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barbara meisner - Berge im Bunker

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Barbara MeisnerAls Tochter eines Bergmanns wurde sie getauft auf dieSchutzpatronin der Bergleute. Durch ihren elfmaligenWohnortswechsel zwischen dem bergigen Bayern undder Bergbauregion Ruhrgebiet hat sie in dem Wesen des<strong>Berge</strong>s als Metapher eine eigene, geistige He<strong>im</strong>at gefunden.Die intensive Beschäftigung ihres Vaters mit derErde, sein wissenschaftliches Interesse hat sie um diekünstlerische Auseinandersetzung erweitert. Die scheinbaridyllischen <strong>Berge</strong> des Südens und der entbehrungsreicheBergbau des Ruhrgebiets wurden für sie zu zweiGesichtern einer He<strong>im</strong>at, die ihr <strong>im</strong>mer neue Perspektivenofferierten, dennoch gehe<strong>im</strong>nisvoll und unerreichbar,aber auch <strong>im</strong>mer Quell ihrer Inspiration blieben.Der offenkundige Akt wirtschaftlicher Verwertung vonNaturressourcen besitzt für sie unzählige nicht sichtbareAspekte. Diese sind psychologischer, archetypischer undmetaphysischer Art. Hier setzt ihre Arbeit an.Barbara Meisner vereint das tiefsinnig Schwere (das Grabenin der Seele, der Schmerz, die Konsequenzen desKrieges und der Schwerindustrie) mit dem ironisch Leichten(die Bonsai-Kuh, Heidi oder die Pin-Up-Figuren aufder Ruhrgebietscollage). Die Inhalte ihrer Kunst bleibenernsthaft in dieser Leichtigkeit, sie wird aber nie dogmatischoder wertend.Die Ausstellung „<strong>Berge</strong> <strong>im</strong> <strong>Bunker</strong>” lässt das Gegensätzlichezu und bringt es zugleich in neuem, überraschendemKontext zueinander. Bildhafte Elemente des Transzendenten(die Künstlerin ist in den 80er und 90er Jahrenals Nixe, Trümmerfrau, Videoengel oder als Gelbe Frauunterwegs gewesen, um die Wunden der Orte von Zechen,Industriegebieten, Großbaustellen oder Frachthäfenin künstlerischen Aktionen aufzuzeigen) stehen wieselbstverständlich neben dokumentarischen Elementendes oft mühsamen Arbeiteralltags – eine vedische Feuerzeremonieist für sie genauso real wie der Hochofenabstich<strong>im</strong> Stahlwerk.1964 in Marl geboren, Studium an der villa arson, Nizza,Ecole Pilote International d’Art et de Recherche, seit1993 lebt und arbeitet sie in Düsseldorf.

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