Unterboden und <strong>im</strong> Radlaufbereich.2-Schicht-Behandlung also, weilmit zwei hochspeziellen Produkten gearbeitetwird, die sich in ihren Eigenschaftenergänzen.Das Produkt, z. B. „Penetrant“ für Hohlräume,wird mit sehr hohem Druck eingebrachtund somit sehr fein zerstäubt. Einekomplette Benetzung ist gewährleistetund – sehr wichtig – eventuell in Hohlräumenvorhandener Schmutz wird aufgewirbeltund mit dem Produkt „ummantelt“, sodass sich dieser nicht mehr mit Feuchtigkeitvollsaugen und korrosionsfördernd wirkenkann. Mit den speziellen Sonden für „Penetrant“und „Sealant“ wird ein homogener,optisch ansprechender Schutzfilm hergestellt,geforderte Schichtstärken könnengut eingehalten werden. ▪Jürgen Klasing22 F A H R Z E U G + K A R O S S E R I E · 09/12